User Online: 4 | Timeout: 21:14Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Modegeschäft Sinn sucht Ersatzfiliale
 
Osnabrücker Sinn-Filiale muss schließen
Zwischenüberschrift:
Aus für Modegeschäft an der Johannisstraße / Übergangslösung bis zur Center-Eröffnung gesucht
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Die Modehaus-Kette Sinn (früher Sinn Leffers) muss Ende Januar 2019 ihre Filiale in Osnabrück schließen. Grund ist ein auslaufender Mietvertrag. Für die Übergangszeit bis zur Eröffnung des Neumarkt-Centers sucht das Unternehmen händeringend einen Ersatzstandort.

Die Modehaus-Kette Sinn (früher Sinn Leffers) muss schon bald ihre Filiale in der Osnabrücker Johannisstraße schließen. Grund ist der bevorstehende Bau eines Hotels am bisherigen Standort. Bis zum Einzug ins geplante Neumarkt-Center benötigt der Ankermieter damit ein Ausweichquartier. 35 Jobs stehen auf dem Spiel.

Osnabrück Der Mietvertrag des Hagener Multilabel-Anbieters endet am 31. Januar 2019 und wird nach Informationen unserer Redaktion auch nicht verlängert. So bleiben dem Filialisten kaum mehr als fünf Monate, um eine Zwischenlösung zu finden. Andernfalls wäre Sinn für Jahre raus aus Osnabrück.

Denn das neue Einkaufszentrum Oskar″, in dem die nach überstandener Insolvenz 2017 wieder erfolgreich wirtschaftende Modehaus-Kette fast ein Drittel der 16 500 Quadratmeter Verkaufsfläche einnehmen wird, soll erst Ende 2020 eröffnen. Wir suchen händeringend einen Übergangsstandort″, sagt Sinn-Generalbevollmächtigter Friedrich-Wilhelm Göbel.

Benötigt werde für 18 bis 24 Monate″ ein Ladenlokal, das zwischen 1500 und 2500 Quadratmeter Platz bietet also groß genug ist, um ein Basissortiment″ anzubieten. Zentrale Lage oder Innenstadtnähe wären laut Göbel schön″, aber nicht zwingend. Wir sind pragmatisch und gehen bei Bedarf auch an eine Ausfallstraße.″

Entscheidend sei, weiterhin in Osnabrück Flagge zu zeigen″, erklärt der Sinn-Chef. Geschäftseinbußen nehme er für die Zeit des Übergangs billigend in Kauf. Hauptsache, der Betrieb gehe weiter und zwar möglichst ohne Unterbrechung.

Göbel: Eine Interimsfiliale bedeutet immer Verluste.″ Die Erfahrung zeige jedoch, dass es in einem 2000-Quadratmeter-Laden gelingen kann, 50 Prozent der aktuellen Umsätze zu halten. Oberste Priorität habe es für Sinn, mit unseren Stammkunden vor Ort in Kontakt zu bleiben″. Und den 35 Mitarbeitern in Osnabrück eine Perspektive zu bieten. Denn eins sei klar: Ohne adäquaten Ersatz für den Standort Johannisstraße sind ihre Arbeitsplätze kaum zu retten.

Noch zeigt sich der Generalbevollmächtigte zuversichtlich, die schwierige Situation zu meistern. Das Unternehmen sei geübt in der Suche nach Interimsflächen. In Bielefeld und Krefeld zum Beispiel ist uns das auch gelungen.″

Sinn habe sein Interesse an geeigneten Ladenlokalen bei den bekannten Adressen in Osnabrück″ bereits hinterlegt, sagt Göbel. Ein, zwei Möglichkeiten″ seien auch schon geprüft worden, hätten sich aber nicht realisieren lassen.

Unterdessen tüftelt die Firma List Develop Commercial (LDC) aus Oldenburg, nach eigenen Angaben ab 1. Februar 2019 Eigentümerin des Grundstücks an der Johannisstraße, weiter an ihren Plänen für eine gewerbliche Nachnutzung. Vorgesehen ist ein Hotel mit Fitnessstudio und Läden. Eine entsprechende Bauvoranfrage habe die Stadt positiv beschieden, bestätigt eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Gespräche mit potenziellen Mietern würden zurzeit geführt. Ergebnisse seien aber nicht spruchreif.

Sorgenkind Johannisstraße: mehr dazu im Internet auf noz.de/ os

Bildtext:
Gezählt sind die Tage der Sinn-Filiale in der Osnabrücker Johannisstraße. Ein auslaufender Mietvertrag zwingt die Modehaus-Kette spätestens Ende Januar 2019 zum Umzug. Wohin, ist unklar.
Foto:
David Ebener

Kommentar
Nächste Bewährungsprobe

Entlassungen, Pleiten, Übernahmen all das hat das bis vor wenigen Wochen als Sinn Leffers bekannte Modehaus Sinn in Osnabrück weggesteckt. Auch die Insolvenz der Kette im Jahr 2017 konnte der Filiale letztlich wenig anhaben. Der größte Einkaufsmagnet in der leidgeprüften Johannisstraße überstand sie ohne äußerliche Blessuren.

Jetzt droht erneut das Aus. Und diesmal ist keine wirtschaftliche Schieflage der Grund, sondern ein Mietvertrag, der ausläuft, lange bevor das Einkaufszentrum Oskar″ mit Sinn als Ankermieter öffnet.

Am 31. Januar 2019 ist Schluss an der altbekannten Adresse. Pläne des künftigen Haus- und Grundstückseigentümers List Develop Commercial (LDC), der hier ein Hotel mit Fitnessstudio und Läden bauen will, zwingen Sinn zum Umzug. Aber wohin? Einen Ersatzstandort in geeigneter Lage und Größe zu finden wird schwer. Hier werden die Hagener wohl schmerzhafte Kompromisse eingehen müssen. Misslingt die Suche, könnten bis zu 35 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Und viele Stammkunden aus Stadt und Region ihren Lieblingsausstatter.

Immerhin: Ab voraussichtlich Ende 2020 ist die Zukunft des in Osnabrück tief verwurzelten Modehauses wieder gesichert. Mit Eröffnung des geplanten Shoppingcenters am Neumarkt will auch Sinn als Ankermieter durchstarten. Ein scheinbar nahtloser Übergang wäre dafür jedoch allemal die bessere Voraussetzung als eine Rückkehr mit kompliziertem Neuaufbau.
Autor:
Sebastian Stricker


Anfang der Liste Ende der Liste