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1.
Erscheinungsdatum:
22.05.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schneiderin in Hadamar ermordet
Zwischenüberschrift:
Stolperstein an der Rolandsmauer erinnert an Franziska Knoche
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Die
Nationalsozialisten
sprachen
von
„
Rassenhygiene″.
Der
Ideologie
folgten
Taten.
Am
24.
April
1941
wurden
etwa
180
Patienten
der
Provinzial
Heil-
und
Pflegeanstalt
am
Gertrudenberg
in
Busse
gepfercht
und
zum
Bahnhof
gebracht,
mit
dem
Zug
über
Eichberg
nach
Hadamar
verschleppt
und
dort
vergast.
Eine
von
ihnen
war
die
Schneiderin
Franziska
Knoche.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
vor
ihrem
ehemaligen
Zuhause
an
der
Rolandsmauer
12
an
sie.
Unter
welcher
Krankheit
Franziska
Knoche
litt,
ist
nicht
bekannt.
Überliefert
ist
lediglich,
dass
sie
sich
über
Kopfschmerzen
beklagte.
1921
wurde
sie
im
Alter
von
knapp
40
Jahren
in
die
Heil-
und
Pflegeanstalt,
dem
späteren
Landeskrankenhaus,
eingewiesen.
Die
Schneiderin
wurde
als
schlanke
Frau
beschrieben,
1,
66
Meter
groß
und
mit
blassem
Gesicht.
Meist
soll
sie
zurückgezogen
gelebt
haben
und,
wenn
es
ihr
gut
ging,
in
der
Nähstube
der
Anstalt
gearbeitet
haben.
Widersprüchlichen
Angaben
nach
befand
sie
sich
während
der
1930er-
Jahre
in
einer
Anstalt
in
Hildesheim.
In
der
Zwischenzeit
waren
die
Nationalsozialisten
an
die
Macht
gekommen
und
hatten
im
Laufe
der
1930er-
Jahre
eine
bürokratisch
durchorganisierte
Mordwelle
vorbereitet,
der
im
Schatten
des
Zweiten
Weltkrieges
Hunderttausende
psychisch
Kranke
und
geistig
Behinderte
zum
Opfer
fallen
sollten.
Damit
setzten
die
Nationalsozialisten
ihre
Vorstellungen
von
„
Rassenhygiene″
in
die
Tat
um
und
bezeichneten
den
Massenmord
beschönigend
als
Euthanasie.
Der
Verwaltungszentrale
am
Tiergarten
4
in
Berlin
unterstanden
sechs
Tötungsanstalten.
Eine
entstand
im
hessischen
Hadamar.
Es
ist
dokumentiert,
dass
Franziska
Knoche
wie
die
anderen
etwa
180
Patienten
aus
Osnabrück
zunächst
zu
einer
Sammelstelle
in
Eichberg
gebracht
wurde,
sie
dann
einen
anderen
Zug
nach
Hadamar
besteigen
musste.
Dort
warteten
ihre
Mörder.
Franziska
Knoche
wurde
im
Alter
von
62
Jahren
am
10.
oder
11.
Juni
1941
vergast
und
verbrannt.
Angehörige
erhielten
zwar
Urnen
mit
Asche.
Doch
stellte
sich
heraus,
dass
es
sich
dabei
um
irgendwelche
Asche
handelte
–
und
nicht
um
die
der
Ermordeten.
Die
Nationalsozialisten
stellten
auch
die
Todesbescheinigungen
willkürlich
aus.
So
war
es
wohl
auch
im
Fall
von
Franziska
Knoche,
für
die
ihre
Verwandten
im
Juli
1941
eine
Urne
auf
dem
Heger
Friedhof
beisetzten.
Lisa
Böhne
erläuterte
während
der
Verlegung
des
Stolpersteins
das
Wenige,
was
über
Franziska
Knoche
bekannt
ist.
Und
sie
erinnerte
an
die
menschenverachtende
Ideologie
der
Nationalsozialisten.
„
Das
Recht
zu
leben
wurde
zugeteilt
oder
entzogen.″
Je
nach
Kosten
und
Nutzen,
doch
vor
allem
nach
der
Willkür
des
Rassenwahns.
Bildtext:
In
diesem
Haus
an
der
Rolandsmauer
12
lebte
Franziska
Knoche.
Aus
der
Heil-
und
Pflegeanstalt
wurde
sie
nach
Hadamar
deportiert
und
dort
vergast.
Foto:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Die
Gedenksteine
erinnern
an
die
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts.
Patin
des
Stolpersteins
für
Franziska
Knoche
ist
die
Vereinigung
der
Verfolgten
des
Naziregimes
–
Bund
der
Antifaschisten.
Verlegt
haben
ihn
Schüler
des
Berufsschulzentrums
Westerberg:
Alexander
Kerschner,
Jan
Klostermann,
Jan
Thiel
und
Dominik
Strohmeier.
Für
künftige
Verlegungen
nimmt
das
Büro
für
Friedenskultur
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
NS-
Opfern
entgegen:
Telefon
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber