User Online: 1 |
Timeout: 07:45Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
06.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Von Backpfeifen und Hornbläsern
Zwischenüberschrift:
Was ist der Große Schnatgang? Was macht eine Laischaft? Fragen und Antworten
Artikel:
Originaltext:
Die
Heger
Laischaft
feiert
vom
3.
bis
zum
9.
September
den
Großen
Schnatgang.
Woher
die
Tradition
kommt,
was
ein
Schnatgang
ist
und
warum
dieser
mit
einer
Ohrfeige
eröffnet
wird,
erklären
wir
hier.
Woher
kommt
der
Begriff
Schnatgang?
Der
Begriff
„
Schnat″
stammt
vom
niederdeutschen
Begriff
Grenze.
„
Bevor
es
Grundbücher
und
Katasterkarten
gab,
sind
die
Menschen
der
Laischaften
beim
Schnatgang
die
Grenzen
der
eigenen
Grundstücke
abgegangen″,
erklärt
Gerd
Gust,
Wort-
und
Buchhalter
der
Heger
Laischaft
und
damit
deren
Vorsitzender.
Mit
dem
Schnatgang
konnten
Grenzverletzungen
von
Nachbarn
festgestellt
werden,
die
zum
Beispiel
einen
Zaun
unrechtmäßig
gesetzt
oder
einen
Grenzstein
verlegt
hatten.
Auch
heute
gehen
die
Laischafter
jährlich
die
Grenzen
ab.
Das
Traditionsfest
mit
Girlanden
in
der
Altstadt
und
den
Festtagen
findet
allerdings
nur
alle
sieben
Jahre
statt.
Wo
findet
der
Schnatgang
statt?
Vom
Osnabrücker
Rathaus
ziehen
die
Teilnehmer
der
Heger
Laischaft
gemeinsam
ins
Heger
Holz.
Die
Laischafter
begrüßen
sich
mit
dem
Spruch
„
Olle
use″
(Alles
unser)
und
werden
beim
Gang
von
zwei
Blaskapellen
begleitet.
Das
hinter
dem
Heger
Tor
gelegene
Altstadtviertel
wurde
aus
diesem
Anlass
liebevoll
geschmückt.
Warum
gibt
es
eine
Ohrfeige?
Traditionell
wird
es
für
einen
Knaben
schmerzhaft:
Eine
Ohrfeige
soll
dabei
helfen,
sich
die
Grenzen
der
Laischaft
auf
ewig
einzuprägen.
„
Heute
ist
die
Backpfeife
eher
symbolisch″,
sagt
Gust.
Der
diesjährige
Schützenkönig
der
Heger
Laischaft
Matthias
Mohrbutter
(14)
wird
die
Ohrfeige
beim
Schnatgang
erhalten.
Da
der
Junge
erst
vor
Kurzem
eine
Zahnspange
bekommen
habe,
werde
die
Backpfeife
sehr
wohlwollend
ausfallen.
Matthias
ist
der
Sohn
von
Christian
Mohrbutter,
Wort-
und
Buchhalter
der
Herrenteichslaischaft.
Sein
Bruder
Peter
Mohrbutter
wiederum
ist
Vorstandsmitglied
der
Heger
Laischaft.
Manchmal
sind
die
beiden
Laischaften
nicht
nur
im
übertragenen
Sinne
Brüder.
Wie
oft
und
seit
wann
besteht
die
Tradition?
Erstmalig
urkundlich
erwähnt
wurde
die
Heger
Laischaft
1560.
Den
Schnatgang
gibt
es
wohl
auch
von
jeher.
Eine
erste
schriftliche
Aufzeichnung
dazu
gab
es
1636.
Was
ist
eine
Laischaft?
Die
Laischaft
entstand
als
Zusammenschluss
von
Weideland-
Besitzern.
Damals
wohnten
die
Grundstücksbesitzer
in
der
Mitte
der
Stadt
Osnabrück,
die
Ländereien
befanden
sich
hinter
der
Stadtmauer.
In
Osnabrück
gab
es
laut
einer
Karte
aus
dem
Jahr
1822
sechs
Laischaften:
Heger
Laischaft,
Herrenteichslaischaft,
Natruper
Laischaft,
Haselaischaft,
Martinilaischaft
und
Johannis-
Neustädter
Laischaft.
Von
denen
bestehen
heute
lediglich
noch
die
Heger
und
die
Herrenteichslaischaft.
Die
Laischafter
waren
nicht
nur
Landbesitzer
oder
Viehtreiber,
sondern
bis
in
die
Neuzeit
unter
anderem
für
das
Gerichts-
,
Wehr-
,
Wach-
,
Lösch-
oder
Steuerwesen
zuständig.
Wie
ist
der
Plan
der
Heger
Laischaft
für
diese
Woche?
Am
Montag
und
Dienstag
wurde
die
Altstadt
mit
grünen
Girlanden
und
plattdeutschen
Sprüchen
geschmückt.
Um
17
Uhr
wurde
der
Schnatgang
durch
den
Vorstand
traditionell
mit
Trommeln
und
Horn
auf
dem
Marktplatz
ausgerufen.
Wenn
das
alte
Horn
früher
geblasen
wurde,
konnten
die
Laischafter
dem
Schütter,
dem
Beschützer
des
Viehs,
ihre
Tiere
zum
Weiden
mitgeben.
Doch
obwohl
1702
die
ersten
Bäume
gepflanzt
wurden,
die
heute
das
Heger
Holz
ausmachen,
bleibt
die
Tradition
des
alten
Horns
bestehen.
Am
Donnerstag
um
20
Uhr
startet
der
Fackelzug
durch
das
Laischaftsgebiet.
Zum
Fackelzug
lädt
Gust
ausdrücklich
alle
ein.
Traditionell
können
„
de
Nabers
und
tolopen
Volk″,
also
die
Nachbarn
und
das
„
zugelaufene
Volk″
aus
Sicht
der
Osnabrücker,
mitgehen.
Eine
besondere
Einladung
erhielt
der
Feuerwehrnachwuchs,
der
sich
an
einem
Wettbewerb
zur
Ausschmückung
der
Altstadt
zum
Schnatgang
der
Heger
Laischaft
beteiligte.
Der
eigentliche
Schnatgang,
das
Abgehen
des
Besitzes,
findet
am
Freitag
ab
14.30
Uhr
statt.
Der
Abmarsch
zum
Schnatgang
beginnt
mit
einer
Ohrfeige
an
der
„
Eisernen
Hand″.
Den
Gang
ins
Heger
Holz
machen
dann
die
Interessenten
der
Heger
Laischaft,
deren
Familien,
direkte
Nachbarn
und
Freunde.
Was
ist
die
„
Eiserne
Hand″?
Die
„
Eiserne
Hand″
befindet
sich
auf
der
Höhe
der
Lotter
Straße
50
beim
alten
Busdepot.
Der
Standort
ist
mit
Girlanden
geschmückt
und
so
gut
kenntlich.
In
der
Natursteinmauer
an
der
Lotter
Straße
ist
in
einer
Scheibe
eine
Hand
abgebildet,
die
die
Backpfeife
symbolisiert.
Die
Mauer
steht
an
der
Grenze
des
alten
Laischaftsgebiets.
Bildtext:
Vor
sieben
Jahren
hat
der
inzwischen
verstorbene
Wort-
und
Buchhalter
Frank
Henrichvark
den
"
Großen
Schnatgang
mit
einer
Ohrfiege
eröffnet.
Foto:
Archiv/
Jörg
Martens
Autor:
Jana Henschen
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein