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FEHLER!
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1.
Erscheinungsdatum:
24.08.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
vor
100
Jahren
Überschrift:
Amt verordnet fleischlose Woche
Zwischenüberschrift:
August 1918: Durchhalteparolen, Kartoffelprobleme und ein Badeunfall
Artikel:
Originaltext:
Zu
Beginn
des
fünften
Kriegsjahres
versucht
Kaiser
Wilhelm
II.
seine
Untertanen
weiterhin
auf
ein
Durchhalten
bis
zum
Endsieg
zu
verpflichten.
Denn
sonst
wäre
das
bisher
vergossene
„
kostbare
deutsche
Blut″
unnütz
vergeudet
worden.
Osnabrück
In
seiner
in
allen
Tageszeitungen
abgedruckten
Botschaft
„
an
das
deutsche
Volk″
wirft
er
den
Feinden
vor,
die
vom
Reich
ausgesandten
Friedenssignale
mit
„
Hohn
und
Spott″
beantwortet
zu
haben
und
nicht
davon
abzurücken,
Deutschland
vernichten
zu
wollen.
„
Darum
heißt
es
weiter
kämpfen
und
wirken,
bis
die
Feinde
bereit
sind,
unser
Lebensrecht
anzuerkennen,
wie
wir
es
gegen
ihren
übermächtigen
Ansturm
siegreich
verfochten
und
erstritten
haben″,
schließt
der
Kaiser
seine
wie
stets
mit
„
Wilhelm
I.
R.″
(Imperator
Rex,
also
deutscher
Kaiser
und
preußischer
König)
unterzeichnete
Botschaft.
Das
„
Osnabrücker
Tageblatt″
zitiert
allerdings
auch
Stimmen
wie
den
„
Börsenkurier″,
der
ein
stärkeres
Einlenken
der
deutschen
Seite
fordert:
„
Beenden
kann
den
Krieg
nur
der
Versöhnungswille,
der
auch
dem
Gegner
[…]
das
Gute
zutraut,
der
nicht
meint,
den
Krieg
der
Waffen
durch
einen
Krieg
des
kränkenden
Wortes
ergänzen
zu
müssen.″
Wie
es
tatsächlich
um
die
Lage
an
der
Westfront
nach
dem
8.
August
steht,
jenem
Tag,
der
später
als
„
schwarzer
Tag
des
deutschen
Heeres″
mit
Verlusten
von
mehr
als
30
000
Mann
und
gravierenden
Geländegewinnen
der
Alliierten
bei
Amiens
in
die
Geschichte
eingeht,
das
erfährt
der
Osnabrücker
Zeitungsleser
nicht.
Landesfleischamt
Er
liest
stattdessen
Ankündigungen,
die
seine
Lebensweise
weiter
einschränken.
Wie
etwa
die
einer
ersten
„
fleischlosen
Woche″:
Auf
Anordnung
des
Landesfleischamtes
darf
vom
19.
bis
25.
August
weder
von
Schlachtern
noch
von
Gaststätten
Fleisch
an
die
Zivilbevölkerung
abgegeben
werden.
Ausnahmen
gelten
für
Militärurlauber
sowie
für
Kranke,
Schwer-
und
Schwerstarbeiter.
Als
Ersatz
erhält
die
Zivilbevölkerung
drei
Pfund
Kartoffeln
pro
Kopf
zusätzlich.
Immer
wieder
die
Kartoffeln:
Unruhe
löst
eine
Anordnung
der
Reichskartoffelstelle
aus,
der
zufolge
in
der
nächsten
Kartoffelversorgungsperiode
keine
Kellerbelieferungen
der
Verbraucher
mehr
zugelassen
werden
sollen.
Stattdessen
sollen
die
Städte
eigene
Kellerräume
zur
Massenbevorratung
anlegen
und
nur
noch
Tages-
oder
Wochenrationen
abgeben.
Begründung:
Im
letzten
Jahr
seien
zu
viele
Kartoffeln
zu
früh
verbraucht
worden
und
zu
viele
in
Privatkellern
verdorben.
Dagegen
richtet
sich
Protest,
den
das
„
Tageblatt″
bekräftigt.
Das
führe
nur
zu
endlosen
Warteschlangen
und
unnützen
Wegen.
Sicher,
es
komme
immer
mal
vor,
dass
ein
paar
Kartoffeln
verdürben.
Aber
es
liege
doch
im
ureigenen
Interesse
jeder
Hausfrau,
dass
diese
Verluste
so
gering
wie
möglich
ausfielen.
Bei
den
relativ
kleinen
Mengen,
die
jede
Familie
einkellere,
sei
eine
Kontrolle
doch
viel
besser
möglich,
als
wenn
eine
Stadtverwaltung
sich
Hunderttausende
Zentner
hinlegen
müsse.
„
Die
Folge
würde
sein,
dass
fortgesetzt
die
ganze
Stadt
auf
den
Beinen
ist
nach
Kartoffeln″,
beschreibt
die
Zeitung
eine
„
Katastrophe
sondergleichen″.
Und:
„
Unsere
hinterhältigsten
Feinde
könnten
keinen
heimtückischeren
Plan
aussinnen,
um
das
Volk
noch
tiefer
in
den
Hunger-
und
Elendszustand
und
damit
zur
Verzweiflung
zu
treiben.″
Das
warme
Wetter
verleitet
insbesondere
die
Kinder
zum
Bade
in
Flüssen.
Leider
oft
genug
ohne
Aufsicht.
In
Rüsfort
bei
Bersenbrück
sind
bei
der
Haseschleuse
drei
Kinder
ertrunken,
und
zwar
zwei
Kinder
des
Viehhändlers
von
Dreele,
der
dort
zurzeit
auf
Urlaub
weilt,
und
ein
siebenjähriges
Mädchen
der
Witwe
Bruns
in
Wehlburgs
Heuer,
deren
Mann
im
Felde
geblieben
ist.
Der
Schreibunterricht
soll
in
preußischen
Schulen
reformiert
werden.
Per
Ministerialerlass
soll
ein
neuer
Leitfaden
des
Kunstmalers
Ludwig
Sütterlin
eingeführt
werden.
Die
neue
Schrift
zeichnet
sich
durch
Buchstaben
aus,
die
„
von
allen
entbehrlichen
ornamentalen
Zügen
befreit″
sind,
um
ein
schnelles
Schreiben
zu
ermöglichen.
Die
Schrift
ist
steiler
als
die
bisherige
deutsche
Kurrentschrift,
Haar-
und
Grundstriche
werden
nicht
mehr
unterschieden.
Der
Landrat
spricht
eine
Warnung
wegen
des
„
eingerissenen
Unwesens″
der
Obstdiebstähle
von
Chausseebäumen
aus.
Alle
Polizeiorgane
und
Aufsichtsbeamten
der
Kreisstraßen
sind
angewiesen
worden,
jede
Übertretung
unnachsichtig
zur
Anzeige
zu
bringen.
Auch
sind
Feldgendarmen
zur
Bewachung
der
Landstraßen
und
Felder
während
der
Nacht
herangezogen
worden.
In
sechster
Auflage
ist
„
Das
Goldene
Buch
des
Weibes″
zum
Preis
von
3
Mark
(gebunden
4
Mark)
erschienen.
Es
berichtet
in
zehn
Kapiteln
„
aus
dem
intimsten
Leben
der
Frau″.
Ein
Blick
ins
Inhaltsverzeichnis:
„
Wie
erhält
die
Frau
das
Eheglück?
″, „
Warum
verblühen
viele
Frauen
so
früh?
″, „
Das
Geschlechtsleben
in
der
Ehe″,
„
Die
Regelung
des
Kindersegens″.
Umstieg
in
Güterzug
Stress
mit
der
Bahn
gab
es
auch
schon
vor
hundert
Jahren,
und
zwar
nicht
zu
knapp.
Reisende
aus
Leer,
Meppen
und
Lingen
erreichten
wegen
Verspätung
ihres
Zuges
in
Rheine
nicht
mehr
den
Anschluss
an
den
Nachmittagszug
nach
Osnabrück.
Vor
die
Wahl
gestellt,
in
Rheine
von
nachmittags
um
4
bis
abends
um
10
Uhr
zu
warten
oder
mit
einem
Güterzug
weiterzufahren,
entschlossen
sich
etwa
100
Reisende
für
Letzteres.
Wider
Erwarten
mussten
sie
jedoch
„
aus
verkehrstechnischen
Gründen″,
die
nicht
näher
erläutert
wurden,
bereits
in
Ibbenbüren
die
wenig
komfortablen
Waggons
wieder
verlassen.
Bis
zum
Abendzug
bevölkerten
die
Gestrandeten
die
Bahnhofsräume
in
Ibbenbüren.
Die
Stimmung
wurde
nicht
besser,
als
Feldgendarmen
hinzutraten,
ohne
jeden
Zeitdruck
gründlich
das
Gepäck
kontrollierten
und
nicht
wenige
Stücke
beschlagnahmten.
Die
Kaiser-
Lichtspiele,
Große
Straße
85,
bringen
im
neuen
Spielplan
„
wieder
etwas
Hervorragendes″,
nämlich
das
Historien-
Schauspiel
in
vier
Akten
„
Das
Edelfräulein″
aus
der
Zeit
des
Kampfes
Deutschlands
gegen
Napoleon.
„
In
echtem,
tiefem
Empfinden
leben
die
Menschen
aus
jenen
schwersten
Tagen
vor
uns
auf,
zeigt
uns
das
Edelfräulein,
zu
welch
heroischen
Taten
echte,
wahre
Weibesliebe
begeistern
kann.
Der
äußerst
sympathisch
wirkende
Film
wird
dadurch
erhöht,
dass
die
gefeierte
wie
schöne
Mady
Christian
und
ihr
Partner,
der
viel
umschwärmte
Erich
Kaiser-
Titz,
ihre
volle
Kunst
hier
zeigen.″
Bildtext:
Sommerliches
Badevergnügen
in
der
Nette.
Dass
das
Flussbaden
nicht
ungefährlich
ist,
bewies
ein
Unfall
an
der
Haseschleuse
in
Rüsfort,
bei
dem
drei
Kinder
den
Tod
fanden.
Foto:
Archiv
Ilse
Krause-
Dahlstrom
Autor:
Joachim Dierks
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