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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Waldbrandgefahr steigt auf Stufe 4
Zwischenüberschrift:
Auch die Stadt ist betroffen / Grablichter auf Friedhöfen vorübergehend verboten
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Temperaturen sollen in dieser Woche auf deutlich mehr als 30 Grad Celsius steigen. Damit wird auch die Waldbrandgefahr größer. Für den Landkreis gilt ab Dienstag die zweithöchste Warnstufe des Deutschen Wetterdienstes. Und auch die Stadt Osnabrück warnt eindringlich, durch Unachtsamkeit einen Flächenbrand auszulösen.

Osnabrück Rainer Städing ist seit acht Jahren als Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten für den Landkreis Osnabrück zuständig. Dass sogar für den Südkreis die zweithöchste Warnstufe des Waldbrandgefahrenindexes des Deutschen Wetterdienstes gilt, hat er bislang so noch nicht erlebt.

Es ist schon trocken im Wald″, sagt Städing und das nicht erst jetzt. Bereits im Mai habe es so gut wie gar nicht geregnet. In manchen Teilen in Niedersachsen hätten schon damals die Frühjahrsanpflanzungen gegossen werden müssen, das sei selten.

Die Gefahr von Waldbränden sei besonders in Kiefernwäldern sehr groß, erklärt Städing. Die Nadelbäume ließen Sonne durch, sodass der Waldboden kaum im Schatten liege und schneller austrocknet. Besonders im Nordkreis, wo es sandige Böden gebe, die nicht so viel Wasser speichern, sei das ein Problem. In Laubwäldern sei die Gefahr zunächst nicht so hoch, weil die Blätter den Boden beschatten würden. Doch bei lang anhaltender Trockenheit können auch diese Wälder betroffen sein.

Einen Hinweis darauf, wie trocken es in einem Wald sei, können Spaziergänger an den Wegrändern erkennen. Wenn die Kräuter und Unkräuter verdorrt sind, ist die Gefahr für einen Waldbrand besonders groß. Eine unachtsam weggeworfene Zigarette könne dann schnell zu einem Brand führen, sagt Städing.

Es herrsche ohnehin von März bis Ende Oktober Rauchverbot im Wald, betont er. Viele wüssten das nicht. Grillen oder Lagerfeuer seien auch nur mit Erlaubnis möglich. Diese würde nun niemand erteilen, sagt Städing. Auch das Rauchverbot hat jetzt seine volle Berechtigung.″

Die Förster seien im Moment besonders aufmerksam. In jedem Forstauto gebe es einen Feuerlöscher, vermutet er. Für den Ernstfall seien außerdem Notfalleinsatzpläne ausgearbeitet.

Auch im benachbarten Nordrhein-Westfalen sei die Lage ernst, sagt Förster Georg Berkemeier. In Lotte und Westerkappeln gebe es viele Kiefernwälder, die eine besondere Gefahr darstellen, bestätigt er Städings Einschätzung. Im Regionalforstamt Münster sei eine Waldbrandbereitschaft für den Notfall eingerichtet.

Der Landkreis Osnabrück hat auf die extreme Wetterlage am Montag reagiert. Es gilt die Waldbrandschutzverordnung der Stufe eins, teilte der Landkreis in einer Pressemitteilung mit. Das bedeutet, dass es verboten ist, in Wäldern, Mooren und Heidegebieten oder in gefährlicher Nähe davon Feuer anzuzünden, zu rauchen und mit feuergefährlichen Gegenständen umzugehen. Außerdem ist es untersagt, in Wäldern, Mooren und Heidegebieten oder in gefährlicher Nähe davon zu grillen. Das Grillen ist auch auf angelegten und ausgewiesenen Grillplätzen verboten.

Wälder, Moore und Heidegebiete dürfen außerdem nicht mit Kraftfahrzeugen befahren werden, und es ist verboten, diese außerhalb der ausdrücklich als Parkplatz ausgewiesenen Flächen abzustellen. Ausgenommen sind Fahrzeuge mit offizieller Genehmigung. Ein Verstoß gegen die Verordnung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einer Geldbuße bis zu 5000 Euro geahndet werden.

Auch die Kreisfeuerwehr warnt angesichts der Trockenheit vor Waldbränden. Schon ein kleiner Funke könne zu einem Flächenbrand werden, sagte Pressesprecher Volker Köster. Auf die Beseitigung von Unkraut mit Feuer sowie den Umgang mit Gasflammen sollte man deshalb momentan verzichten.

Auch die Osnabrücker Verwaltung hat gestern eindringlich darauf hingewiesen, was eine leichtfertig weggeworfene Kippe oder eine vergessene Glasflasche, die wie ein Brennglas wirkt, in diesen Tagen für eine Wirkung haben können. Auch ein nicht sachgemäß gelöschtes Grillfeuer könne verheerende Auswirkungen haben so wie die sehr heißen Katalysatoren beziehungsweise Auspuffanlagen von Autos, die, auf trockenem Waldboden oder einer trockenen Wiese abgestellt, einen Flächenbrand auslösen können.

Neben dem Rauchen und Grillen im Wald sei auch das Aufstellen von Grablichtern auf den Osnabrücker Friedhöfen derzeit verboten, betont das städtische Presseamt. Wer einen Waldbrand sehe, solle unverzüglich die Notrufnummer 112 wählen.

Bildtext:
Rauchverbot herrscht im Wald grundsätzlich von März bis Ende Oktober gerade im Moment kann ein Verstoß gegen diese Anweisung fatale Folgen haben.
Foto:
dpa/ Friso Gentsch
Autor:
Nina Strakeljahn


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