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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Bundesweiter Gedenktag zeigt sich lebensfroh
 
Helfer in Krisenzeiten
 
Jetzt an den Frühling denken
Zwischenüberschrift:
Am dritten Septemberwochenende stehen Friedhöfe unter dem Motto „Der Friedhof: Leben-Lachen-Freude″ im Mittelpunkt
 
Bestatter müssen psychisch stabil sein
 
Mit geringem Aufwand an Zeit und Geld das Grab gestalten
Artikel:
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Originaltext:
Er ist bunt, er ist spannend und er ist abwechslungsreich: Die Rede ist vom bundesweiten Tag des Friedhofs, der am dritten Septemberwochenende unter dem Motto Der Friedhof: Leben-Lachen-Freude″ stattfinden wird. Bereits jetzt bereiten sich viele Städte und Kommunen auf das Event vor.

Osnabrück Friedhöfe sind weit mehr als Erinnerungs- und Trauerorte. Sie können auch Zentren der Lebensfreude sein, denn hier erinnern sich Menschen oftmals an Schönes, kommen ins Gespräch miteinander und fassen Mut. Kurzum: Friedhöfe sind auch Orte für die Lebenden.

Der Tag des Friedhofs 2018 lädt unter dem neuen Motto Der Friedhof: Leben-Lachen-Freude″ dazu ein, den Friedhof von seiner lebensbejahenden Seite neu kennenzulernen. Daher werden bundesweit neben Projekten, die sich mit Bestattung, Tod und Trauer befassen, auch fröhliche Kinderaktionen, Konzerte und Lesungen durchgeführt. 2018 und 2019 steht der bundesweit stattfindende Tag des Friedhofs unter dem genannten Motto. Erst zum Gedenktag 2020 wird es wieder ein neues Oberthema geben.

Aktionstag besteht seit 2001

Ins Leben gerufen wurde der Tag des Friedhofs 2001 vom Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) gemeinsam mit Friedhofsgärtnern, Steinmetzen, Bestattern, Floristen, Städten, Kommunen, Religionsgemeinschaften und Vereinen. Mit Hilfe dieser unterschiedlichen Partner hat sich das Aktionswochenende zu einem Event entwickelt, das in Deutschland Jahr für Jahr tausende Neugierige anlockt.

Friedhöfe sind ganz besondere Orte. Man kann dort nicht nur trauern und Trost finden Friedhöfe bieten Ruhe und Raum zum Entspannen, lassen Menschen Hoffnung schöpfen und neuen Mut gewinnen. Trauernde finden hier einen geschützten Rahmen, um sich von den Verstorbenen zu verabschieden und um ihrer zu gedenken. Durch den Umgang mit Blumen und Pflanzen kann die Trauer besser verarbeitet werden, positive Gefühle, wie Wohlbefinden, Entspannung und Heimatgefühl können durch die Bewegung im Grünen Kulturraum Friedhof″ ausgelöst werden.

So vielfältig wie Friedhöfe sein können, so vielfältig ist auch das diesjährige Motto. Sie möchten wissen, was genau mit Der Friedhof: Leben-Lachen-Freude″ gemeint ist?

Friedhöfe neu entdecken

Friedhöfe sind Orte der Begegnung, der Stille und Erinnerung, aber auf ihnen finden auch Begegnungen und Gespräche statt. Hier wird neu Mut gefasst und Hoffnung geschöpft und ja, auch gelacht und sich an Schönes erinnert. Auf vielen Friedhöfen finden auch Veranstaltungen statt oder sie werden als außerschulische Lernorte von Schülerinnen und Schülern erkundet. Friedhöfe haben einen unschätzbaren Wert für Tiere, Pflanzen und Menschen. Der Tag des Friedhofs soll genau auf diese Vielfältigkeit hinweisen. Dazu finden unter dem neuen Motto bundesweit Projekte statt, die sich mit Bestattung, Tod und Trauer befassen. Andererseits werden fröhliche Kinderaktionen, Konzerte und Lesungen durchgeführt, denn es soll deutlich werden, dass ein Friedhof immer aufgesucht werden kann, wenn man sich vom stressigen Alltag erholen, eine ruhige Mittagspause verbringen oder einfach die Schönheit und die Ruhe des Ortes genießen möchte. Das Ziel des diesjährigen Mottos ist, dass ältere Generationen und auch deren Kinder und Enkelkinder den Friedhof als schöne Begräbnis- und Erinnerungsstätte kennenlernen, wahrnehmen und besuchen.

Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, die Bürger für die zahlreichen Funktionen des Friedhofs und deren Bedeutung für die Menschen zu sensibilisieren: der Friedhof als Ort für unsere Verstorbenen, als Ort der Trauer, als Ort der Ruhe, als Ort der Erinnerung, als grüne Oase, als Treffpunkt, als Ort der Kunst und Kultur sowie schließlich als Ort der Lokalgeschichte.

Infos: www.tag-des-friedhofs.de

Bildtexte:
Besonders die Grabpflege hat für viele Menschen einen hohen Stellenwert: Dabei gedenkt man der verstorbenen Angehörigen.
Friedhöfe sind Orte der Begegnung, der Stille und Erinnerung, aber auf ihnen finden auch Begegnungen und Gespräche statt oder sie dienen zur Erholung vom Alltag, zur Besinnung auf das Wesentliche und zum Kraftschöpfen in unruhigen Zeiten.
Fotos:
Aeternitas e.V.

Einen Toten anfassen: Was so manchen Angehörigen viel Überwindung kostet, ist für Bestatter ganz normal. Sie begleiten Menschen, die eine schwere Zeit durchmachen. Der ständige Umgang mit Trauernden ist eine Herausforderung. Trotzdem brechen nur wenige die Ausbildung ab.

Reutlingen Gerade für junge Menschen ist der Tod häufig ein weit entferntes Thema. Dennoch ist das Interesse am Beruf des Bestatters groß. Jedes Jahr machen etwa 150 Jugendliche die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft die Zahl der Bewerber liegt deutlich höher. Ich gehe jeden Morgen gern zur Arbeit″, erzählt Carolin Dumbeck. Sie hat einen der Ausbildungsplätze bekommen und im Herbst ihre dreijährige, duale Ausbildung begonnen. Sie lernt im Bestattungshaus in Reutlingen. Dort lernt sie, Gespräche mit Angehörigen zu führen, Trauerfeiern zu organisieren und Särge herzurichten.

In politisch wie gesellschaftlich unruhigen Zeiten, in denen viele bisher unbestrittene Pfeiler wegzubrechen drohen, setzen die Bestatter in Deutschland konsequent auf eine gediegene Qualifikation, die ihr Fundament im Deutschen Handwerk sieht und als Ausbildungsberuf zur Bestattungsfachkraft und dem Bestattermeister deutschlandweit verbindliche Standards setzt, so der Bund deutscher Bestatter (BDB).

Den theoretischen Teil der Ausbildung absolviert Dumbeck an der staatlichen Berufsschule im unterfränkischen Bad Kissingen. Das ist eine von drei Schulen für angehende Bestatter in Deutschland. Viele der angehenden Bestattungsfachkräfte kämen aus Familienbetrieben, sagt Klaus Werner, der die Fachrichtung an der Schule betreut und den Rahmenlehrplan für die Ausbildung miterarbeitet hat. Der Job könne viel Erfüllung bieten. Das zeige auch die niedrige Abbrecherquote in Bad Kissingen von fünf bis sechs Azubis pro Jahr. Emotional, psychisch, aber auch von den Arbeitszeiten her ist der Beruf eine Herausforderung: Bestatter müssen rund um die Uhr einsatzbereit sein.

Voraussetzung sei neben der psychischen Stabilität eine gute körperliche Konstitution, erläutert Werner. Andererseits spiele auch Kreativität eine Rolle. Bei den Trauerfeiern muss man die Vorstellungen der Angehörigen umsetzen können.″

Wer Bestatter werden will, müsse sowohl die Neigung als auch die Eignung mitbringen, solch einen existenziellen Job auszuüben. Wir brauchen gefestigte Persönlichkeiten″, sagt Oliver Wirthmann, Geschäftsführer des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur und Pressesprecher des Bundesverbands Deutscher Bestatter.

Auch die kulturellen und ethnischen Veränderungen in der deutschen Bevölkerung hätten Auswirkungen auf den Umgang mit Tod und Sterben. Durch die Zuwanderung von Menschen anderer Kulturen werden Bestatter immer öfter vor ganz neue Fragen gestellt. Sie brauchen heute in vielen Fällen kulturelles, religiöses und rituelles Hintergrundwissen, um ihre Arbeit gut und professionell zu erledigen.

Bildtext:
Als angehende Bestatterin braucht Carolin Dumbeck (rechts) viel Empathie, denn die Trauernden sind in einer Ausnahmesituation.
Foto:
Martin Storz/ dpa-tmn

Osnabrück Viele Menschen haben ein Grab in Pflege und besuchen den Friedhof mehr oder minder regelmäßig, um die Erinnerung an liebe Verstorbene aufrecht zu halten, aber auch, um nach dem Rechten zu sehen und die Blumen zu gießen. Im Herbst wird der Pflegeaufwand übersichtlicher: Das Grab wird aufgeräumt, die Gehölze geschnitten und das Unkraut ein letztes Mal gezupft. Die meisten Gräber werden nun bald mit Gestecken für die Gedenktage im November geschmückt. Zeitgleich können diese letzten Besuche auf dem Friedhof aber auch dazu nutzen werden, die Grabfläche schon für das nächste Jahr vorzubereiten: Denn Zwiebelblumen, die im Frühling blühen, müssen jetzt in die Erde.

Ob Narzissen, Tulpen oder Spanische Hasenglöckchen mit geringem Aufwand an Zeit und Geld sieht das Grab zu Beginn des Jahres fröhlich anders aus, und der Besuch auf dem Friedhof wird zur besonderen Freude. Farblich muss man sich nicht zurückhalten, sondern kann aus dem Vollen schöpfen″, meint ein niederländischer Blumenzwiebelexperte.

Blumenzwiebeln lassen sich mit einem einfachen Schippchen in die Erde bringen. Wie viele man wählt, ist natürlich abhängig von der Größe des Grabes. Je nach Gestaltung und Grundbepflanzung bieten sich unterschiedliche Arten und Sorten an. Auch wer die Grabfläche komplett mit Bodendeckern wie Efeu oder dem Kleinen Immergrün gestaltet hat, muss auf bunte Frühjahrsblumen nicht verzichten″, sagt der Fachmann. Einfach die Zwiebeln im Herbst tief genug zwischen die bestehende Bepflanzung in den Boden drücken Im Frühling wachsen die Frühblüher dann durch die geschlossene Pflanzendecke hindurch und nach der Blüte ziehen sie sich wieder zurück.″

Einmal gepflanzt, erscheinen die meisten Zwiebelblumen in jedem Frühjahr erneut. Viele vermehren sich im Laufe der Zeit sogar und lassen dann einmal im Jahr einen zauberhaften Blütenteppich entstehen beispielsweise Anemone blanda oder Muscari, die es beide in Weiß und Blau gibt, die helle Puschkinia, das zierliche Schneeglöckchen oder verschiedenfarbige Krokusse.

Bildtext:
Zwielblumen: eine optische Freude auf dem Friedhof. Dafür müssen die Zwiebeln aber jetzt schon in die Erde.
Foto:
fluwel.de
Autor:
pm, BdF, dpa, tmn, BDB


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