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1.
Erscheinungsdatum:
05.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadtbahn-Konzept als Vorbild?
Ein Traum von Tram
Ausstellung „Die moderne Tram in Europa″ im Stadthaus
Zwischenüberschrift:
Stadtbahn-Neubau: Was Osnabrück von Regensburg lernen kann
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Kann
Osnabrück
von
Regensburg
lernen?
Ende
Juni
hat
die
bayerische
Großstadt
den
Neubau
einer
Stadtbahn
beschlossen.
Für
mehrere
Hundert
Millionen
Euro
soll
dort
bis
2030
ein
komfortables
ÖPNV-
System
entstehen.
Ende
Juni
hat
Regensburg
den
Neubau
einer
Stadtbahn
beschlossen.
Für
mehrere
Hundert
Millionen
Euro
soll
dort
bis
2030
ein
schnelles,
komfortables
und
umweltfreundliches
ÖPNV-
System
entstehen,
das
den
drohenden
Verkehrsinfarkt
in
der
bayerischen
Großstadt
verhindert.
Ein
Vorbild
für
Osnabrück?
Osnabrück/
regensburg
Zwischen
beiden
Städten
gibt
es
einige
Parallelen.
Sie
sind
etwa
gleich
groß
–
Regensburg,
was
Fläche
und
Einwohnerzahl
angeht,
sogar
ein
bisschen
kleiner
als
Osnabrück.
Sie
sind
Sitz
großer
Unternehmen
und
Universitäten,
verfügen
außerdem
über
dicke
Speckgürtel.
Hier
wie
dort
hat
es
auch
schon
mal
eine
Straßenbahn
gegeben:
In
Regensburg
wurde
sie
1964
abgeschafft,
in
Osnabrück
bereits
1960
–
jeweils
um
die
Stadt
autogerechter
zu
machen.
Schiene
als
Rückgrat
Wohl
nicht
zuletzt
deswegen
stößt
der
Verkehr
in
beiden
Oberzentren
heute
an
seine
Grenzen.
Um
dem
totalen
Kollaps
vorzubeugen,
rang
Regensburg
sich
aber
(nach
jahrzehntelanger
Debatte)
vor
wenigen
Wochen
zu
einer
Mega-
Investition
durch.
Mit
50:
1
stimmte
der
Rat
am
28.
Juni
2018
für
eine
neue
Stadtbahn.
Kosten:
mehrere
Hundert
Millionen
Euro.
In
Deutschlands
selbst
ernannter
Elektrobus-
Hauptstadt
Osnabrück
hingegen
steht
die
politische
Diskussion
darüber,
inwiefern
auch
der
hiesige
ÖPNV
die
Schiene
als
Rückgrat
gut
gebrauchen
könnte,
ganz
am
Anfang
–
wenn
überhaupt.
Doch
wie
ist
es
in
Regensburg
gelungen,
die
Tram
nach
so
langer
Zeit
und
für
so
viel
Geld
zurückzuholen?
Und
was
kann
Osnabrück
daraus
lernen?
„
Regensburg
ist
eine
der
am
schnellsten
wachsenden
Städte
in
Bayern″,
beschreibt
Stadtsprecherin
Juliane
von
Roenne-
Styra
die
Ausgangslage.
Bis
2030
soll
die
Einwohnerzahl
der
Donaumetropole
auf
170000
steigen.
„
Mehr
Einwohner
bedeuten
aber
auch
mehr
Verkehr.″
Ein
Problem,
das
nur
mit
einem
höherwertigen
wie
„
stadtverträglichen″
ÖPNV
gelöst
werden
könne.
Von
Roenne-
Styra:
„
Was
Regensburg
braucht,
ist
ein
schnelles
und
komfortables
Massenverkehrsmittel,
das
zugleich
umweltfreundlich
angetrieben
wird.″
Und
es
gemeinsam
mit
Bussen,
Regionalzügen,
Autos
und
Fahrrädern
schafft,
dem
weiter
steigenden
Mobilitätsbedürfnis
der
Menschen
gerecht
zu
werden.
Eine
Stadtbahn
scheint
den
Verantwortlichen
dafür
am
besten
geeignet.
Besser
jedenfalls
als
ein
alternativ
untersuchtes
Bus-
Rapid-
Transit-
System
(BRT)
,
bei
dem
E-
Busse
auf
eigenen
Trassen
fahren.
Dieses
sei
zwar
schneller
und
günstiger
zu
realisieren,
heißt
es
im
Rathaus.
BRT
habe
jedoch
den
großen
Nachteil,
dass
seine
Beförderungskapazitäten
aufgrund
der
um
ein
Vielfaches
kürzeren
Fahrzeuge
begrenzt
sind.
Bürger
direkt
beteiligt
„
Deswegen
hat
sich
die
Stadt
Regensburg
für
die
Tram
als
leistungs-
und
zukunftsfähiges
ÖPNV-
System
entschieden″,
erklärt
von
Roenne-
Styra.
Ein
Beschluss
offenbar
ganz
im
Sinne
der
Bürger,
die
dem
Projekt
überwiegend
„
sehr
positiv″
gegenüberstehen
würden.
Auch
weil
sie
im
sogenannten
Charette-
Verfahren
von
Anfang
an
einbezogen
wurden.
Das
sei
„
von
allen
Akteuren
sehr
geschätzt″
worden
und
habe
„
zur
Versachlichung
beigetragen″,
so
die
Sprecherin
weiter.
Gutachter
stellten
die
Ergebnisse
der
Bürgerbeteiligung
anschließend
„
auf
fachlich
solide
Füße″.
Und
so
stellt
sich
die
Stadt
Regensburg
ihre
neue
Stadtbahn
vor:
Das
Streckennetz
ist
anfangs
14,
5
Kilometer
lang,
hat
35
Haltestellen
und
besteht
aus
zwei
sich
teilweise
überschneidenden
Linien
mit
durchgehendem
Fünf-
Minuten-
Takt.
Linie
A
(9,
3
Kilometer)
verbindet
einen
stillgelegten
Bahnhof
im
Norden
mit
Uni
und
Klinikum
im
Süden.
Eine
spätere
Verlängerung
zum
Fußballstadion
des
Zweitligisten
SSV
Jahn
ist
angedacht.
Linie
B
(8,
6
Kilometer)
pendelt
zwischen
einem
großen
Einkaufszentrum
in
der
City
und
einem
Bahnhof
im
Südosten.
Sie
könnte
langfristig
in
beide
Richtungen
erweitert
werden,
um
Park-
and-
ride-
Plätze
oder
Industriegebiete
anzuschließen.
Die
historische
Altstadt
wird
durch
das
Netz
bewusst
nicht
verletzt,
beide
Linien
bedienen
jedoch
den
angrenzenden
Hauptbahnhof
als
wichtigsten
Knotenpunkt
im
Netz.
Zur
Verbindung
einwohnerstarker
Wohngebieten
im
Westen
mit
großen
Arbeitgebern
im
Osten
ist
langfristig
sogar
eine
dritte
Linie
denkbar.
Geplant
wird
die
Stadtbahn
mit
einer
Spurbreite
von
1,
435
Metern.
„
So
hält
sich
Regensburg
die
Option
offen,
das
System
zu
einer
Regio-
Stadtbahn
auf
DB-
Gleisen
weiterzuentwickeln″,
sagt
von
Roenne-
Styra.
Die
Tram
solle
„
von
Anfang
an
optimal
mit
dem
regionalen
Schienenverkehr
zusammenspielen″
und
kurze
Fahrzeiten
aus
dem
Umland
zu
wichtigen
Zielen
in
den
Stadtteilen
ermöglichen.
Das
alles
hat
seinen
Preis.
246
Millionen
Euro
kostet
nach
Angaben
der
Stadt
allein
der
Bau
von
Fahrwegen
und
sonstiger
„
ortsfester
Infrastruktur″.
Das
entspricht
17
Millionen
Euro
pro
Kilometer.
Hinzu
kommen
Ausgaben
in
unbekannter
Höhe
für
25
Straßenbahn-
Fahrzeuge
und
einen
neuen
Betriebshof,
außerdem
für
Brücken
und
Unterführungen.
81-
Prozent-
Förderung
Immerhin:
Die
Kosten
für
eine
eigenständige
Trasse
einschließlich
Sonderbauwerken
sind
laut
der
„
Studie
zur
Einführung
eines
höherwertigen
ÖPNV-
Systems
in
Regensburg″
–
grob
geschätzt
–
zu
81
Prozent
(198,
5
Millionen
Euro)
förderfähig.
Entsprechende
Mittel,
die
das
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
vorsieht,
wolle
die
Stadt
„
zum
gegebenen
Zeitpunkt″
beantragen,
kündigt
ihre
Sprecherin
an.
Die
Voraussetzung
dafür
–
ein
Wirtschaftlichkeitsnachweis
durch
die
sogenannte
Standardisierte
Bewertung
–
scheint
erfüllbar.
Eine
erste,
vorläufige
Berechnung
habe
ergeben,
dass
das
Regensburger
Projekt
das
geforderte
Nutzen-
Kosten-
Verhältnis
von
größer
1,
0
erreichen
kann.
Vor
diesem
Hintergrund
beginne
jetzt
die
gutachterlich
empfohlene
Detailplanung
des
Systems.
Mit
einer
Jungfernfahrt
der
neuen
Stadtbahn
sei
allerdings
nicht
vor
2030
zu
rechnen,
so
von
Roenne-
Styra.
„
Wir
gehen
davon
aus,
dass
bis
zur
Inbetriebnahme
ein
Zeitraum
von
12
bis
15
Jahren
erforderlich
sein
wird.″
Bürgermeisterin
Gertrud
Maltz-
Schwarzfischer
(SPD)
kann
es
offenbar
kaum
erwarten:
„
Für
mich
ist
die
Stadtbahn
ein
Verkehrsmittel
der
Zukunft″,
lässt
sie
sich
in
einer
Mitteilung
der
Stadt
zum
historischen
Ratsbeschluss
zitieren.
Trotz
der
hohen
Investitionskosten
und
langen
Planungszeit
habe
die
Stadtbahn
„
das
Potenzial,
Menschen
davon
zu
überzeugen,
auf
einen
emissionsfreien
ÖPNV
umzusteigen″.
Amtskollege
Jürgen
Huber
(Grüne)
ergänzt:
„
Die
Stadtbahn
stellt
sicher,
dass
in
Regensburg
Wirtschaftswachstum,
Umweltschutz
und
hohe
Lebensqualität
in
Einklang
stehen.″
Vor
2014
wären
solche
Äußerungen
einer
Regensburger
Stadtspitze
vermutlich
eher
nicht
über
die
Lippen
gekommen.
Damals
hatte
noch
die
CSU
das
Sagen
an
der
Donau
–
18
Jahre
lang.
Dann
aber
gelangten
SPD,
Grüne,
FDP,
Freie
Wähler
und
Piraten
an
die
Macht.
Den
Punkt
Stadtbahn
nahmen
sie
in
ihren
Koalitionsvertrag
auf.
Es
war
die
entscheidende
politische
Weichenstellung.
Gleichzeitig
sorgte
eine
Gruppe
von
acht
örtlichen
Straßenbahn-
Enthusiasten
dafür,
dass
auch
innerhalb
der
Bürgerschaft
das
Thema
Tram
weiter
an
Fahrt
gewann.
Gemeinsam
setzten
sie
die
Interessengemeinschaft
Historische
Straßenbahn
Regensburg
aufs
Gleis,
zunächst
mit
dem
Ziel,
einen
1964
nach
Darmstadt
verkauften
und
Anfang
der
1990er
zurückgeholten
Straßenbahnzug
vor
dem
Verfall
zu
retten.
Am
1.
August
2014,
dem
50.
Jahrestag
der
Straßenbahn-
Einstellung
in
Regensburg,
übergab
der
Verein
dem
neuen
Oberbürgermeister
eine
Unterschriftenliste
–
worauf
dieser
die
Restaurierung
des
maroden
Zuges
zusicherte,
sollte
es
den
Ehrenamtlichen
gelingen,
die
Hälfte
der
benötigten
Summe
aufzubringen.
Es
klappte.
Und
wie
es
der
Zufall
will,
bekam
die
IG
ihren
Beiwagen
just
in
der
Woche
fertig,
als
im
Rat
Ende
Juni
die
Entscheidung
pro
Stadtbahn-
Neubau
fiel.
Gut
fürs
Stadtbild
„
Wir
von
der
IG
Historische
Straßenbahn
Regensburg
haben
durch
unsere
teilweise
sehr
intensive
Öffentlichkeitsarbeit
nicht
nur
das
eigene
Projekt
vorangetrieben″,
stellt
Gründungsmitglied
Bernd
Edtmaier
fest,
„
sondern
in
gewisser
Weise
auch
eine
positive
Stimmung
für
den
Schienen-
ÖPNV
erzeugt,
die
dem
Projekt
Stadtbahn
ein
gutes
Stück
des
Weges
geebnet
hat.″
Und
was
würden
sie
der
Stadt
Osnabrück
in
Bezug
auf
die
hiesige
Stadtbahn-
Diskussion
raten?
Edtmaier:
„
Den
Bürger
von
Anfang
an
mit
ins
Boot
zu
nehmen
und
ihn
ausreichend
zu
informieren.″
Zum
Beispiel
darüber,
dass
moderne
Trams
„
keine
Bimmelbahnen″
sind.
Dass
wenige
Züge
jede
Menge
Busse
ersetzen
und
viel
mehr
Fahrgäste
transportieren
können.
Dass
es
für
den
Neubau
eines
Stadtbahn-
Netzes
im
besten
Fall
hohe
öffentliche
Zuschüsse
gibt.
Oder
dass
das
Stadtbild
unter
den
Schienen
und
Oberleitungen
nicht
leiden
muss.
„
Es
gibt
wunderbare
Vorher-
nachher-
Vergleiche,
die
zeigen,
wie
schön
die
Straßenraumgestaltung
mit
einer
Stadtbahn
sein
kann.″
Eine
Stadtbahn
zum
Sonderangebot
für
Osnabrück?
Mehr
über
die
Forderungen
der
Stadtbahn-
Initiative
Osnabrück
und
über
die
einzelnen
Programmpunkte
ihrer
aktuellen
Infokampagne
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noz.de/
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der
früheren
Osnabrücker
Straßenbahn.
Bildtext:
Die
derzeit
modernste
Straßenbahn
der
Welt,
hier
illustriert
für
Regensburg.
Grafik:
LTE
Heidelberg
Osnabrück
Bahn
frei
für
die
Ausstellung
„
Die
moderne
Tram
in
Europa″:
Im
Stadthaus
können
sich
Besucher
seit
Dienstag
über
Straßenbahnen
als
ebenso
geschichtsträchtiges
wie
zukunftsfähiges
Verkehrsmittel
informieren.
Die
aus
22
Schautafeln
bestehende
Ausstellung
wurde
von
der
Münchner
Verkehrsgesellschaft
(MVG)
entwickelt
und
von
der
Stadtbahn-
Initiative
Osnabrück
mit
finanzieller
Unterstützung
zahlreicher
Spender
für
gut
drei
Wochen
ausgeliehen.
Sie
veranschaulicht,
warum
die
Tram
in
vielen
Städten
eine
regelrechte
Renaissance
erlebt.
Auch
historische
Fotos
von
der
früheren
Osnabrücker
Straßenbahn
sowie
Bilder
von
der
neu
gebauten
Tram
in
der
französischen
Partnerstadt
Angers
werden
gezeigt.
„
Straßenbahnen
liegen
im
Trend″,
sagte
Bürgermeisterin
Birgit
Strangmann
(Grüne)
zur
Eröffnung.
Auch
für
Osnabrück
sei
die
Frage,
ob
und
wie
eine
Stadtbahn
die
Verkehrssituation
verbessern
könne,
ein
„
spannendes
Thema″.
Denn
allen
Verantwortlichen
in
der
Stadt
sei
klar,
dass
der
Umweltverbund
aus
öffentlichen
Verkehrsmitteln,
Fahrrädern
und
Fußgängern
gestärkt
werden
müsse.
Foto:
Hehmann
Autor:
Sebastian Stricker