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1.
Erscheinungsdatum:
10.10.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Moorbrand
Meppen
Überschrift:
Bundeswehr veröffentlicht Messergebnisse
Eine Kette von Fehlern führt zu einer Frage
Zwischenüberschrift:
ANALYSE Was sagt der Moorbrand über die Bundeswehr aus?
Artikel:
Originaltext:
Meppen
Die
Bundeswehr
hat
jetzt
ihre
Messergebnisse
vom
Moorbrand
auf
dem
Gelände
der
Wehrtechnischen
Dienststelle
91
in
Meppen
veröffentlicht.
Es
wurden
ab
dem
18.
September
rund
um
die
Brandstelle
in
der
Tinner
und
Staverner
Dose
und
den
umliegenden
Ortschaften
Messungen
im
Brandrauch
vorgenommen.
Proben
vom
Staub
und
dem
Grundwasser
sind
in
Laboren
des
Landes
Niedersachsen
und
der
Bundeswehr
untersucht
und
ausgewertet
worden.
In
ihrer
Bewertung
zu
den
Ergebnissen
schließt
sich
die
Bundeswehr
der
Einschätzung
des
Landkreises
Emsland
an,
„
dass
eine
akute
Gesundheitsgefährdung
der
Bevölkerung
nicht
gegeben
war.″
Osnabrück
Nein,
wegen
des
Moorbrandes
werden
die
Emsländer
jetzt
nicht
scharenweise
an
Krebs
sterben.
Aber
während
der
Einschätzung
der
Gefahren
sind
mehrfach
Entscheidungen
getroffen
worden,
die
unklug
waren
und
gar
nicht
einmal
etwas
damit
zu
tun
hatten,
wie
hoch
letztlich
einzelne
Messwerte
waren.
Der
erste
Fehler
war,
den
Brand
als
Bundeswehr
so
spät
zu
melden.
Der
zweite,
so
spät
zu
messen,
der
dritte,
den
Rat
der
Feuerwehr
zu
weiteren
Messungen
abzulehnen.
Dann
schließlich,
die
Werte
über
lange
Zeit
nicht
zu
kommunizieren,
der
fünfte,
dass
der
Landkreis
zu
spät
eigene
Werte
nehmen
ließ,
und
der
sechste,
die
–
geringen
–
Überschreitungen
und
die
Umstände
ihrer
Entstehung
kleinzureden.
Über
allem
anderen
steht
weiterhin
die
Frage,
wie
klug
es
war,
nach
einem
Dürresommer
mit
Raketen
ins
trockene
Moor
zu
schießen.
Und
ohnehin
gilt:
Einem
Qualm,
wie
hier
über
Tage
und
Wochen
geschehen,
sollte
keiner
ausgesetzt
sein,
schon
gar
nicht
unfreiwillig.
Teil
der
Region
Die
Emsländer
leben
seit
142
Jahren
mit
der
Wehrtechnischen
Dienststelle
91
(WTD)
.
Sie
sind
sie
gewöhnt,
sie
haben
nichts
gegen
sie.
Aber
das
befreit
die
Bundeswehr
nicht
von
der
Verpflichtung,
sich
mit
dem
einzigartigen
und
für
sie
so
wichtigen
Standort
auch
selbst
als
Teil
der
Region
zu
verstehen
und
einen
engagierten
Austausch
mit
Behörden
und
Bevölkerung
zu
pflegen.
Dazu
würde
gehören,
ihnen
Wertschätzung
entgegenzubringen
–
frühzeitig
und
offen
zu
informieren
etwa,
oder
Hinweise
der
Feuerwehr
nicht
in
den
Wind
zu
schlagen.
Politisch
unklug
Wenn
die
Entscheidungen,
so
wie
sie
waren,
nun
dazu
geführt
haben,
dass
–
so
geschehen
in
Stavern
–
kleine
Kinder
100
Meter
neben
einem
Ort
schlafen,
an
dem
sich
THW-
Profis
wegen
des
Qualms
nicht
aufhalten
mögen,
sollte
jeder
Soldat
und
Beamte
mit
Prinzipienstreiterei
vorsichtig
sein;
wenn
schon
nicht
aus
empathischen
Gründen,
so
wenigstens
aus
politischer
Klugheit
heraus.
Vielleicht
spendieren
Bundeswehr
und
Kreisverwaltung
den
Familien
ja
mal
ein
Wochenende
bei
guter
Nordseeluft
auf
Borkum?
Vielleicht
prüft
der
Kreis
auch
noch
einmal
nach,
welche
Messkompetenz
in
einer
Region
sinnvoll
wäre,
in
der
ein
militärisches
Testgelände,
ein
Atomkraftwerk,
eine
Brennelementefabrik,
landwirtschaftliche
Großanlagen
und
eine
Raffinerie
betrieben
werden?
Letztlich
lenkte
das
Hickhack
um
die
Werte
von
einer
ganz
anderen
und
gravierenden
Frage
ab.
Einer
Bundeswehr,
die
so
agiert
wie
in
diesem
Fall
und
die
neben
Massen
von
Qualm
und
Kohlendioxid
mit
begrenztem
Schuldbewusstsein
mal
eben
einen
Millionenschaden
verursacht,
der
mangelt
es
nicht
primär
an
Geld,
sondern
an
bürgerfreundlicher
Einstellung,
kompetentem
Personal
und
einer
zeitgemäßen
Struktur
hier
speziell
ihrer
zivilen
Verwaltung.
Einige
Defizite
der
übergeordneten
Behörde,
des
Bundesamtes
für
Ausrüstung,
Informationstechnik
und
Nutzung
der
Bundeswehr
in
Koblenz,
sind
längst
bekannt.
Weitere
wurden
nun
offenkundig.
Wenn
etwa
der
für
die
Öffentlichkeitsarbeit
zuständige
Offizier
auf
die
Frage,
wer
die
Dienststelle
in
Meppen
gegenwärtig
überhaupt
genau
leitet,
nach
60
Stunden
mit
einer
bürokratischen
Vernebelungsphrase
antwortet,
spricht
das
Bände.
Wenn
selbst
Anfragen
des
Innenministeriums
an
ein
anderes,
aber
ebenfalls
irgendwie
zuständiges
Bundesamt
der
Bundeswehr
in
Bonn
ohne
Antwort
bleiben,
fragt
sich,
in
welchem
Geist
und
unter
welcher
Aufsicht
die
Arbeit
auf
der
WTD
geschieht,
wenn
gerade
keiner
mit
Nachdruck
auf
Aufklärung
pocht.
Was
sonst
noch?
Die
Vermutung
liegt
nahe,
dass
Dinge
dann
erst
recht
im
Verborgenen
bleiben.
Macht
die
Bundeswehr
so
weiter,
könnte
daraus
in
Zukunft
einmal
die
Frage
erwachsen,
ob
eine
Anlage
wie
die
WTD
mit
ihren
fast
1000
Beschäftigten
überhaupt
noch
weiterbetrieben
werden
sollte,
auf
der
keiner
genau
weiß,
wo
potenziell
gefährliche
Trümmer
aus
anderthalb
Jahrhunderten
militärischer
Versuche
liegen
und
wo
eine
überforderte
Führung
nur
dann
kooperiert
und
kommuniziert,
wenn
es
gar
nicht
mehr
anders
geht.
Dann
hätten
die
Bundeswehr
und
das
Emsland
den
gemeinsamen
Schaden.
Autor:
Burkhard Ewert