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1.
Erscheinungsdatum:
18.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie wird Plastikmüll künftig entsorgt?
Osnabrück muss sich entscheiden
Zwischenüberschrift:
Gelber Sack oder gelbe Tonne? Beschluss soll Ende des Jahres fallen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
gelbe
Sack
wie
bisher,
die
gelbe
Tonne
–
oder
eine
Wertstofftonne,
in
der
nicht
nur
Verpackungsmüll
entsorgt
werden
darf?
Die
Stadt
Osnabrück
hat
die
Qual
der
Wahl.
Fest
steht
bislang
nur
eins:
Jede
Option
hat
ihre
Tücken.
Für
ein
Wertstoffgesetz
hat
es
auf
Bundesebene
nicht
gereicht.
Nach
langen
Diskussionen
stand
am
Ende
lediglich
eine
Neufassung
des
Verpackungsgesetzes,
die
am
1.
Januar
2019
in
Kraft
tritt.
Die
Stadt
muss
reagieren.
Eine
erste
Diskussion
zum
Thema
führte
jetzt
der
für
den
Osnabrücker
Servicebetrieb
zuständige
Ausschuss.
Osnabrück
„
Das
Verpackungsgesetz
entspricht
den
Vorstellungen
der
Entsorger.
Unsere
Wünsche
sind
das
nicht.″
Diese
Aussage
von
Thomas
Klein
(Grüne)
zur
„
erfolgreichen
Lobbyarbeit″
der
Dualen
Systeme
Deutschland
(DSD)
,
deren
bekanntester
wohl
der
Grüne
Punkt
ist,
blieb
im
Ausschuss
unwidersprochen.
Gleichwohl
wird
sich
die
Stadt
auf
einige
Änderungen
einstellen
müssen.
Die
halten
sich
aber
in
eng
gesteckten
Grenzen,
denn
unter
dem
Strich
bleiben
nur
vier
Varianten:
Einführung
einer
Wertstofftonne
zulasten
der
Gebührenzahler,
Beibehaltung
des
gelben
Sacks,
Einführung
einer
gelben
Tonne
für
Leichtverpackungen
oder
eine
auf
bestimmte
Stadtgebiete
verteilte
Sammlung
mit
Sack
oder
Tonne.
Mögliche
Strategien
für
die
Verhandlungen
mit
den
Vertretern
des
DSD
beschrieb
Detlef
Schnier,
Abteilungsleiter
Abfallwirtschaft
beim
OSB.
Das
neue
Verpackungsgesetz
weist
nach
Schniers
Worten
einige
„
Knackpunkte″
auf.
So
könnte
die
Kommune
zwar
eine
Wertstofftonne
einführen,
müsste
aber
die
Sammlung
im
Stadtgebiet
zwischen
OSB
und
Systembetreibern
nach
prozentualem
Anteil
der
„
stoffgleichen
Nichtverpackungen″
aufteilen.
(Eine
stoffgleiche
Nichtverpackung
ist
zum
Beispiel
der
Kleiderbügel,
der
im
Zehnerpack
gekauft
wird,
während
derselbe
Kleiderbügel,
der
mit
der
Bluse
über
die
Ladentheke
gegangen
ist,
zu
den
Verpackungsmaterialien
zählt.)
Bei
Kosten
von
600000
bis
800000
Euro
pro
Jahr
würde
dies
eine
Gebührensteigerung
von
fünf
Prozent
für
die
Osnabrücker
bedeuten,
da
die
Kosten
nicht
vom
DSD
getragen
würden.
„
Diese
Variante
ist
in
unseren
Augen
keine
Option″,
so
Schnier.
Würde
der
gelbe
Sack
beibehalten,
müssten
sich
die
Bürger
zum
Beispiel
nicht
umstellen,
die
Wertstoffqualität
wäre
höher,
weil
weniger
Fremdstoffe
in
den
Sack
geworfen
werden,
und
es
gäbe
keine
Standplatzprobleme
wie
bei
der
Einführung
einer
gelben
Tonne.
Dem
Nachteil
der
Verschmutzung
durch
aufgerissen
Säcke
könnte
durch
dickeres
Material
zumindest
ansatzweise
entgegengewirkt
werden.
Aber
weil
jede
Medaille
zwei
Seiten
hat,
würde
die
bessere
Sackqualität
zu
einer
größeren
Zweckentfremdung
der
Säcke
führen,
was
bei
vier
Millionen
Beuteln,
die
derzeit
an
die
Osnabrücker
jährlich
verteilt
werden
und
von
denen
schon
jetzt
nur
50
Prozent
ihrem
Zweck
entsprechend
eingesetzt
werden,
zu
Mehrkosten
von
bis
zu
180000
Euro
führen
würde.
Die
allerdings
würden
die
Verbraucher
nur
indirekt
treffen,
da
sie
nicht
über
die
Gebühren
abgerechnet
würden,
sondern
von
den
Systembetreibern
den
Herstellern
von
verpackten
Waren
in
Rechnung
gestellt
würden.
Also
doch
eine
gelbe
Tonne
flächendeckend
in
der
ganzen
Stadt?
Schnier
sieht
in
diesem
Fall
lebhafte
Diskussionen
in
den
Bürgerforen
auf
sich
zukommen,
denn
ein
Versuch
in
Eversburg
hat
gezeigt,
dass
sich
längst
nicht
alle
Osnabrücker
mit
einem
weiteren
großen
Sammelbehälter
auf
ihrem
Grundstück
oder
in
ihrem
Keller
anfreunden
können.
Oft
waren
es
Platzprobleme,
die
bei
40
Prozent
der
Bürger
zu
Ärger
führten.
Allerdings
hätte
die
gelbe
Tonne
auch
reichlich
Charme,
denn
sie
wäre
unter
anderem
umweltfreundlicher
als
der
Sack
und
würde
vor
allem
bei
Sturm
zu
weniger
Verschmutzungen
führen.
Auswirkungen
auf
die
Gebühren
hätte
die
Einführung
der
Tonne,
die
mit
etwa
500000
Euro
zu
Buche
schlagen
würde,
nicht.
Auch
diese
Rechnung
würde
durchgereicht
an
die
Hersteller,
die
dann
gegebenenfalls
ihre
Produkte
verteuern
könnten.
Unterschiedliche
Sammelbehälter
–
Sack
oder
Tonne
–
in
jeweils
definierten
Stadtgebieten
hält
Schnier
für
nicht
praktikabel.
Eine
Ansicht,
die
der
Ausschuss
teilte.
Für
welche
Variante
die
Politik
sich
am
Ende
entscheiden
wird,
war
in
der
Ausschusssitzung
noch
nicht
absehbar.
Die
dort
vertretenen
Kommunalpolitiker
werden
das
Gehörte
mit
in
ihre
Fraktionen
nehmen
und
dort
diskutieren.
Gleichwohl
war
eine
klare
Tendenz,
dass
die
Müllvermeidung
an
erster
Stelle
stehen
sollte.
Ausschussvorsitzender
Heiko
Panzer
(SPD)
liebäugelte
mit
dem
Argument,
dass
eine
Volumenverknappung,
wie
sie
bei
der
Einführung
der
Tonne
abzusehen
ist,
die
Verbraucher
zur
Müllvermeidung
animieren
könnte.
Zudem
mache
die
Tonne
aus
ökologischer
Sicht
wesentlich
mehr
Sinn
als
dickere
Säcke.
„
Dickere
Säcke
sind
ökologischer
Irrsinn″,
nahm
Oliver
Hasskamp
(FDP)
den
Ball
auf.
Hasskamp
nimmt
die
Verbraucher
in
die
Verantwortung,
die
solchen
„
Unsinn
kaufen″.
Erst
wenn
die
Verpackungen
in
den
Geschäften
blieben,
werde
„
dieser
Unfug
aufhören″.
Wie
auch
immer.
Die
Politik,
so
die
Bitte
von
Schnier,
der
die
Verhandlungen
mit
den
Systembetreibern
führen
muss,
muss
bis
zum
Ende
des
Jahres
eine
Entscheidung
über
die
zukünftige
Sammeltechnik
getroffen
haben,
denn
die
Umsetzung
muss
spätestens
2020
erfolgen.
Bildtexte:
Bleiben
den
Osnabrückern
die
gelben
Säcke
erhalten
oder
kommt
die
gelbe
Tonne?
Die
Politik
muss
sich
bis
zum
Ende
des
Jahres
entscheiden.
Der
Vorteil
der
Wertstofftonne,
wie
sie
in
Eversburg
erprobt
wurde:
Auch
Kunststoffteile,
bei
denen
es
sich
nicht
um
Verpackungen
handelt,
dürfen
darin
entsorgt
werden.
Derzeit
gehören
ausgediente
Quietscheentchen
oder
Plastik-
Ablagekästen
in
den
Restmüll.
Fotos:
Gert
Westdörp,
Archiv/
Jörn
Martens
Kommentar
Das
Gesetz
gehört
in
die
Tonne
Das
neue
Verpackungsgesetz
schreibt
den
alten
Wahnsinn
der
ungleichen
Behandlung
gleicher
Materialien
munter
fort.
Es
ist
eine
Farce,
dass
die
einzige
echte
Neuerung
die
ist,
ob
der
Bürger
seinen
Verpackungsmüll
künftig
in
einen
Sack
oder
in
eine
Tonne
schmeißt.
Die
Diskussion
um
die
Verpackungen
geht
deshalb
in
eine
völlig
falsche
Richtung.
Nicht
die
Frage,
was
in
welche
Tonne
gehört,
ist
unser
Problem,
sondern
wie
wir
Verpackungsmüll
vermeiden
können.
Dass
identische
Wertstoffe
einmal
in
die
Recyclingtonne
sollen
und
ein
anderes
Mal
in
den
Restmüll
gehören,
haben
die
Entsorgungsunternehmen
durchgedrückt.
Logisch
oder
gar
ökologisch
oder
volkswirtschaftlich
sinnvoll
ist
es
auf
keinen
Fall.
Und
erst
recht
nicht
vom
Verbraucher
nachvollziehbar.
Autor:
Dietmar Kröger