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1.
Erscheinungsdatum:
24.08.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mehr Verständnis für die Jugend
Irgendwo müssen sie ja hin
Zwischenüberschrift:
Stadt wirbt an landesweitem Aktionstag für mehr Akzeptanz für Jugendliche im öffentlichen Raum
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mit
der
Teilnahme
am
Aktionstag
„
Platz
nehmen″
will
Osnabrück
heute
für
mehr
Akzeptanz
für
Jugendliche
werben.
Fachdienstleiter
Nils
Bollhorn
sagt:
„
Der
öffentliche
Raum
könnte
ganz
anders
genutzt
werden.″
Wenn
Jugendliche
sich
in
Gruppen
auf
öffentlichen
Plätzen
treffen,
bleiben
Beschwerden
über
Lärm
und
Vandalismus
selten
aus.
Mit
einem
landesweiten
Aktionstag
soll
heute
für
mehr
Verständnis
geworben
werden
–
auch
in
Osnabrück.
Osnabrück
Die
Jugend
hat
den
Ledenhof
in
Beschlag
genommen.
Doch
recht
herunter-
und
in
die
Jahre
gekommen
ist
das
Areal,
kaum
ein
Erwachsener
verirrt
sich
hierher,
um
auf
den
Steinstufen
zu
entspannen.
Ein
perfekter
Treffpunkt
für
Jugendliche.
Aus
Boxen
tönt
Musik,
diverse
Cliquen
haben
es
sich
am
Rand
im
Schatten
bequem
gemacht.
„
Hier
wird
man
verstanden″,
sagt
eine
16-
Jährige.
„
Hierher
flüchten
sich
oft
Leute,
die
hängen
gelassen
wurden″,
ergänzt
eine
13-
Jährige.
Beide
sagen,
dass
sie
von
der
Stadt
in
Obhut
genommen
worden
sind.
Ein
Joint
wird
herumgereicht.
Man
arrangiert
sich
Beschwerden
am
Ledenhof
gebe
es
selten,
berichten
die
beiden
Mädchen.
Auf
der
Fläche
unterhalb
der
Sitzstufen
mischen
sich
trockenes
Laub
und
Papiermüll;
eine
ältere
Frau
liest
Pfanddosen
auf.
Ein
Mann
Mitte
50
sitzt
wenige
Meter
von
den
Teenagern
entfernt,
Blickrichtung
Schloss.
Nein,
die
stören
ihn
überhaupt
nicht,
sagt
er
und
steckt
sich
wieder
seine
Kopfhörer
in
die
Ohren.
„
Ich
höre
hier
jeden
Nachmittag
nach
der
Arbeit
Musik
und
warte
auf
den
Bus.″
Nicht
jeder
ist
so
tolerant.
Es
gebe
immer
mal
wieder
Beschwerden
wegen
Lärms,
berichtet
Nils
Bollhorn,
Fachdienstleiter
Jugend
bei
der
Stadt
Osnabrück.
Das
Problem
der
Jugendlichen
sei,
dass
die
öffentlichen
Räume
vordefiniert
seien
–
nach
der
Devise:
Eine
Bank
ist
zum
Sitzen
da
und
dient
nicht
als
Skateboard-
Rampe.
Dabei
gehe
es
auch
anders,
so
Bollhorn.
Es
gibt
Städte,
die
Bänke
aufstellen,
die
für
beides
geeignet
sind:
Tagsüber
dienen
sie
als
Ruhefläche,
abends
dürfen
Jugendliche
sie
zum
Skaten
nutzen.
Er
plädiert
dafür,
kreative
Ideen
der
Jugendlichen
aufzunehmen:
„
Der
öffentliche
Raum
könnte
ganz
anders
genutzt
werden.″
Dass
Jugendliche
auch
mal
laut
seien
und
versuchten,
ihre
Grenzen
auszuloten,
gehöre
nun
mal
zur
Persönlichkeitsentwicklung.
„
Wenn
sie
nicht
über
die
Stränge
schlagen,
ist
das
auch
überhaupt
kein
Problem″,
so
der
Fachdienstleiter.
„
Eine
akzeptierende
Haltung
seitens
der
Stadt
ist
wichtig.″
Viele
Jugendliche
verfügten
auch
gar
nicht
über
die
Möglichkeiten,
sich
woanders
zu
treffen
als
auf
öffentlichen
Flächen
–
gerade
in
größeren
Gruppen.
Besuche
in
Cafés
können
sich
viele
gar
nicht
leisten,
zu
Hause
sei
es
oft
beengt.
Ein
Problem
sind
allerdings
schwarze
Schafe.
Ein
neuralgischer
Punkt,
der
der
Stadt
seit
einigen
Monaten
Probleme
bereitet,
ist
der
Großspielplatz
an
der
Lerchenstraße.
Wie
Katrin
Hofmann
vom
Osnabrücker
Service-
Betrieb
(OSB)
berichtet,
sind
nicht
nur
die
Polizei
und
der
Ordnungsaußendienst,
sondern
auch
Streetworker
an
den
Jugendlichen
dran.
Bollhorn
gibt
zu
bedenken:
„
Die
wenigen
schlechten
Nutzer
führen
zu
einer
Stigmatisierung
aller
jungen
Menschen.″
Rücksichtnahme
Auf
Spiel-
und
Bolzplätzen
darf
sich
jeder
aufhalten,
in
der
Osnabrücker
Grünflächensatzung
ist
allerdings
von
einem
„
Gebot
der
Rücksichtnahme″
die
Rede
und:
„
Verboten
ist
der
Alkoholgenuss
und
das
Rauchen
sowie
der
Konsum
von
Drogen
aller
Art
auf
Sand-
und
Gerätespielplätzen.″
Leider
sei
es
oft
so,
dass
Ältere
nicht
den
Dialog
mit
den
Jugendlichen
suchten,
sondern
die
Straßenseite
wechselten,
gibt
Marco
Brockmann
von
der
mobilen
Jugendarbeit
zu
bedenken.
Oft
helfe
es,
die
Älteren
daran
zu
erinnern,
dass
sie
auch
mal
jung
gewesen
seien
–
und
den
Jüngeren
zu
sagen,
dass
sie
auch
einmal
alt
würden.
Heute
beteiligt
sich
die
Stadt
Osnabrück
auf
dem
Rosenplatz
an
dem
landesweiten
Aktionstag
„
Platz
nehmen″,
um
für
mehr
Akzeptanz
für
Jugendliche
im
öffentlichen
Raum
zu
werben.
Von
14
bis
17
Uhr
wird
auf
dem
Rosenplatz
ein
mobiler
Jugendtreff
am
Schäferbrunnen
(Ecke
Sutthauser
Straße)
aufgestellt.
Die
Jugendlichen
möchten
dort
mit
Passanten
und
Vertretern
aus
der
Politik
ins
Gespräch
kommen,
kündigt
die
Stadt
an.
Bildtext:
Der
Ledenhof
ist
zu
einem
Treffpunkt
für
diverse
Jugendcliquen
geworden.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Erinnern
hilft
Dass
Jugendliche
sich
in
Parks
und
auf
öffentlichen
Plätzen
treffen:
Das
war
immer
schon
so.
Dass
sich
Ältere
darüber
beschweren,
wenn
es
dabei
mal
ein
bisschen
lauter
zugeht:
Das
war
auch
immer
schon
so.
Braucht
man
extra
einen
Aktionstag,
um
für
mehr
Toleranz
für
diese
Jugendlichen
zu
werben?
Das
sollte
eigentlich
nicht
so
sein.
Jeder
Erwachsene
sollte
sich
einfach
öfter
an
seine
eigene
Jugend
erinnern
–
und
im
Zweifelsfall
nicht
das
Ordnungsamt
oder
die
Polizei
rufen,
sondern
das
Gespräch
mit
den
Jugendlichen
suchen,
wenn
sie
mal
etwas
über
die
Stränge
schlagen.
Dass
die
Stadt
Osnabrück
sich
jetzt
an
dem
Aktionstag
„
Platz
nehmen″
beteiligt,
ist
eine
Einladung
an
beide
Seiten.
Viele
Ältere
verstehen
nicht
mehr,
wie
die
heutige
Smartphone-
Jugend
tickt,
dabei
sind
gewisse
Verhaltensweisen
dieselben,
die
einige
von
ihnen
seinerzeit
selbst
gezeigt
haben:
Angeben,
Grenzen
austesten,
rebellieren
–
das
war
auch
bei
der
Generation
der
68er
schon
so.
Autor:
Sandra Dorn