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1.
Erscheinungsdatum:
20.06.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schnee soll nach links und nicht nach rechts
Zwischenüberschrift:
Stadtrat stimmt für Änderungen beim Winterdienst, um Fahrradfreundlichkeit zu erhöhen
Artikel:
Originaltext:
Der
Stadtrat
hat
auf
seiner
jüngsten
Sitzung
für
kostspielige
Änderungen
beim
Winterdienst
in
Osnabrück
gestimmt.
Ab
dem
nächsten
Winter
soll
als
Streumittel
versuchsweise
Blähton
verwendet
werden.
Außerdem
soll
der
Schnee
nicht
mehr
rechts,
sondern
links
abgelegt
werden.
Osnabrück
Ein
strenger
Winter
mit
starkem
Schneefall
hatte
in
den
vergangenen
Jahren
eher
Seltenheitswert.
Wenn
aber
doch
mal
ein
paar
Flocken
runterkommen,
gibt
es
nicht
selten
Chaos
auf
Osnabrücks
Straßen.
So
wie
im
vergangenen
Dezember,
als
der
Busverkehr
eingestellt
werden
musste.
Wer
dann
auch
noch
aufs
Fahrrad
steigen
wollte,
hatte
kaum
Chancen,
durch
die
Stadt
zu
kommen.
Vielfach
waren
die
Radwege
mit
Schnee
bedeckt.
Das
wird
sich
ab
dem
kommenden
Winter
ändern.
Der
Stadtrat
hat
vergangene
Woche
für
Änderungen
beim
Winterdienst
in
Osnabrück
gestimmt,
die
die
Fahrradfreundlichkeit
optimieren
sollen.
Eine
Änderung
betrifft
die
Schneeräumung.
Traditionell
wird
der
Schnee
auf
der
rechten
Fahrbahnseite
vom
Schneepflug
abgelegt.
Dabei
kam
es
häufiger
vor,
dass
der
Schnee
von
der
Straße
auf
Gehwegen,
Bushaltestellen
und
Radwegen
auf
Fahrbahnniveau
abgelegt
wurde.
Zukünftig
soll
in
einer
Erprobungsphase
der
Schneepflug
nach
links
gestellt
werden.
„
Unser
Ziel
ist
es,
dass
der
Individualverkehr
und
der
ÖPNV
dadurch
nicht
ausgebremst
werden″,
sagt
Axel
Raue
vom
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
.
Bei
einem
regulären
Winter
sollte
das
seiner
Meinung
nach
funktionieren.
Die
Grünen
begrüßen
diese
Änderung.
„
Wir
freuen
uns,
dass
der
OSB
den
Belangen
der
Radfahrer
bei
Schnee
und
Eis
mehr
Aufmerksamkeit
zukommen
lassen
will″,
sagt
Fraktionsvorsitzender
Michael
Hagedorn.
Einige
Zentimeter
Schnee
würden
den
Autofahrern
wenig
ausmachen.
Bei
den
Radlern
sehe
das
aber
anders
aus,
die
würden
dann
aufs
Auto
umsteigen.
„
Für
ein
sicheres
Radfahren
auch
im
Winter
ist
die
Schneefreiheit
unabdingbar″,
sagt
Hagedorn,
der
dieses
Anliegen
schon
lange
vertritt.
CDU-
Ratsherr
Thomas
Niemann
trägt
den
Beschluss
zwar
mit,
ist
aber
noch
skeptisch.
„
Wir
verlassen
uns
auf
die
Aussagen
der
Verwaltung″,
sagt
der
stellvertretender
Vorsitzender
des
Betriebsausschusses
des
OSB.
Wichtig
sei
ihm,
dass
die
Fahrbahnbreite
erhalten
bleibe.
„
Bei
großen
Straßen
wie
der
Hannoverschen
Straße
wird
es
wohl
keine
Probleme
geben,
kritisch
könnte
es
aber
bei
einspurigen
Straßen
werden.″
Oberste
Priorität
müssten
die
Rettungskräfte
und
der
ÖPNV
haben.
Eine
weitere
Änderung
gibt
es
beim
Streumittel,
das
nicht
ganz
billig
ist.
Statt
Hartsteinsplitt
soll
auf
Radwegen
auf
Hochborden
versuchsweise
Blähton
verwendet
werden.
Dieser
kostet
laut
OSB
250
Euro
die
Tonne,
Streusalz
kostet
im
Vergleich
nur
70
Euro
die
Tonne.
OSB-
Betriebsleiter
Raue,
der
die
Änderungen
vorgeschlagen
hat,
sieht
aber
die
Vorteile
des
alternativen
Streumaterials,
das
man
aus
der
Hydrokultur
kennt.
„
Der
Blähton
hat
bodenverbessernde
Eigenschaften
und
kann
so
bei
einem
teilweisen
Verbleib
keine
negativen
Wirkungen
auf
den
Boden
und
die
Vegetation
auslösen″,
sagt
er.
Zudem
weise
der
Blähton
eine
geringere
Dichte
als
Splitt
auf,
sodass
die
Fahrzeuge
mehr
Volumen
tragen
können
und
man
somit
Treibstoff
sparen
kann.
Am
Ende
könnte
dies
laut
Raue
zu
einem
Nullsummenspiel
werden,
wo
die
höheren
Mehrausgaben
durch
die
Einsparungen
ausgeglichen
werden.
„
Ich
gehe
nicht
davon
aus,
dass
es
zu
einer
starken
Belastung
des
Haushalts
kommen
wird″,
sagt
der
Betriebsleiter.
Er
betont
aber,
dass
genaue
Aussagen
erst
im
Frühjahr
nach
dem
Test
möglich
sind.
Auch
CDU-
Ratsherr
Thomas
Niemann
könnte
sich
vorstellen,
dass
es
nicht
zu
Mehrkosten
kommen
wird.
„
Wir
betrachten
den
Blähton
als
sinnvolle
Investition″,
sagt
er.
Man
sehe
ja
schon
zu
Hause,
welchen
Dreck
Split
verursacht.
Er
sei
gespannt,
welche
Erkenntnisse
aus
dem
Versuch
gezogen
werden.
Die
Stadt
Nürnberg
setzt
seit
über
20
Jahren
Blähton
vor
allem
auf
Radwegen
ein
und
hat
durchweg
positive
Erfahrungen
gemacht.
„
Vorher
hatten
wir
viele
Autofahrer,
die
sich
über
Lackschäden
beschwert
haben,
das
ist
völlig
zurückgegangen″,
sagt
Stefan
Grötsch,
Leiter
des
kommunalen
Außendienstes.
Der
Blähton
wird
sogar
kostenlos
an
Privatleute
verteilt,
damit
sie
ihre
Bürgersteige
damit
streuen
können.
Bildtext:
Freie
Fahrt
für
Fahrradfahrer:
Ab
dem
kommenden
Winter
sollen
Radwege
in
Osnabrück
testweise
schneefrei
sein,
weil
die
weiße
Pracht
nicht
nach
rechts,
sondern
nach
links
gepflügt
wird.
Archivfoto:
Michael
Hehmann
Kommentar
Netter
Versuch
Gut
gemeint
heißt
nicht
immer
gut
gemacht.
So
klingen
die
vom
Stadtrat
beschlossenen
Änderungen
beim
Winterdienst
zunächst
unrealistisch,
wenn
der
Schnee
auf
die
linke
statt
auf
die
rechte
Straßenseite
geschoben
werden
soll.
Ist
dann
die
halbe
Fahrbahn
für
den
Schnee
reserviert?
Das
Verkehrschaos
könnte
damit
noch
schlimmer
werden,
als
es
ohnehin
schon
bei
etwas
Schnee
ist.
Dabei
besteht
aus
Radfahrersicht
durchaus
Handlungsbedarf.
Oftmals
kommt
man
mit
dem
Rad
bei
Schneefall
einfach
nicht
durch.
Da
muss
es
auch
nicht
unbedingt
glatt
sein.
Eine
Fahrt
durch
aufgeschobenen
oder
matschigen
Schnee
ist
kein
Vergnügen.
Damit
Osnabrück
fahrradfreundlicher
wird,
ist
der
Versuch
begrüßenswert.
Vielleicht
erweist
sich
dies
als
praktikable
Lösung,
und
die
Befürchtungen
bleiben
unbestätigt.
Kommt
es
aber
zu
großen
Beeinträchtigungen
für
Autos
und
Busse,
müssen
die
Verantwortlichen
aus
Politik
und
Verwaltung
die
Reißleine
ziehen.
Autor:
Benjamin Havermann