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1.
Erscheinungsdatum:
26.06.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nachthimmel wird immer heller
Lichtverschmutzung nimmt weiter zu
Zwischenüberschrift:
Immer mehr unnötige Beleuchtung in Osnabrück / Ratsbeschluss bislang nicht umgesetzt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Seit
30
Jahren
führt
der
Osnabrücker
Astronom
Andreas
Hänel
einen
Kampf
gegen
die
Lichtverschmutzung.
Weil
Beleuchtungssysteme
abstrahlen,
wird
der
Himmel
immer
heller
–
mit
der
Folge,
dass
nicht
mehr
4000,
sondern
allenfalls
noch
ein
Dutzend
Sterne
zu
sehen
sind.
Die
allgegenwärtigen
Lichtstrahlen
sind
zugleich
eine
Todesfalle
für
Insekten,
zudem
bringt
kaltweißes
LED-
Licht
den
Tag-
Nacht-
Rhythmus
der
Menschen
durcheinander.
Hänel
konstatiert,
dass
sich
die
Situation
am
Nachthimmel
keineswegs
verbessert,
sondern
verschlechtert
habe,
seit
er
gegen
die
Lichtverschmutzung
kämpft.
Der
Rat
hat
zwar
einen
Antrag
zur
Verringerung
der
Lichtimmissionen
verabschiedet,
aber
die
Umsetzung
erweist
sich
als
schwierig,
weil
viele
Beteiligte
daran
mitwirken
müssen.
Statt
möglicher
4000
Sterne
sehen
wir
meist
nur
wenige
Dutzend
am
Nachthimmel.
Der
Grund:
zu
viel
künstliches
Licht
am
Boden.
Dabei
birgt
eine
übermäßige
Aufhellung
der
Dunkelheit
große
Gefahren
für
die
Umwelt.
Doch
die
Lichtverschmutzung
in
Osnabrück
einzudämmen
erweist
sich
als
schwierig
–
trotz
politischen
Drucks.
Osnabrück
Der
Astronom
Andreas
Hänel
leitet
seit
über
30
Jahren
das
Osnabrücker
Planetarium.
In
seiner
Freizeit
setzt
er
sich
dafür
ein,
die
Möglichkeiten
zur
Beobachtung
des
Nachthimmels
zu
verbessern,
etwa
als
Mitglied
der
Fachgruppe
„
Dark
Sky″.
Vor
fünf
Jahren
erklärte
Hänel
unserer
Redaktion
in
einem
Interview:
Zu
viel
und
zu
helles
Licht
störe
nachtaktive
Tiere.
Insekten
stürben
massenhaft,
das
Bestäuben
von
Pflanzen
werde
stark
beeinträchtigt.
Besonders
kaltweißes
LED-
Licht
könne
den
Tag-
Nacht-
Rhythmus
der
Menschen
durcheinanderbringen
und
krank
machen.
Abgesehen
davon
blende
es.
Stand
2018:
Ist
die
Lichtverschmutzung
in
Osnabrück
weniger
geworden?
Der
Fachmann
konstatiert:
keineswegs.
„
Es
sind
sogar
an
vielen
Orten
Umbauten
passiert,
die
dazu
geführt
haben,
dass
es
noch
mehr
unnötige
Beleuchtung
gibt
als
vorher.″
Hänel
war
auf
Parkplätzen
in
der
Stadt
unterwegs
und
hat
gemessen.
„
Die
Norm
hier
liegt
bei
20
Lux.
Erreicht
werden
teilweise
60
bis
70
Lux.″
Die
genauen
Orte
möchte
er
nicht
nennen.
Hänel
habe
aber
vor,
mit
den
betreffenden
Unternehmen
in
Dialog
zu
treten.
Außerdem
hat
er
mitgewirkt
an
einer
„
Resolution
zur
Vermeidung
von
Lichtverschmutzung″
von
VdS
(Vereinigung
der
Sternfreunde)
,
Astronomischer
Gesellschaft
und
der
Gesellschaft
deutschsprachiger
Planetarien.
Diese
Resolution
fordert
Politik,
Wirtschaft
und
Privatpersonen
auf,
Maßnahmen
gegen
die
Lichtverschmutzung
zu
ergreifen.
Auch
der
Politik
in
Osnabrück
ist
das
ein
Anliegen:
CDU
und
BOB
stellten
im
November
2017
einen
Antrag
zur
Verringerung
der
Lichtverschmutzung
in
der
Stadt.
Der
folgende
Ratsbeschluss
im
Wortlaut:
„
Die
Verwaltung
wird
gebeten,
mit
Firmen
und
Eigentümern
von
großen,
nachts
beleuchteten
Flächen
und
Gebäuden
in
Osnabrück
Gespräche
zu
führen,
mit
dem
Ziel,
dass
die
Beleuchtung
der
Flächen
und
Gebäude
in
der
Nacht
auf
ein
Minimum
reduziert
wird.″
CDU-
Ratsfrau
Verena
Kämmerling
dazu:
„
Die
Kernfrage
ist
ja:
Wie
lange
braucht
man
wo
Beleuchtung?
″
Ein
Ziel
des
Beschlusses
sei
es,
dass
etwa
in
Gewerbegebieten
große
Lichttafeln
zu
Zeiten
ausgeschaltet
würden,
in
denen
kaum
Verkehr
herrscht.
Eine
konkrete
Maßnahme
sei
außerdem
am
Hörner
Weg
in
Hellern
geplant.
Dort
werde
eine
„
mitlaufende
Beleuchtung″
installiert:
Straßenlaternen
springen
dann
erst
an,
wenn
sich
jemand
nähert.
Indes
scheint
der
geforderte
Dialog
mit
den
Lichtverschmutzern
bei
der
Behörde
auf
die
lange
Bank
geschoben.
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz
der
Stadt,
stellt
fest:
„
Das
ist
einer
von
vielen
guten
Ratsbeschlüssen,
zu
deren
Umsetzung
wir
erst
einmal
nicht
kommen
werden.″
Mangels
personeller
Kapazitäten
müsse
seine
Abteilung
anderen
Themen
Vorrang
geben,
zuallererst
der
Luftreinhaltung.
Ohnedies
könnten
effektive
Maßnahmen
gegen
Lichtverschmutzung
nur
flächendeckend
sein,
so
Gerdts.
„
Wenn
ein
paar
Firmen
ihr
Licht
ausschalten,
hat
das
null
Effekt.
Wenn
man
die
Sache
ernsthaft
angeht,
ist
es
eine
Riesenaufgabe.″
Dabei
scheint
aufseiten
der
Osnabrücker
Lichtglocken-
Verursacher
durchaus
Kooperationsbereitschaft
vorhanden.
Für
Maßnahmen
zum
Umweltschutz
sei
man
immer
offen,
versichert
Stephan
Soldanski,
Erster
Bevollmächtigter
der
IG
Metall
Osnabrück,
der
wiederum
das
nachts
hell
und
bunt
erleuchtete
Gewerkschaftshaus
am
Hauptbahnhof
gehört.
Besuch
von
der
Stadtverwaltung
habe
es
deswegen
noch
nicht
gegeben.
„
Aber
wenn
es
so
weit
ist,
freuen
wir
uns
auf
das
Gespräch.″
Seit
Januar
2018
bekomme
das
Gebäude
Ökostrom
von
den
Stadtwerken,
erklärt
Soldanski.
Die
Beleuchtung
sei
umgestellt
worden
auf
warmweißes
LED-
Licht.
„
Die
Lichtanlage
war
ein
Objekt
der
Expo
2000
in
Hannover.
Wir
haben
sie
mit
dem
Gebäude
von
der
Firma
Sunburst
gekauft.″
Man
hätte
sie
abschalten
können,
aber
die
Lichtkunst
mache
das
Gebäude
ja
erst
zu
dem,
was
es
sei.
„
Ich
finde,
es
ist
mittlerweile
ein
Wahrzeichen
der
Stadt.
Wir
sind
stolz
auf
das
DGB-
Haus.″
Warum
brauchen
wir
die
Nacht?
Die
Antwort
der
Osnabrücker
Biologieprofessorin
Susanne
Menzel
lesen
Sie
bei
uns
im
Internet
auf
noz.de/
campus
Bildtext:
Lichtglocke
über
Osnabrück:
An
manchen
Stellen
in
der
Stadt
sei
es
nachts
um
ein
Vielfaches
heller,
als
es
der
Umwelt
guttue,
sagt
Planetariumsleiter
und
Astronom
Andreas
Hänel.
Im
Vergleich
zum
Jahr
2013,
als
diese
Aufnahme
entstand,
habe
die
Lichtverschmutzung
sogar
noch
zugenommen.
Foto:
Andreas
Hänel
Kommentar
Endlich
wieder
die
Milchstraße
sehen
Was
für
ein
Unfug,
den
Nachthimmel
zu
erhellen!
Jeder,
der
eine
Beleuchtung
installiert,
müsste
doch
eigentlich
ein
Interesse
daran
haben,
das
Licht
ausschließlich
dorthin
zu
lenken,
wo
es
gebraucht
wird.
Aber
weil
wir
es
können,
illuminieren
wir
Hausfassaden
und
menschenleere
Straßen,
lassen
Industrieanlagen
ganze
Nächte
hindurch
taghell
erscheinen
und
strahlen
sogar
die
Wolken
an.
Mit
dem
sinnlosen
Lichtspektakel
geht
nicht
nur
der
Blick
auf
die
Sterne
verloren,
Ressourcen
werden
vergeudet
und
Schäden
für
Mensch
und
Natur
angerichtet.
Satellitenbilder
zeigen,
dass
Lichtverschmutzung
ein
weltweites
Problem
ist.
Aber
nur
lokal
lässt
es
sich
in
den
Griff
bekommen.
Es
gibt
technische
Entwicklungen,
die
Anlass
zur
Hoffnung
geben.
Etwa
Straßenleuchten
mit
Bewegungssensoren
und
LED-
Systeme,
die
nach
unten
strahlen
und
nicht
in
den
Himmel.
Aber
in
den
meisten
Fällen
ist
Abschalten
die
beste
Lösung.
Und
bei
jeder
Neuinstallation
ist
die
Frage
zu
beantworten,
wie
Abstrahlung
wirksam
verhindert
werden
kann.
Wenn
Selbstverantwortung
nicht
hilft,
muss
eben
die
Bauordnung
vor
Licht
im
Übermaß
schützen.
Es
sollte
doch
wieder
möglich
sein,
von
Osnabrück
aus
die
Milchstraße
zu
sehen!
Autor:
Markus Strothmann, Rainer Lahmann- Lammert