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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Als Silvia die Osnabrücker verzauberte
Zwischenüberschrift:
Besuch der schwedischen Königin Vorspiel zum Jubiläumsjahr „350 Jahre Westfälischer Frieden″
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
1998 war in Osnabrück das Jubiläumsjahr 350 Jahre Westfälischer Friede″. Es hatte noch gar nicht begonnen, da kam schon der erste hoch angesehene Gast in die Stadt: Königin Silvia von Schweden. Sie besichtigte am 23. November 1997 die Ausstellung Christina, Königin von Schweden″.

Osnabrück Wie Silvia war ihre Vorgängerin Christina (1626–1689) ein Star ihrer Zeit. Mit ihrem Votum trug sie entscheidend dazu bei, 1648 den Dreißigjährigen Krieg zu beenden. Die Schwedin war eine bemerkenswerte Herrscherin. Sie weigerte sich zu heiraten, verzichtete auf den Thron und wechselte dann auch noch ihre Konfession.

Ihr Leben wurde unter anderem mit Greta Garbo in der Hauptrolle verfilmt. Deren Kostüm war Teil der Ausstellung und wurde auch von Silvia ausgiebig betrachtet. Die freundliche schwedische Monarchin, 1943 in Heidelberg als Silvia Sommerlath geboren, begeisterte die Osnabrücker.

Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip holte sie am Flughafen Münster/ Osnabrück ab. Sein Team im Rathaus hatte zuvor wenig Zeit gehabt, den Besuch der Königin vorzubereiten: Nur sechs Wochen zuvor hatte der schwedische Hof zugesagt, dass Silvia zur Eröffnung der Ausstellung kommen werde. Normal ist ein deutlich längerer Vorlauf. Sechs Wochen vor einem Besuch sind für gewöhnlich alle wichtigen Vorbereitungen längst getroffen worden.

Die Königin kam gemeinsam mit Carl Tham nach Osnabrück. Der schwedische Minister für Erziehung und Wissenschaft eröffnete die Ausstellung.

Königin Christina hatte einen entscheidenden Anteil am Westfälischen Frieden gehabt. Dass ihre Nachfolgerin 349 Jahre später gern nach Osnabrück kommen wollte, zeigt die Bedeutung des Friedensschlusses für die schwedische Geschichte. Christina selbst war nie in Osnabrück.

Die Schweden haben sich in Osnabrück schon immer wohlgefühlt″, sagte Königin Silvia in ihrer Ansprache vor dem Rathaus und erinnerte an den Gesandten Johan Oxenstierna, der stets Fanfaren ertönen ließ, sobald er aufstand, sich schlafen legte oder zu essen begann. So weit ging es bei Silvias Besuch nicht, doch das Interesse an Ihrer Majestät war groß.

Obwohl das Wetter an diesem Novembertag grau und leicht regnerisch war, säumten rund 4500 Menschen die Straßen, und auch auf dem Markt war einiges los. Silvia lächelte die meiste Zeit freundlich, und die Zuschauer schwenkten großzügig verteilte Schweden-Fähnchen. Der streng genommen private Besuch der Königin war sogar Thema in der ZDF- Heute″-Sendung. Insgesamt 50 Medienvertreter berichteten von dem Besuch, der rund sechs Stunden dauerte.

Eine Luxuslimousine brachte Königin Silvia und Oberbürgermeister Fip erst zum Hotel Walhalla, der erste offizielle Termin war danach der Besuch der Ausstellungseröffnung. Das Wetter blieb einigermaßen trocken, deshalb konnte Silvia zu Fuß durch die Altstadt und das Heger Tor zum Kulturgeschichtlichen Museum gehen ein richtiges Bad in der Menge. Zurück am Rathaus, sprach die Königin ein paar Worte in das Mikrofon auf der Rathaustreppe. Sicher war es nicht, ob sie tatsächlich etwas sagen wollte, das Mikro stand aber vorsorglich bereit.

Doch die gebürtige Deutsche scheint nicht kompliziert zu sein, sie dankte freundlich für den warmen Empfang und trug sich anschließend ins Goldene Buch der Stadt ein. Es war der erste Eintrag einer prominenten Person in dem gerade neu eröffneten zweiten Goldenen Buch der Stadt.

Schließlich wurde es Zeit für das Bankett. 180 geladene Gäste aßen gemeinsam mit der damals 54-jährigen Hochadligen in der Kunsthalle Kartoffelsuppe und Hirschmedaillons. Silvia gab den Osnabrückern schon an diesem Tag die Zusage, bald wiederzukommen. Nicht einmal ein Jahr später war es so weit: Am 24. Oktober 1998 kehrte sie zurück und begeisterte die Osnabrücker bei der großen Jubiläumsfeier 350 Jahre Westfälischer Frieden″ erneut.

Bildtext:
Bad in der Menge: Nach der Ausstellungseröffnung ging Königin Silvia durch die Altstadt zum Rathaus. Links neben ihr geht der damalige Osnabrücker Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip.
Foto:
Fritz Schwarzenberger

Das Jubiläumsjahr 1998

Vor zwanzig Jahren, im Jahr 1998, fand in Osnabrück einiges Bemerkenswertes statt: Im Oktober versammelten sich Europas Staatsoberhäupter im Friedenssaal, im Juni bezauberte der Dalai Lama die Osnabrücker mit seinem Lächeln, und im Juli wurde das Felix-Nussbaum-Haus eröffnet.

Eine kostenlose Broschüre, die morgen erscheint, blickt auf das Jahr 1998 zurück, in dem Osnabrück den Frieden feierte.

Die erste Hälfte des 50-seitigen Heftes handelt vom 24. Oktober 1998, dem 350. Jahrestag des Westfälischen Friedens, der sich morgen jährt. Fünf Stunden waren aus diesem Anlass Monarchen und Staatspräsidenten zu Gast in Osnabrück. Die zweite Hälfte ruft unter anderem den 100. Geburtstag Erich Maria Remarques, die Europaratsausstellung und weitere Höhepunkte des Jahres in Erinnerung.

Die Broschüre begleitet die Ausstellung im Dachgeschoss des Rathauses Willkommen in Osnabrück, Eure Majestät 1998, als Europa den Frieden feierte″. Dort ist das Heft ebenso kostenlos zu bekommen wie in der Tourist-Information.

Die Neue Osnabrücker Zeitung″druckt in der nächsten Zeit in lockerer Folge einige Texte aus der Broschüre ab.
Autor:
Silke Brickwedde


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