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1
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1.
Erscheinungsdatum:
14.07.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Reiseziel
Osnabrück
Überschrift:
Remarques Kaserne und die Nonnen
Zwischenüberschrift:
Zehn verborgene Attraktionen in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Rathaus,
Dom
und
Heger
Tor
kennen
Sie
schon?
Osnabrück
hat
viele
Attraktionen,
die
kaum
ein
Tourist
zu
Gesicht
bekommt.
Und
die
sogar
manchen
Einheimischen
fremd
sind.
Zehn
davon
stellen
wir
hier
vor.
Kloster
Gertrudenberg
Von
der
Klostermauer
am
Gertrudenberg
lässt
sich
wohl
der
schönste
Blick
auf
die
Altstadt
genießen.
Das
ehemalige
Benediktinerinnenkloster,
das
1803
nach
fast
700
Jahren
säkularisiert
wurde,
gehört
heute
zum
Ameos-
Komplex,
einer
psychiatrischen
Klinik.
Die
zeitgemäße
Nutzung
bringt
es
mit
sich,
dass
die
ehemaligen
Klostergebäude
wie
das
Äbtissinnenhaus
und
die
Klosterkirche
einen
perfekt
restaurierten
Blickfang
bilden.
In
früheren
Jahrhunderten
ist
das
Kloster
wegen
seiner
strategisch
günstigen
Lage
immer
wieder
belagert,
besetzt
und
beschädigt
worden.
Spaziergänger
können
sich
fast
auf
dem
gesamten
Areal
ungehindert
bewegen
und
zugleich
den
Bürgerpark
erkunden,
den
ältesten
öffentlichen
Park
der
Stadt.
Er
ist
sieben
Hektar
groß,
besteht
aus
Wald-
,
Wiesen-
und
Rasenflächen
mit
zum
Teil
stattlichen
Bäumen,
aus
Spielplätzen
und
Wasserbecken.
Der
Musikexpress
Die
Eisenbahnbrücke
an
der
Limberger
Straße
gehörte
einmal
zu
den
düsteren
Orten
der
Stadt,
an
denen
sich
niemand
gerne
aufhielt.
Mit
ihrem
„
Musikexpress″
hat
die
Malerin
Angelika
Walter
diese
No-
go-
Area
zu
einem
Anziehungspunkt
gemacht.
In
ihrem
Wandbild
verschmelzen
die
Maschinenteile
einer
Lokomotive
mit
allerlei
Musikinstrumenten,
und
in
den
Abteilen
tummeln
sich
illustre
Gestalten
wie
die
Blues
Brothers,
Ian
Anderson
von
Jethro
Tull
und
der
reiselustige
Goethe.
1986
kam
Angelika
Walters
bunter
Zug
am
Rande
der
Wüste
langsam
in
Fahrt,
zunächst
nur
an
der
östlichen
Seite
der
Unterführung.
Nach
etlichen
Erweiterungen
ist
der
„
Musikexpress″
inzwischen
120
Meter
lang.
Und
er
steckt
voller
Details,
die
sich
erst
auf
den
zweiten
oder
dritten
Blick
erschließen.
Düte-
Mäander
in
Hellern
Die
brutalste
Verbindung
zwischen
zwei
Punkten
ist
eine
Gerade.
Dass
es
schöner,
schwungvoller
und
sanfter
geht,
zeigt
uns
die
Düte
auf
ihrem
Weg
durch
Hellern.
Ihre
Mäander
sind
bei
näherer
Betrachtung
ebenso
spektakulär
wie
ein
Wasserfall.
Flüsse,
die
durch
die
Landschaft
schwingen
können,
haben
eine
größere
Selbstreinigungskraft
als
kanalisierte
Gewässer,
und
sie
bieten
weitaus
mehr
Pflanzen
und
Tieren
einen
Lebensraum.
Zu
den
geschützten
Arten
an
der
Düte
gehören
die
Groppe,
ein
kleiner,
nachtaktiver
Süßwasserfisch,
und
der
Kammmolch,
ein
Lurch
aus
der
Familie
der
Salamander.
Wegen
ihres
Artenreichtums
soll
das
31
km
lange
Flüsschen,
das
in
Wellendorf
bei
Bad
Iburg
entspringt
und
bei
Lotte
in
die
Hase
mündet,
unter
Na-
turschutz
gestellt
werden.
Wer
die
schönsten
Mäander
sehen
will,
fährt
in
Hellern
bis
zum
Ende
des
Kampweges
und
hält
sich
dann
rechts.
Die
Kapelle
in
Sutthausen
Klein,
aber
fein:
Die
Kapelle
am
Gut
Sutthausen
ist
ein
Geheimtipp
für
Paare,
die
sich
trauen
lassen.
Weil
der
Vorgängerbau
marode
war,
ließ
der
damalige
Gutsherr
Gottfried
von
Korff
1894
eine
neue
Kapelle
an
der
Düte
errichten.
An
den
Rundbögen
lässt
sich
ablesen,
dass
er
ein
Fan
des
neoromanischen
Baustils
war;
an
den
grauen
Hüttenziegeln,
dass
er
keine
Berührungsängste
hatte,
Recyclingmaterialien
zu
verwenden.
Hüttenziegel
wurden
im
nahe
gelegenen
Stahlwerk
Georgsmarienhütte
aus
einer
Mischung
von
Hochofenschlacke
und
Zement
gepresst.
Die
Kapelle
hat
auch
innere
Werte:
Herausragend
ist
der
farbige
Schnitzaltar
mit
gotischen
Figuren
und
Reliefs,
die
zum
Teil
auf
den
„
Meister
von
Osnabrück″
(um
1520)
zurückgehen
sollen.
Sehenswert
ist
auch
der
Park
mit
dem
Herrenhaus
und
den
alten
Burggräben.
Die
Anlage
gehört
zu
den
Berufsbildenden
Schulen
im
Marienheim.
Die
Lange
Wand
Diese
Bäume
haben
schon
einiges
erlebt:
Die
Rosskastanienallee
an
der
Langen
Wand,
einer
800
Meter
langen
Verbindung
zwischen
der
Knollstraße
und
dem
Gartlager
Wald,
ist
als
Naturdenkmal
geschützt.
Schon
im
16.
Jahrhundert
diente
die
Lange
Wand
den
Nonnen
aus
dem
Kloster
Gertrudenberg
als
Zuweg
zu
ihrem
Bauernhof
in
der
Gartlage.
Damals
gab
es
immer
wieder
Streit
um
das
Wegerecht.
1938
belagerten
Fußballfans
die
Baumkronen,
als
der
VfL
den
deutschen
Meister
Hannover
schlug.
Das
Stadion
in
der
Gartlage
verschwand
von
der
Bildfläche,
weil
das
Osnabrücker
Kupfer-
und
Drahtwerk
erweitert
wurde;
mit
ihm
musste
ein
Teil
der
Bäume
weichen.
Als
im
Krieg
Bomben
auf
das
Werk
fielen,
bohrten
sich
Splitter
in
die
Stämme
der
Kastanien.
Viele
von
ihnen
haben
gelitten.
Aber
wer
den
Weg
unter
ihrem
grünen
Dach
entlangschlendert,
wähnt
sich
in
einer
Oase
der
Ruhe.
Der
Hasefriedhof
Nichts
ist
für
die
Ewigkeit
bestimmt,
selbst
auf
einem
Friedhof
ist
irgendwann
Schluss.
Seit
2005
werden
auf
dem
Hasefriedhof
keine
Toten
mehr
bestattet.
Aber
die
Anlage
bleibt
erhalten,
und
der
einstige
Ort
der
Trauer
bekommt
langsam
einen
neuen
Charakter
–
als
Park,
als
Treffpunkt
für
Musikliebhaber,
Kunstinteressierte
oder
Taiji-
Anhänger.
„
Neues
Leben
zwischen
alten
Gräbern″
heißt
eine
Veranstaltungsreihe,
die
dem
Wandel
Rechnung
trägt.
Viele
der
Gräber
aus
drei
Jahrhunderten
sind
geblieben.
Zum
Beispiel
das
vom
Raketenpionier
Reinhold
Tiling,
der
1933
bei
einer
Explosion
auf
Gut
Arenshorst
bei
Bohmte
ums
Leben
kam.
Das
gusseiserne
Kreuz,
das
an
den
Ingenieur
erinnert,
ist
auf
der
Rückseite
mit
dem
Relief
von
Tilings
Postrakete
geschmückt.
Die
Grabstelle
befindet
sich
in
der
Nordwestecke
des
Friedhofs
unweit
der
Handwerkskammer.
Die
Caprivikaserne
In
Erich
Maria
Remarques
Antikriegsroman
„
Im
Westen
nichts
Neues″
wurden
die
jungen
Rekruten
von
einem
Unteroffizier
namens
Himmelstoß
gedrillt.
Den
Kasernenhof,
auf
dem
der
spätere
Schriftsteller
1917
Zucht
und
Ordnung
zu
spüren
bekam,
gibt
es
heute
noch.
Das
ganze
Ensemble,
in
dem
einst
das
Infanterieregiment
78
untergebracht
war,
gehört
zum
Campus
der
Hochschule
Osnabrück.
Auf
den
ersten
Blick
sieht
die
Caprivikaserne
noch
so
aus
wie
in
der
Zeit
Remarques.
Ja,
sie
scheint
auch
noch
den
preußischen
Geist
zu
atmen,
der
seiner
Romanfigur
Paul
Bäumer
und
seinen
Zeitgenossen
das
Leben
zur
Hölle
gemacht
hat.
Aber
schon
lange
ist
das
Brüllen
der
Vorgesetzten
einem
lockeren
Tonfall
gewichen,
statt
Kadavergehorsam
steht
die
Freiheit
der
Forschung
über
allem.
Und
auf
dem
Kasernenhof
parken
die
Autos
von
Professoren
und
Studenten.
Die
Bauhaus-
Siedlung
Es
war
revolutionär,
das
Wohnprojekt,
das
der
Osnabrücker
Architekt
Paul
Thor
1928
an
der
Kornstraße
plante.
Kinderreiche
Familien
und
tuberkulosekranke
Menschen
sollten
in
der
Bauhaus-
Siedlung
ein
preiswertes
Dach
über
dem
Kopf
erhalten.
Die
Wohnanlage
mit
den
kubusförmigen
Bauten
und
den
Flachdächern
hat
den
Krieg
überdauert
und
steht
heute
unter
Denkmalschutz.
Auf
den
ersten
Blick
fällt
nicht
auf,
welch
schöne
Innenhöfe
den
Bewohnern
zur
Verfügung
stehen.
Darin
zeigt
sich
der
Anspruch,
den
Menschen
mit
Licht
und
Luft
zu
besserer
Gesundheit
zu
verhelfen,
als
es
in
den
traditionellen
Mietskasernen
möglich
war.
Äußerlich
stellt
sich
das
Ensemble
mit
den
45
Wohnungen
auch
nach
fast
90
Jahren
fast
unverändert
dar,
allerdings
hat
der
Zahn
der
Zeit
an
der
Substanz
genagt.
Im
Innern
wurden
lediglich
die
Bäder
erweitert,
aber
die
Grundrisse
beibehalten.
Die
Brüningsquelle
Selbst
in
den
heißesten
Sommern
soll
die
Brüningsquelle
am
Schölerberg
nie
versiegt
sein.
Das
mag
den
Getränkehändler
Max
Kempgens
1927
beflügelt
haben,
das
kohlensäurehaltige
Wasser
in
Flaschen
abzufüllen.
Das
Geschäft
mit
„
Brüningswasser″
florierte
eine
Weile,
bis
zu
3000
Flaschen
pro
Stunde
konnte
die
Mineralwasserfabrik
ausstoßen.
Nach
dem
Krieg
wurde
unter
anderer
Regie
weiterproduziert,
doch
1964
war
Schluss.
Die
Anlagen
waren
vermüllt
und
verfallen,
als
sich
Ende
der
80er-
Jahre
tatkräftige
Stadtteilbewohner
zusammenfanden.
Sie
gründeten
einen
Verein,
legten
die
Quelle
wieder
frei
und
bauten
nach
alten
Vorlagen
eine
Schutzhütte.
Wer
einen
Schluck
nehmen
möchte,
findet
die
Wasserstelle
ganz
einfach
mit
dem
Navi:
„
An
der
Brüningsquelle″
heißt
die
Straße.
Benannt
wurde
sie
übrigens
nach
dem
früheren
Oberbürgermeister
Heinrich
Brüning.
Das
Gut
Leye
Für
3000
Taler
verkaufte
Graf
Johann
Adolf
von
Tecklenburg
das
Gut
Leye
1679
an
die
die
Brüder
von
Oer.
Ein
Jahr
später
erwarb
es
der
Fürstbischöflich
Osnabrückische
Geheime
Rat
und
Vizekanzler
Franz
Ostman,
und
dessen
Nachkommen
bewirtschaften
den
Adelssitz
in
Atter
heute
noch.
Einmal
in
all
den
Jahren
wurde
die
blaublütige
Familie
aus
dem
Herrenhaus
geworfen.
Das
war
im
April
1945,
als
die
Briten
das
Gut
konfiszierten.
Knapp
24
Stunden
gaben
sie
der
Familie,
um
den
Stammsitz
zu
räumen.
Das
Porzellan
flog
aus
dem
Fenster,
die
Ölgemälde
aus
der
Ahnengalerie
wurden
mit
Bajonetten
durchlöchert.
Auch
die
Bausubstanz
litt.
Seit
1863
steht
das
äußerlich
so
repräsentative
Herrenhaus
leer,
eine
Restaurierung
ist
seit
Langem
fällig.
Aber
die
barocke
Anlage
hat
auch
so
ihren
Charme.
Gut
Leye
ist
ein
lohnendes
Ziel
für
einen
Spaziergang
ins
Grüne.
Bildtexte:
Sauber
restauriert:
Das
Äbtissinnenhaus
am
Kloster
Gertrudenberg
gehört
heute
zu
den
Anlagen
des
Ameos-
Klinikums.
Nicht
minder
spektakulär
als
ein
Wasserfall
sind
die
Düte-
Mäander
am
Kampweg
in
Hellern.
Immer
im
Takt:
Der
„
Musikexpress″
von
Angelika
Walter
unter
der
Eisenbahnbrücke
an
der
Limberger
Straße.
Direkt
an
der
Düte
steht
die
Kapelle
im
Park
des
Marienheims
in
Sutthausen.
Aus
dem
Hasefriedhof
ist
ein
Park
geworden,
und
die
Veranstaltungsreihe
„
Neues
Leben
zwischen
alten
Gräbern″
trägt
diesem
Wandel
Rechnung.
Kastanienallee
mit
Charakter:
Die
Lange
Wand
führt
von
der
Knollstraße
in
den
Gartlager
Wald.
Erinnerungen
an
Remarque:
Aus
der
Caprivikaserne
auf
dem
Westerberg
ist
ein
Campus
der
Hochschule
geworden.
Eine
Mineralwasserfabrik
wurde
bis
1964
an
der
Brüningsquelle
betrieben.
Heute
können
hier
Wanderer
einen
Schluck
nehmen.
Modernes
Bauen
vor
90
Jahren:
die
Bauhaus-
Siedlung
mit
45
Wohnungen
an
der
Kornstraße.
Ein
lohnendes
Ziel
für
einen
Spaziergang
ins
Grüne:
das
Gut
Leye
in
Atter.
Fotos:
David
Ebener,
Gert
Westdörp,
Michael
Gründel,
Jörn
Martens,
Klaus
Lindemann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert