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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadt trennt sich von Parkhäusern
 
OPG-Rosenkrieg beendet
Zwischenüberschrift:
Aus einem Parkhausbetreiber werden zwei: Städtische Gesellschaft und frühere Tochter trennen sich
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Die Stadt Osnabrück verkauft ihre restlichen 25 Prozent Geschäftsanteile an der einstigen Tochter OPG Center Parking GmbH an den bundesweit agierenden Parkhaus-Betreiber Goldbeck Services aus Bielefeld. Der Kaufpreis beträgt rund 3 Millionen Euro.

Es ist das Ende eines langen Scheidungsprozesses: Die Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft (OPG) und die einstige Tochter OPG Center Parking haben sich getrennt. Wer in Osnabrück ein Parkhaus ansteuert, hat es fortan mit zwei verschiedenen Betreibern zu tun.

Osnabrück Der städtische Verwaltungsausschuss hat dem Verkauf der entsprechenden Geschäftsanteile an die OPG Center Parking jetzt zugestimmt. Bei rund 3 Millionen Euro liegt nach Informationen unserer Redaktion der Kaufpreis für die noch bei der Stadt verbliebenen 25 Prozent an der früheren Tochtergesellschaft. Käufer ist die Goldbeck Services GmbH mit Sitz in Bielefeld, die bereits die restlichen 75 Prozent besitzt.

Für Autofahrer bedeutet das, dass es nun endgültig zwei Betreiber gibt. OPG ist in Osnabrück nämlich schon seit Mai 2017 nicht mehr OPG, auch wenn das noch immer an den Parkhäusern und - plätzen dran steht. Zu dem Zeitpunkt begannen die beiden Gesellschaften nämlich, ihr operatives Geschäft zu trennen. Und das ging nicht sonderlich einvernehmlich über die Bühne. Ergebnis war, dass im Mai 2017 die städtischen OPG-Parkstätten von der Internetseite opg-parken.de flogen. Denn diese Seite wird von der Center-Parking-Gesellschaft betrieben. Auch die Zuständigkeiten änderten sich. Wer etwa im L& T-Parkhaus ein Problem hat, landet seitdem bei einer Leitstelle am Center-Parking-Sitz am Flughafen Münster/ Osnabrück. Wer hingegen in der OPG-Bahnhofsgarage vor verschlossener Schranke steht, telefoniert mit einem Mitarbeiter der Leitstelle am Vitihof. Es gibt auch keine Komfort-Karten mehr, die für alle 34 Parkstätten in der Stadt gültig sind.

Die Hintergründe sind genauso kompliziert, wie es auf den ersten Blick anmutet: Die Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft (OPG) wurde 1967 gegründet. In den 1970er-Jahren baute die städtische Gesellschaft die ersten großen Parkgaragen der Stadt, etwa 1971 die am Kollegienwall. Weil immer mehr Parkhäuser dazukamen und die OPG in andere Städte expandierte, gründete sie als Tochterunternehmen die OPG Center Parking Gesellschaft.

Als kommunales Unternehmen Geschäfte in anderen Kommunen zu betreiben ist aber gegen das Gesetz. 2013 musste die Stadt ihre OPG daher umstrukturieren und verkaufte etwas mehr als drei Viertel ihrer OPG-Center-Parking-Anteile. Mittlerweile gehören sie der Goldbeck Services GmbH.

Nur die Mutter-OPG mit zwölf Parkhäusern und elf Parkplätzen blieb bei der Stadt, genauer: zu 94 Prozent bei den Stadtwerken Osnabrück und zu 6 Prozent direkt bei der Stadt. Die Gesellschaft hat einen eigenen Aufsichtsrat, der aus Vertretern von Stadtwerken, dem Stadtvorstand und Vertretern des Osnabrücker Rates besteht.

Jetzt ist die Stadt auch das restliche Anteilsviertel los und die Center-Parking-Anlagen müssen den OPG-Schriftzug bis Ende 2019 entfernen. Laut Goldbeck werden sie in den kommenden Monaten sukzessive in Goldbeck Parking Services″ umgewandelt und bekommen ein neues Design. Das Büro mit der Leitstelle am FMO in Greven soll bestehen bleiben. Eine gemeinsame Internetseite von OPG und Goldbeck gibt es nicht, allerdings wird das Parkleitsystem auf den Osnabrücker Straßen weiterhin von beiden gespeist. Noch sind die Gebühren die gleichen.

Die Stadtwerke wollen die kommunalen OPG-Parkstätten für ihre neuen Mobilitätskonzepte nutzen. Mit der intelligenten Abstimmung zwischen den Angeboten der OPG und dem Individualverkehr sowie dem ÖPNV machen wir Osnabrück attraktiv und die Innenstadt erreichbar″, wirbt Stephan Rolfes, Vorstand Mobilität bei den Stadtwerken, in einer Pressemitteilung der OPG. OPG-Geschäftsführer Wigand Maethner wird darin so zitiert: Wettbewerb, auch der zwischen den Osnabrücker Parkstätten, ist grundsätzlich immer gut.″

Bildtext:
Wer in der Kamp-Garage parkt, parkt nicht bei der städtischen OPG, sondern bei der Goldbeck Service GmbH aus Bielefeld. In den kommenden Monaten sollen alle Goldbeck-Parkstätten ein neues Design bekommen.
Foto:
Gert Westdörp

Parkstätten

Diese Parkstätten gehören der städtischen OPG:

Altstadt-Garage, Bahnhofsgarage, Kollegienwall-Garage, Ledenhof-Garage, Parkhaus Lotter Straße, Tiefgarage Neustadt-Carré, Tiefgarage Osnabrück-Halle/ Arcona Living, Nikolai-Garage, Salzmarkt-Garage, Stadthaus-Garage und Parkplatz, Vitihof-Garage, Parkhaus und Parkplätze der Sparkasse, Parkplätze Berliner Platz, Karl-Bücher Straße, Kinderhospital Iburger Straße, Schlosswallhalle, Stüvestraße, Haarmannsbrunnen, Kunsthalle, Süsterstraße

Diese Parkstätten gehören der Goldbeck Service GmbH: L& T (oben und unten), Galeria Kaufhof, Kamp-Garage, Stresemannplatz, Marienhospital, Christliches Kinderhospital, Klinikum P1 bis P4

Kommentar
Bislang nur Nachteile

Dass in Osnabrück künftig ein Wettbewerb herrscht zwischen den beiden Parkhausbetreibern mag ja schön und gut sein, der Scheidungsprozess hatte für die Autofahrer bislang aber nur Nachteile.

Das fing damit an, dass die städtischen OPG-Parkhäuser und ihre aktuellen Auslastungen über Wochen online nicht auffindbar waren. Wer spontan auf dem Weg in die Stadt nachschauen wollte, wo er am besten parkt, schaute in die Röhre. Inzwischen bietet die OPG auf parken-osnabrueck.de eine sehr gute Übersicht es fehlen aber die Parkstätten, die nun an die Firma Goldbeck verkauft wurden. Die sind noch nur auf opg-parken.de zu finden oder bei dem externen Anbieter Parkopedia″.

Weggefallen ist für die Inhaber der früheren Comfort-Card die Möglichkeit, in allen Osnabrücker Parkhäusern ein- und auszufahren. Goldbeck will für seine Parkstätten etwas vergleichbares bieten aber das gilt dann eben nur noch für elf Parkstätten und nicht für alle 34 in Osnabrück.

Spannend wird vor allem, wie sich die Gebühren von derzeit 1, 50 Euro pro Stunde entwickeln. Da wird sich in den kommenden Jahren zeigen, ob der Wettbewerb zwischen OPG und Goldbeck positive oder negative Folgen für die Autofahrer hat.
Autor:
Sandra Dorn
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