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1.
Erscheinungsdatum:
29.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sauftouren auf der Hase nerven Anwohner
Zwischenüberschrift:
Anlieger beklagen Umwelt- und Verkehrsgefährdung
Artikel:
Originaltext:
Die
Anwohner
am
Plackenweg
in
Rieste
haben
Traumgrundstücke
–
riesengroß
mit
einem
direkten
Zugang
zur
Hase.
Doch
genau
das
ist
jedes
Jahr
zur
Bootssaison
wieder
ein
ebenso
großes
Problem.
In
diesem
Sommer
ganz
besonders.
Denn
die
Anwohner
leiden
unter
den
Bootstouren
auf
der
Hase.
Rieste
„
Es
fehlt
der
Respekt″,
bringt
Renate
Boving
auf
den
Punkt,
was
sie
und
die
ganze
Familie
den
Sommer
über
erleben
mussten.
Bootsfahrer
verrichten
regelmäßig
ihre
Notdurft
auf
dem
Grundstück,
hinterlassen
Müll,
zertrampeln
das
Ufer
und
verscheuchen
dabei
die
Tiere.
Zudem
werde
oft
die
Straße,
die
eigentlich
nur
für
„
Anlieger
frei″
ist,
versperrt.
Ein
junger
Mann
habe
sogar
einmal
ihrer
Schwiegertochter
„
den
blanken
Hintern
gezeigt″,
als
diese
durchfahren
wollte.
Unbegreiflich
war
für
Renate
Boving
auch,
dass
gleich
zwei
Busse
den
Plackenweg
blockierten
und
der
Lehrer
dazu
meinte,
den
Schülern
sei
die
Überquerung
der
Straße
von
der
gegenüberliegenden
Bushaltebucht
nicht
zuzumuten.
Gefährliche
Situationen
Nachbar
Hermann
Bruns
kämpft
bereits
seit
ungefähr
fünf
Jahren
wie
gegen
Windmühlen.
Immer
wieder
hat
er
die
Politik
und
die
zuständigen
Behörden
auf
Missstände
rund
um
die
Bootsfahrten
aufmerksam
gemacht.
Bruns
schickte
E-
Mails
und
Briefe
an
die
Gemeinde
Rieste,
die
Samtgemeinde
Bersenbrück,
den
Zweckverband
Hasetal
Touristik
und
an
der
Naturschutzbund
(Nabu)
.
Er
beklagt
unter
anderem
„
Angetrunkene
mit
lautstarker
Wummermusik″
und
findet
einfach,
dass
die
großen
Schlauchboote
„
auf
der
Hase
nichts
verloren″
haben.
Sie
seien
„
nicht
lenkfähig″,
beschädigten
die
Böschung
und
würden
„
von
keiner
verantwortlichen
Person
begleitet″.
„
Ein
sinnvoller
Naturschutz″
am
„
schönsten
naturbelassenen
Stück
der
Hase″
sieht
der
Riester
nicht
mehr
gewährleistet.
Für
sehr
gefährlich
hält
er
auch
die
Verkehrssituation
am
Bootsanleger
Weidehof,
die
ebenso
wie
der
so
betitelte
„
Sauftourismus″
bereits
Thema
im
Riester
Gemeinderatwar.
Dort
war
die
Rede
von
schwarzen
Schafen
unter
den
Anbietern,
denen
im
Zweifelsfall
in
Absprache
mit
der
Samtgemeinde
die
Lizenz
entzogen
werden
müsste.
Rund
einen
Hektar
hinter
dem
Wohnhaus
entlang
der
Hase
hat
Familie
Boving
ein
kleines
privates
Naturschutzgebiet
angelegt.
Neben
einem
schmalen
Weg
stehen
Schlehen-
,
Sanddorn-
und
Holunderbüsche.
Eine
Streuobstwiese
dient
hauptsächlich
den
Wildtieren
als
zusätzliche
Nahrung.
Eigentlich
ein
Paradies
für
die
Natur.
In
diesem
Jahr
seien
aber
sogar
die
Wasservögel
mit
ihren
Küken
aus
diesem
Gebiet
verschwunden,
berichtet
die
Anliegerin.
Wildes
Camping
Am
Ufer
sind
verschiedene
„
Trampelpfade″
zu
sehen,
die
von
den
Ausflügen
der
Bootstouristen
auf
dieses
Areal
zeugen.
„
Mit
Gummistiefeln″
muss
Heinz
Boving
immer
wieder
Unrat
und
Klopapier
von
der
Wiese
und
aus
dem
Waldstück
einsammeln.
Selbst
„
wilde
Camper″
mussten
die
Bovings
hier
immer
wieder
fortschicken.
Einmal
wurde
sogar
ein
Feuer
entzündet.
Aufgestellte
Verbotstafeln
werden
nicht
beachtet
oder
sind
verschwunden,
sagte
die
Anwohnerin,
die
überhaupt
nichts
gegen
Bootsfahrer
hat,
„
die
nur
die
Natur
genießen
wollen″.
Verhaltensregeln
Wilhelm
Koormann
vom
Zweckverband
Hasetal
Touristik
kennt
das
leidige
Problem,
ist
sich
aber
sicher,
dass
sich
95
Prozent
der
Kunden
der
gewerblichen
Anbieter,
für
die
der
Zweckverband
zuständig
ist,
an
die
Spielregeln
halten.
Zwölf
Verhaltensmaßnahmen
sind
auf
der
Homepage
des
Zweckverbands
gelistet.
In
einer
dieser
Regeln
heißt
es:
„
In
der
Natur
haben
sich
alle
Wasserwanderer
jederzeit
und
in
jeder
Hinsicht
vorbildlich
zu
verhalten,
um
Schäden
an
Ufern
und
Flussbetten,
an
Flora
und
Fauna
zu
vermeiden.″
Weil
ein
Anbieter
das
wohl
nicht
ganz
so
erst
nehme,
sei
man
„
akut
im
Gespräch″.
Die
Boote
der
gewerblichen
Anbieter
seien
übrigens
gekennzeichnet,
so
Wilhelm
Koormann,
Verursacher
könne
man
dadurch
identifizieren.
Lizenzentzug
möglich
Die
private
Nutzung
der
Hase
schätzt
Wilhelm
Koormann
auf
rund
50
Prozent.
Einzige
Handhabe
hier
sind
die
eingesetzten
Haseranger,
die
an
den
Wochenenden
patrouillieren,
aber
natürlich
nicht
überall
sein
können.
Die
Probleme
mit
den
Wegen
und
der
Parksituation
am
Bootsanleger
Weidehof
sieht
Wilhelm
Koormann
durchaus.
Er
setzt
auf
weitere
Gespräche,
auch
mit
den
gewerblichen
Anbietern.
Wobei
er
die
Entziehung
einer
Lizenz
nicht
gänzlich
ausschließen
will.
„
Wir
haben
selber
großes
Interesse
an
Nachhaltigkeit
und
Naturnähe″,
betont
er.
Er
wolle
„
den
Ast
nicht
abschneiden,
auf
dem
wir
sitzen″.
Biber
in
der
Fotofalle
Jürgen
Christiansen
kennt
als
Leiter
der
Biologischen
Station
die
Klagen
der
Naturschützer
ebenfalls.
Zur
Brutzeit
ans
Ufer
zu
gehen,
überall
seinen
Dreck
zu
hinterlassen
und
sogar
zu
grillen,
„
das
geht
gar
nicht″,
findet
er
und
rät
in
diesem
Fall
kurzerhand,
die
Polizei
zu
schicken.
„
Das
hilft
schon″,
denkt
er.
Dass
auf
dem
naturbelassenen
Grundstück
hinter
dem
Wohnhaus
Boving
viele
Tiere
unterwegs
waren,
kann
der
Diplom-
Biologe
bestätigen.
Vor
drei
Jahren
hat
er
dort
mittels
Fotofalle
sogar
einen
Biber
gefilmt
–
inklusive
der
rund
60
Zentimeter
hohen
Fraßspur
am
Baum.
Nicht
nur
der
ist
inzwischen
verschwunden.
Die
vielgenutzten
uferseitigen
„
Eingänge″
seines
Grundstücks
unter
altem
Baumbestand
hat
Hermann
Bruns
zwischenzeitlich
mit
Ästen
und
Zweigen
verbarrikadiert.
Er
wünscht
sich
die
Zeit
zurück,
„
wo
Mitglieder
von
Kanuklubs
ihr
Können
zeigten
und
die
Natur
wirklich
schützten″.
Während
Heinz
Boving
vom
„
Bohren
von
ganz
dicken
Brettern″
spricht
und
die
Hoffnung
auf
eine
Lösung
des
Problems
fast
schon
aufgegeben
hat,
will
Hermann
Bruns
auf
jeden
Fall
„
dranbleiben″.
Bildtexte:
Der
Appell
der
Anlieger
an
der
Hase
in
Rieste
fruchtet
nicht
immer.
Sie
sind
zunehmend
genervt
vom
Lärm
und
Müll
der
Partyboote.
Eine
Verlegung
des
Bootsanlegers
im
Hadern
wurde
geprüft
und
verworfen.
Fotos:
Ilona
Ebenthal
Autor:
Ilona Ebenthal