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1.
Erscheinungsdatum:
04.04.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schikaniert und in den Tod getrieben
Zwischenüberschrift:
Gedenken an zwei jüdische Juristen
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Vor
der
Treppe
zum
Landgericht
erinnern
zwei
Messingplatten
an
Opfer
des
Nationalsozialismus.
Dr.
Adolf
Cohen
und
Dr.
Hugo
Schulhof
mussten
sterben,
weil
sie
Juden
waren.
„
Es
waren
zwei
Kollegen.
Sie
sind
hier
früher
ein
und
aus
gegangen
–
genau
wie
ich
heute.″
Das
sagte
Antonius
Fahnemann,
der
Präsident
des
Landgerichts.
Er
hat
sich
diese
Stolpersteinverlegung
vor
seinem
Arbeitsplatz
schon
lange
gewünscht,
denn:
„
So
werden
diese
beiden
Menschen
nicht
vergessen.″
Dr.
Elmar
Schürmann,
ehemaliger
Vizepräsident
des
Landgerichts,
hat
recherchiert
und
berichtete
über
das
Leben
der
beiden
Osnabrücker
Juristen.
Adolf
Cohen,
1897
in
Hannover
geboren,
wurde
1916
Soldat
im
Ersten
Weltkrieg
und
studierte
später
in
Göttingen
Jura.
Anschließend
arbeitete
er
als
Referendar
in
Celle
und
promovierte
mit
dem
Thema
„
Die
Haftpflicht
des
Kraftfahrzeughalters″.
Und
er
heiratete
Johanna
Passov,
die
keine
Jüdin
war.
Schließlich
zog
er
mit
seiner
Frau
nach
Osnabrück.
Nur
zwei
Monate
nach
der
Machtergreifung
machten
ihm
die
Nationalsozialisten
das
Leben
schwer.
Adolf
Cohen
durfte
seinen
Arbeitsplatz
nicht
mehr
betreten.Auch
der
Status
eines
Frontkämpfers
im
Ersten
Weltkrieg
half
ihm
nicht
–
er
wurde
ihm
sogar
abgesprochen.
Elmar
Schürmann
berichtet
von
Denunziationen,
die
Nationalsozialisten
inszenierten,
um
Adolf
Cohen
noch
mehr
zu
schaden
und
die
in
die
endgültige
Entlassung
aus
dem
Justizdienst
mündeten.
Nachdem
er
nicht
mehr
als
Rechtsanwalt
arbeiten
durfte,
eröffnete
er
an
der
Lohstraße
31
ein
Büro
für
Rechts-
und
Wirtschaftsberatung.
In
der
Reichspogromnacht
im
November
1938
verhafteten
ihn
die
Nationalsozialisten
und
verschleppten
ihn
in
das
Konzentrationslager
Buchenwald.
Zwei
Monate
später
ließen
sie
ihn
wieder
frei,
und
er
versuchte,
Papiere
für
eine
Emigration
in
die
USA
zu
erhalten.
Vergeblich.
Am
23.
Dezember
1939
wurde
er
in
das
KZ
Sachsenhausen
deportiert
und
dort
am
15.
April
1942
ermordet.
Hugo
Schulhof
wurde
1878
in
Osnabrück
geboren.
Seine
Eltern
waren
der
Kaufmann
Josef
Schulhof
und
dessen
Frau
Hannchen.
1896
bestand
er
am
Ratsgymnasium
das
Abitur
–
gemeinsam
mit
seinem
Bruder
Max.
In
Leipzig,
Berlin
und
Göttingen
studierte
er
Jura
und
promovierte
mit
dem
Thema
„
Die
Gewährleistung
für
Rechtsmängel
beim
Kauf
″.
Während
des
Ersten
Weltkrieges
erhielt
er
das
Eiserne
Kreuz.
Über
seinen
Beruf
als
Rechtsanwalt
hinaus
wurde
er
außerdem
zum
Notar
ernannt.
Sein
Arbeitsplatz
wurde
eine
Kanzlei
in
der
Möserstraße
9b.
In
den
1920er-
Jahren
heiratete
er
die
Opernsängerin
Vlasta
Frantiska
Marsalkova.
Bereits
vorher
war
Hugo
Schulhof
in
die
evangelische
Kirche
eingetreten.
Dennoch
wurde
er
von
den
Nationalsozialisten
gleich
nach
deren
Machtübernahme
als
Jude
boykottiert
und
diskreditiert.
Auch
er
durfte
nicht
mehr
das
Gericht
betreten.
Schließlich
kam
1938
das
Berufsverbot.
Gleichzeitig
beschlagnahmten
die
Nationalsozialisten
sein
Geld
und
verschleppten
ihn
zweimal
ins
Konzentrationslager
Sachsenhausen.
Er
wurde
wiederentlassen,
doch
die
Schikane
ging
weiter,
und
Hugo
Schulhof
erkrankte.
Weil
er
Jude
war,
durften
Mediziner
ihn
nicht
behandeln.
Zwei
Ärzte
wagten
es
schließlich
doch,
konnten
jedoch
nicht
mehr
verhindern,
dass
Hugo
Schulhof
an
Herzversagen
starb
–
im
November
1944.
Seine
Frau
Vlasta
lebte
bis
1986
in
Osnabrück.
Bildtext:
Hier
sind
sie
ein
und
aus
gegangen:
Doch
nach
der
Machtergreifung
der
Nationalsozialisten
durften
die
Juristen
Hugo
Schulhof
und
Adolf
Cohen
nicht
mehr
das
Gericht
betreten.
Jetzt
erinnern
Stolpersteine
an
ihr
Schicksal.
Foto:
Michael
Hehmann
Kommentar
Stolpersteine
in
Osnabrück
Zwei
Stolpersteine
in
Osnabrück
erinnern
an
die
Juristen
Adolf
Cohen
und
Hugo
Schulhof.
Paten
sind
das
Landgericht
und
der
Anwaltsverein
Osnabrück.
Die
Stadt
beteiligt
sich
wie
300
weitere
Kommunen
in
Deutschland
und
verschiedenen
Nachbarländern
an
dem
Projekt
des
Kölner
Künstlers
Gunter
Demnig.
Die
von
ihm
gestalteten
messingbesetzten
Pflastersteine
sind
in
die
Gehwege
vor
den
ehemaligen
Wohn-
und
Wirkungsstätten
der
Verfolgten
eingelassen.
In
Osnabrück
liegen
inzwischen
mehr
als
50
Stolpersteine.
In
der
Regel
verlegen
Schüler
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
die
Stolpersteine
–
stets
nach
den
Vorgaben
von
Gunter
Demnig.
Gelegentlich
kommt
der
Künstler
nach
Osnabrück,
um
selbst
Hand
anzulegen.
Autor:
Jann Weber