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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gewaltbereitschaft im Schinkeldreieck
 
Höhere Gewaltbereitschaft im Schinkel-Dreieck
Zwischenüberschrift:
Das sagt die Polizeistatistik über das bulgarische Viertel an der Buerschen Straße
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Bewohner des Dreiecks Buersche Straße/ Schinkelstraße/ Venloer Straße sind besorgt, Opfer von Gewalt und Kriminalität zu werden. Die Zahlen der Polizei besagen: Die Gewaltbereitschaft ist hier höher als im Durchschnitt der Stadt.

Das bulgarische Dreieck an der Buerschen Straße empfinden manche Nachbarn als einen Angstraum″. Wie schlimm ist die Kriminalität dort wirklich? Die Polizei spricht von einem nicht unproblematischen Stadtteil″.

Osnabrück Bewohner des Dreiecks Buersche Straße/ Schinkelstraße/ Venloer Straße beklagen, dass sich in ihrem Viertel eine vor allem bulgarisch geprägte Gemeinschaft gebildet hat, die weitgehend unter sich lebt. Die Sorge, Opfer von Gewalt und Kriminalität zu werden, nehme zu. Die Zahlen der Polizei untermauern diese gefühlte Unsicherheit in einem Punkt: Die Gewaltbereitschaft ist hier höher als im Durchschnitt der Stadt.

Die Polizeiinspektion Osnabrück hat Ende 2016 eine Analyse für Teile des Stadtteils Schinkel vorgelegt. Anlass der Untersuchung war die Bewerbung der Stadt um Aufnahme in das Landesprogramm Soziale Stadt. Der Blick der Kriminalstatistiker richtete sich daher nur auf die Quartiere im Schinkel, die in das Sanierungsprogramm aufgenommen werden sollen. Ausgewertet wurden die Jahre 2011 bis 2015. Die Kriminalisten kommen zu dem Ergebnis, dass es sich beim Untersuchungsgebiet um einen nicht unproblematischen Stadtteil handelt″.

Bei der Gesamtzahl der Straftaten fällt der Schinkel nicht auf. 19 123 Straftaten registrierte die Polizei 2015 insgesamt im Stadtgebiet, davon 657 im Untersuchungsraum im Schinkel. Das entspricht einem Anteil von 3, 4 Prozent, was unter dem Bevölkerungsanteil des Stadtteils von vier Prozent liegt. Der Trend ist insgesamt positiv: Die Zahl der Straftaten ist 2011 bis 2015 zurückgegangen in der Gesamtstadt wie im Schinkel.

Auffällig aber ist der hohe Anteil von Gewaltdelikten. 20 Prozent der angezeigten Straftaten entfallen im untersuchten Schinkel-Gebiet auf sogenannte Rohheitsdelikte, das sind mehr als im übrigen Stadtgebiet (12 Prozent). Bei 70 Prozent dieser Rohheitsdelikte handelte sich im Schinkel um Körperverletzungen, wobei ein Drittel dieser Taten im häuslichen Umfeld geschah. Hinzu komme eine nicht unerhebliche Anzahl von Streitigkeiten im Nachbarschaftbereich″, wie die Kriminalisten schreiben. Unter Rohheitsdelikt verstehen Polizisten Körperverletzungen, Raub und Freiheitsberaubung.

Auch beim Anteil der Sachbeschädigungen und Beleidigungen liegt der Stadtteil sechs Prozent über dem städtischen Durchschnitt, bei Drogensachen um drei Prozent darüber. Diebstähle dagegen kommen im Schinkel im Vergleich zur Gesamtstadt seltener vor (sieben Prozent unter dem Stadt-Durchschnitt).

Ordnungswidrigkeiten werden im Schinkel deutlich häufiger registriert als in der Gesamtheit der Stadt. Darunter fallen Verstöße gegen das Melde- und Gewerbegesetz sowie illegale Müllablagerungen. Von den ermittelten Tätern haben laut Polizeistatistik knapp 62 Prozent einen deutschen Pass. Neun Prozent der Täter sind Bulgaren, acht Prozent Türken. Alle weiteren Nationalitäten liegen unter drei Prozent. Der Anteil ausländischer Täter entspreche etwa ihrem jeweiligen Bevölkerungsanteil im Stadtteil, so die Polizei.

Interessantes Detail: Das Alter der Täter liegt im Schinkel höher als im Durchschnitt. Die Polizei schließt daraus, dass sich schon länger bekannte, alteingesessene Straftäter mittlerweile ihren Wohnsitz im Untersuchungsgebiet″ genommen haben.

Bildtext:
In diesem Gebiet soll das Förderprogramm Soziale Stadt zum Einsatz kommen.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Wilfried Hinrichs


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