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1.
Erscheinungsdatum:
04.10.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Hiesige Dieselfahrer gehen leer aus
Osnabrück guckt in die Auspuffröhre
Zwischenüberschrift:
Grüne kritisieren Berliner Diesel-Kompromiss als „unglaubliche Ungerechtigkeit″
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Dieselfahrer
in
und
um
Osnabrück
schauen
in
die
Röhre
angesichts
des
in
Berlin
ausgehandelten
Kompromisses
um
Nachrüstungen
und
Umtauschprämien
wegen
der
Abgasaffäre.
Kritik
gibt
es
von
Osnabrücker
Grünen
und
SPD.
Osnabrück
bleibt
beim
Berliner
Dieselkompromiss
außen
vor.
Umtauschprämien
und
Nachrüstungsangebote
gelten
nur
für
Dieselbesitzer
in
besonders
belasteten
Städten.
Osnabrück
gehört
nicht
dazu.
„
Eine
unglaubliche
Ungerechtigkeit″,
finden
die
Grünen.
„
Eine
Sauerei″,
sagt
die
SPD.
Verständnis
bringt
die
CDU
auf.
Osnabrück
Volker
Bajus,
Fraktionsvorsitzender
der
Grünen,
machte
seinem
Ärger
am
Dienstag
Luft:
„
Für
Osnabrück
hat
der
Gipfel
nichts
gebracht.
Die
Luft
wird
nicht
besser,
und
unsere
betrogenen
Dieselbesitzer
schauen
weiter
in
die
Röhre.
Das
ist
eine
unglaubliche
Ungerechtigkeit.″
Nur
mit
flächendeckender
Hardware-
Nachrüstung
hätte
Osnabrück
die
Chance,
die
Grenzwerte
für
Stickstoffdioxid
kurzfristig
zu
erreichen.
Dann
hätte
sich
Osnabrück
auch
das
millionenschwere
Ampelsystem
sparen
können,
so
Bajus
weiter.
Osnabrück
gehört
zu
den
65
Städten
in
Deutschland
mit
dauerhaften
Grenzwertüberschreitungen,
aber
nicht
zu
den
14
Städten,
die
wegen
besonders
hoher
Belastungen
nun
ein
Extraprogramm
bekommen.
Dieselbesitzer,
die
in
diesen
14
Städten
oder
im
Umkreis
von
70
Kilometern
leben,
sollen
beim
Tausch
ihrer
Euro-
4-
oder
Euro-
5-
Diesel
gegen
Neuwagen
eine
zusätzliche
Prämie
erhalten.
Wer
keinen
Neuwagen
kaufen
will,
soll
sein
Auto
auf
Kosten
der
Hersteller
nachrüsten
lassen
–
soweit
das
technisch
möglich
ist
und
die
Hersteller
mitspielen.
Volker
Bajus
kritisierte
diese
Kaufprämien
als
„
echte
Umweltsauerei″.
Das
sei
„
schlimmste
Ressourcenverschwendung″.
Der
Tausch
eines
wenige
Jahre
alten
Euro-
5-
Betrugsdiesels
gegen
einen
Euro-
6-
Diesel
bringe
keine
saubere
Luft,
denn
nur
sehr
wenige
Diesel-
Neuwagen
hätten
die
wirklich
wirksame
Schadstoffklasse
Euro
6d.
Statt
eines
einmaligen
Paketes
wäre
neben
flächendeckender
Hardware-
Nachrüstung
zudem
ein
langfristig
angelegtes
Förderprogramm
des
Bundes
für
die
kommunale
Verkehrswende
zugunsten
von
Rad,
Bus
und
Bahn
sinnvoll,
so
Bajus.
Auf
Kosten
der
Hersteller
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
kann
dem
Berliner
Kompromiss
dagegen
in
vielen
Punkten
zustimmen.
Die
wichtigsten
Ziele
würden
erreicht:
Fahrverbote
vermeiden,
die
Luft
sauberer
machen
und
die
Autohersteller
dafür
zahlen
lassen.
Es
sei
„
im
Grundsatz
richtig″,
dass
die
Hersteller
den
Dieselbesitzern
den
Wertverlust
ihrer
Fahrzeuge
ausgleichen
müsse.
Aber:
„
Wir
wissen
noch
nicht,
wie
der
Wertverlust
ermittelt
wird.
Der
Teufel
steckt
im
Detail.″
Henning
glaubt
fest
daran,
dass
der
Diesel
eine
Zukunft
hat,
weil
er
viel
weniger
Kohlendioxid
ausstößt
als
Benziner.
„
Für
den
Klimaschutz
ist
der
Diesel
besser″,
so
Henning,
„
das
kommt
mir
bei
der
ganzen
Debatte
viel
zu
kurz.
Alle
reden
nur
noch
von
Stickoxid.″
Dass
das
Paket
auf
die
14
Städte
beschränkt
werden
soll,
empfindet
Henning
als
„
Sauerei″.
Keine
niedersächsische
Stadt
profitiere
davon.
„
Das
geht
nicht″,
sagt
Henning.
Er
könne
auch
nicht
nachvollziehen,
warum
die
Grenze
auf
50
Mikrogramm
festgelegt
wurde.
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
sieht
das
ganz
anders.
„
Ich
habe
Verständnis
dafür,
dass
für
die
14
schwer
belasteten
Städte
zuerst
was
getan
wird.″
Diese
Städte
könnten
ihre
Luftprobleme
nicht
alleine
lösen.
Es
sei
richtig,
die
anderen
Städte,
darunter
auch
Osnabrück,
in
einem
zweiten
Schritt
zu
fördern.
„
Wir
haben
immer
gesagt,
dass
das
Problem
in
Osnabrück
beherrschbar
ist″,
so
Brickwedde.
Der
CDU-
Chef
äußerte
Verständnis
für
den
Ärger
von
Dieselbesitzern
in
der
Region
Osnabrück,
die
nicht
auf
die
Umtauschprämien
zugreifen
können.
„
Jeder
Autofahrer,
der
ein
nicht
ordnungsgemäßes
Fahrzeug
bekommen
hat,
hat
Anspruch
auf
Korrektur
dieses
Zustandes″.
Das
sollte
in
einem
nächsten
Schritt
angegangen
werden.
Brickwedde
begrüßte,
dass
der
Bund
die
Umrüstung
kommunaler
Fahrzeuge
wie
Müllwagen
fördern
will.
Die
Koalitionsspitzen
vereinbarten,
ein
Förderprogramm
„
Saubere
Luft″
für
jene
65
Kommunen
aufzulegen,
die
den
Stickstoffdioxid-
Grenzwert
nicht
einhalten
können.
Aus
dem
Topf
soll
ab
2019
der
Einbau
von
SCR-
Katalysatoren
finanziert
werden.
80
Prozent
der
Kosten
will
dabei
der
Bund
übernehmen.
Wer
die
restlichen
20
Prozent
zahlt,
ist
noch
unklar.
Der
Osnabrücker
Service-
Betrieb
(OSB)
verfügt
über
insgesamt
240
Fahrzeuge,
darunter
sind
50
Lastwagen
über
7,
5
Tonnen.
Wie
viele
davon
auf
Euro-
6-
Standard
sind
oder
über
SCR-
Katalysatoren
verfügen,
konnte
OSB-
Sprecherin
Katrin
Hofmann
am
Dienstag
nicht
ermitteln.
Bildtext:
Luftqualitätsmessung
am
Schlosswall.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Ungerecht
Der
Diesel-
Kompromiss
der
Berliner
Koalition
ist
allein
mit
Blick
auf
die
Luftreinhaltung
in
besonders
belasteten
Gebieten
geschlossen
worden.
Die
Politik
hat
dabei
eine
Nebenwirkung
völlig
außer
Acht
gelassen,
die
den
Frust
der
Dieselfahrer
(und
Wähler)
noch
weiter
steigern
wird:
Betroffene
außerhalb
der
14
Zonen
werden
ein
tiefes
Gefühl
der
Ungerechtigkeit
empfinden.
Zu
Recht.
Denn
wie
will
man
einem
Osnabrücker
Dieselfahrer,
der
sich
von
einem
Autobauer
betrogen
fühlt,
erklären,
dass
ein
in
gleicher
Weise
Betrogener
in
München,
Frankfurt
oder
Düren
den
Wertverlust
seines
Autos
über
Prämien
ersetzt
bekommt,
er
in
Osnabrück
aber
nicht.
Rechtlich
mag
das
möglich
sein,
ungerecht
ist
es
trotzdem.
Autor:
Wilfried Hinrichs