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1.
Erscheinungsdatum:
18.07.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Abschied vom Standort Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Die Wiedervereinigung besiegelte das Ende der Luftwaffen-Regimenter
Artikel:
Originaltext:
Das
Ende
des
Kalten
Krieges
und
die
Verschmelzung
der
Bundeswehr
mit
der
NVA
der
ehemaligen
DDR
hatten
umfangreiche
Umstellungen
und
Truppenreduzierungen
zur
Folge.
Vor
einem
Vierteljahrhundert,
im
Juli
1993,
verließ
das
Fernmelderegiment
11
die
General-
Martini-
Kaserne
am
Hauswörmannsweg.
Osnabrück
In
Militärkreisen
wurde
verhalten
kritisiert,
dass
man
in
Osnabrück
eine
intakte
Infrastruktur
verlassen
müsse,
während
man
am
neuen
Standort
Visselhövede
in
ein
Provisorium
einziehe.
Auch
im
Osnabrücker
Rathaus
war
man
„
not
amused″.
Immerhin
sorgte
die
Bundeswehr
mit
den
beiden
Fernmelde-
Regimentern
am
Hauswörmannsweg,
den
Sanitätern
an
der
Artilleriestraße
und
dem
Bundeswehrkrankenhaus
am
Natruper
Holz
für
einen
jährlichen
Kaufkraftzufluss
von
80
Millionen
DM.
880
Soldaten
und
584
Zivilbeschäftigte
waren
ein
bedeutender
Wirtschaftsfaktor
in
einer
Zeit,
als
die
Arbeitslosigkeit
zu
den
größten
innenpolitischen
Problemen
gehörte.
Die
Sorgen
wurden
nicht
kleiner
durch
den
Umstand,
dass
auch
die
Zukunft
der
britischen
Truppen
in
Osnabrück
an
einem
seidenen
Faden
hing.
Tatsächlich
sollte
deren
Stationierung
2008
enden.
Von
der
Bonner
Hardthöhe
war
indessen
zu
vernehmen:
„
Ballungsstandorte″,
die
auch
eine
Universität
haben,
sollen
„
entlastet″,
das
heißt:
geschlossen
werden.
Standortpolitik
als
Strukturpolitik
bedeutete
für
Osnabrück
konkret:
Alle
Bundeswehreinheiten
werden
abgezogen.
Als
Bundesverteidigungsminister
Gerhard
Stoltenberg
dies
im
Mai
1991
bekannt
gab,
herrschte
im
Rathaus
zunächst
Bestürzung
über
die
vollendeten
Tatsachen,
dann
die
pflichtgemäßen
Proteste,
aber
schon
nach
einigen
Monaten
gewann
die
Einsicht
in
die
unumgänglichen
Folgen
der
weltpolitischen
Umwälzungen
die
Oberhand.
Die
Planer
machten
sich
an
die
Arbeit,
das
zentrumsnahe,
26
Hektar
große
Areal
am
Hauswörmannsweg
für
zivile
Nutzungen
zu
entwickeln.
Im
Juli
1993
verließen
die
„
11er″
Osnabrück
und
im
September
1994
auch
die
„
71er″.
Die
Geschichte
der
Bundeswehr
in
Osnabrück
begann
im
Frühjahr
1957.
Die
Briten
räumten
einen
Teil
der
Von-
Stein-
Kaserne
am
Westerberg,
um
Vorauseinheiten
der
Fernmelder
Platz
zu
machen.
Die
Fernmelder
warteten
auf
die
Fertigstellung
ihres
eigenen
Kasernenareals
am
Hauswörmannsweg.
Hier
baute
die
Luftwaffe
um
die
Keimzelle
einer
Vorkriegs-
Flak-
Kaserne
herum
ihren
neuen
Standort.
Ende
1961
bezog
das
spätere
Fernmelde-
Regiment
11
den
südlichen
Teil,
im
Oktober
1962
folgte
das
Fernmelde-
Regiment
71
in
den
nördlichen,
an
Johannisfriedhof
und
Kreisberufsschule
angrenzenden
Teil.
1965
erhielt
das
Gelände
den
Namen
General-
Martini-
Kaserne.
Namensgeber
war
Dr.
Ing.
Wolfgang
Martini
(1891–
1963)
,
der
in
den
Kaiserlichen
Luftstreitkräften,
als
General
der
Luftnachrichtentruppe
unter
Hitler
und
auch
noch
nach
1956
wesentliche
Erfindungen
auf
dem
Fernmeldesektor
in
ihrem
Wert
erkannte
und
die
militärische
Nutzung
umsetzte.
Die
Osnabrücker
Fernmelder
hatten
den
Auftrag,
den
gegnerischen
Funkverkehr
abzuhören,
Flugbewegungen
zu
verfolgen
und
Funk-
und
Radardienste
der
Warschauer
Pakt-
Streitkräfte
zu
stören.
Mit
der
deutschen
Einheit
und
der
Auflösung
des
Warschauer
Pakts
war
der
Bundeswehr
das
Feindbild
abhandengekommen.
Die
Lauschantennen
in
Richtung
DDR
wurden
arbeitslos.
Auf
die
Osnabrücker
Fernmelder
kamen
neue
Aufgaben
zu.
Die
„
11er″
bauten
eine
Funkstrecke
bis
Strausberg
bei
Berlin
auf,
um
das
DDR-
Gebiet
in
das
Kommunikationsnetz
der
Bundeswehr
einzubinden.
Der
stellvertretende
Kommandeur
Oberstleutnant
Bösenberg
und
weitere
Offiziere
wurden
in
den
Osten
abkommandiert,
um
dort
ein
neues
Fernmelderegiment
aufzubauen.
Auf
dem
Kalkhügel
ging
die
Sorge
um,
ob
wohl
bald
weitere
Regimentsteile
abgezogen
werden
würden.
Im
Dezember
1990
verhängte
das
Verteidigungsministerium
dann
einen
Baustopp
für
Osnabrück.
Der
begonnene
Bau
eines
strahlungssicheren
Bunkers
–
bis
1992
sollten
70
Millionen
DM
verbaut
werden
–
wurde
abgebrochen.
Das
Regiment
11
kam
nach
Visselhövede
am
Rand
der
Lüneburger
Heide,
das
Regiment
71
teils
nach
Dannenberg
und
Berlin-
Gatow,
und
teils
löste
es
sich
auf.
Der
Weg
war
frei
für
Osnabrücks
erste
große
Konversion
eines
Militärgeländes.
Wohnhäuser,
Bundes-
und
Landesbehörden,
Bildungsstätten,
Firmen,
Hilfsorganisationen,
ein
Sportverein
und
eine
freikirchliche
Gemeinde
sorgen
heute
für
ein
ausgesprochen
buntes
Bild
der
Nachnutzung.
Das
ehemalige
Unteroffiziersheim
wandelte
sich
zum
griechischen
Restaurant
„
Pontos
Park″.
Hier
treffen
sich
die
in
Traditionsvereinen
organisierten
ehemaligen
„
11er″
und
„
71er″
regelmäßig
zu
Stammtischen
und
Kegelabenden
und
tauschen
Erinnerungen
an
Osnabrücks
Luftwaffen-
Vergangenheit
aus.
Bildtexte:
Das
Wappen
des
Fernmelderegiments
71
hängt
im
Mai
1991
noch
am
Zufahrtstor.
Der
geplante
Abzug
ist
zu
diesem
Zeitpunkt
bereits
verkündet
worden.
Keine
Tore
und
Schlagbäume
mehr:
Über
die
Mercatorstraße
ist
das
umgenutzte
frühere
Kasernengelände
frei
zugänglich.
Die
frühere
Hauptwache
(rechts)
ist
jetzt
ein
Wohn-
Bungalow.
Namensgebung
im
Januar
1965:
Die
Witwe
des
zwei
Jahre
zuvor
an
einem
Herzinfarkt
verstorbenen
Generals
der
Luftnachrichtentruppe
Wolfgang
Martini
wird
von
den
Kommandeuren
zum
Festakt
auf
dem
Kasernengelände
geleitet.
Fotos:
Michael
Münch,
Joachim
Dierks,
Kurt
Löckmann
Autor:
Joachim Dierks