User Online: 1 |
Timeout: 18:14Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
18.10.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wenn der Strauß den Wolf jagt
Zwischenüberschrift:
Wie der CSU-Übervater zu einem der Lieblingsgegner Fritz Wolfs wurde
Artikel:
Originaltext:
Die
Bayernwahl
am
vergangenen
Wochenende
wirft
auch
die
Frage
auf,
was
wohl
der
CSU-
Übervater
Franz
Josef
Strauß
zu
dem
eklatanten
Absturz
seiner
Partei
gesagt
hätte.
Eine
Karikatur
von
Fritz
Wolf
aus
dem
Jahr
1991
könnte
durchaus
auch
die
aktuelle
Lage
der
Union
deuten.
Osnabrück
Gemeinsam
riskieren
Altkanzler
Konrad
Adenauer
und
Bayerns
übermächtiger
Landesvater
auf
ihrer
himmlischen
Wolke
einen
Blick
in
den
Fernseher.
Immerhin
können
sie
sich
so
über
die
aktuelle
Entwicklung
in
ihren
irdischen
Heimatgefilden
auf
dem
Laufenden
halten.
Gezeichnet
hat
Fritz
Wolf
das
Blatt
im
Blick
auf
die
Abstimmung
im
Bundestag
über
die
Wahl
zwischen
Bonn
oder
Berlin
als
Bundeshauptstadt.
Allerdings
passt
die
Strauß′sche
Einlassung
„
Die
heimliche
Hauptstadt
ist
sowieso
München!
″
auch
hervorragend
zur
Haltung
Horst
Seehofers
–
seines
derzeitigen
Nachfolgers
im
CSU-
Parteivorsitz.
Immerhin
hatte
der
bundesdeutsche
Innen-
und
Heimatminister
mit
seinem
parteipolitischen
Kurs
der
vergangenen
Monate
vorrangig
den
süddeutschen
Freistaat
und
seine
Wähler
zu
beeindrucken
versucht.
Aber
auch
Adenauers
Worte
sind
in
der
aktuellen
Lage
ausgesprochen
passend:
Nicht
nur
für
ihn
macht
das
Erscheinungsbild
der
Großen
Koalition
Berlin
derzeit
eher
zu
einer
„
unheimlichen
Hauptstadt″.
Franz
Josef
Strauß
ist
mit
über
400
Karikaturen
eines
der
Lieblingsthemen
Fritz
Wolfs
gewesen,
wobei
diese
den
Bayern
nicht
gerade
in
ein
sympathisches
Licht
rücken.
Allgegenwärtig,
rabiat
und
in
politischen
Fragen
humorlos
erscheint
er
in
den
Wolf′schen
Zeichnungen.
Zudem
gehörte
er
zweifellos
zu
jenen
Politikern,
die
Fritz
Wolf
wegen
ihres
markanten
Äußeren
besonders
„
gut
konnte″
–
wie
er
selbst
mehrfach
betont
hat.
Dass
seine
Aversion
gegen
Strauß
Tradition
hatte,
belegen
zwei
an
sich
eher
unpolitische
Karikaturen
aus
der
Mitte
der
1960er-
Jahre.
Damals
kündigte
Fritz
Wolf
den
Lesern
der
„
Neuen
Tagespost″
noch
per
Zeichnung
seinen
Urlaub
an.
Im
Juni
1964
setzte
er
eine
Hundehütte
mit
der
Aufschrift
„
Wolf
–
Karikaturist″
ins
Bild,
deren
vierbeiniger
Bewohner
angesichts
der
leeren
Kette
ausgebüxt
zu
sein
scheint.
Vergeblich
haben
sich
daher
spezielle
„
Freunde″
auf
den
Weg
gemacht,
um
ihm
mit
ihren
Knüppeln
eine
Lektion
zu
erteilen:
Bei
dem
Trio
handelt
es
sich
um
den
verkniffenen
ostdeutschen
Chefkommunisten
Walter
Ulbricht,
dessen
beleibten
sowjetischen
Amtskollegen
Nikita
Chruschtschow
und
den
in
Lederhose
aufgelaufenen,
bei
aufgekrempelten
Ärmeln
besonders
grimmig
dreinblickenden
Franz
Josef
Strauß.
Ihr
Kommentar:
„
Hat
schon
wieder
Urlaub,
dieser
Kapitalistenstrolch!
″
erscheint
für
Letzteren
eher
unpassend,
aber
der
Zeichner
sah
den
1962
über
die
Spiegel-
Affäre
gestolperten
Ex-
Verteidigungsminister
gleichwohl
in
einer
Reihe
mit
der
im
Westen
unbeliebten
Ost-
Politikprominenz.
Als
Fritz
Wolf
sich
Ende
April
1965
für
drei
Wochen
in
den
Urlaub
verabschiedete,
musste
erneut
FJS
herhalten.
Mit
der
geschulterten
obligatorischen
Gitarre
in
der
Rechten
und
einem
Koffer
in
der
Linken
flüchtet
der
Karikaturist
vor
dem
Christsozialen,
der
ihn
auf
dem
Rennrad
verfolgt.
Vor
einer
Bergkette
beobachten
Wirtschaftsminister
Ludwig
Erhard
und
Außenminister
Gerhard
Schröder
am
Straßenrand,
wie
dem
passionierten
Pfeifenraucher
zu
allem
Überfluss
auch
noch
der
rechte
Schuh
wegfliegt.
Ob
die
Eheleute
Wolf
seinerzeit
etwa
in
bayerischen
Gefilden
Urlaub
machen
wollten?
Beide
Zeichnungen
sind
nicht
nur
in
der
„
Tagespost″
erschienen,
sondern
vom
Wolf′schen
„
Karikaturendienst″
an
der
Wasastraße
auch
im
Druck
vertrieben
worden.
Dieser
Dienst
ist
in
der
Osnabrücker
Pressegeschichte
bislang
ein
weißer
Fleck,
wobei
Fritz
Wolfs
Förderer
Achilles
Markowski
die
„
Osnabrücker
Klischeeanstalt″
an
dieser
Straße
betrieb.
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Bildtexte:
„
Falls
die
Entscheidung
für
Berlin
fällt″
(1991)
„
Hat
schon
wieder
Urlaub,
dieser
Kapitalistenstrolch″
(1964)
„
Verreist
bis
20.
Mai″
(1965)
Autor:
Hermann Queckenstedt