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1.
Erscheinungsdatum:
21.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Moorbrand
Meppen
Überschrift:
„Rauchwolke Gefahr für Gesundheit″
Der lange Weg des Löschwassers
Lungenärzte raten Anwohnern mit Vorerkrankung zu Wegzug
Zwischenüberschrift:
Lungenärzte warnen vor Moorbrand im Emsland / Staatsanwaltschaft ermittelt
450 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks aus ganz Deutschland im Kampf gegen den Moorbrand
Massive Feinstaubbelastung nahe WTD-Gelände / Grüne Janssen-Kucz: Skandalös, dass die Bundeswehr das Gegenteil behauptet
Artikel:
Originaltext:
Die
Bundeswehr
und
das
Land
Niedersachsen
machen
den
Moorbrand
im
Emsland
nun
zur
Chefsache.
Unterdessen
leitete
die
Staatsanwaltschaft
Osnabrück
ein
Ermittlungsverfahren
ein.
Nach
Einschätzung
von
Lungenärzten
geht
von
dem
Qualm
eine
starke
Gesundheitsgefahr
aus.
Meppen/
Hannover
Der
Sprecher
des
Bundesverbandes
der
Pneumologen,
Schlaf-
und
Beatmungsmediziner,
Michael
Barczok,
widersprach
einer
vorherigen
Einschätzung
der
Bundeswehr,
von
dem
Brand
gehe
keine
Gefahr
aus.
„
Die
Rauchwolke
führt
zu
einer
massiven
Feinstaubbelastung
und
ist
eine
Gefahr
für
die
Gesundheit″,
sagte
der
Lungenarzt
unserer
Redaktion.
Je
nachdem,
wie
der
Wind
gerade
stehe,
sei
es
für
Anwohner
so,
als
ob
sie
sich
in
einen
komplett
verräucherten
Raum
setzen,
so
Barczok.
„
Es
ist,
als
ob
sie
fünf
Zigaretten
gleichzeitig
rauchen
–
nur
ohne
Nikotin.″
Die
Staatsanwaltschaft
Osnabrück
leitete
unterdessen
ein
Ermittlungsverfahren
ein.
„
Da
kommen
Branddelikte
in
Betracht,
insbesondere
die
Brandstiftung
und
möglicherweise
auch
Umweltdelikte,
wenn
besonders
geschützte
Gebiete
wie
Naturschutzgebiete
betroffen
sind″,
sagte
Behördensprecher
Alexander
Retemeyer.
Wie
Niedersachsens
Innenminister
Boris
Pistorius
und
der
Staatssekretär
im
Bundesverteidigungsministerium,
Gerd
Hoofe,
gestern
Nachmittag
nach
einem
Ortstermin
im
Emsland
mit
dem
dortigen
Landrat
Reinhard
Winter
mitteilten,
sollen
nun
das
„
Kommando
Territoriale
Aufgaben″
in
Berlin
und
Spezialpioniere
aus
Husum
die
Brandbekämpfung
unterstützen.
Hoofe
kündigte
an,
die
Bundeswehr
werde
ab
sofort
alle
notwendigen
Einsatzkräfte
und
technischen
Fähigkeiten
rund
um
die
Uhr
und
so
lange
zur
Verfügung
stellen,
„
bis
das
letzte
Glutnest
gelöscht″
worden
sei.
Man
habe
das
Logistikbatallion
Delmenhorst
in
Alarmbereitschaft
versetzt.
Derzeit
bringe
man
20000
Liter
pro
Minute
im
Brandgebiet
aus,
sagte
ein
Sprecher
der
Bundeswehr
auf
Anfrage.
Das
entspricht
1200
Kubikmetern
pro
Stunde
oder
28800
Kubikmetern
am
Tag.
Rund
1000
Einsatzkräfte
sind
inzwischen
vor
Ort,
darunter
Feuerwehrleute
der
Bundeswehr,
zivile
Feuerwehren
und
das
Technische
Hilfswerk.
Allein
aus
dem
Landkreis
Osnabrück
machten
sich
gestern
300
Feuerwehrleute
mit
60
Fahrzeugen
auf
den
Weg
ins
Emsland.
Hoofe
bedauerte,
dass
durch
den
Waffentest
auf
dem
Gelände
der
Wehrtechnischen
Dienststelle
WTD
91
eine
solche
Schadenslage
entstanden
sei.
„
Das
hätte
nicht
passieren
dürfen,
und
wir
entschuldigen
uns
bei
der
Bevölkerung
für
die
Folgen″,
sagte
er.
Gemeinsam
mit
dem
Innenminister
kündigte
Hoofe
eine
Kehrtwende
in
der
Informationspolitik
an.
Ab
sofort
setze
man
auf
bedingungslose
Transparenz
und
werde
jeden
Tag
ein
Lagebild
veröffentlichen.
Zuvor
hatte
Pistorius
die
Kommunikation
der
Bundeswehr
scharf
kritisiert.
Offiziell
sei
das
Kompetenzzentrum
Großschadenslagen
des
Innenministeriums
bis
gestern
nicht
über
den
Brand
informiert
worden,
sagte
der
SPD-
Politiker
gestern
im
Innenausschuss
des
Landtags
in
Hannover.
Inoffiziell
sei
man
am
13.
September
über
Anforderungen
von
Feuerwehrmaterial
informiert
worden.
Inzwischen
hätten
sich
die
Kommunikation
und
auch
die
Zusammenarbeit
verbessert,
auch
wenn
es
weiter
„
diffundierende
Anforderungen″
seitens
der
Bundeswehr
gebe,
sagte
der
Minister.
Er
betonte,
dass
die
Bundeswehr
auch
weiterhin
die
Oberhoheit
über
den
Einsatz
habe.
„
Ich
kann
nicht
mit
einer
Berufsfeuerwehr
das
Gelände
besetzen″,
sagte
Pistorius.
Umweltminister
Olaf
Lies
zeigte
sich
besorgt
über
die
ökologischen
Folgen
des
Moorbrandes.
In
einem
Brief,
der
unserer
Redaktion
vorliegt,
fordert
der
SPD-
Politiker
die
Bundesverteidigungsministerin
Ursula
von
der
Leyen
(CDU)
auf,
ihm
einen
„
Sachstandbericht
zunächst
zum
aktuellen
Stand
des
Brandes″
zukommen
zu
lassen.
Seite
3
Brand
im
Moor:
Weitere
Texte,
Eindrücke
und
Hintergründe,
Videos
und
Bildergalerien
von
der
Lage
im
Emsland
sowie
einen
Liveticker
finden
Sie
auf
noz.de
Bildtext:
Sisyphusarbeit:
Feuerwehrleute
der
Bundeswehr
spritzen
mit
einer
Löschraupe
Wasser
auf
die
kokelnden
Flächen
im
Moor.
Foto:
Bundeswehr/
Marcus
Rott
Kommentar
Dreist
und
überfordert
Das
stinkt
zum
Himmel.
Da
schießt
die
Bundeswehr
ein
Moor
im
Emsland
in
Brand,
und
was
macht
die
Verteidigungsministerin?
Sie
schweigt,
während
die
Truppe
vor
Ort
lange
beschwichtigte
mit
Weisheiten
wie
dieser:
„
Moorbrände
kommen
einfach
vor.″
So
viel
Dreistigkeit
ist
unverzeihlich
angesichts
eines
Feuers,
das
eines
der
größten
in
der
Geschichte
Niedersachsens
ist.
Die
Rauchwolken
ziehen
mittlerweile
über
Hamburg
bis
nach
Schleswig-
Holstein.
Mehr
als
1000
Einsatzkräfte
von
Berufs-
und
freiwilligen
Feuerwehren
sowie
dem
Technischen
Hilfswerk
aus
dem
gesamten
Bundesgebiet
kämpfen
darum,
Schlimmeres
zu
verhindern.
Ein
Ende
ist
noch
lange
nicht
in
Sicht.
Das
desolate
Krisenmanagement
der
Bundeswehr
passt
ins
Bild
einer
heruntergewirtschafteten
Truppe,
die
es
mit
einem
Waffentest
schafft,
ein
folgenschweres
Unglück
zu
verursachen,
weil
ein
Löschfahrzeug
kaputtging.
Jetzt
gelobt
das
Verteidigungsministerium
Besserung,
doch
die
Bevölkerung
muss
endlich
umfassend
aufgeklärt
werden.
Lungenärzte
widersprechen
der
Bundeswehr
öffentlich
und
warnen
eindringlich
vor
Risiken.
Die
Causa
WTD
91
zeigt
einmal
mehr,
wie
sehr
die
Verteidigungsministerin
im
Amt
überfordert
ist.
Seit
einer
Woche
unterstützt
das
Technische
Hilfswerk
(THW)
die
Bundeswehr
bei
den
Löscharbeiten
des
Moorbrandes
auf
der
WTD
91
in
Meppen.
Derzeit
sind
450
Einsatzkräfte
des
THW
aus
vielen
Teilen
Deutschlands
vor
Ort.
Meppen/
Stavern
Im
beschaulichen
Örtchen
Stavern
ist
normalerweise
nicht
viel
los.
Doch
seitdem
der
Moorbrand
auf
dem
Gelände
der
Wehrtechnischen
Dienststelle
91
(WTD)
von
der
Bundeswehr
selbst
nicht
mehr
unter
Kontrolle
zu
bekommen
war,
hat
das
THW
hier
eines
seiner
Quartiere
eingerichtet.
Überall
liegen
dicke
Wasserschläuche,
stehen
große
und
schwere
blaue
Spezialfahrzeuge
und
-
Lkw,
Menschen
in
blauen
Monturen
sind
mit
allen
möglichen
Aufgaben
betreut.
Das
Vogelgezwitscher
wird
unterlegt
von
den
Betriebsgeräuschen
der
großen
Wasserpumpen.
Derzeit
seien
etwa
450
Kräfte
des
THW
aus
ganz
Deutschland
auf
dem
und
um
das
WTD-
Gelände
Tag
und
Nacht
im
Einsatz,
sagt
Michael
Schott,
der
zusammen
mit
seinem
Kameraden
Wolfgang
Schumann
für
die
Öffentlichkeitsarbeit
des
THW
zuständig
ist.
„
Im
Moment
ist
es
relativ
ruhig.
Doch
das
kann
sich
jede
Minute
wieder
ändern.″
Wie
schnell
sich
die
Lage
ändern
kann,
erfuhren
die
Einsatzkräfte
am
Dienstagnachmittag,
als
sich
der
Moorbrand
durch
den
Wind
unerwartet
ausbreitete
und
für
eine
riesige
Rauchwolke
sorgte.
Nur
durch
die
Zusammenarbeit
aller
Akteure
konnte
das
Feuer
in
Schach
gehalten
werden.
Über
die
Kommunikation
zwischen
den
zivilen
Einsatzkräften
und
denen
der
Bundeswehr
sowie
der
WTD
können
die
beiden
THW-
Kräfte
nichts
Schlechtes
berichten.
Im
Gegenteil:
„
Wir
arbeiten
hier
erfolgreich
als
ein
Team
zusammen″,
sagt
Schott.
Man
stünde
im
stetigen
Austausch
mit
der
Einsatzleitung
und
könne
jederzeit
schnell
auf
eine
sich
ändernde
Lage
reagieren.
Dass
die
Löscharbeiten
langwierig
und
kompliziert
sind
und
sich
wohl
noch
längere
Zeit
hinziehen
werden,
ist
allen
Beteiligten
klar.
Wasser
aus
der
Ems
Die
Hauptaufgabe
der
ehrenamtlichen
Helfer
ist
die
Sicherstellung
der
Wasserversorgung
für
die
Feuerwehr,
die
seit
dem
4.
September
gegen
den
hartnäckigen
Brand
kämpft.
Über
mehrere
Kilometer
Entfernung
wird
das
Wasser
aus
dem
Ems,
dem
Dortmund-
Ems-
Kanal
und
der
Nordradde
zu
den
Brandherden
gepumpt.
In
Spitzenzeiten
können
bis
zu
15000
Liter
pro
Minute
gefördert
werden.
„
Einfach
einen
langen
Schlauch
zu
verlegen
ist
in
diesem
speziellen
Fall
gar
nicht
möglich″,
erklärt
Schumann.
„
Es
sind
mehrere
Pumpen
in
Reihe
geschaltet,
sonst
wären
die
Distanzen
gar
nicht
zu
bewältigen.″
An
jeder
dieser
Pumpstationen
sind
große
Wasserbecken
aufgebaut,
die
entfernt
an
Swimmingpools
erinnern.
Diese
dienen
als
Puffer,
damit
stets
genug
Druck
bei
den
Löschmannschaften
auf
dem
WTD-
Gelände
ankommt.
Diese
Pumpen
müssen
ständig
beobachtet
und
kontrolliert
werden.
Tobias
Brock
aus
Wunstorf
ist
einer
der
vielen
Techniker,
die
die
Maschinen
im
Blick
haben.
Für
den
25-
Jährigen
ist
es
ein
interessanter
und
spannender
Einsatz.
„
Die
Arbeitsbelastung
ist
immer
unterschiedlich″,
sagt
er.
„
Das
hängt
immer
davon
ab,
wie
gerade
die
Lage
beim
Moorbrand
ist.″
Gearbeitet
wird
in
Zwölf-
Stunden-
Schichten
von
8
bis
20
Uhr
oder
von
20
bis
8
Uhr.
Seit
vergangenen
Donnerstag
ist
Brock
im
Einsatz.
Doch
nicht
nur
die
Versorgung
mit
Wasser
gehört
zu
den
Aufgaben
des
THW
im
Emsland.
Auch
die
rund
450
Einsatzkräfte
müssen
versorgt
sein.
Von
hier
werden
alle
Einheiten
mit
Essen
aus
einer
Großküche
auf
dem
WTD-
Gelände
beliefert.
Der
Großteil
der
Essensrationen
geht
nach
Klein
Stavern
auf
den
Fußballplatz.
Dort
hat
das
THW
eine
Zeltstadt
errichtet.
„
Wir
haben
hier
Platz
für
500
Mann″,
sagt
Thomas
Sasse,
Fachberater
für
Führungs-
und
Koordinierungs-
Einrichtungen.
„
Aktuell
sind
wir
gut
belegt.
Es
gibt
aber
Pläne,
dass
wir
auf
1000
Schlafplätze
aufstocken
sollen.
Wann
und
wie
das
passieren
soll,
steht
bislang
aber
noch
nicht
fest.″
Zurzeit
stehen
37
Zelte
zum
Schlafen
auf
dem
Sportplatz.
Weitere
Zelte
sind
zum
Essen
und
Waschen
aufgestellt.
Toiletten
und
Duschen
werden
im
Vereinsgebäude
des
SV
Stavern
zur
Verfügung
gestellt.
Insgesamt
fühle
man
sich
gut
aufgehoben,
betont
Sasse.
„
Es
läuft
bislang
alles
gut
mit.″
Blindgänger
explodieren
Unterdessen
erschweren
Blindgänger
und
Restmunition
die
Arbeiten
auf
dem
WTD-
Gelände:
Wie
der
Leiter
Brandbekämpfung
der
Bundeswehr,
Andreas
Sagurna,
gestern
vor
zahlreichen
Medienvertretern
mitteilte,
komme
es
dort
immer
wieder
zu
Explosionen
von
Altmunition
oder
Blindgängern.
Die
Geschosse
lagern
im
Moorboden
der
seit
den
1870er-
Jahren
als
Erprobungsgebiet
genutzten
Tinner
Dose,
dem
größten
weitgehend
erhaltenen
Hochmoor
Westeuropas.
Diese
Explosionen
erschwerten
zwar
die
Löscharbeiten,
gefährdeten
aber
die
eingesetzten
400
Kräfte
von
Feuerwehr,
300
vom
THW
und
200
von
der
Bundeswehr
nicht,
da
diese
den
Brand
an
gefährdeten
Stellen
von
außen
bekämpften.
Sagurna
betonte:
„
Die
Einsatzkräfte
leisten
Unglaubliches.″
Bildtext:
Seit
mehr
als
einer
Woche
im
Dauereinsatz:
Das
THW
unterstützt
die
Löscharbeiten
am
Rande
des
vom
Moorbrand
betroffenen
Bundeswehr-
Geländes
im
Emsland.
Foto:
Harry
de
Winter
Meppen/
Hannover
Mit
scharfer
Kritik
hat
Meta
Janssen-
Kucz,
gesundheitspolitische
Sprecherin
der
Landtagsfraktion
der
Grünen,
auf
die
mögliche
Gesundheitsgefahr
durch
den
Qualm
des
Moorbrandes
im
Emsland
reagiert.
„
Es
überrascht
mich
überhaupt
nicht,
dass
die
deutschen
Lungenärzte
angesichts
der
Moorbrände
vor
Gesundheitsschäden
warnen.
Es
ist
skandalös,
dass
die
Bundeswehr
das
Gegenteil
behauptet,
und
darf
auch
nicht
ohne
Folgen
bleiben″,
sagte
Janssen-
Kucz
unserer
Redaktion.
Auch
erste
Informationen
des
Sozial-
und
Gesundheitsministeriums
machten
ihrer
Ansicht
nach
deutlich,
dass
„
an
13
von
29
Messstellen
gerade
im
Bereich
des
gefährlichen,
nicht
wahrnehmbaren
Kohlenmonoxids
die
medizinischen
Grenzwerte
erreicht
sind,
wenn
auch
noch
nicht
überschritten
werden″.
Notwendige
Messungen
zu
Feinstaub
und
Polyzyklischen
aromatischen
Kohlenwasserstoffen
(krebserregende
Umweltstoffe)
seien
laut
Janssen-
Kucz
bis
heute
nicht
erfolgt,
lägen
aber
im
Zuständigkeitsbereich
des
Landkreises
Emslandes.
„
Die
Landesregierung
muss
die
jetzt
bekannt
gewordenen
Messungen
veröffentlichen
und
weitere
Werte
erheben,
auswerten
und
veröffentlichen″,
sagte
Janssen-
Kucz
weiter.
„
Wir
haben
definitiv
eine
gesundheitliche
Gefährdungslage
im
gesamten
Nordwesten.
Das
Land
Niedersachsen
ist
für
den
Gesundheitsschutz
der
Bevölkerung
zuständig
und
muss
Verantwortung
übernehmen:
So
muss
dringend
geklärt
werden,
ob
Kinder
in
Kitas
und
Schulen
unbedenklich
draußen
sein
können
oder
Arbeitnehmer
im
Freien
arbeiten
können.″
Wie
Michael
Barczok,
Sprecher
des
Bundesverbandes
der
Pneumologen,
Schlaf-
und
Beatmungsmediziner,
unserer
Redaktion
sagte,
würden
Schleimhäute
auf
die
Feinstaubbelastung
reagieren,
ein
Kratzen
im
Hals
oder
ein
Hüsteln
seien
die
Folge
des
Qualms.
Dass
junge,
gesunde
Menschen
dadurch
einen
dauerhaften
Schaden
erleiden,
glaubt
der
Lungenspezialist
allerdings
nicht.
Jedoch
sei
die
Rauchbelastung
für
Menschen
mit
chronischen
Lungenerkrankungen
wie
Asthma
oder
COPD
ein
„
echtes
Problem″.
Jeweils
zehn
Prozent
der
deutschen
Bevölkerung
leiden
laut
Barczok
unter
diesen
Erkrankungen.
Betroffenen
rät
der
Mediziner,
in
Absprache
mit
dem
Hausarzt
die
Dosierung
der
Medikamente
zu
erhöhen
oder
während
des
Brandes
zu
Bekannten
in
einen
Nachbarort
zu
ziehen.
Obwohl
der
Landkreis
Emsland
derzeit
eine
Gesundheitsgefährdung
durch
den
Rauch
ausschließt,
weist
die
Behörde
„
mit
Blick
auf
das
nach
wie
vor
vorhandene
Rauchaufkommen″
darauf
hin,
„
dass
betroffene
Anwohner
Fenster
und
Türen
geschlossen
halten
sowie
Klimaanlagen
ausschalten
sollen″.
Dazu
rät
auch
Barczok.
Seiner
Aussage
nach
sollten
Kinder
während
des
anhaltenden
Moorbrandes
sich
im
Inneren
aufhalten
und
nicht
draußen
spielen:
„
Die
Lunge
von
Kindern
ist
kleiner,
sie
atmen
häufiger,
somit
gelangt
der
Feinstaub
schneller
in
ihren
Körper.″
Den
Qualm
als
ungefährlich
zu
bewerten
sieht
auch
Philip
Böhmer,
Chefarzt
der
Fachabteilung
Innere
Medizin/
Pneumologie
im
Ludmillenstift
in
Meppen,
kritisch
und
bezeichnet
dies
als
„
Schutzbehauptung″.
Durch
den
Moorbrand,
der
sich
inzwischen
auf
eine
Fläche
von
mehr
als
1000
Fußballfeldern
ausgedehnt
hat,
sei
eine
Vielzahl
an
organischen,
also
kohlenstoffhaltigen,
Stoffen
freigesetzt
worden.
Bei
Menschen
mit
Lungenerkrankungen
könnten
diese
zu
Anfällen
führen.
Zwar
könnte
es
nicht
zu
einer
lebensbedrohlichen
Kohlenmonoxid-
,
dafür
aber
zu
einer
Kohlendioxid-
Vergiftung
kommen,
die
sich
beispielsweise
durch
Kopfschmerzen
bemerkbar
macht.
In
einer
gestrigen
Pressemitteilung
hatte
der
emsländische
Landrat
Reinhard
Winter
mitgeteilt,
„
dass
unser
Fachbereich
Gesundheit
aktuell
keine
Gesundheitsgefährdung
durch
den
Qualm
erkennt″.
Der
Landkreis
bezog
sich
dabei
auf
die
Werte
der
Luftmessung
einer
Erkundergruppe
des
ABC-
Zuges
Leer,
den
die
Bundeswehr
beauftragt
hatte.
Zuvor
hatte
auch
die
Bundeswehr
behauptet,
dass
der
Rauch
keine
Gesundheitsgefahr
darstelle.
Bildtext:
Qualm
über
dem
Emsland:
Lungenärzte
warnen
vor
der
Gefahr.
Foto:
Stephanie
Witte
Autor:
Tobias Böckermann, Julia Mausch, Klaus Wieschemeyer, Michael Clasen, Harry de Winter