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1.
Erscheinungsdatum:
25.10.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gruppenbild mit Königinnen
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf das Friedensjubiläum 1998 in den Blick nahm
Artikel:
Originaltext:
1998
fieberte
die
Region
dem
Jubiläum
„
350
Jahre
Westfälischer
Friede″
entgegen,
das
mit
dem
Besuch
europäischer
Monarchen
und
Staatsoberhäupter
am
24.
Oktober
seinen
Höhepunkt
erreichte.
Der
zeichnende
Pazifist
Fritz
Wolf
machte
sich
damals
seine
eigenen
Gedanken
zum
Thema
„
Friedensfeiern″.
Osnabrück
Augenzwinkernd
legt
Hans-
Jürgen
Fip
die
Arme
um
die
schwedische
Königin
Sylvia
zu
seiner
Rechten
und
ihre
niederländische
Amtsschwester
Beatrix
zu
seiner
Linken,
die
ihn
zumindest
körperlich
überragen.
Die
dritte
royale
Hutträgerin
im
Bunde
ist
neben
Beatrix
die
dänische
Monarchin
Margrethe,
deren
Herkunft
eine
Flagge
auf
ihrer
Handtasche
offenbart.
Besonders
den
damaligen
Oberbürgermeister
hat
der
Karikaturist
auf
dieser
kolorierten
Zeichnung
perfekt
getroffen:
Im
blauen
Anzug
mit
rotem
Schlips
erscheint
Fip
staatsmännisch
generös,
wobei
ihn
die
blaublütige
Damenriege
keinesfalls
aus
der
Fassung
bringt:
„
Christa
ist
mir
lieber
als
Eure
Majestäten!
″,
erklärt
er
seinen
königlichen
Verehrerinnen
und
legt
damit
ein
klares
Bekenntnis
zu
seiner
Ehefrau
ab.
Entstanden
ist
die
Zeichnung
nicht
für
eine
Veröffentlichung
in
der
„
Neuen
Osnabrücker
Zeitung″,
sondern
zwei
Jahre
nach
dem
großen
Staatsbesuch
als
persönliches
Geburtstagsgeschenk
Fritz
Wolfs
an
den
befreundeten
Kommunalpolitiker
Fip.
Daher
hat
der
Karikaturist
–
entgegen
seiner
Gewohnheit
–
das
Blatt
nicht
nur
signiert,
sondern
auch
mit
einem
konkreten
Datum
versehen:
Der
6.
November
2000
war
der
60.
Geburtstag
des
langjährigen
Stadtoberhaupts.
Mit
dem
ihm
eigenen
Charme
brachte
Wolf
die
Rolle
des
OB
als
eine
der
treibenden
Kräfte
des
Friedensjubiläums
zu
Papier
und
schuf
zugleich
eine
wunderbare
persönliche
Erinnerung
für
Hans-
Jürgen
Fip,
den
er
bereits
in
früheren
Jahren
wiederholt
auf
privat
überreichten
Blättern
ins
Visier
genommen
hatte:
so
etwa
als
aufmüpfigen
Bezirksvorsitzenden
der
Jungsozialisten
in
den
1960er-
Jahren,
der
die
SPD-
Granden
Brandt,
Wehner,
Ehmke
und
Vogel
herausfordert.
Die
sich
anbahnende
Osnabrücker
Jubiläumseuphorie
griff
Fritz
Wolf
1997
auf:
In
einer
Folge
von
neun
Zeichnungen
setzte
er
unter
dem
frommen
Titel
„
Friede
sei
mit
uns″
seine
Sicht
auf
das
wechselvolle
Spiel
von
Friedfertigkeit
und
Gewalt
ins
Bild
–
beginnend
mit
der
Vertreibung
aus
dem
Paradies.
Während
Adam
seiner
Eva
den
verbotenen
Biss
in
den
Apfel
vom
Baum
der
Erkenntnis
vorhält,
kontert
diese
lakonisch:
„
Du
brauchtest
ja
nicht
reinzubeißen!
″
Es
folgen
Szenen
von
sich
mit
Felsbrocken
bewerfenden
Steinzeitmenschen
und
Morgensterne
schwingenden
mittelalterlichen
Kontrahenten,
bevor
der
Zeichner
die
konfessionellen
Gegner
des
Dreißigjährigen
Krieges
würdigt.
Sie
beschimpfen
sich
gegenseitig
säbelrasselnd
als
„
evangelischer
Lump″
oder
katholischer
„
Pfaffenknecht″.
Nachdem
„
beide
Parteien
am
Ende
die
Nase
voll
hatten″,
lässt
Fritz
Wolf
sie
als
Invaliden
auf
Krücken
zum
Friedensschluss
nach
Osnabrück
hinken.
Ihr
Motto:
„
30
Jahre
sind
genug!
″
Der
anschließende
Sprung
ins
20.
Jahrhundert
zeigt
Bundeskanzler
Konrad
Adenauer
und
den
französischen
Staatspräsidenten
Charles
de
Gaulle
als
Ahnherrn
der
deutsch-
französischen
Freundschaft
sowie
Helmut
Kohl
und
den
russischen
Präsidenten
Boris
Jelzin
als
Kalinka
tanzende
Überwinder
des
Eisernen
Vorhangs.
Nachdem
der
Karikaturist
Europa
nunmehr
auf
dem
besten
Wege
zu
einer
ebenso
nachhaltigen
wie
friedfertigen
Entspannungsphase
wähnte,
lokalisierte
er
den
wahren
Unfrieden
vor
allem
auf
deutschen
Straßen:
Ausgestreckte
Mittelfinger
und
Beleidigungen
wie
„
Idiot!
″
und
„
Blödmann!
″
machen
dort
die
Hoffnung
auf
friedensgerechte
Fortschritte
menschlicher
Existenz
zunichte.
Verkehrsrowdytum,
so
die
Wolf′sche
Quintessenz,
führt
geradewegs
zurück
in
die
geistige
Steinzeit:
Gestresste
Wagenlenker
mutieren
bei
ihm
zu
Keulen
schwingenden
Urmenschen.
Ein
Blick
ins
heutige
Osnabrück
scheint
ihm
recht
zu
geben:
In
der
Friedensstadt
ist
schließlich
gerade
die
Verkehrspolitik
eine
Quelle
vielfachen
Unfriedens
–
und
dies
innerhalb
wie
außerhalb
der
ehrwürdigen
Mauern
des
Rathauses
mit
seinem
Friedenssaal.
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Bildtext:
"
Amheftigsten
und
am
längsten
wurde
um
den
rechten
Glauben
gefochten
-
bis
beide
Parteien
am
Ende
die
Nase
voll
hatten."
Fritz
Wolf
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
anlässlich
seines
100.
Geburtstags
eine
Karikaturen-
Serie.
An
diesem
Wochenende
geht
im
Museum
Villa
Stahmer
in
GMHütte
die
Ausstellung
Wolf′scher
Werke
zu
den
Themen
Kunst
und
Mode
zu
Ende.
Das
Stadtmuseum
Quakenbrück
präsentiert
bis
zum
4.
November
seine
Fritz-
Wolf-
Schau
zum
Thema
Musik,
während
das
Museum
Industriekultur
im
Rahmen
seiner
Kneipenausstellung
Wolf′sche
Bierkarikaturen
zeigt.
Bereits
erhältlich
ist
der
Fritz-
Wolf-
Kalender
2019
–
im
Buchhandel
und
an
den
derzeitigen
Ausstellungsorten
zum
Preis
von
18,
90
Euro.
Infos
zu
den
Projekten
der
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft
erteilt
Sebastian
Scholtysek
unter
Telefon
01
76/
31
11
06
63
oder
per
Email
an
post@
Fritz-
Wolf.de.
Autor:
Hermann Queckenstedt