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1.
Erscheinungsdatum:
23.08.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Drogenfrei dank klarer, harter Regeln
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Süchtigen-Selbsthilfeverein Elrond feiert Jubiläum / 1993 in Osnabrück gegründet
Artikel:
Originaltext:
Seit
25
Jahren
helfen
in
dem
Verein
Elrond
Süchtige
Süchtigen
–
bei
ihrem
Start
in
ein
Leben
ohne
Alkohol
und
Drogen.
Dazu
braucht
es
strenge
Regeln
und
ein
Umzugsunternehmen.
Osnabrück
Am
Anfang
stand
eine
schlichte
Notwendigkeit.
„
Anfang
der
1990er-
Jahre
gab
es
in
Osnabrück
ein
echtes
Drogenproblem
und
zu
wenig
Hilfsangebote″,
sagt
Rainer
Heimann.
„
Da
haben
sich
Betroffene
und
Eltern
zusammengeschlossen,
um
ein
Wohnprojekt
zu
gründen.″
Hilfe
kam
von
einem
Verein
in
Bremen.
Elrond
hieß
der.
„
Von
dort
kamen
Leute
nach
Osnabrück,
um
die
Idee
vorzustellen,
und
1993
wurde
Elrond
Osnabrück
gegründet.″
25
Jahre
ist
das
jetzt
her.
„
Das
Besondere
an
Elrond
ist″,
sagt
Mitarbeiter
Marcus
Kroll,
„
dass
hier
Süchtige
Süchtigen
helfen.
Jeder,
der
hier
ist,
hat
selbst
eine
Suchtkarriere
hinter
sich.″
Das
gilt
auch
für
Geschäftsführer
Rainer
Heimann.
„
Ich
bin
im
Januar
1997
hier
eingezogen″,
sagt
er.
Als
Suchtkranker.
Seit
2006
arbeitet
er
hauptberuflich
hier.
Marcus
Kroll
zog
im
Juni
2011
ein.
Jetzt
managt
er
das
Büro
und
die
rechtlichen
Angelegenheiten
für
die
Bewohner.
Heimann
und
Kroll
leiten
außerdem
die
regelmäßigen
Therapierunden
und
führen
Einzelgespräche
mit
den
Bewohnern.
„
Wir
wissen,
wovon
wir
reden″,
sagen
sie.
„
Uns
macht
hier
so
leicht
keiner
was
vor.″
Neun
Suchtkranken
zwischen
25
und
etwa
50
Jahren
bietet
das
Haus
an
der
Tannenburgstraße
Platz,
drei
weitere
bereiten
sich
in
der
Außenwohnung
auf
ein
selbstständiges
Leben
vor.
Die
Regeln
sind
hart.
„
Wir
arbeiten
hier
nach
einem
Stufenmodell″,
sagt
Rainer
Heimann.
Die
erste
Stufe
ist
die
schwerste.
„
Drei
Monate
Kontaktverbot,
keine
Besuche,
kein
eigenes
Geld,
kein
Handy,
kein
Ausgang.″
Dafür
gemeinschaftliches
Leben
wie
in
einer
Familie.
Und
Arbeit.
„
Wir
machen
vor
allem
Umzüge
und
Entrümpelungen.
Morgens
um
8
Uhr
geht
es
los,
Feierabend
ist
in
der
Regel
um
15.30
Uhr.″
Wer
Alkohol
oder
Drogen
ins
Haus
bringt,
fliegt
sofort.
„
Eine
halbe
Stunde
zum
Packen,
dann
war′s
das″,
sagt
Marcus
Kroll.
Meist
entscheidet
sich
in
den
ersten
zwei
Wochen,
wer
bleibt.
„
Je
länger
jemand
durchhält,
desto
größer
die
Chance,
dass
es
erfolgreich
endet″,
sagt
Kroll.
Zwei
Jahre
im
Haupthaus
sind
eine
gute
Basis.
Das
geht
nur,
weil
Elrond
ein
gemeinnütziger
Verein
ist,
der
ohne
externe
Kostenträger
auskommt.
„
Wenn
eine
Therapie
zum
Beispiel
über
die
Krankenkasse
finanziert
wird,
ist
sie
auf
wenige
Wochen,
höchstens
Monate
begrenzt.
Bei
uns
bleiben
die
Leute,
so
lange
sie
es
brauchen.″
Gefragter
Service
Bezahlt
wird
das
durch
den
Zweckbetrieb,
also
durch
die
Dienstleistungen,
die
erbracht
werden.
„
Wir
sind
ausgebucht″,
sagt
Marcus
Kroll.
Den
Elrond-
Lkw
kennt
man
auf
Osnabrücks
Straßen.
Für
notwendige
Renovierungsarbeiten
reicht
das
Geld
aus
dem
Zweckbetrieb
aber
oft
nicht.
Heizung
und
Dach
des
Altbaus
im
Schinkel
sind
marode,
auch
der
besagte
Lkw
muss
bald
erneuert
werden.
„
Da
brauchen
wir
dringend
Sponsoren
und
andere
Geldgeber″,
sagt
der
Geschäftsführer.
Auch
wenn
das
Konzept
von
Elrond
ohne
diplomierte
Therapeuten
und
andere
externe
Fachleute
auskommt
–
der
Verein
ist
als
Therapieeinrichtung
anerkannt
und
eingebunden
in
das
Drogenhilfenetzwerk
Osnabrück,
zu
dem
zum
Beispiel
auch
das
Ameos-
Klinikum,
die
Justizbehörden
und
die
Caritas
gehören.
„
Wir
kennen
unsere
Grenzen″,
sagt
Rainer
Heimann.
„
Wir
wissen,
wann
unsere
Bewohner
besondere
Hilfe
brauchen.″
Das
habe
der
Verein
erst
lernen
müssen.
„
Vor
25
Jahren
wurde
versucht,
alles
ganz
selbstständig
und
autonom
zu
machen,
aber
das
funktioniert
heute
nicht
mehr.″
Und
wie
sieht
es
mit
der
Erfolgsquote
aus?
„
Die
liegt
auf
jeden
Fall
höher
als
in
anderen
Einrichtungen″,
ist
Marcus
Kroll
überzeugt.
Wie
hoch
genau,
das
wird
zurzeit
bei
einem
Forschungsprojekt
der
Hochschule
Osnabrück
untersucht.
Anfang
kommenden
Jahres
ist
mit
Ergebnissen
zu
rechnen.
„
Egal,
wie
das
ausfällt,
es
wird
uns
auf
jeden
Fall
nützen,
um
uns
weiterzuentwickeln″,
sagt
Heimann.
„
Weiterentwickeln″
heißt
allerdings
ausdrücklich
nicht
„
wachsen″.
„
Wir
leben
von
unserem
familiären
persönlichen
Kontakt,
bei
dem
wir
jedem
ganz
individuell
helfen
können.
Bei
mehr
Häusern
und
mehr
Bewohnern
würde
das
nicht
mehr
funktionieren.″
Wie
bei
einer
Großfamilie
wird
dann
auch
das
25-
Jährige
am
Samstag
ab
15
Uhr
gefeiert.
„
Es
kommen
viele
Ehemalige,
es
kommen
Nachbarn
und
alle,
mit
denen
wir
zusammenarbeiten:
von
der
Stadt,
der
Justiz,
den
Wohlfahrtseinrichtungen
und
anderen
Partnern″,
sagt
Marcus
Kroll.
Dann
wird
gefeiert,
was
das
Zeug
hält:
mit
wenigen
Reden,
viel
Musik,
einem
„
legendären
Buffet″
und
einer
Cocktailbar
–
natürlich
ganz
und
gar
alkoholfrei.
Bildtext:
Diesen
Lkw
hat
wohl
jeder
Osnabrücker
schon
einmal
gesehen:
Der
Verein
Elrond
bietet
Umzugs-
und
Transportdienstleistungen
an
und
finanziert
so
seine
Arbeit
mit
Suchtkranken.
Foto:
Verein
Elrond
Autor:
Susanne Haverkamp