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1.
Erscheinungsdatum:
12.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Aus den Tagen der heilen Kinowelt
Zwischenüberschrift:
Vor 65 Jahren öffneten sich erstmals die Vorhänge im Rosenhof-Kino am Rosenplatz
Artikel:
Originaltext:
Die
zuvor
kinomäßig
eher
unterversorgte
Neustadt
konnte
vor
65
Jahren
aufatmen:
Das
Rosenhof-
Kino
des
ungekrönten
Osnabrücker
Kino-
Königs
Josef
Struchtrup
ging
mit
dem
Streifen
„
Arlette
erobert
Paris″
an
den
Start,
einer
heiteren
Verwechslungskomödie
mit
Stars
der
Zeit
wie
Johanna
Matz,
Gert
Fröbe,
Karlheinz
Böhm
und
Claus
Biederstaedt.
Osnabrück
Mit
ungebremstem
Wiederaufbauschwung
ließ
Architekt
Heinrich
Feldwisch-
Drentrup
den
Bau
in
einer
Rekordzeit
von
gerade
einmal
vier
Monaten
auf
den
Grundmauern
der
früheren
Rosenapotheke
hochziehen.
Für
Struchtrup
war
es
das
zweite
Nachkriegskino.
Zusammen
mit
dem
1950
eröffneten
„
Ritz″
und
dem
1954
eröffneten
„
Roxy″
gehörte
der
Rosenhof
zu
den
drei
erfolgreichen
„
R′s″,
die
ihn
zum
Kino-
König
von
Osnabrück
werden
ließen.
Den
Markt
der
Erstaufführungen
großer
neuer
Filme
beherrschte
er
fast
wie
ein
Monopolist.
1972
zog
sich
Josef
Struchtrup
aus
dem
Kinogeschäft
zurück.
Der
Rosenplatz
war
für
die
Struchtrups
ein
Standort
mit
Tradition.
Josefs
Vater
Philipp
Struchtrup
erbaute
1893–
1896
auf
der
anderen
Seite
des
Rosenplatzes
an
der
Ecke
zur
Johannisstraße
das
Haus
„
Zum
Johannisthor″
als
Gaststätte,
Hotel,
Café
und
Wohnhaus
für
seine
Familie
und
Bedienstete.
Später
trug
es
den
Namen
„
Monopol″,
wobei
er
gewiss
noch
nicht
ahnen
konnte,
dass
der
Sohn
einmal
fast
wie
ein
Monopolist
die
Osnabrücker
Kinoszene
beherrschen
würde.
Den
Drang,
am
beginnenden
Boom
der
Lichtspieltheater
teilzunehmen,
trug
Vater
Struchtrup
allerdings
auch
schon
in
sich.
1933
kaufte
er
das
Akzisehaus
in
der
Johannisstraße,
ließ
es
abreißen
und
an
seine
Stelle
einen
eingeschossigen
Zweckbau
setzen
mit
einem
Saal
für
Kabarett
und
Kleinkunst.
Indes,
die
Partei
verweigerte
ihm
die
Genehmigung
für
diese
Nutzung.
Nach
längeren
Querelen
eröffnete
er
1937
darin
das
erste
„
Rosenhof″-
Kino.
Der
gesamte
Monopol-
Rosenhof-
Komplex
überlebte
den
Bombenkrieg
nicht.
In
den
1950er-
Jahren
baute
Apfelsaft-
Fabrikant
Emil
Krone
dort
ein
Mehrfamilienhaus,
das
nach
dem
Eigentümerwechsel
1990
einen
unrühmlichen
Niedergang
bis
hin
zur
Zwangsräumung
erlebte.
Inzwischen
ist
das
seinerzeit
als
„
Skandalhaus″
in
die
Schlagzeilen
geratene
Gebäude
modernisiert
und
wieder
recht
ansehnlich.
Doch
zurück
zum
Rosenhof-
Kino
der
Nachkriegszeit.
Welchen
Stellenwert
Kino
damals
hatte,
verdeutlicht
die
Liste
der
Ehrengäste,
die
der
Eröffnung
am
29.
September
1953
beiwohnten:
Regierungspräsident
Egon
Friemann
und
Oberstadtdirektor
Walter
Wegner
waren
genauso
darunter
wie
Vertreter
der
Kirchen,
der
leitenden
Behörden
und
des
Rates
der
Stadt.
Die
Gäste
durchschritten
die
von
Vitrinen
geschmückte
Kassenhalle,
betraten
den
„
Wandelraum″
und
waren
dann
von
der
indirekten
Beleuchtung
in
dem
780
Plätze
umfassenden
Saal
beeindruckt.
Die
Eröffnungsvorstellung
begann
mit
Haydns
Kaiser-
Quartett,
live
auf
der
Bühne
dargeboten
vom
Harbaum-
Quartett.
Nach
den
unvermeidlichen
Ansprachen
spielten
die
Musiker
Schlager
aus
dem
Premierenfilm
„
Arlette
erobert
Paris″
an.
Dann
endlich
durfte
das
„
liebenswürdige
und
manchmal
auch
recht
kecke
Lustspiel″
(Neue
Tagespost)
beginnen.
Die
strahlenden
Jahre
des
Rosenhofs
gingen
1983
erst
einmal
zu
Ende.
Der
neue
Pächter
Heinz
Riech
mit
seiner
Ufa-
Theater-
AG
zerschlug
die
repräsentative
Inneneinrichtung
des
Parkett-
Theaters
und
machte
ein
Kinocenter
mit
fünf
kleineren
Sälen
daraus.
Für
wahre
Cineasten
war
das
ein
Graus,
ohne
Flair
und
Vorführgenuss.
Bis
April
1990
betrieb
die
Ufa
dieses
„
Schachtelkino″.
Bereits
1987
hatte
der
Hannoveraner
Kino-
Tycoon
Hans-
Joachim
Flebbe
(„
Cinemaxx″)
der
Riech-
Gruppe
das
Objekt
abgejagt,
wogegen
diese
vergeblich
klagte.
In
der
Presse
war
vom
„
Osnabrücker
Kino-
Krieg″
die
Rede.
Flebbe
übernahm
und
investierte
eine
Million
Mark,
um
den
Rosenhof
wieder
zu
einem
Lichtspieltheater
alter
Pracht
werden
zu
lassen.
Die
glanzvolle
Wiedereröffnung
1992
mit
der
Filmkomödie
„
Schtonk!
″
erlebte
der
88-
jährige
Josef
Struchtrup
als
Gast
mit.
1997
übernahm
die
Ufa
jedoch
wieder
den
Spielbetrieb.
Das
ging
fünf
Jahre
gut,
bis
Anfang
Oktober
2002
die
Betreibergesellschaft
Insolvenz
anmeldete.
„
Osnabrück
hat
zu
viele
Leinwände″,
lautete
eine
gängige
Diagnose.
Eine
Fortführung
als
klassisches
Kino
stand
nicht
mehr
zur
Debatte.
Es
fanden
sich
zwei
Investoren,
die
dem
Rosenhof
als
Veranstaltungszentrum
2004
neues
Leben
einhauchten:
Rüdiger
Scholz
mit
seiner
Agentur
„
Goldrush
Entertainment″
und
Martin
Wüst.
Seitdem
bietet
der
Rosenhof
hinter
der
unverändert
weiß-
roten
Fassade
Konzerten,
Comedy
und
Partys
eine
Bühne.
Bildtexte:
Heute
Veranstaltungszentrum:
Seit
2004
ist
der
Rosenhof
kein
Kino
mehr,
sondern
bietet
Konzerten,
Partys
und
Comedy-
Auftritten
eine
Bühne.
„
Das
Filmtheater
der
Neustadt
–
Eröffnung
in
Kürze″:
der
Rohbau
des
Rosenhof-
Kinos
am
Rosenplatz
im
September
1953.
Auf
dem
Trümmergrundstück
der
Rosenapotheke
begannen
im
Mai
1953
die
Bauarbeiten
zur
Errichtung
des
Rosenhof-
Kinos.
Der
legendäre
Kino-
König
Josef
Struchtrup
(rechts)
begrüßt
am
29.
September
1953
im
Rosenhof
die
Premierengäste.
Mit
„
Arlette
erobert
Paris″,
unter
anderen
mit
Johanna
Matz,
Karlheinz
Böhm
und
dem
späteren
„
Goldfinger″
Gert
Fröbe,
ging
das
Kino
1953
an
den
Start.
Fotos:
Joachim
Dierks,
Archiv
Antiquariat
Bojara-
Kellinghaus/
Georg
Bosselmann,
NOZ-
Archiv
Autor:
Joachim Dierks