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1.
Erscheinungsdatum:
02.08.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ferien – die schönste Zeit des Jahres?
Zwischenüberschrift:
Fritz Wolfs Sicht auf lange Staus, volle Strände, Flugabsagen und modische Sünden
Artikel:
Originaltext:
Blechlawinen
auf
den
Autobahnen,
gestrichene
Ferienflieger,
überfüllte
Strände
und
textiles
Kulturbanausentum
in
fremden
Ländern:
Die
Urlaubszeit
bot
dem
Karikaturisten
Fritz
Wolf
reichlich
Stoff
für
augenzwinkernde
Streifzüge
mit
der
Feder,
deren
Aktualität
ungebrochen
ist.
Osnabrück
„
Typisch
deutsch!
″
rufen
die
beiden
Paare
aus,
die
sich
im
Urlaub
gegenseitig
mit
Abscheu
als
Landsleute
identifizieren.
Das
fällt
ob
ärmelloser
(Unter-
)
Hemden
und
kurzer
Hosen
der
Herren
sowie
knappster
Textilen
der
Damen
auch
nicht
schwer.
„
Urlaubskleidung″
hat
Fritz
Wolf
seine
Folge
aus
acht
Zeichnungen
genannt,
mit
denen
er
1980
für
die
Frauenzeitschrift
„
Brigitte″
modische
Verirrungen
aufs
Korn
nahm.
Dabei
kam
er
zu
der
Erkenntnis:
„
Je
weiter
deutsche
Urlauber
nach
Süden
vordringen,
desto
sorgloser
kleiden
sie
sich
…″ –
und
werden
in
fremden
Kulturen
im
besten
Fall
das
Ziel
neugieriger
bis
befremdeter
Blicke
der
Einheimischen.
Gleichwohl
sieht
der
Karikaturist
auch
bei
amerikanischen
Touristen
eine
Tendenz
zur
Peinlichkeit:
sei
es
durch
äußerst
gewagte
Kombinationen
und
Muster
oder
durch
die
bedingungslose
Anpassung
an
regionale
Trachten
wie
das
Dirndl
und
die
Krachlederne.
Während
ein
FKK-
Urlaub
am
Strand
helfen
kann,
solcherlei
Probleme
zu
vermeiden,
setzen
ganz
Schmerzbefreite
darauf,
in
fremden
Gefilden
ob
ihrer
textilen
Verrohung
nicht
erkannt
zu
werden.
Es
sind
seine
trockenen
Kommentare
in
Bild
und
Sprache,
die
Fritz
Wolf
zu
einem
Meister
der
pointierten
Beobachtung
wie
der
leisen
Kritik
an
kleinen
und
großen
Schwächen
seiner
Mitmenschen
machten.
Das
gilt
auch
für
Politiker,
die
immer
wieder
–
das
mediale
Sommerloch
lässt
grüßen
–
öffentlichkeitswirksam
in
den
Sommerurlaub
aufbrechen.
1989
fragte
der
Zeichner
„
Wohin
im
Urlaub?
″
und
entwarf
mit
der
Feder
eine
imaginäre
Urlaubs-
Erinnerungs-
Pinnwand.
So
entdeckt
er
Arbeitsminister
Norbert
Blüm
beim
Zelten
im
hohen
Norden,
während
Kanzler
Helmut
Kohl
–
wie
üblich
–
den
Wolfgangsee
mit
einem
Ruderboot
durchpflügt.
FDP-
Chef
Otto
Graf
Lambsdorff
entspannt
sich
mit
guten
Büchern
in
der
Eifel,
derweil
der
neue
Finanzminister
Theo
Waigel
Höhenluft
in
den
Dolomiten
schnuppert.
Vorgänger
Gerhard
Stoltenberg
schwingt
als
Verteidigungsminister
den
Golfschläger
im
heimatlichen
Schleswig-
Holstein,
und
der
soeben
ohne
Gegenkandidaten
wiedergewählte
Bundespräsident
Richard
von
Weizsäcker
schlüpft
an
der
Nordsee
in
seine
Badehose.
Außenminister
Hans-
Dietrich
Genscher
lässt
sich
im
festlichen
Aufzug
bei
den
Bayreuther
Festspielen
von
der
Muse
küssen,
SPD-
Parteichef
Hans-
Jochen
Vogel
wandelt
im
bayerischen
Birnbach
am
Rott
auf
Pfarrer
Kneipps
Spuren,
und
Landwirtschaftsminister
Ignaz
Kiechle
bricht
mit
der
Forke
zum
Ernteeinsatz
nach
Südtirol
auf.
Im
Blick
auf
die
Urlaubskleidung
dieser
Herren
bleibt
die
Wolf′sche
Erkenntnis:
Auch
hohe
politische
Ämter
schützen
vor
modischen
Torheiten
nicht.
Der
neue
Minister
für
wirtschaftliche
Zusammenarbeit
wählt
dagegen
die
kleinste
denkbare
Lösung:
Ex-
Regierungssprecher
und
Fliegenträger
Hans
Klein
macht
Urlaub
im
heimischen
Balkonien.
Das
kann
Sinn
machen,
denn
neben
den
von
Fritz
Wolf
1991
thematisierten,
völlig
überbuchten
Stränden
„
in
Mallorca,
Ibiza
oder
in
der
Türkei″
drohen
den
Touristen
bisweilen
Probleme
durch
gestrichene
Ferienflieger.
1993
stellen
deutsche
Sonnenanbeter
erleichtert
fest:
„
Unsere
Rückreise
ist
gesichert,
im
Ernstfall
will
die
Bundesregierung
Schwimmwesten
bereitstellen!
″
Ein
Schelm,
wer
dabei
über
aktuelle
Terminalsperrungen
am
Münchener
Flughafen
oder
derzeitige
Flugausfälle
nicht
nur
bei
Billigfliegern
sinniert.
1999
nimmt
der
Karikaturist
auch
noch
den
Autofahrern
das
letzte
Fünkchen
Hoffnung
auf
fließenden
Autobahnverkehr:
Ein
Polizist
mit
Megafon
belehrt
das
schwitzende
Volk
in
seiner
unendlichen
Blechkarawane:
„
Das
Ende
des
Staus
ist
nicht
in
Sicht
–
Ende!
!!″
Und
der
nächste
folgt
bestimmt…
Bildtexte:
„
Wohin
im
Urlaub?
″
(1989)
„
Überbuchter
Urlaub″
(1991)
Deutsche
Urlauber
im
Stau
(1999)
„
Unsere
Rückreise
ist
gesichert,
im
Ernstfall
will
die
Bundesregierung
Schwimmwesten
bereitstellen!
″
(1993)
Fritz
Wolf
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
anlässlich
seines
100.
Geburtstags
eine
Karikaturen-
Serie.
Im
Tuchmacher-
Museum
in
Bramsche
ist
derzeit
die
Sonderausstellung
„
Was
der
deutsche
Mann
im
Sommer
trägt…″
zu
sehen,
die
–
vor
allem
durch
Folgen
aus
den
„
Bildern
aus
der
Provinz″
sowie
der
Frauenzeitschrift
„
Brigitte″
–
die
Geschichte
der
bundesdeutschen
Alltagsmode
erzählt.
Anlässlich
des
100.
Geburtstags
des
Karikaturisten
präsentieren
das
Stadtmuseum
Quakenbrück
und
das
Berliner
Carré
der
Sparkasse
am
Berliner
Platz
in
Osnabrück
weitere
Fritz-
Wolf-
Ausstellungen
zu
den
Themen
Musik
und
Fußball.
Hinweise
und
Infos
erteilt
der
Medienwissenschaftler
Sebastian
Scholtysek
unter
Telefon
01
76/
31
11
06
63
oder
per
E-
Mail:
post@
Fritz-
Wolf.de
Autor:
Hermann Queckenstedt