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1.
Erscheinungsdatum:
11.08.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Plastinat in Kirche: Dank und Kritik
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zum
Leserbrief
von
Jürgen
Bendszus
„
Würde
eines
Verstorbenen
verletzt″
(Ausgabe
vom
19.
Juli)
mit
Bezug
auf
den
Artikel
„
Der
Fackelträger
kommt
in
die
Kirche″
(Ausgabe
vom
9.
Juli)
.
„
Kompliment
an
Pastor
Uhlhorn
für
seine
mutige
Predigt.
Leider
konnte
ich
den
Gottesdienst
nicht
persönlich
besuchen,
hätte
es
aber
sehr
gerne
getan.
Im
Vorfeld
wurde
angekündigt,
dass
in
dem
Gottesdienst
ein
Plastinat
ausgestellt
wird,
sodass
sich
jeder
Besucher
schon
vorher
Gedanken
darüber
machen
konnte,
ob
er
an
so
einem
besonderen
Gottesdienst
teilnehmen
möchte.
Des
Weiteren
wurde
jedem
die
Gelegenheit
gegeben,
den
Gottesdienst
vorzeitig
zu
verlassen,
und
anschließend
gab
es
auch
eine
Gesprächsrunde
zu
dem
bewegenden
Thema.
Die
Würde
des
Verstorbenen
wurde
in
keiner
Weise
verletzt,
denn
die
Toten,
die
plastiniert
wurden,
haben
vorher
alle
ihr
Einverständnis
gegeben,
besser
gesagt
sogar
den
Wunsch
gehegt,
ihren
Körper
zur
Verfügung
zu
stellen.
[...]
Wenn
ein
Pastor
seinen
Gottesdienst
dieser
,
modernen
Form
des
Todes′
widmet,
finde
ich
das
großartig.
Leben
und
Tod
sind
doch
eng
miteinander
verbunden.
Wir
sollten
also
nicht
die
Augen
davor
verschließen.
Es
wird
Zeit,
dass
man
aus
dem
alten
,
Schrankendenken′
herauskommt
und
sich
auch
für
neue
Dinge
öffnet.
Dass
die
Kirche
wesentlich
besser
besucht
war
als
an
gewöhnlichen
Sonntagen,
zeigt
doch,
dass
gerade
zu
Zeiten
der
vielen
Kirchenaustritte
die
Bevölkerung
sich
danach
sehnt,
mitgenommen
zu
werden,
etwas
Außergewöhnliches
zu
erfahren
und
nicht
immer
dem
gleichen
Trott
zu
folgen.
Es
sollte
viel
mehr
mutige
Pastoren
geben,
die
sich
mit
dem
Zeitgeist
beschäftigen
und
auch
mal
neue
Wege
gehen.″
Simone
Westermann
Westerkappeln
„
Die
Ausstellung
eines
plastinierten
Toten
finde
ich
nicht
unwürdig,
weil
er
sich
schon
zu
Lebzeiten
mit
seiner
Plastinierung
einverstanden
erklärt
hat.
Was
ist
bei
Modellen
im
Rahmen
einer
Erste-
Hilfe-
Ausbildung?
Da
geht
es
auch
ans
Eingemachte.
Als
nicht
sehr
aktives
Gemeindemitglied
der
Mariengemeinde,
aber
dort
getauft
und
konfirmiert
und
von
meinem
damaligen
Pastor
Martin
Sieg
als
sogenannter
Vierräderchrist
bezeichnet,
(Taufe,
Konfirmation,
Trauung
und
Beerdigung)
,
kann
ich
Pastor
Uhlhorn
für
seinen
Mut
[...]
nur
meinen
höchsten
Respekt
aussprechen.
[...]
Man
muss
sich
damit
abfinden,
dass
Leben
und
Tod
zusammengehören.
Jede
Kultur
hat
eigene
Vorstellungen
über
den
Tod
und
den
Umgang
damit.
Wenn
Herr
Bendszus
seine
Meinung
darüber
hat,
muss
ich
das
respektieren.″
Michael
Strott
Osnabrück
„
Ich
bin
Herrn
Bendszus
sehr
dankbar
für
seinen
Leserbrief
[...].
Er
spricht
mir
ganz
aus
dem
Herzen.
Als
ich
davon
in
meinem
Urlaub
hörte,
war
ich
fassungslos.
Gibt
es
in
St.
Marien
keine
sensiblen
Menschen
(im
Kirchenvorstand)
mehr,
die
gegen
Pastor
Uhlhorns
Vorhaben
Einspruch
erheben
konnten?
Gunther
von
Hagens,
der
sich
ja
selber
als
Künstler
bezeichnet,
war
Gast
in
diesem
Gottesdienst.
Seine
,
Leichenfledderei′
wurde
damit
in
unserer
Kirche
aufgewertet.
Diese
Ehre
hat
er
ganz
sicher
bisher
noch
nicht
erfahren.
Kennt
Herr
Uhlhorn
nicht
die
anfängliche
starke
Kritik
zu
diesem
Spektakel?
Von
Hagens
[...]
bezog
seine
Körper
anfänglich
aus
China,
wo
sie
durch
die
dort
stattfindende
Todesstrafe
reichlich
zur
Verfügung
standen.
In
langen
Reihen
saßen
chinesische
Frauen
an
Tischen
und
zupften
Fettreste
von
Knochen;
das
war
im
TV
zu
sehen.
Wo
kommen
die
Körper
heute
her?
Sind
es
arme
Menschen,
die
eine
würdige
Bestattung
nicht
bezahlen
können?
Sind
in
der
Bibel
unsere
Körper
nicht
,
die
Tempel
unserer
Seelen′?
Über
Jahrhunderte
haben
Menschen
großen
Respekt
vor
leblosen
Körpern
verstorbener
Menschen
gehabt
und
für
eine
entsprechende
Totenruhe
gesorgt.
Inzwischen
ist
der
Körper
zur
Ware
geworden,
was
auch
in
der
Organtransplantation
zum
Ausdruck
kommt:
der
sterbende
Mensch
als
Ersatzteillager.
Dass
unsere
Kirche
nun
auf
diese
Weise
zur
Verrohung
der
Menschen
beiträgt
und
Sensationslust
fördert,
hätte
ich
mir
nicht
vorstellen
können.
[...]″
Gertrud
Dom
Osnabrück
„
Man
ist
überrascht,
dass
es
[...]
so
harsche
negative
Reaktionen
in
Form
von
Leserbriefen
gegeben
hat.
Die
kritischen
Leser
goutieren
die
Ausstellung
(insbesondere
die
in
der
Kirche)
nicht.
Dadurch
werde
die
Würde
des
Toten
verletzt.
Sie
übersehen
oder
vergessen
dabei
aber,
dass
das
nur
ihre
höchstpersönliche
Sicht
ist.
Die
meisten
anderen
Menschen
sehen
das
ganz
anders
–
vor
allem
aber
auch
der
Tote
selbst!
Die
freie
Entscheidung
eines
Menschen,
sich
nach
seinem
Tod
so
ausstellen
zu
lassen,
ist
zu
respektieren.
Auch
von
denen,
die
sich
das
selbst
nicht
vorstellen
können.
Letztlich
kann
dazu
jeder
meinen,
was
er
möchte;
auf
breiter
gesellschaftlicher
Basis
sind
das
aber
(man
möchte
fast
sagen:
Gott
sei
Dank!
)
längst
geschlagene
Schlachten.″
Daniel
Jutzi
Osnabrück
Autor:
Simone Westermann, Michael Strott, Gertrud Dom, Daniel Jutzi