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1.
Erscheinungsdatum:
12.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kontrollen am Nadelöhr Johannisstraße
Zwischenüberschrift:
Viele Fahrradfahrer nutzen Gehweg als Fahrradstreifen / Ärger bei Passanten und Geschäftsleuten
Artikel:
Originaltext:
Nur
rund
zwei
Meter
breit
ist
der
Bürgersteig
an
seinen
engsten
Stellen,
auf
dem
Passanten
aktuell
zwischen
den
Läden
und
der
Baustelle
auf
der
Johannisstraße
vorankommen.
Das
hält
viele
Radler
nicht
davon
ab,
das
Nadelöhr
fahrend
zu
durchqueren.
Gestern
kontrollierte
die
Polizei
vor
Ort.
OsnabrückEng
ist
es
momentan
zwischen
Neumarkt
und
der
Einmündung
der
Seminarstraße.
Seit
die
Baustelle
am
Entree
der
Einkaufsstraße
an
beiden
Seiten
bis
an
die
Bürgersteige
heranreicht,
herrscht
nicht
nur
zu
den
Stoßzeiten
dichtes
Gedränge.
Zum
Ärger
vieler
Passanten
und
vor
allem
der
Geschäftsleute
ignorieren
immer
wieder
Fahrradfahrer
die
Tatsache,
dass
es
sich
zwischen
Landgerichtsgebäude
und
Tchibo-
Filiale
um
einen
Gehweg
handelt.
Kaufleute
wie
Udo
Exner
von
Brillen
Lünetta
oder
Ottmar
Sorg,
Filialleiter
von
Foto
Erhardt,
haben
mittlerweile
nach
eigenem
Bekunden
die
Schnauze
voll.
Sie
verschafften
ihrem
Ärger
über
die
Situation
zuletzt
bei
einem
Treffen
mit
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
Luft.
Offenbar
als
direkte
Reaktion
auf
das
Gespräch
zeigte
gestern
die
Polizei
Flagge:
Mehrere
Beamte
hatten
sich
in
den
Ladenzeilen
und
an
der
Einmündung
der
Seminarstraße
aufgestellt,
um
Radler
darauf
hinzuweisen,
ihr
Gefährt
in
der
etwa
30
Meter
langen
Verbindung
doch
lieber
zu
schieben.
„
Wir
wollen
hier
nicht
die
Staatskasse
füllen,
sondern
die
Menschen
dafür
sensibilisieren,
in
diesem
Bereich
vom
Fahrrad
abzusteigen″,
sagte
Polizeisprecher
Frank
Oevermann
unserer
Redaktion
vor
Ort.
Zumeist
beließen
es
die
Polizisten
bei
Ermahnungen.
„
Es
gibt
immer
einen
gewissen
Ermessensspielraum,
den
die
Kollegen
haben.
Wenn
Einsicht
erkennbar
ist,
kann
man
auch
mal
von
einem
Bußgeld
absehen″,
so
Oevermann.
Allerdings
ging
den
Beamten
auch
ein
mutmaßlicher
Fahrraddieb
ins
Netz,
der
in
sportlicher
Manier
mit
einem
als
gestohlen
gemeldeten
Mountainbike
über
den
Gehweg
fuhr.
Während
sich
der
Großteil
der
angehaltenen
Radler
einsichtig
zeigte,
sorgte
die
Kontrollaktion
bei
vielen
Passanten
für
Zustimmung.
„
Ich
finde
es
richtig,
dass
kontrolliert
wird.
Ich
gehe
häufiger
hier
entlang
und
habe
nicht
zum
ersten
Mal
erlebt,
wie
gefährlich
es
ist,
wenn
einem
Fahrradfahrer
entgegenkommen″,
sagte
eine
ältere
Dame,
die
wenige
Momente
zuvor
fast
von
einem
Radler
touchiert
wurde.
In
Zukunft
sind
weitere
stichprobenartige
und
auch
Schwerpunktkontrollen
im
Baustellenbereich
der
Johannisstraße
geplant,
wie
Oevermann
berichtete.
Anders
als
gestern
werden
die
Beamten
dann
aber
in
Zivil
auflaufen.
Hintergrund:
Durch
den
von
weither
sichtbaren
Polizeiwagen
war
die
„
Absteiger-
Quote″
bei
den
Radlern
relativ
hoch.
Udo
Exner
und
Ottmar
Sorg
jedenfalls
haben
festgestellt,
dass
normalerweise
weitaus
mehr
Fahrradfahrer
die
Bürgersteige
nutzen
als
während
der
gestrigen
Kontrolle.
„
Dass
Fahrradfahrer
hier
die
Gesundheit
der
Passanten
und
letztlich
unserer
Kunden
gefährden,
ist
unser
täglich
Brot″,
sagte
Sorg.
Den
beiden
Geschäftsleuten
ist
klar,
dass
die
Polizei
nicht
jeden
Tag
vor
Ort
sein
und
kontrollieren
kann.
„
Die
haben
auch
noch
andere
Sachen
zu
tun″,
so
Exner.
„
Ob
die
Kontrolle
wirklich
nachhaltig
ist,
glaube
ich
nicht.
Aber
immerhin
ist
das
ein
kleines
Signal,
dass
die
Johannisstraße
nicht
völlig
in
Vergessenheit
gerät.″
Vielleicht
könne
ja
auch
schon
eine
noch
deutlichere
Beschilderung
noch
mehr
Radfahrer
dazu
ermuntern,
die
30
Meter
zu
schieben.
„
Ich
verstehe
nicht,
dass
man
bei
diesen
beengten
Verhältnissen
nicht
absteigt.
Das
kostet
vielleicht
zehn
Sekunden″,
sagte
Exner.
Dabei
sind
die
Radler
weitaus
nicht
die
einzige
Sorge,
die
die
Ladeninhaber
umtreiben.
Die
Hoffnung,
dass
die
offene
Drogen-
und
Alkoholszene
vor
dem
Eingang
des
Hotels
Meyer
durch
den
Baustellenlärm
vertrieben
wird,
hat
sich
nicht
erfüllt.
Dazu
kommt
die
Baustellensituation
vor
der
Ladentür,
die
den
Händlern
das
Geschäft
verdirbt.
Derzeit
erneuern
die
Stadtwerke
Kanäle
unter
der
Johannisstraße.
Die
Arbeiten
haben
kurz
nach
der
Maiwoche
begonnen
und
werden
voraussichtlich
im
Frühjahr
2020
beendet
sein.
In
zwei
Etappen
in
diesem
und
im
kommenden
Jahr
werden
die
Erneuerungsarbeiten
der
Strom-
,
Wasser-
und
Gasanschlüsse
abgewickelt.
Dabei
verfahren
die
Stadtwerke
in
jeweils
50
Meter
langen
Baufeldern.
Dazwischen
können
die
Passanten
die
Straße
queren.
Anschließend
kommen
die
Straßenbauer
und
beziehen
die
Johannisstraße
mit
einer
strapazierfähigen
Betondecke,
die
sich
der
Bodengestaltung
des
neuen
Neumarkts
anpassen
soll.
Mehr
aus
der
Johannisstraße
lesen
Sie
im
NOZ-
Themenportal
auf
noz.de/
johannisstrasse
Bildtexte:
Die
Polizei
hat
am
Dienstag
entlang
der
Baustelle
an
der
Johannisstraße
Fahrradfahrer
kontrolliert,
die
auf
dem
beengten
Gehweg
nicht
abgestiegen
sind.
An
einigen
Stellen
hat
der
Gehweg
kaum
eine
Breite
von
zwei
Metern.
Fotos:
David
Ebener
Kommentar
Osnabrücks
Probleme
im
Kleinen
Die
momentane
Situation
zwischen
Neumarkt
und
Johanniskirche
erklärt
ziemlich
gut,
warum
viele
Osnabrücker
momentan
ziemlich
schlecht
mit
ihrer
Stadt
zufrieden
sind.
Auf
dem
Bürgersteig,
auf
dem
die
Menschen
in
diesen
Tagen
zwischen
Ladenzeilen
und
Baustellen
zu
balancieren
versuchen,
gilt
ganz
offensichtlich
das
Recht
des
Stärkeren.
Dieser
Eindruck
ergibt
sich
zumindest
den
Beobachtern,
die
sich
etwas
Zeit
nehmen,
um
das
Verhalten
vieler
–
ja,
explizit
vieler
–
Radfahrer
zu
studieren.
Ohne
Rücksicht
auf
Verluste
wird
der
Gehweg
zum
Fahrradstreifen
gemacht,
werden
Passanten
im
besten
Fall
weggeklingelt.
Es
grenzt
mittlerweile
an
verdammt
großes
Glück,
dass
es
noch
keine
ernsten
Zusammenstöße
gegeben
hat.
Hier
zeigt
sich
wieder
einmal:
Offenbar
hat
es
sich
im
wahrsten
Sinne
des
Wortes
eingebürgert,
im
Straßenverkehr
die
Regeln
desselbigen
zu
ignorieren,
solange
man
sich
selber
im
Recht
sieht.
Das
ist
freilich
kein
Verhalten,
das
nur
Radler
an
den
Tag
legen
–
aber
eben
auch.
Gleichzeitig
offenbart
sich
an
der
Johannisstraße
das
Dilemma
aller
Menschen,
die
sich
in
Osnabrück
um
die
Infrastruktur
Gedanken
machen
müssen.
Wohl
kaum
eine
Baustelle
in
der
Stadt
ist
unnötig,
auch
nicht
die
in
der
Johannisstraße.
Auch
wenn
es
nicht
sichtbar
ist,
bedarf
das
Kanalsystem
einer
grundlegenden
Sanierung.
Und
die
geht
nun
einmal
nicht
ohne
Baustelle.
Für
die
Anlieger
der
Johannisstraße
ist
das
kein
Trost:
Dass
Radler
rücksichtlos
vor
ihren
Schaufenstern
die
Gesundheit
anderer
Menschen
aufs
Spiel
setzen,
ist
für
sie
nur
ein
weiterer
Aspekt
im
Kampf
um
die
nackte
Existenz.
Autor:
Sebastian Philipp