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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
„Das käme einer Enteignung gleich″
Zwischenüberschrift:
Anwohner der Weberstraße nutzen Nachbarschaftsfest für Protest gegen Baupläne
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Mit einem Nachbarschaftsfest haben Anwohner der Weberstraße im Stadtteil Schinkel jetzt auf die aktuelle Planung der Stadtverwaltung aufmerksam gemacht, die es künftig ermöglichen soll, dass in den Gärten der Häuser Wohnblocks entstehen. Sie sind klar dagegen.

Osnabrück Auf den ersten Blick wirkte das Gartenfest der Bewohner der Weberstraße wie ein gut organisiertes geselliges Miteinander für Groß und Klein. Mit Schnitzeljagd, Stockbrot, einer Tombola, Duftorgel, Minigolf und allerlei Speisen und Getränken wurde bei bestem Sommerwetter das Miteinander gefeiert.

Jedem Gast wurde aber schnell klar, dass sich im Grunde alles um ein Thema drehte: die geplante sechste Änderung des Bebauungsplans Schwanenburgstraße″. Nach der Idee der Stadtverwaltung sollen große Teile der im privaten Eigentum befindlichen Gärten künftig zu Bauland umgeplant werden und in das Eigentum der Stadt wechseln.

Das entsprechende Planverfahren ist bereits seit Juni 2017 in Gang. Dort, wo heute Obstbäume Früchte tragen und die jüngste Generation der Anwohner Platz zum Spielen findet, sollen künftig 54 neue Wohnungen in drei Geschossen entstehen.

Das muss in einer gewachsenen Struktur wie hier nicht sein″, betonte Dieter Westerkamp, der in dem Moment für die gut 20 Eigentümer der bisherigen Wohnhäuser an der Weberstraße sprach. Es gebe viele Gründe, die gegen die Planung sprechen würden. Unter anderem müsse die Stadt doch eigentlich ein Interesse daran haben, die grüne Lunge″ im Norden der Stadt, also den Grünstreifen, der sich vom Schinkeler Friedhof bis in die Dodesheide zieht, zu erhalten, sagte Westerkamp. Die in diesem Bereich installierte 30-kV-Strom-Freileitung soll passenderweise demnächst zurückgebaut werden.

Wir wehren uns nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung″, betonte Westerkamp, auch sei allen klar, dass in Osnabrück zusätzlicher Wohnraum benötigt werde. Dass jetzt, nachdem jahrelang ein Bauen in zweiter Reihe an der Weberstraße von der Stadt kategorisch ausgeschlossen worden sei, so schnell und so massiv bebaut werden solle, sei aber nicht nachvollziehbar.

Neben dem Bebauungsplanverfahren müsste die Stadt, um wie angestrebt Eigentümerin der Flächen zu werden, ein Umlegungsverfahren durchführen, das an klare rechtliche Bedingungen geknüpft ist. Das käme einer Enteignung gleich″, unterstrichen gleich mehrere Eigentümer, die den Besuchern des Nachbarschaftsfestes Rede und Antwort standen.

Derzeit ruht das Verfahren, wurde uns in der Stadtverwaltung gesagt″, berichtete Dieter Westerkamp. Mit dem Nachbarschaftsfest haben die Eigentümer der Weberstraße aber auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der politischen Verantwortungsträger der Stadt Osnabrück gesteigert.

Bis auf die SPD seien alle im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen auch zum Nachbarschaftsfest gekommen und hätten sich die Situation vor Ort angesehen, hieß es im Rückblick. Der Sprecher der SPD habe für seine Fraktion angekündigt, die Eigentümer im August zu einem Gespräch einzuladen.

Bis dahin werden die Bewohner nicht warten. Am 26. Juni ist nach ihren Worten im Stadtplanungsamt ein Gespräch mit Stadtbaurat Frank Otte (Die Grünen) geplant. Wir hoffen, dass wir im Kompromissweg weiterkommen, ansonsten müssten rechtliche Schritte unternommen werden″, kündigte Dieter Westerkamp an.

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Bildtexte:
Ihr grünes Wohnzimmer″, in dem Obstbäume stehen und es sich mitten in der Stadt herrlich erholen lässt, wollen die Bewohner der Weberstraße erhalten und stellen sich gegen die aktuellen Planungen der Stadt Osnabrück.
Spielen künftig verboten″ hieß es unter anderem auf einem Protestplakat.
Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Peter Selter


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