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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Hörner Bus-Protest wird erhört
 
Anwohner beklagen Lücken im Liniennetz
Zwischenüberschrift:
Politik fordert Stadtwerke zum Nachbessern auf
 
Bürgerforum Atter: Diskussion über Pläne der Stadtwerke für den Busverkehr / Gedenkstätte für Frida Schröer auf dem Friedhof
Artikel:
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Originaltext:
Etwa 100 Menschen aus der Siedlung Hörne haben am Dienstag für eine bessere Busanbindung demonstriert. Ihr Protest könnte Erfolg haben.

Hellern Die Hörner sind inzwischen erfahrene Demonstranten. Seit bekannt ist, dass die Siedlung mit der großen Buslinienreform ab 2019 vom städtischen Netz genommen werden soll, kämpfen sie um ihren Bus. Sie fühlen sich von den Stadtwerken unfair″ behandelt und von der Politik zu wenig wahrgenommen″, wie Burkhard Möller am Rande der jüngsten Protestataktion am Dienstagabend sagte. Möller konnte immerhin erreichen, dass der Stadtentwicklungsausschuss in der vergangenen Woche den Fall Hörne von der Liste der Linienänderungen nahm. Das war eine Notbremse″, sagte Möller. Wenn wir nicht vor der Sitzung mit Frau Meyer zu Strohen gesprochen hätten, wäre die Sache jetzt durch.″

CDU-Ratsfrau Anette Meyer zu Strohen, Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, hatte nach Intervention der Hörner Bürger mit den Fraktionen abgestimmt, das neue Buskonzept ohne den Komplex Hörne zu behandeln. Sie räumte ein, dass die Details der neuen Linienführung und die konkreten Folgen für Hörne nicht allen Ratsmitgliedern präsent gewesen seien. Die Stadtwerke sollen eine weitere Variante vorschlagen″, sagte Meyer zu Strohen unserer Redaktion am Mittwoch. Es gebe keinen Zeitdruck. Die ÖPNV-Neuordnung könne in der kommenden Woche im Rat auch ohne Hörne verabschiedet werden. Diesen Teil können wir auch später noch beschließen.″

Wegen niedriger Fahrgastzahlen wollten die Stadtwerke ursprünglich die Linie 92 kappen, die im Dütetal zwischen Hellern und Sutthausen endet. Die Hörner sagen, die Fahrgastzählungen seien im Sommer und zu einer Zeit durchgeführt worden, als die Eisenbahnbrücke erneuert wurde sie gäben daher ein falsches Bild ab. Außerdem: Weil die Linie 92 seit 2007 umständlich durch die Wüste geführt werde, sei sie unattraktiv geworden.

1500 Menschen sind nach Angaben der Initiative in Hörne von der Busreform betroffen. Sie wünschen sich eine Verbindung im 30-Minuten-Takt über den Blumenhaller Weg. Damit bliebe den Fahrgästen die Schleifenfahrt durch die Wüste erspart. Das wäre ein akzeptabler Kompromiss″, sagte Burkhard Möller.

Nach zwei Gesprächen mit Linienplanern und Stadtwerke-Vorstand legten die Stadtwerke eine Variante vor, die einen Stundentakt und einen Anrufbus mit Anbindung ans Klinikum und an die neue Linie M2 vorsieht. Der Anrufbus findet wenig Freunde in Hörne. Das Angebot wäre kaum planbar und würde jeweils nur einzelnen Fahrgästen dienen, sagt Anja Kamp: Was soll das bringen?

Die Hörner Bürger erwarten von den Stadtwerken ein besseres Konzept und wollen in der kommenden Woche im Bürgerforum weiter Druck machen.

Stadtwerke-Sprecher Marco Hörmeyer bestätigte, dass die Linienplaner an einer neuen Variante für Hörne arbeiten. Inhalte könne er noch nicht nennen. Die Stadtwerke würden zeitnah mit den Hörner Bürgern Kontakt aufnehmen, um mit ihnen mögliche Lösungen zu diskutieren.

Bildtext:
Die Hörner wollen mit dem Bus fahren: Am Dienstag versammelten sich etwa 100 Menschen an der Endhaltestelle im Dütetal, um ihrer Forderung nach Änderung des Buslinienkonzeptes 2019 Nachdruck zu verleihen.
Foto:
Michael Gründel

Osnabrück Wie fahren die Busse künftig durch Atter? Das Bürgerforum für den westlichen Stadtteil diskutierte über das geplante Liniennetz. Die Stadtwerke wollen es im Herbst 2019 einführen. Auch um eine Gedenkstätte für Frida Schröer ging es. Als langjährige Patientin war sie 1943 Opfer der Nationalsozialisten geworden.

Marcel Haselof von den Stadtwerken erläuterte, dass zwei Linien die Siedlungen des Stadtteils künftig mit Eversburg, Hellern und der Innenstadt verbinden werden. Die Metrobuslinie M2 berührt damit den Norden Atters, während die Linie 21 die verstreuten Gebiete des Stadtteils und Hellern ansteuert.

Der Stand der Dinge sieht derzeit so aus: Die Busse der Linie 21 fahren aus Richtung Innenstadt durch Eversburg über die Atterstraße und über die Landwehrstraße nach Atter, Atterfeld, in die Strothesiedlung und zu Ikea. Für Atterfeld und Ikea in Hellern sieht der Fahrplan zwei Fahrten pro Stunde vor im 20- und 40-Minuten-Takt. Bei Ikea können die Fahrgäste in weitere Richtungen umsteigen. Die Strothesiedlung wird alle 60 Minuten angesteuert. Für das Gewerbegebiet Atter sind punktuell und dem Bedarf entsprechend″ Einzelfahrten vorgesehen.

Anders als bisher geplant soll kein Bus über die Neumarkter Straße fahren. Jedoch soll zwischen der Strothesiedlung und dem Landwehrviertel ein 350 Meter langer Fußweg angelegt werden, damit die Anwohner von dort die künftige Endhaltestelle der Metrobuslinie M2 im Landwehrviertel erreichen können. Sie fährt im 10-Minuten-Takt über die Wersener Straße in die Innenstadt. Mit beiden Buslinien sind die Atteraner auch an die Geschäfte im Umfeld des Eversburger Platzes angeschlossen.

Viele Anwohner sind mit dem Liniennetz nicht einverstanden. Wenn Sie so weitermachen, fährt hier überhaupt keiner mehr mit dem Bus″, meinte ein Atteraner: Dass die Linie 21 über die Atterstraße und damit über zwei Bahnlinien fahren soll, leuchtet manchen nicht ein. Speziell Anwohner der Strothesiedlung sehen sich weiter abgehängt. Ob vielleicht doch noch eine weitere Verbindung kommt? Marcel Haselof jedenfalls sagte, dass es dazu Überlegungen gibt.

Einwände wie diese kommen offenbar noch nicht zu spät. Die CDU-Politikerin Katharina Pötter, die das Bürgerforum leitete, sagte den Anwohnern: Anregungen können noch mitgenommen werden.″ Schließlich stehe die abschließende Beratung im Rat noch aus. Doch angesichts der Diskussionsbeiträge stellte sie auch fest: Die Rahmenbedingungen sind komplex.″ So sieht es auch Stadtbaurat Frank Otte. Der jetzige Stand sei das Ergebnis von Untersuchungen, Zählungen an Haltestellen, Diskussionen und vielen Beiträgen von Bürgern.

Erinnerung an ein Mordopfer der Nationalsozialisten: Wie Frank Otte berichtete, will die Stadt Osnabrück das Grab von Frida Schröer auf dem Friedhof Atter dauerhaft als Gedenkstätte erhalten mit Bodendeckerbepflanzung oder Rasen.

Frida Schröer kam 1914 in der damaligen Gemeinde Atter zur Welt. 1939 wurde sie in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt″ am Gertrudenberg aufgenommen und 1943 nach Hildesheim in das Michaeliskloster verlegt. Dort wurde sie vom Anstaltsleiter ausselektiert″ womit in ihrem Fall eine Verlegung nach Altscherblitz in Sachsen folgte. Nach wenigen Wochen ist sie dort entweder verhungert oder an einer Medikamentenvergiftung gestorben. Auf ihrem Totenschein ist körperliche Erschöpfung″ vermerkt wie bei vielen Frauen, die mit ihr zusammen transportiert worden waren. Die Familie Schröer ließ ihre Leiche nach Atter überführen. Seit zwei Jahren erinnert ein Stolperstein vor ihrem Zuhause an der Benzstraße 9 an sie dafür hatte der Verein Bürgerforum Atter″ die Patenschaft übernommen. Dieses Jahr wurde auch eine Straße nach Frida Schröer benannt.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Jann Weber


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