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1.
Erscheinungsdatum:
16.08.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Dem Treibhaus entkommen?
Zwischenüberschrift:
Fritz Wolf und der Klimawandel
Artikel:
Originaltext:
Wochenlang
brütende
Hitze
in
Europa
–
inzwischen
sprechen
die
Experten
des
Potsdamer
Instituts
für
Klimafolgenforschung
gar
von
einer
bevorstehenden
Heißzeit.
Obwohl
seit
Jahren
heftig
diskutiert,
hat
die
besorgniserregende
Entwicklung
weder
politische
noch
persönliche
Konsequenzen
–
wie
der
Karikaturist
Fritz
Wolf
über
viele
Jahre
mahnend
angemerkt
hat.
Osnabrück
Erschöpft
hängt
Mutter
Erde
im
luftigen
Kleid
sowie
mit
bloßen
Füßen
in
ihrem
Sessel.
Der
Schweiß
spritzt
ihr
links
und
rechts
nur
so
von
der
Stirn,
während
ihr
Stofftaschentuch
vom
vielen
Wischen
längst
tropfnass
zwischen
ihren
Fingerspitzen
baumelt.
Treffender
als
1995
könnte
Fritz
Wolf
auch
heute
nicht
die
Erfahrungen
der
letzten
Wochen
auf
den
Punkt
bringen,
in
denen
sich
die
meisten
Mitteleuropäer
ähnlich
gefühlt
haben
dürften
wie
die
Dame
mit
der
demolierten
Weltkugel
als
Kopf.
Des
Karikaturisten
doppeldeutiger
Kommentar
lautet:
„
Die
Klimaanlage
funktioniert
nicht
mehr.″
Damit
bezieht
er
sich
weniger
auf
das
schwierige
Raumklima,
sondern
auf
die
globalen
Veränderungen
des
Wetters,
die
den
alten
Bauernkalender
außer
Kraft
zu
setzen
drohen.
Ist
diese
Zeichnung
Fritz
Wolfs
vor
allem
als
Mahnung
für
die
Menschheit
zu
verstehen,
so
hat
er
auch
wiederholt
die
endlosen
Debatten
von
Klimagipfeln
und
-
konferenzen
in
Bild
gesetzt.
Aus
seiner
Sicht
haben
es
zum
Beispiel
die
Teilnehmer
der
Berliner
UN-
Weltklimakonferenz
desselben
Jahres
im
Vergleich
zu
Mutter
Erde
deutlich
besser:
Mit
gepackten
Aktentaschen
entfleuchen
Araber
und
Afrikaner
sowie
Europäer,
Asiaten
und
Amerikaner
dem
stickigen
Tagungs-
Treibhaus,
in
dem
sie
wieder
einmal
ohne
greifbares
Resultat
debattiert
haben:
Allerdings
gründeten
sie
immerhin
einen
Arbeitskreis,
der
sich
mit
seinem
„
Berliner
Mandat″
nunmehr
für
konkrete
Überlegungen
zwei
Jahre
Zeit
lassen
durfte.
Aus
Wolf′schem
Blickwinkel
drängte
dagegen
die
Zeit,
denn
schon
1992
hatte
der
Zeichner
in
der
Unterschrift
seiner
Karikatur
zum
Welt-
Umweltgipfel
in
Rio
de
Janeiro
unmissverständlich
festgestellt:
„
Das
Maß
ist
voll!
″
Bereits
ins
Jahr
1980
datiert
eine
Zeichnung,
auf
der
„
Uncle
Sam″
im
Schaukelstuhl
liegt
und
mit
seinen
bloßen
Füßen
sowohl
die
Heizung
als
auch
die
darüber
angebrachte
Klimaanlage
aufdreht.
Die
Schnürstiefel
des
Nationalsymbols
stehen
ob
dieser
Aktion
neben
dem
Stuhl,
und
darüber
grinst
US-
Präsident
Jimmy
Carter
aus
einem
Bilderrahmen.
Solcherlei
„
Amerikanische
Anstrengungen
zur
Drosselung
des
Energiebedarfs″
folgen
einer
Logik,
die
auch
heute
noch
vom
derzeitigen
US-
Staatschef
Donald
Trump
vertreten
wird.
Fast
möchte
der
geneigte
Fritz-
Wolf-
Freund
bedauern,
dass
der
Osnabrücker
Karikaturist
diesen
Fake-
News-
Verbreiter
und
seine
hartnäckige
Klimaveränderungs-
Ignoranz
nicht
mehr
aufs
Korn
nehmen
kann.
Dabei
hatte
der
Karikaturist
1997
angesichts
der
amerikanischen
Blockadehaltung
gegen
konkrete
Vereinbarungen
zur
Reduzierung
von
Treibhausgasen
erneut
Uncle
Sam
bemüht,
der
die
selbst
ernannte
Klimaschützerin
Angela
Merkel
mit
einem
kräftigen
Tritt
aufs
Gaspedal
seines
Straßenkreuzers
in
eine
dunkle
Abgaswolke
zu
hüllen
sucht.
Der
Wolf′sche
Kommentar
„
Die
Amerikaner
fahren
vorerst
noch
‚
volles
Rohr′″
erscheint
angesichts
der
deutschen
Diesel-
Abgas-
Manipulationen
aber
in
einem
neuen
Licht.
Hier
darf
getrost
die
Variante
eines
alten
Sprichwortes
bemüht
werden:
„
Wer
im
Treibhaus
sitzt,
soll
nicht
mit
Steinen
werfen.″
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Bildtexte:
„
Die
Klimaanlage
funktioniert
nicht
mehr″
(1995)
„
Die
Amerikaner
fahren
vorerst
noch
,
volles
Rohr′″
(1997)
„
Dem
Treibhaus
entkommen″
(1995)
100
Jahre
Fritz
Wolf
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
anlässlich
seines
100.
Geburtstags
eine
Karikaturen-
Serie.
Im
Tuchmacher-
Museum
in
Bramsche
ist
derzeit
die
Sonderausstellung
„
Was
der
deutsche
Mann
im
Sommer
trägt…″
zu
sehen,
die
–
vor
allem
durch
Folgen
aus
den
„
Bildern
aus
der
Provinz″
sowie
der
Frauenzeitschrift
„
Brigitte″
–
die
Geschichte
der
bundesdeutschen
Alltagsmode
erzählt.
Zudem
präsentiert
das
Stadtmuseum
Quakenbrück
Fritz-
Wolf-
Karikaturen
zum
Thema
Musik,
während
das
Museum
Industriekultur
in
Osnabrück
im
Rahmen
seiner
aktuellen
Kneipenausstellung
Wolf′sche
Bierkarikaturen
zeigt.
Infos
und
Rückfragen
zu
den
Projekten
erteilt
Sebastian
Scholtysek
unter
Telefon
01
76/
31
11
06
63
oder
per
E-
Mail:
post@
Fritz-
Wolf.de.
Autor:
Hermann Queckenstedt