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1.
Erscheinungsdatum:
20.07.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie eine Operation am Herzen
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke sanieren Kanal mit neuer Technik und nur nachts
Artikel:
Originaltext:
Die
Stadtwerke
Osnabrück
wenden
beim
Kanalbau
an
der
Pagenstecherstraße
ein
neues
Verfahren
an,
dessen
Prinzip
an
Herzoperationen
erinnert.
Es
werden
Stents
gesetzt.
Ein
Besuch
auf
der
Nachtbaustelle.
Osnabrück
Wer
in
diesen
Tagen
nachts
über
die
Pagenstecherstraße
fährt,
bemerkt
zwischen
der
Deutschen
Umweltstiftung
und
Klöcknerstraße
eine
Wanderbaustelle.
Seit
Anfang
Juli
sind
Spezialfirmen
dabei,
die
Kanalrohre
im
sogenannten
Schlauch-
Inliner-
Verfahren
zu
sanieren.
Bauleiter
Ingo
Kurz
erklärt
den
Vorteil:
„
Wir
bauen
nur
in
den
Abend-
und
Nachtstunden,
und
das
beeinträchtigt
den
Verkehr
kaum.″
Außerdem
sei
das
Verfahren
deutlich
billiger
und
schneller
als
die
offene
Bauweise.
Nicht
eineinhalb
bis
zwei
Jahre,
sondern
nur
in
den
Nächten
weniger
Wochen
werde
der
Verkehr
eingeschränkt.
Ein
Besuch
vor
Ort:
Die
Baustelle
ist
um
20
Uhr
eingerichtet,
und
ein
Team
aus
rund
zehn
Spezialisten
trifft
die
ersten
Vorbereitungen.
Bauleiter
Thomas
Baumann
von
RTI
Germany
erläutert
das
Verfahren.
Ein
mit
Harz
getränkter
Glasfaserschlauch
wird
in
dieser
Nacht
auf
rund
80
Meter
Länge
in
den
Kanalschacht
eingeführt,
aufgeblasen
und
dann
mit
UV-
Licht
ausgehärtet.
Das
mit
dem
Schlauch
erinnert
vom
Verfahren
her
an
Stents,
mit
denen
Arterien
gespreizt
werden,
um
beispielsweise
Herzinfarkten
vorzubeugen.
„
So
ungefähr
kann
man
sich
das
vorstellen″,
bestätigt
Baumann.
Auch
das
Aushärten
findet
Parallelen
in
der
Medizin.
Wer
beim
Zahnarzt
eine
Reparatur
mit
Kunststoff
und
UV-
Licht
erlebt
hat,
kennt
das
Prinzip,
nur
eben
in
einer
sehr
viel
kleineren
Version.
Der
Kanal
an
der
Pagenstecherstraße
ist
einer
der
Hauptzuflüsse
zum
Klärwerk
und
besitzt
ein
sogenanntes
Ei-
Profil,
ist
also
statt
kreisrund
80
Zentimeter
breit
und
120
Zentimeter
hoch.
Um
den
mehr
als
fünf
Tonnen
schweren
Schlauch
in
den
Kanalschacht
einzuführen,
muss
zunächst
eine
Gleitfolie
hinab
gelassen
werden,
um
den
Rutschwiderstand
zu
verringern.
„
Anders
ließe
sich
der
Schlauch
im
Kanal
gar
nicht
durchziehen″,
sagt
Baumann.
Die
Folie
dient
als
Rutschmatte,
auf
der
der
Schlauch
gleitet.
Damit
die
nicht
selbst
wegrutscht,
muss
sie
mit
Dübeln
befestigt
werden.
Erst
danach
kann
der
Inlinerschlauch
mit
einer
Winde
unter
die
Erde
gezogen
werden.
Was
einfach
klingt,
ist
ein
komplexer
Vorgang.
Zunächst
wird
der
schwere
Schlauch
mit
einer
Mischung
aus
Muskelkraft,
Seilwindenzug
und
Stützen
auf
einen
Minimaldurchmesser
gefaltet.
Das
vordere
Ende
ist
mithilfe
starker
Zurrgurte
umgeschlagen,
damit
sich
das
Zugseil
wie
in
eine
überdimensionale
Öse
einhaken
lässt.
Erst
dann
geht
es
los,
da
ist
es
bereits
22.30
Uhr.
Zunächst
ganz
langsam.
Die
Konstruktion
mit
den
Umlenkrollen
und
der
Gleitfolie
funktioniert
offenbar.
Dann
wird
das
Tempo
bis
auf
fünf
Meter
pro
Minute
erhöht.
50
Meter
weiter
stadteinwärts
ist
eine
weitere
Spezialfirma
dabei,
mit
einem
ähnlichen
Verfahren
die
senkrechten
Schächte
zu
sanieren.
Plötzlich
bemerkt
Malte
Nowak,
dass
es
Probleme
mit
dem
Wasserstand
gibt.
Vor
etwa
18
Monaten
hat
er
bei
Ingenieur
Consult
Brockermann
Fritz
in
Enger
mit
der
Projektplanung
begonnen.
Schnell
verständigt
er
sich
mit
dem
Kollegen
Baumann,
der
einen
bereitstehenden
Wagen
zum
Absaugen
schickt
und
einen
Ballon
in
einem
Zufluss
aufblasen
lässt.
Fachkräfte
fehlen
Alles
geschieht
konzentriert
und
wirkt
hoch
professionell.
Es
fällt
kein
lautes
Wort,
und
jeder
scheint
zu
wissen,
was
er
zu
tun
hat.
Trotzdem,
so
Baumann,
finden
sich
immer
weniger
Menschen,
die
den
Job
machen
wollen.
Es
fehle
an
Facharbeitern
wie
an
Ingenieuren.
Viele
schreckten
auch
die
Nachtarbeit
und
die
Trennung
von
der
Familie
ab.
Die
Arbeiten
gehen
in
dieser
Nacht
zügig
voran.
Kurz
vor
23
Uhr
ist
der
Inliner-
Schlauch
eingezogen
und
kann
mit
Druckluft
aufgeblasen
werden,
bevor
1500
Watt
starke
UV-
Lampen
durch
die
neue
Röhre
gezogen
werden
können,
um
den
Harz
auszuhärten.
Ingo
Kurz
kann
um
1
Uhr
Feierabend
machen.
Bildtexte:
Schlauchlinerverfahren:
So
heißt
die
Technik,
die
die
Stadtwerke
bei
der
Kanalsanierung
unter
der
Pagenstecherstraße
anwenden.
Die
Kollegen
oben
behalten
den
Schachtarbeiter
die
ganze
Zeit
im
Auge.
Unten
im
Schacht
hockt
ein
Kollege
und
führt
den
Schlauch
in
den
Kanal
ein.
Ein
Kameraroboter
liefert
Bilder
aus
dem
80
m
langen
Teilstück
des
Kanals.
Eine
Lampe
wird
in
den
Schlauch
eingeführt.
Diese
erzeugt
Hitze
und
härtet
den
Schlauch.
Fotos:
Swaantje
Hehmann
Autor:
Alexander Wenk