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1.
Erscheinungsdatum:
13.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Amprion will alternative Trassen prüfen
Zwischenüberschrift:
Geplante 380-Kilovolt-Strecke: Freileitung durch Bissendorf statt Erdkabel in Voxtrup?
Artikel:
Originaltext:
Führt
der
Netzbetreiber
Amprion
seine
geplante
380-
kV-
Leitung
doch
nicht
als
Erdkabel
an
Voxtrup
vorbei?
Das
Unternehmen
will
zwei
alternative
Trassen
durch
Bissendorfer
Gebiet
prüfen;
denkbar
wäre
dort
auch
eine
Freileitung.
Gemeinde,
Landkreis
und
Bürgerinitiative
sind
entsetzt.
OsnabrückIm
jüngsten
Erörterungstermin
kündigte
Amprion
an,
zwei
Trassen
zu
prüfen,
die
in
der
öffentlichen
Wahrnehmung
bislang
keine
Rolle
spielten.
Bedeutet
das
die
Abkehr
von
der
bereits
als
sicher
geglaubten
Erdverkabelung
im
Osnabrücker
Stadtgebiet?
Eine
Einordnung:
Wie
war
der
Stand
der
Planungen?
Fest
steht,
dass
die
220-
kV-
Leitung
zwischen
Bad
Essen-
Wehrendorf
und
Gütersloh
als
eine
von
deutschlandweit
24
Stromleitungen
zu
einer
380-
kV-
Höchstspannungsleitung
aufgerüstet
werden
soll.
So
sieht
es
das
Gesetz
zum
Ausbau
von
Energieleitungen
(EnLAG)
vor,
ein
Bundesgesetz.
Die
etwa
70
Kilometer
lange
Strecke
firmiert
als
„
Vorhaben
16″.
Sie
soll
über
das
Umspannwerk
Lüstringen
führen
und
2025
den
Betrieb
aufnehmen.
2016
wurde
das
EnLAG
dahingehend
erweitert,
dass
Vorhaben
16
als
Pilotprojekt
für
den
Einsatz
von
Erdkabeln
auf
Teilabschnitten
ausgewiesen
wurde.
Vorhabenträger
ist
der
Netzbetreiber
Amprion.
Das
Unternehmen
plant
die
Trasse
in
zwei
Teilabschnitten:
Aktuell
laufen
die
Planungen
für
den
südlichen
Abschnitt
zwischen
Gütersloh
und
dem
Umspannwerk
Lüstringen,
der
nördliche
Abschnitt
dürfte
2019
behandelt
werden.
Für
den
südlichen
Abschnitt
laufen
dabei
zwei
Raumordnungsverfahren;
bis
zur
Landesgrenze
nach
Nordrhein-
Westfalen
ist
das
Amt
für
regionale
Landesentwicklung
(ArL)
Weser-
Ems
in
Oldenburg
zuständig.
Nach
einer
Prüfung
der
Besiedlungsgebiete
und
der
Bodenbeschaffenheiten
hatte
Amprion
im
Frühjahr
bekannt
gegeben,
im
südlichen
Abschnitt
nur
zwischen
Lüstringen
und
Voxtrup
ein
Erdkabel
zu
verlegen.
Die
Trasse
führt
durch
den
Sandforter
Berg
und
firmiert
in
den
Unterlagen
als
„
Korridor
1″.
Hier
hätten
die
Mindestabstände
zur
Wohnbebauung
bei
einer
Freileitung
nicht
eingehalten
werden
können.
Was
ist
jetzt
neu?
Im
jüngsten,
nicht
öffentlichen
Erörterungstermin
mit
Vertretern
des
Landkreises,
der
beteiligten
Kommunen
und
der
Bürgerinitiative
„
Keine
380-
kV-
Freileitung
am
Teuto″
kündigte
Amprion
nun
an,
zwei
Alternativen
zu
Korridor
1
prüfen
zu
wollen:
den
etwa
sechs
Kilometer
langen
„
Korridor
2″
zwischen
Sandforter
Berg
und
Eistruper
Berg
und
den
etwa
acht
Kilometer
langen
„
Korridor
3″
östlich
des
Eistuper
Berges.
Beide
Korridore
tauchen
bereits
in
früheren
Unterlagen
auf,
liegen
aber
teilweise
außerhalb
des
Untersuchungsgebiets,
das
das
Amt
für
regionale
Landesentwicklung
festgelegt
hat.
Sollen
sie
offiziell
in
Betracht
gezogen
werden,
müsste
das
Raumordnungsverfahren
also
entweder
ergänzt
oder
neu
gestartet
werden.
Wie
argumentiert
Amprion?
Korridor
1
sei
nach
wie
vor
der
„
Vorzugskorridor″
Amprions,
sagt
Unternehmenssprecher
Michael
Weber
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion.
Die
etwa
vier
Kilometer
lange
Strecke
stelle
den
„
direkten
und
möglichst
geradlinigen″
Weg
ins
Umspannwerk
Lüstringen
dar,
führe
allerdings
durch
das
Wasserschutzgebiet
Voxtrup.
Für
den
Fall,
dass
dieses
„
ein
nicht
zu
überwindendes
Genehmigungshindernis
darstellen
sollte″,
wolle
Amprion
allerdings
frühzeitig
Alternativen
prüfen,
um
die
spätere
Planung
nicht
zu
verzögern,
sagt
Weber.
Dass
Korridor
1
nicht
unumstritten
ist,
zeigt
auch
die
Stellungnahme
der
Stadt
Osnabrück
zum
Raumordnungsverfahren:
Darin
wird
vor
Eingriffen
in
die
„
ökologisch
hochwertigen
Bereiche″
Haseaue,
Sandforter
Bachaue
und
Sandforter
Berg
gewarnt
und
eine
Ausweitung
des
Untersuchungsgebiets
auf
die
Korridore
2
und
3
gefordert.
Was
bedeutet
das
für
eine
Erdverkabelung?
Während
den
Voruntersuchungen
zufolge
in
Korridor
1
nur
eine
Erdverkabelung
infrage
käme,
ist
für
die
anderen
beiden
Korridore
völlig
offen,
ob
die
Leitung
unterirdisch
verlegt
würde.
Laut
Planungsunterlagen
sind
beide
Korridore
für
eine
„
Teilerdverkabelung″
vorgesehen,
eine
vollständige
Erdverkabelung
ist
also
nicht
zu
erwarten
–
zumal
das
EnLAG
Erdkabel
auch
nur
vorsieht,
wenn
sogenannte
Auslösekriterien
vorliegen.
In
der
Regel
sind
dies
zu
geringe
Abstände
zur
Wohnbebauung,
wie
sie
etwa
auf
Korridor
1
zum
Tragen
gekommen
wären.
Welche
Auslösekriterien
auf
den
Korridoren
2
und
3
eine
Teilerdverkabelung
erforderlich
machen
würden,
müsste
noch
geprüft
werden.
Wie
reagieren
die
Beteiligten?
Der
Landkreis
Osnabrück
halte
es
für
„
planungsrechtlich
bedenklich″,
weitere
Alternativtrassen
in
ein
laufendes
Raumordnungsverfahren
einzubringen,
„
ohne
dass
hinreichende
Gründe
vorliegen,
dass
die
Vorzugstrasse
durch
den
Sandforter
Berg
baulich
nicht
möglich
erscheint″,
teilt
die
Pressestelle
des
Landkreises
auf
Anfrage
mit.
Zudem
sei
die
von
Amprion
angewandte
Methodik
„
falsch″
und
führe
zu
unbefriedigenden
Ergebnissen:
„
Richtig
wäre
es,
alle
sogenannten
Engstellen
gedanklich
für
eine
Teilerdverkabelung
vorzusehen″
und
nur
in
„
strikt
zu
begrenzenden
Ausnahmen″
davon
abzusehen.
„
Amprion
hingegen
verfährt
andersherum
und
behandelt
die
raumordnungsrechtlichen
Vorgaben
so,
als
ob
diese
frei
disponibel
wären″,
kritisiert
der
Landkreis.
Übersetzt
steht
dahinter
der
Vorwurf,
Amprion
suche
bewusst
eine
Trasse,
auf
der
möglichst
wenig
Erdverkabelung
erforderlich
sei.
Ähnlich
argumentiert
Bissendorfs
Bürgermeister
Guido
Halfter
(parteilos)
,
dessen
Gemeinde
maßgeblich
von
Korridor
2
und
3
betroffen
wäre:
„
Was
hat
uns
die
Bundespolitik
alles
suggeriert,
als
die
Trasse
16
zum
Pilotprojekt
für
die
Erdverkabelung
ernannt
wurde.
Und
jetzt?
Am
Ende
haben
wir
null
Zentimeter
Erdkabel
zwischen
Osnabrück
und
der
Landesgrenze″,
moniert
Halfter.
Er
sehe
die
Gefahr,
dass
Amprion
jeden
Konfliktpunkt
umschiffe
–
möglich
mache
dies
aber
erst
der
Gesetzgeber,
der
die
Hürden
für
eine
Erdverkabelung
zu
hoch
gehängt
habe.
Auch
die
Bürgerinitiative
(BI)
äußert
scharfe
Kritik:
Das
Vorgehen
von
Amprion
sei
„
in
keinster
Weise
mehr
nachvollziehbar″,
sagt
Christian
Bräke,
Sprecher
der
BI
für
Bissendorf.
Es
sei
„
in
höchstem
Maße
verwunderlich,
dass
Amprion
nach
einer
mittlerweile
fünfjährigen
Planungsphase
plötzlich
Alternativstrecken
für
den
Fall
ins
Spiel
bringt,
dass
sich
der
ursprüngliche
Trassenverlauf
nicht
realisieren
lässt″.
„
Dass
damit
innerhalb
von
wenigen
Wochen
einmal
getätigte
Aussagen
wieder
infrage
gestellt
werden,
lässt
an
einer
ehrlichen
und
belastbaren
Kommunikation
erhebliche
Zweifel
aufkommen″,
beklagt
Bräke.
Autor:
Constantin Binder