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1.
Erscheinungsdatum:
06.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schnatgang mit Hermann
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf das laischaftliche „Olle use″ in Vergangenheit und Gegenwart deutete
Artikel:
Originaltext:
„
Olle
use″
wird
es
in
den
nächsten
Tagen
wieder
erschallen,
wenn
die
Heger
Laischaft
bei
ihrem
traditionellen
Schnatgang
die
Grenzsteine
ihrer
gemeinen
Weidegründe
inspiziert.
Im
alten
Laischaftsgebiet
liegt
auch
die
Gaststätte
„
Olle
Use″,
in
der
der
Osnabrücker
Karikaturist
Fritz
Wolf
ein
gern
gesehener
Gast
war.
Der
eigenwillige
Mix
aus
alter
bürgerlicher
Tradition
und
gastlicher
Lieblingskneipe
hat
seine
künstlerische
Fantasie
wiederholt
angeregt.
OsnabrückZufrieden
hat
das
Osnabrücker
Urgestein
mit
Prinz-
Heinrich-
Mütze,
Unterhemd
und
kurzer
Hose
an
seinem
Gartentisch
eine
Flasche
Bier
geöffnet.
Die
karierte
Tischdecke
und
die
Zigarre
zwischen
Zeige-
und
Mittelfinger
der
linken
Hand
unterstreichen
den
Eindruck
heimeliger
Gemütlichkeit.
Klein
ist
sein
Häuschen,
und
die
Notdurft
wird
auf
dem
Plumpsklo
verrichtet.
Ein
Kaninchen
und
ein
Huhn
verstärken
den
Eindruck
eines
kleinbürgerlichen
Idylls.
Nicht
groß,
nicht
mondän,
aber
„
Olle
use″
–
wie
das
Schild
über
der
Eingangstür
belegt.
Die
Zeichnung
ist
1999
für
die
Grünkohlkönigsrede
Fritz
Wolfs
entstanden,
deren
Witz
vor
allem
in
seinen
Bildideen
lag.
„
Ich
bin
ein
Osnabrücker!
″,
bekannte
er
sich
damals
offensiv
zu
seiner
zweiten
Heimat
und
ihren
Bewohnern,
deren
Schrullen
er
liebevoll
aufs
Korn
nahm.
Probater
Anspruch
Zu
solchen
Schrullen
gehört
auch
der
Wunsch
des
gemeinen
Osnabrückers,
seinen
Claim
im
Urlaub
abzustecken.
Mit
großer
Energie
und
kleinem
Kindergerät
hat
der
Möchtegern-
Macho
seine
Sandburg
errichtet,
in
deren
Mitte
er
nun
–
zigarrenrauchend
und
in
cooler
Brille
–
in
seinem
Strandkorb
residiert.
Das
Oberteil
eines
Bikinis
baumelt
fast
schon
wie
eine
Trophäe
neben
seinem
Kopf,
während
er
konzentriert
die
„
Bild″-
Zeitung
studiert.
Dass
es
sich
bei
diesem
Baumeister
tatsächlich
um
einen
Osnabrücker
handelt,
offenbart
vor
allem
die
Inschrift
auf
den
Sandmauern:
In
großen,
aus
Muscheln
zusammengesetzten
Lettern
prangt
dort
ein
unverkennbares
„
Olle
use″.
Dieses
ist
nicht
nur
für
Otto
Normalbürger
ein
probater
Anspruch:
Bereits
in
der
Serienfolge
vor
einer
Woche
war
Fritz
Wolfs
Karikatur
zum
Papstbesuch
1980
zu
sehen,
auf
der
Johannes
Paul
II.
seinen
Osnabrücker
Zuhörern
ebenfalls
ein
„
Olle
use″
entgegenrief.
Die
Tradition
des
Ausrufs
scheint
indes
auf
niemand
Geringeren
als
Hermann
den
Cherusker
zurückzugehen.
Auf
dem
ersten
Höhepunkt
der
regionalen
Kalkriese-
Euphorie
bat
Konrad
Rohling
seinen
Skatbruder
Fritz
Wolf
als
Gründungs-
Vorsitzender
der
Varus-
Gesellschaft
um
einen
zeichnerischen
Kommentar.
Dieser
ist
nicht
nur
zu
einer
der
treffendsten
Wolf′schen
Regional-
Karikaturen
geraten,
sondern
auch
zu
einer
der
bekanntesten.
Die
Kalkrieser
holen
„
ihren″
Hermann
mit
dem
Trecker
aus
Detmold
heim
an
den
Ort
seines
größten
Triumphes.
„
Achtung!
Hermann
kommt″
prangt
auf
dem
Schild,
mit
dem
die
eigenwillige
Prozession
angekündigt
wird.
Die
Kommentare
in
den
Sprechblasen
zeugen
vom
lokalen
Stolz
auf
den
neuen,
metallenen
Mitbürger,
der
–
sich
lässig
auf
dem
Denkmalsockel
präsentierend
–
sein
Schwert
gegen
einen
Regenschirm
getauscht
hat.
Fritz
Wolfs
pazifistische
Ader
lässt
grüßen.
Während
der
Männergesangverein
den
Hymnus
„
Wir
wollen
unsern
alten
Hermann
wiederhaben″
intoniert,
laben
sich
Zuschauer
an
der
Verkaufsbude
an
„
Hermanns-
Korn″
und
„
Cherusker-
Bratwurst″.
„
Die
Geschichte
der
Hermannsschlacht
muss
umgeschrieben
werden!
″
tönt
es
hinter
den
Hügeln
des
Wiehengebirges.
Dies
dürfte
nicht
nur
für
die
Örtlichkeit
der
Varusschlacht
gelten.
Fritz
Wolf
in
der
rechten
Weise
zu
interpretieren
heißt
vor
allem,
die
Inschrift
seines
Schutzschildes
zu
beachten:
Mit
seinem
furchterregenden
„
Olle
use″
hat
Hermann
offenbar
auch
den
römischen
Eindringling
Varus
besiegt.
Im
Wolf′schen
Licht
recht
besehen,
könnte
der
Schnatgang
durchaus
seinen
Ursprung
9
n.
Chr.
haben
…
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Bildtext:
„
Achtung!
Hermann
kommt″:
Die
Kalkrieser
holen
„
ihren″
Hermann
mit
dem
Trecker
aus
Detmold
heim
an
den
Ort
seines
größten
Triumphes.
100
Jahre
Fritz
Wolf
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
anlässlich
seines
100.
Geburtstags
eine
Karikaturen-
Serie.
Seine
„
Olle
use″-
Zeichnung
mit
Papst
Johannes
Paul
II.
und
deren
Hintergrund
wird
in
dem
Buch
„
Um
Himmels
willen,
was
ist
los
da
unten?
″
publiziert.
Darüber
ist
für
Fritz-
Wolf-
Freunde
ein
Ausblick
ins
neue
Jahr
möglich,
denn
der
Fritz-
Wolf-
Kalender
2019
ist
bereits
jetzt
im
Buchhandel
und
an
den
derzeitigen
Ausstellungsorten
zum
Preis
von
18,
90
Euro
erhältlich.
Infos
und
Rückfragen
zu
den
Projekten
erteilt
der
Medienwissenschaftler
Sebastian
Scholtysek:
Telefon
0176/
31110663
oder
E-
Mail
post@
Fritz-
Wolf.de
Autor:
Hermann Queckenstedt