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1.
Erscheinungsdatum:
13.07.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Platzt der Neustart am Berliner Platz?
Am Berliner Platz droht Stillstand
Zwischenüberschrift:
Zwei Wohnprojekte auf der Kippe / Investoren fürchten juristische Fußangeln
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
Berliner
Platz
bietet
noch
Potenzial
für
die
Stadtentwicklung,
aber
das
erste
Projekt,
von
dem
sich
die
Stadt
einen
Akzent
für
das
vernachlässigte
Quartier
verspricht,
droht
zu
platzen.
Es
geht
um
das
grüne
Hochhaus
und
das
ehemalige
Tankstellengelände
an
der
Wittekindstraße.
Ein
Investor
will
das
in
die
Jahre
gekommene
Wohngebäude
sanieren
und
ihm
ein
zeitgemäßes
Outfit
geben,
ein
anderer
Investor
plant
nebenan
einen
Neubau
mit
21
Wohnungen.
Um
die
Sache
zu
beschleunigen,
will
die
Stadt
einen
vorhabenbezogenen
Bebauungsplan
auf
den
Weg
bringen,
doch
dabei
müssen
die
beiden
Investoren
eng
kooperieren.
Und
sie
müssen
sich
auf
Bedingungen
einlassen,
die
nach
Ansicht
ihrer
Anwälte
unerfüllbar
sind.
Deshalb
haben
sie
Oberbürgermeister
Griesert
eingeschaltet.
Schön
ist
er
nicht,
der
Berliner
Platz,
noch
nicht.
Zwei
Wohnprojekte
sollten
der
Auftakt
sein
für
eine
Neugestaltung,
und
beide
Investoren
wollen
möglichst
bald
loslegen.
Ein
schnelles
Verfahren
setzt
aber
voraus,
dass
sie
maximal
kooperieren.
Doch
beide
fürchten
juristische
Fußangeln.
Osnabrück
Das
Hochhaus
mit
der
markanten
Adresse
Berliner
Platz
1
ist
in
die
Jahre
gekommen,
und
die
Teilnehmer
eines
städtebaulichen
Wettbewerbs
hätten
es
am
liebsten
wegradiert.
Doch
da
haben
sie
die
Rechnung
ohne
Ulrich
Grewe
gemacht.
Der
Münsteraner
schwört
auf
die
inneren
Qualitäten
seines
grünen
Monsters
aus
der
Wirtschaftswunderzeit.
Wo
andere
Abriss
predigen,
setzt
er
auf
ein
moderneres
Outfit
und
einen
Anbau,
der
die
Horizontale
betonen
soll.
Die
Stadtplaner
haben
sich
darauf
eingelassen
und
einen
vorhabenbezogenen
Bebauungsplan
in
Aussicht
gestellt,
um
dem
Investor
lange
Wartezeiten
zu
ersparen.
Allerdings
nur
unter
der
Voraussetzung,
dass
Grewes
Projekt
mit
dem
seines
Nachbarn
Uwe
Lehmkuhl
eng
verknüpft
wird.
Dabei
handelt
es
sich
um
das
ehemalige
Tankstellengelände,
das
bis
zur
Karlstraße
reicht.
Der
Immobilienkaufmann
aus
Ibbenbüren,
der
auch
das
Wohn-
und
Geschäftshaus
am
Kamp
mit
der
Sparda-
Bank
realisiert
hat,
will
auf
der
altlastverseuchten
Brache
einen
lang
gestreckten
Bau
mit
21
Wohnungen
errichten.
Wegen
der
exponierten
Lage
am
denkmalgeschützten
Hannoverschen
Bahnhof
legt
die
Stadt
Wert
darauf,
dass
beide
Projekte
wie
aus
einem
Guss
erscheinen.
Lehmkuhl
und
Grewe
haben
sich
darauf
eingelassen,
gemeinsam
einen
Architekten
mit
der
Gestaltung
zu
beauftragen.
Dass
sie
gemeinsam
eine
GmbH
gründen
sollten,
um
das
Bauvorhaben
durchzuziehen,
ging
den
beiden
Investoren
allerdings
zu
weit.
Die
Stadt
verlangt
aber
verbindliche
Festlegungen,
damit
die
Planung
auch
1:
1
umgesetzt
wird.
Beim
vorhabenbezogenen
Bebauungsplan,
so
erklärt
es
Stadtbaurat
Frank
Otte,
könne
die
Baugenehmigung
schon
während
des
Verfahrens
bearbeitet
werden.
So
lasse
sich
gegenüber
dem
sonst
üblichen
Ablauf
Zeit
sparen.
In
den
Gesprächen
mit
Lehmkuhl
und
Grewe
hat
er
den
Eindruck
gewonnen,
dass
alle
wichtigen
Fragen
geklärt
sind
und
nur
noch
die
Verträge
zwischen
den
beiden
Investoren
ausformuliert
werden
müssen.
Doch
dabei
sind
neue
Schwierigkeiten
aufgetaucht.
Sein
Anwalt
habe
ihm
geraten,
die
Vereinbarung
nicht
zu
unterschreiben,
sagt
Ulrich
Grewe.
Der
Münsteraner
ist
empört
und
droht
schon,
das
Handtuch
zu
werfen.
Denn
die
Stadt
stelle
eine
unerfüllbare
Forderung:
Falls
einer
der
Vertragspartner
einen
Schlaganfall
erleide
oder
sterbe,
müsste
auch
der
andere
Bauherr
seine
Arbeiten
stoppen.
Schlimmer
noch,
er
müsste
sogar
die
schon
vorhandenen
Bauabschnitte
wieder
abreißen.
Darauf
könne
er
sich
auf
keinen
Fall
einlassen,
sagt
Grewe.
Er
hat
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
gebeten,
sich
einzuschalten.
Wenn
das
nichts
bringe,
werde
er
die
Finger
von
dem
Projekt
lassen.
Mit
der
Folge,
dass
die
Osnabrücker
noch
zehn
oder
mehr
Jahre
mit
dem
hässlichen
Anblick
des
grünen
Wohnklotzes
leben
müssten.
Auch
Uwe
Lehmkuhl
ist
verärgert.
„
Wenn
einer
von
uns
pleitegeht,
muss
der
andere
seine
Baustelle
stilllegen″,
schimpft
er,
und
fügt
hinzu:
„
Jedes
Mal,
wenn
wir
kurz
vor
dem
Ziel
sind,
kommt
ein
Störfeuer
von
der
Stadtverwaltung!
″
Stadtbaurat
Frank
Otte
weist
das
zurück.
Hier
gehe
es
um
Bundesrecht,
und
daran
müsse
sich
sein
Dezernat
halten.
Aus
gutem
Grund
sei
es
unerlässlich,
wasserdichte
Vereinbarungen
zu
treffen.
Im
Gegensatz
zu
seinem
Geschäftspartner
Ulrich
Grewe
ist
der
Praktiker
Uwe
Lehmkuhl
weiterhin
zuversichtlich,
dass
sich
eine
Lösung
findet.
Schon
in
Kürze
will
er
den
verseuchten
Boden
von
seinem
Grundstück
auskoffern
lassen
und
noch
in
diesem
Jahr
einen
Bauantrag
stellen.
3
bis
3,
5
Millionen
Euro
kalkuliert
er
für
sein
Mehrfamilienhaus
mit
den
vier
Vollgeschossen.
Seine
Haltung
drückt
er
so
aus:
„
Man
muss
locker
bleiben
und
Vertrauen
haben!
″
Bildtext:
Das
grüne
Monster
soll
modernisiert
werden.
Aber
der
Investor
droht,
das
Handtuch
zu
werfen.
Und
dann
geschieht
auch
nichts
auf
dem
brach
liegenden
Tankstellengelände
nebenan.
Zwei
Bauvorhaben,
ein
Projekt:
Etwa
so
sollen
die
Gebäude
entlang
der
Wittekindstraße
nach
der
Fertigstellung
aussehen.
Neue
Akzente:
Mit
der
Umgestaltung
des
grünen
Hochhauses
würde
der
Berliner
Platz
gewinnen.
Aber
derzeit
geht
es
nicht
voran.
Foto:
Jörn
Martens
Simulation:
Architekturbüro
Planquadrat
Kommentar
Auf
Vertrauen
bauen
Es
ist
eine
gute
Nachricht,
dass
zwei
Investoren
am
Berliner
Platz
bauen
wollen.
Aber
die
juristischen
Fingerhakeleien,
die
da
gerade
ablaufen,
gefährden
das
ganze
Projekt.
Muss
es
denn
so
kompliziert
sein?
Wenn
zwei
Seiten
einen
Vertrag
abschließen,
dann
versprechen
sich
beide
einen
Vorteil
davon.
So
ist
es
auch
am
Berliner
Platz.
Ein
Investor
will
eine
Rendite,
und
was
will
die
Stadt?
Wohnraum
schaffen,
ein
Quartier
aufwerten,
vielleicht
Arbeitsplätze
sichern.
Was
die
Stadt
nicht
will,
ist
eine
Dauerbaustelle
oder
eine
Bauruine.
Deshalb
setzt
sie
darauf,
dass
der
Vertrag
erfüllt
wird,
und
nicht
darauf,
dass
er
scheitert.
Es
wäre
ein
Jammer,
wenn
das
juristische
Sicherheitsdenken
dazu
führen
sollte,
dass
am
Berliner
Platz
Stillstand
eintritt.
Wenn
Juristen
das
Haar
in
der
Suppe
suchen,
finden
sie
bestimmt
etwas
Verdächtiges.
Aber
manches,
das
da
zum
Vorschein
kommt,
hat
mit
der
Lebenswirklichkeit
so
viel
zu
tun
wie
ein
Windbeutel
mit
einem
Wirbelsturm.
Es
ist
ein
Trauerspiel,
dass
Paragrafenreiter
und
Bedenkenträger
oft
mehr
zu
sagen
haben
als
Leute,
die
gute
Ideen
haben,
mutig
vorangehen
und
die
Ärmel
aufkrempeln.
Natürlich
kann
immer
mal
etwas
schiefgehen.
Aber
bei
der
Bewertung
von
Risiken
sollte
das
juristische
Wenn
und
Aber
nicht
zur
Hauptsache
werden,
sondern
an
den
Rand
treten.
Auf
Vertrauen
baut
es
sich
besser.
Daran
müssen
alle
Beteiligten
wohl
noch
arbeiten.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert