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1.
Erscheinungsdatum:
13.03.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
In Amsterdam aufgespürt
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten ermordeten Justus Nussbaum, seine Frau und ihre Tochter
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Justus
Nussbaum
galt
als
Macher.
Er
war
der
ältere
Bruder
des
Malers
Felix
Nussbaum
und
lebte
mit
seiner
Frau
Sofie
Herta
und
seiner
Tochter
Marianne
an
der
Augustenburger
Straße
86,
bevor
er
mit
seiner
Familie
aus
Deutschland
flüchtete.
Doch
die
Nationalsozialisten
verfolgten
sie
bis
nach
Amsterdam
und
ermordeten
sie
schließlich
im
Konzentrationslager.
Jetzt
erinnern
Stolpersteine
vor
ihrem
letzten
Wohnort
Osnabrück
an
die
Familie.
Gemeinsam
mit
seinem
Geschäftspartner
Simon
Gossels
betrieb
Justus
Nussbaum
eine
Eisenhandelsfirma,
die
ihre
beiden
Väter
in
Osnabrück
gegründet
hatten.
Kaum
waren
die
Nationalsozialisten
1933
an
der
Macht,
begannen
sie
ihr
zerstörerisches
Werk
zunächst
mit
Worten
und
dem
Boykott
von
jüdischen
Geschäften,
bis
es
später
zum
Massenmord
eskalierte.
Margret
Poggemeier,
eine
der
Patinnen
der
Stolpersteine,
beschrieb
die
wachsende
Bedrohung
für
die
Juden.
„
Vor
diesem
Hintergrund
unternahmen
Justus
Nussbaum
und
Alfred
Gossels,
Sohn
des
Kompagnons
seines
Vaters,
1933
eine
Informationsfahrt
nach
Palästina.″
Möglicherweise
wollten
sie
schon
früh
emigrieren,
doch
daraus
wurde
nichts:
„
Nach
ihrer
Rückkehr
führten
beide
den
Betrieb
ihrer
Eltern
in
Form
einer
Autoverwertung
an
der
Kleinen
Hamkenstraße
weiter.″
Zu
der
Zeit
hatten
die
Eltern
von
Justus
Nussbaum,
Philipp
und
Rahel,
bereits
Deutschland
verlassen,
kehrten
jedoch
später
wieder
zurück
und
flüchteten
erneut.
Auch
Justus
Nussbaum
kehrte
mit
seiner
Familie
Deutschland
schließlich
1937
den
Rücken.
Sie
zogen
nach
Amsterdam
–
ebenso
wie
Alfred
Gossels
und
viele
deutsche
Juden.
Auch
dort
arbeiteten
die
beiden
Geschäftspartner
wieder
zusammen.
Sie
betrieben
einen
Schrotthandel
namens
„
Wemeta
Kompagnie″
mit
einer
Metallschmelzanlage,
die
im
Laufe
des
Zweiten
Weltkriegs
für
die
deutsche
Rüstungsindustrie
arbeiten
sollte.
Daher
verschonten
die
Nationalsozialisten,
die
das
Land
in
der
Zwischenzeit
besetzt
hatten,
die
Betreiber
–
doch
nur
vorübergehend.
1943
begannen
sie
in
Amsterdam
mit
ihren
von
Hass
getriebenen
Razzien,
die
vielen
Juden
das
Leben
kosten
sollten.
Schließlich
nahmen
Nationalsozialisten
auch
die
Familie
Nussbaum
fest
und
verschleppten
sie
nach
Auschwitz
ins
Konzentrationslager.
Die
Mörder
töteten
im
September
1944
erst
die
34-
jährige
Sofie
Herta
und
ihre
neunjährige
Tochter
Marianne.
Später
brachten
sie
Justus
in
das
Konzentrationslager
Stutthof
und
ermordeten
ihn
dort
im
Dezember
1944.
Er
war
43
Jahre
alt.
Gerhard
Meyering-
Henning,
einer
der
Paten
für
die
Stolpersteine,
hielt
während
der
berührenden
Zeremonie
ein
Bild
mit
dem
Titel
„
Angst″
hoch.
Felix
Nussbaum
hatte
1941
seine
damals
sechsjährige
Nichte
Marianne
und
daneben
sich
selbst
dargestellt.
„
Der
Ausdruck
dieses
Kindes,
das
Trauma,
die
Angst,
die
Ohnmacht,
stellvertretend
für
alle
Kinder,
die
im
Krieg
Leid
und
Sterben
miterleben
mussten,
haben
meine
Frau
Line
und
mich
bewegt,
Pate
für
ein
Kind
zu
werden.″
In
Mariannes
Blick
auf
dem
Gemälde
sieht
er
die
Ahnung,
dass
„
die
Eltern,
die
sonst
den
allumfassenden
Schutz
darstellen,
jetzt
nicht
mehr
werden
helfen
können″
–
ein
Albtraum,
den
die
Nationalsozialisten
wahr
machten.
Stolpersteine
in
Osnabrück
Stolpersteine
sind
messingbesetzte
Gedenktafeln,
die
im
Bürgersteig
vor
den
Wohn-
und
Wirkstätten
der
Verfolgten
und
Ermordeten
des
NS-
Regimes
verlegt
werden:
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
zu
Opfern
wurden.
Initiator
ist
der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig.
Seinem
Projekt
haben
sich
mehr
als
480
Kommunen
in
Deutschland
angeschlossen,
weitere
in
Österreich,
Ungarn,
Tschechien,
Polen,
den
Niederlanden
und
in
der
Ukraine.
In
Osnabrück
liegen
bereits
97
Stolpersteine.
Die
Paten
der
Stolpersteine
für
Justus,
Sofie
Herta
und
Marianne
Nussbaum
sind
Line
und
Gerhard
Meyering-
Henning,
Margret
und
Erhard
Poggemeier
sowie
die
Felix-
Nussbaum-
Gesellschaft.
Verlegt
haben
die
Steine
Pascal
Nobbe,
Dominik
Strohmeier,
Philipp
Unverfehrt
und
Dennis
Webering
vom
Berufsschulzentrum
Westerberg.
Für
die
künftige
Recherche
bittet
das
Büro
für
Friedenskultur
um
Hinweise
von
Zeitzeugen:
Telefon
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber