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1.
Erscheinungsdatum:
17.07.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Geldhahn zugedreht: Sterne-Restaurant „La Vie″ plötzlich geschlossen
Bühner würde gern in Osnabrück bleiben
„Weltweit in der Ersten Liga″
Zwischenüberschrift:
Licht aus im „La Vie″: Der Chefkoch verliert seine Michelin-Sterne und die Stadt einen Imageträger
Reaktionen von Griesert und Rosenbach
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
drei
Michelin-
Sterne
in
Osnabrück
sind
erloschen:
Das
Spitzenrestaurant
„
La
Vie″
in
der
Altstadt
ist
seit
Samstag
geschlossen.
Die
Georgsmarienhütte
Holding
GmbH,
alleinige
Gesellschafterin
der
La
Vie
GmbH,
hatte
bereits
vor
vier
Wochen
den
Beschluss
gefasst,
sich
vom
Restaurantgeschäft
zu
trennen.
Sternekoch
und
Geschäftsführer
Thomas
Bühner
war
zum
Schweigen
verpflichtet
–
bis
Samstag.
Da
eröffnete
er
seiner
schockierten
Belegschaft,
dass
das
Restaurant
und
das
„
Tasty
Kitchen″
sofort
den
Betrieb
einstellen.
Das
„
La
Vie″
gehörte
zu
den
150
besten
Restaurants
der
Welt
und
war
ein
Imageträger
Osnabrücks.
Stahlbaron
Jürgen
Großmann
hatte
als
Gesellschafter
der
GMH
Holding
seine
schützende
Hand
über
das
„
La
Vie″
gehalten.
Foto:
David
Ebener
Die
drei
Michelin-
Sterne
über
Osnabrück
sind
erloschen.
Das
„
La
Vie″
ist
seit
Samstag
zu.
Knall
auf
Fall.
Nur
Chefkoch
Thomas
Bühner
wusste
von
der
Entscheidung
der
Georgsmarienhütte
Holding,
musste
aber
wochenlang
schweigen.
Osnabrück
Das
Türschild
ist
schon
abgeschraubt.
Im
Haus
ist
es
still.
Die
Küche
ist
leer.
Nur
die
Kühlschränke
surren,
gefüllt
noch
mit
erlesenen
Zutaten.
Die
28
Mitarbeiter
des
„
La
Vie″
und
„
Tasty
Kitchen″
sind
im
Urlaub
–
kommen
danach
aber
nicht
wieder.
Chefkoch
Thomas
Bühner
sitzt
am
Montagnachmittag
dort,
wo
am
Freitag
noch
die
Gäste
seine
weltweit
gerühmte
Kochkunst
genossen,
um
mit
seiner
Medienberaterin
die
nächsten
Schritte
abzustimmen.
Das
„
La
Vie″
in
der
Abwicklung.
Der
hochdekorierte
Sternekoch
musste
am
Samstag
seiner
28-
köpfigen
Mannschaft
eröffnen,
dass
es
nicht
mehr
weitergeht.
Die
Georgsmarienhütte
Holding
GmbH,
alleinige
Gesellschafterin
der
La
Vie
GmbH,
hatte
den
Geldhahn
zugedreht.
Vor
vier
Wochen
schon,
aber
Bühner
war
bis
Samstag
zum
Schweigen
verpflichtet.
Ein
Vorgang,
der
bei
der
Belegschaft
nicht
gut
ankam:
„
Von
vielen
Stammkunden
hätte
ich
mich
gern
persönlich
verabschiedet,
das
geht
so
nicht″,
sagte
Tobias
Pietsch,
seit
zehn
Jahren
im
„
La
Vie″
und
Küchenchef
des
„
Tasty
Kitchen″.
Seine
Enttäuschung
ist
groß:
„
Man
hat
ja
auch
sehr
viel
in
diesen
Laden
investiert.
Man
hat
es
mit
Herzblut
gemacht,
einfach
weil
es
Spaß
macht.
Die
Gründe
sind
da,
ja,
aber
niemand
von
uns
hat
sich
ausgeruht,
niemand
hatte
einen
Acht-
Stunden-
Tag.
Warum
so
ein
undankbarer
Schluss?
″
„
Das
Vorgehen
war
nicht
mein
Wunschkonzert″,
sagte
Thomas
Bühner
unserer
Redaktion.
„
Ich
hätte
es
gerne
nicht
so
kurzfristig
gemacht,
hatte
aber
keine
Wahl.
Ich
habe
es
als
Geschäftsführer
nur
so
ausführen
können,
wie
es
die
Gesellschafter
gefordert
haben.″
Seine
Sorge
gilt
nun
den
Mitarbeitern:
„
Ich
werde
alles
dafür
tun,
dass
die
Mitarbeiter
nicht
im
Regen
stehen
bleiben.
Es
ist
jetzt
meine
Hauptaufgabe,
ihnen
dabei
zu
helfen,
dass
es
weitergeht.″
Die
Schwierigkeit
besteht
für
sie
darin,
dass
viele
Restaurants
aktuell
Sommerpause
machen
und
kein
Personal
einstellen.
Zuschussgeschäft
Außerdem
liege
sein
Hauptaugenmerk
darauf,
die
Geschäfte
sauber
abzuwickeln,
sagte
Bühner:
„
Reservierungen
müssen
abgesagt,
Gutscheine
zurückgezahlt
werden.
Gut,
wir
sind
nicht
insolvent,
wir
schließen
nur.
Aber:
Es
müssen
auch
Geburtstage,
Firmenfeiern,
private
und
geschäftliche
Essen
bis
zum
Jahresende
abgesagt
werden.″
Wer
einen
Gutschein
besitzt,
kann
diesen
an
das
Restaurant
schicken.
Die
Gutschein-
Betrag
werde
umgehend
ersetzt.
Wie
es
für
ihn
selbst
weitergeht,
weiß
Bühner
noch
nicht.
Er
würde
gerne
in
Osnabrück
bleiben,
auch
aus
familiären
Gründen.
In
diesem
Jahr
stehen
noch
mehrere
fest
zugesagte
Gastspiele
unter
anderem
in
Asien
an,
bei
denen
er
zusammen
mit
anderen
Spitzenköchen
in
deren
Küchen
kocht.
„
Ich
kann
mit
vieles
vorstellen,
werde
aber
nun
auch
erst
einmal
alles
verarbeiten.″
Das
Restaurant
ist
Teil
der
Georgsmarienhütte
Holding.
Die
Gruppe
ist
ein
Verbund
mittelständischer
Unternehmen,
deren
Herkunft
und
Schwerpunkt
im
Stahlgeschäft
liegt.
Der
Konzern
stellt
sich
seit
zwei
Jahren
neu
auf,
hat
sich
von
etwa
der
Hälfte
der
einst
50
Unternehmen
getrennt
und
die
Mitarbeiterzahl
von
etwa
10
000
auf
unter
7000
reduziert.
Der
Konzern
will
sich
auf
sein
Kerngeschäft
Stahl
konzentrieren.
Der
Betrieb
eines
Gourmetrestaurants
gehört
nicht
dazu.
„
Im
Zuge
der
organisatorischen
Neuausrichtung
der
GMH-
Gruppe
liegt
der
unternehmerische
Fokus
auf
der
Stahlherstellung
und
-
verarbeitung″,
heißt
es
in
der
am
Montag
veröffentlichten
Mitteilung
der
Holding.
Jürgen
Großmann
wird
in
der
Mitteilung
der
GMH-
Gruppe
mit
keinem
Wort
erwähnt.
Der
„
La
Vie″-
Mentor
äußert
sich
nicht.
Es
war
kein
Geheimnis,
dass
das
Restaurant,
das
zu
den
150
besten
Restaurants
der
Welt
zählt,
wirtschaftlich
immer
unter
Druck
stand,
wie
die
meisten
anderen
deutschen
Gourmetrestaurants
dieser
Güteklasse
auch.
Aber
Jürgen
Großmann,
Gründer
und
Gesellschafter
der
GMH-
Holding,
hielt
seine
schützende
Hand
über
das
„
La
Vie″,
das
er
in
den
Neunzigerjahren
gegründet
und
1999
von
der
Rheiner
Landstraße
in
das
neoklassizistische
Haus
an
der
Krahnstraße
1/
2
geholt
hatte.
Damals
kochte
dort
noch
Jörg
Riepe.
Nach
mehreren
Wechseln
kam
2006
Thomas
Bühner
von
der
Hohensyburg
nach
Osnabrück.
Mit
ihm
stieg
das
„
La
Vie″
(Angebotsmenüs
ab
knapp
150
Euro)
in
die
gastronomische
Spitzenklasse
in
Deutschland
und
Europa
auf.
Schritt
für
Schritt
erklomm
der
heute
56-
jährige
Chefkoch
mit
seinem
Team
die
kulinarischen
Leitern.
Kein
Restaurantführer,
keine
Fachzeitschrift,
kein
Szenejournalist
kam
in
den
vergangenen
zwölf
Jahren
am
„
La
Vie″
vorbei.
Auszeichnungen,
Preise
und
Artikel
in
euphorischer
Tonlage
folgen
in
regelmäßigen
Abständen.
Drei
Michelin-
Sterne
und
19
Punkte
im
Gault-
Millau
erkochten
Bühner
und
seine
Mannschaft.
Feinschmecker
aus
aller
Welt
reisten
an,
um
die
Bühner′sche
Aromen-
Küche
zu
erleben.
Das
„
La
Vie″
wurde
zu
einem
wichtigen
touristischen
Faktor
und
Imageträger
für
Osnabrück.
Die
Frage,
ob
sich
das
„
La
Vie″
wirtschaftlich
selbst
tragen
könne,
war
stets
Objekt
wilder
Spekulationen
in
Osnabrück.
Thomas
Bühner
drückte
es
in
einem
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
einmal
so
aus:
„
Ohne
die
kindliche
Begeisterung
Großmanns
für
dieses
Thema
wäre
es
schwer.″
Gäste
aus
aller
Welt
Die
Michelin-
Sterne
sind
mit
der
Schließung
des
Restaurants
erloschen.
Osnabrück
verliert
damit
auch
seine
Position
als
kulinarische
Hauptstadt
Norddeutschlands.
Selbst
Frankfurt
oder
Berlin
haben
Ähnliches
nicht
zu
bieten.
Auf
gleichem
Niveau
kocht
in
Niedersachsen
nur
Sven
Elverfeld
im
Ritz
Carlton
in
Wolfsburg.
Und
ein
herausragender
Promi-
Treffpunkt
ist
damit
aus
der
Stadt
verschwunden:
Zum
„
Salon
de
La
Vie″
bat
Jürgen
Großmann
einmal
im
Quartal
Menschen
der
höchsten
Prominenzstufe
in
die
Krahnstraße
zum
gemeinsamen
Genuss
und
zu
tiefschürfenden
Gesprächen.
Zu
Gast
waren
unter
anderen
Oliver
Bierhoff,
Manager
der
deutschen
Fußball-
Nationalmannschaft,
Bundestagspräsident
Wolfgang
Schäuble,
Mercedes-
Chef
Dieter
Zetsche,
Ex-
Tagesthemenchef
Ulrich
Wickert,
Altbundespräsident
Joachim
Gauck,
Finanzminister
Olaf
Scholz
oder
der
frühere
Verteidigungsminister
Karl-
Theodor
zu
Guttenberg.
Auf
der
Homepage
bedankt
sich
das
„
La
Vie″-
Team
bei
seinen
Gästen
für
deren
„
Loyalität,
Vertrauen
und
die
vielen
schönen
Stunden″
in
den
vergangenen
Jahren.
„
Erst
Sie,
liebe
Gäste,
haben
das
La
Vie
zu
dem
gemacht,
was
es
bis
zum
Schluss
war:
eines
der
besten
Restaurants
unseres
Landes
und
auch
darüber
hinaus.
Bleiben
Sie
also
weiterhin
dem
Genuss
verbunden
und
passen
Sie
gut
auf
sich
auf.″
Ein
Verlust?
Reden
Sie
mit:
noz.de/
lokales
Bildtext:
Thomas
Bühner
muss
neu
anfangen,
nachdem
die
Georgsmarienhütte
Holding
dem
Spitzenrestaurant
„
La
Vie″
den
Geldhahn
zugedreht
hat.
Foto:
Archiv/
Michael
Gründel
Gourmet
Das
Wort
Gourmet
ist
kein
deutsches
Wort.
Der
Begriff
kommt
aus
Frankreich
und
bedeutet
Feinschmecker.
Das
ist
jemand,
der
besondere
Gerichte
gerne
mag
und
ständig
auf
der
Suche
nach
neuen
ist.
Dafür
muss
er
oft
weit
reisen,
denn
Restaurants,
die
solches
Essen
anbieten,
gibt
es
nicht
überall:
Insgesamt
sind
es
nur
rund
300
in
Deutschland.
Ein
Gourmet-
Koch
will
seinen
Gästen
etwas
Besonderes
bieten,
das
sie
so
noch
nicht
gegessen
haben.
Er
verbindet
dabei
mit
komplizierten
Techniken
unterschiedlichste
Zutaten
und
Gewürze,
um
dem
Essen
einen
einzigartigen
Geschmack
zu
geben.
Die
Gerichte
werden
sehr
liebevoll
und
in
kleinen
Portionen
serviert.
Weil
Gourmet-
Restaurants
oft
edel
eingerichtet
sind,
ist
ein
Besuch
nicht
billig.
Die
Feinschmecker
erkennen
die
Restaurants
an
speziellen
Symbolen,
wie
etwa
dem
Michelin-
Stern.
Das
ist
eine
Auszeichnung,
die
jedes
Jahr
neu
an
besondere
Restaurants
vergeben
wird.
Osnabrück
Marketingchefin
Petra
Rosenbach
war
am
Montag
persönlich
von
Bühner
über
die
Schließung
informiert
worden.
„
Das
ist
absolut
zu
bedauern
und
ein
Verlust
für
die
Stadt″,
sagte
die
Geschäftsführerin
der
Osnabrück
Marketing
und
Tourismus
GmbH
(OMT)
.
Sie
schätze
Bühner
sehr
als
„
überzeugten
Botschafter
Osnabrücks″,
so
Rosenbach.
„
Das
hat
er
immer
kommuniziert
und
ausgestrahlt.″
Bühner
und
das
„
La
Vie″
sind
nach
ihren
Worten
stark
in
das
Marketing
und
den
touristischen
Städtebund
„
Historic
Highlights
of
Germany″
eingebunden.
Vor
allem
in
den
USA
und
Asien
werbe
Osnabrück
mit
dem
Sterne-
Koch.
„
Die
Schließung
des
‚
La
Vie′
ist
sicherlich
auch
für
mich
keine
gute
Nachricht″,
ließ
sich
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
am
Montagmittag
in
einer
Mitteilung
des
städtischen
Presseamtes
zitieren.
„
Auch
wenn
es
in
unserer
Stadt
weitere
Spitzengastronomie
gibt,
verliert
Osnabrück
mit
diesem
Restaurant
sein
kulinarisches
Aushängeschild″,
so
Griesert
weiter.
Drei
Michelin-
Sterne,
zahlreiche
weitere
Auszeichnungen
und
eine
außergewöhnliche
Weinkarte
stünden
für
eine
internationale
Klasse,
die
ihresgleichen
suche.
Mit
dem
„
La
Vie″
habe
Osnabrück
kulinarisch
weltweit
in
der
Ersten
Liga
gespielt,
das
Restaurant
sei
zu
einem
Markenbotschafter
der
Stadt
geworden.
Griesert
bezeichnete
Bühner
als
einen
der
besten
Köche
der
Welt.
Er
sei
ein
„
authentischer,
sympathischer
und
aufrichtiger
Botschafter″
der
Friedensstadt.
Griesert:
„
Ich
hoffe,
er
bleibt
Osnabrück
treu.″
Bildtext:
Das
„
La
Vie″
im
historischen
Haus
Tenge.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Osnabrück
verliert
einen
Leuchtturm
Das
„
La
Vie″
hat
geschlossen?
Viele
werden
diese
Nachricht
mit
einem
Schulterzucken
quittieren,
und
so
manchem
wird
vielleicht
sogar
ein
„
Gut
so!
″
entfahren.
Denn
sosehr
sich
Thomas
Bühner
angestrengt
hat,
neben
dem
Olymp
der
Restaurant-
Ranglisten
auch
die
Herzen
der
normalen
Bürger
zu
erreichen
–
das
„
La
Vie″
und
die
Osnabrücker,
das
war
nie
eine
ungetrübte
Liebesbeziehung.
Zu
hoch
war
für
viele
die
Hemmschwelle,
das
Spitzenrestaurant
in
der
Altstadt
zu
betreten.
Von
Neid
und
Missgunst
gespeiste
Fake
News
machten
die
Runde,
von
rigiden
Einlasskontrollen
wurde
erzählt
und
von
angeblich
an
Gäste
verteilte
Rote
Karten.
Und
so
mancher
echauffierte
sich
über
die
Menü-
Preise:
Es
sei
ja
wohl
nahezu
unanständig,
etwas
anzubieten,
das
sich
so
viele
nicht
leisten
können.
Auch
die
Kommunalpolitik
blieb
spürbar
auf
Distanz.
Als
könne
zu
viel
Nähe
zum
„
La
Vie″
als
Zeichen
mangelnder
Bodenhaftung
missverstanden
und
vom
Wähler
abgestraft
werden.
So
durfte
sich
der
kulinarische
Weltstar
Bühner,
der
bei
seinen
Gastspielen
im
Ausland
mancherorts
empfangen
wird
wie
ein
Popstar,
erst
zum
zehnjährigen
Bestehen
des
„
La
Vie″
vor
zwei
Jahren
ins
Goldene
Buch
eintragen
–
und
damit
deutlich
nach
dem
jungen
Osnabrücker
DJ
Robin
Schulz,
dessen
Karriere
im
Gegensatz
zu
der
von
Bühner
noch
ganz
am
Anfang
stand.
Eigentlich
wäre
spätestens
die
Verleihung
des
dritten
Michelin-
Sterns
im
Jahr
2011
–
und
damit
der
Aufstieg
des
„
La
Vie″
in
die
Weltelite
–
der
richtige
Zeitpunkt
für
diese
Geste
gewesen.
Aber
selbst
denjenigen,
die
das
„
La
Vie″
niemals
betreten
haben
und
es
auch
künftig
niemals
betreten
hätten,
sollte
bewusst
sein,
dass
Osnabrück
seine
wohl
einzige
Institution
von
Weltrang
verloren
hat.
Die
Strahlkraft
dieses
gastronomischen
Leuchtturms
hat
zahlungskräftige
Gourmet-
Touristen
aus
allen
Kontinenten
in
die
Friedensstadt
gelockt.
Sie
gaben
ihr
Geld
nicht
nur
im
Haus
Tenge
aus,
sondern
auch
in
den
Geschäften
und
Hotels.
Damit
ist
es
nun
vorbei.
Und
das
sollte
auch
für
alle,
die
niemals
mehrere
Hundert
Euro
für
ein
Menü
ausgeben
würden
–
weil
sie
es
sich
nicht
leisten
können
oder
schlicht
nicht
wollen
–,
ein
Grund
sein,
nicht
bloß
mit
den
Schultern
zu
zucken.
Autor:
Stefanie Hiekmann, Wilfried Hinrichs, Arne Köhler