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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Moorbrand: Streit um Werte hält an
 
Bundeswehr: Messwerte warenunkritisch für Einsatzkräfte
Zwischenüberschrift:
THW hatte Lager Stavern geräumt
 
Grüne fordern Unterrichtung über Moorbrand im Innenausschuss
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Die Schadstoffgrenzwerte rund um den Moorbrand in Meppen sorgen weiter für Diskussionsstoff. Der Landkreis Emsland sieht nach wie vor kein Gefährdungspotenzial. Das THW hatte sein Lager in Stavern wegen des Qualms indes evakuiert.

Osnabrück Nach toxikologischer Fachexpertise″ bleibe es bei der Einschätzung, dass eine akute Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung nicht bestanden habe, betonte der Landkreis. Eine isolierte Betrachtung des Grenzwerts sei falsch. Der Landkreis verwies darauf, dass der im Emsland überschrittene Richtwert der Weltgesundheitsorganisation von 9 ppm Kohlenmonoxid (CO) über mehrere Stunden für Innenräume gelte. Er selbst hatte im Zusammenhang mit dem Moorbrand allerdings 10 ppm CO über mehrere Stunden auch für Belastungen in der Außenluft als Handlungswert festgelegt″, wie es in einer Bilanz bisheriger Messergebnisse heißt.

Kurzfristige Überschreitungen, auf welche unsere Redaktion laut Landkreis abgestellt habe, beliefen sich auf der Höhe eines Siedlungsgebietes in Stavern auf bis zu 14 ppm im unbewohnten Gebiet auf bis zu 20 ppm. Diese Daten aus der Nacht vom 18. auf den 19. September stellten die höchsten Werte dar, bestätigte der Landkreis entsprechende Berichte unserer Redaktion, stellte aber zugleich Teile der Berichterstattung als falsch dar.

Insbesondere klagte der Kreis über eine Überbewertung punktueller Überschreitungen von andauernden Werten″. Die NOZ hatte allerdings klar darauf verwiesen, dass etwaige Evakuierungen nicht allein aufgrund eines Messwertes, sondern immer auch aufgrund der Dauer seiner Erhebung eingeleitet werden müssten. Messungen über einen längeren Zeitraum wurden aber nicht vorgenommen, worin auch die Kritik der Feuerwehr besteht .

Pikant: Während die Feuerwehr Leer für ihren Messzug nach dem 19. September die Nutzung von Atemschutz anwies, hatte das Technische Hilfswerk (THW) sein Lager für rund 400 Helfer im Ortskern von Stavern zu diesem Zeitpunkt bereits ganz ohne Messwert evakuiert und nach Meppen verlegt, bestätigte die THW-Zentrale unserer Redaktion. Die Räumung geschah, weil den Verantwortlichen die Qualmbelastung zu groß geworden war. Zurück blieben die Bürger von Stavern.

Die Bundeswehr indessen teilte mit: Eine Gefährdung der Einsatzkräfte konnte und kann weiterhin ausgeschlossen werden.″

Osnabrück Die Bundeswehr hat sich gestern Abend zu einer möglichen Schadstoffbelastung durch den Moorbrand auf dem WTD-Gelände bei Meppen geäußert. Sie teilte mit, sie habe zur Einschätzung der möglichen Freisetzung von Schadstoffen die vom Umweltbundesamt herausgegebenen Störfallbeurteilungswerte zugrunde gelegt. Der dort benannte niedrigste Grenzwert von 27 ppm sei bei keiner Messung überschritten worden: Die gemessenen Werte stellten sich als unkritisch für die Einsatzkräfte dar, da sie sämtlich unter dem niedrigsten Störfallbeurteilungswert lagen.″

Zudem hätten die nachlassende Rauchentwicklung und Intensität des Brandes im Laufe des Abends die Annahme zugelassen, dass keine höheren oder grenzwertüberschreitenden Messergebnisse zu erwarten gewesen seien.

Ihre scharfe Kritik haben indes die Grünen erneuert. Die von der Feuerwehr erhobenen Vorwürfe gegenüber den Verantwortlichen der Bundeswehr wiegen schwer″, erklärte Fraktionschefin Anja Piel. Ihre Fraktion habe eine Unterrichtung im Innenausschuss am kommenden Donnerstag beantragt. Grüne wie auch Landesregierung formulierten erneut Unmut über das Krisenmanagement und die Kommunikation der Bundeswehr.

Unterdessen sind auf dem Sperrgelände noch 148 Einsatzkräfte mit dem Löschen letzter Glutnester befasst. Die Bundeswehr arbeitet ferner an einer Zusammenstellung der von zivilen und militärischen Stellen während des Brandes gewonnenen Messdaten. Ergebnisse sollen morgen vorgestellt und bewertet werden.
Autor:
Burkhard Ewert, Manfred Fickers, Hermann-Josef Mammes


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