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1.
Erscheinungsdatum:
19.06.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Politiker üben den Rollenwechsel
Zwischenüberschrift:
Wohlfahrtsverbände thematisieren Wohnungsnot
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Bezahlbarer
Wohnraum
entwickelt
sich
immer
mehr
zur
sozialen
Frage
unserer
Zeit.
Die
Arbeitsgemeinschaft
der
Freien
Wohlfahrtspflege
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
beschritt
jetzt
ungewöhnliche
Wege,
um
mit
den
Hauptakteuren
nach
Lösungsmöglichkeiten
zu
suchen.
Awo,
DRK,
Caritas,
Diakonie
und
der
Paritätische
hatten
ins
Laurentiushaus
eingeladen.
In
dem
Heim
für
Wohnungslose
versammelten
sie
Politiker,
Vertreter
von
Verbänden
und
Initiativen
sowie
von
Wohnungsnot
Betroffene
an
einem
Tisch.
Unterschiedliche
Sichtweisen
auf
das
Problem
sollten
zur
Sprache
kommen
und
Lösungswege
diskutiert
werden.
Um
den
Vertretern
aus
Landtag,
Kreistag
und
Stadtrat
Gelegenheit
zu
geben,
einmal
aus
einer
anderen
Perspektive
auf
das
Problem
zu
schauen,
hatten
sich
die
Veranstalter
Rollenspiele
einfallen
lassen.
Erster
Freiwilliger
ist
Bürgermeister
Burkhard
Jasper
(CDU)
.
Er
schlüpft
in
die
Rolle
eines
armen
Rentners
in
der
Grundsicherung,
der
auf
Wohnungssuche
bei
einem
fiktiven
Wohnungskonzern
anruft.
Dort
scheitert
er
an
einer
freundlichen,
ansonsten
aber
desinteressierten
Call-
Center-
Mitarbeiterin,
dargestellt
von
Sabine
Stahmeyer,
die
im
richtigen
Leben
Wohnungscoach
bei
der
Awo
ist.
Obwohl
Jasper
sich
nicht
besonders
tüdelig
anstellt,
kommt
er
nach
dreimaligem
Durchlaufen
der
Warteschleife
mit
der
Sachbearbeiterin,
die
im
fernen
Bochum
sitzt,
nicht
auf
einen
Nenner.
Unter
anderem,
weil
er
seinen
Wohnberechtigungsschein
nicht
zur
Hand
hat.
In
einer
weiteren
Szene
gibt
Kreisrat
Matthias
Selle
einen
syrischen
Flüchtling
auf
Wohnungssuche.
Mit
Glück
hat
er
einen
Wohnungsbesichtigungstermin
ergattert.
Das
nützt
ihm
aber
nichts,
denn
der
ihn
permanent
duzende
Wohnungsagent
–
dargestellt
von
Heinz
Hermann
Flint
vom
SKM
–
bombardiert
ihn
mit
einer
langen
Latte
von
beizubringenden
Unterlagen
:
Mieterselbstauskunft,
Einkommensnachweis,
Schufa-
Eigenauskunft,
Kautionsübernahmeerklärung,
Lebenslauf
und
so
weiter
.
Ähnliche
Hindernisse
türmen
sich
vor
der
„
alleinerziehenden
Mutter
mit
vielen
Kindern,
aber
wenig
Geld″
auf,
die
von
Kreistagsmitglied
Felizitas
Exner
(Grüne)
gespielt
wird.
In
der
anschließenden
Diskussion
ging
es
nicht
nur
um
Erleichterungen
bei
formalen
Hürden,
sondern
auch
um
substanzielle
Fragen.
Während
die
Politiker
keine
Mühe
hatten,
ganze
Bündel
von
bereits
getroffenen
Maßnahmen
herunterzubeten,
wiesen
Betroffene
darauf
hin,
dass
sie
nicht
fünf
oder
sechs
Jahre
warten
könnten,
bis
die
Programme
Wirkung
zeigten.
Relativ
schnell
ließen
sich
die
„
Angemessenheitsgrenzen″
ändern,
wodurch
auch
größere
und
teurere
Wohnungen
zur
Verfügung
stünden.
Sollten
die
Kommunen
auslaufende
Sozialbindungen
„
aufkaufen″
und
damit
verlängern?
Sollte
man
systematisch
Leerstände
aufspüren
und
mit
den
Eigentümern
reden?
Kann
ein
Quartiermanager
dafür
sorgen,
dass
wachsende
und
schrumpfende
Familien
den
Wohnraum
untereinander
tauschen?
Wie
erleichtert
man
es
älteren
Mitbürgern,
die
allein
in
großen
Häusern
leben,
in
kleinere
Wohnungen
umzuziehen?
Brauchen
wir
alle
20
000
Baunormen,
die
das
Bauen
so
teuer
machen?
Landtagsmitglied
Martin
Bäumer
(CDU)
warb
entschieden
dafür,
nicht
alle
„
Problemfälle″
konzentriert
in
neuen
Siedlungen
unterzubringen,
sondern
für
soziale
Durchmischung
zu
sorgen.
SKM-
Mann
Flint
bat
darum,
über
alle
Neubauplanungen
nicht
zu
vergessen,
dass
aktuell
175
Menschen
in
Osnabrück
in
Autos
oder
bei
Oma
oder
Bekannten
auf
der
Couch
schlafen
oder
„
Platte
machen″.
Die
Zahl
sei
von
Jahr
zu
Jahr
angestiegen.
Die
Klientel
der
Wohlfahrtsverbände
–
Arbeitslose,
ehemalige
Strafgefangene,
ehemalige
Suchtkranke
–
konkurriert
mit
Osnabrücks
Studenten
und
einer
steigenden
Zahl
von
anerkannten
Flüchtlingen
um
preisgünstigen
Wohnraum.
Die
einzelnen
Gruppen
dürften
nicht
gegeneinander
ausgespielt
werden,
appellierte
Burkhard
Teschner
von
der
Diakonie.
Doch
wie
das
gelingen
soll,
dazu
hatte
keiner
die
Patentlösung
parat.
Bildtext:
Neue
Rolle:
Bürgermeister
Burkhard
Jasper
scheitert
als
„
armer
Rentner
″
an
den
„
Mitarbeiterinnen
im
Call-
Center″
,
dargestellt
von
Sabine
Stahmeyer
(links,
Awo)
und
Verena
Niemeyer
(Wohnungslosenhilfe
Melle)
.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks