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1.
Erscheinungsdatum:
15.06.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Beitragsfreiheit endet nach acht Stunden
Beitragsfreie Kita endet in Osnabrück nach acht Stunden
Zwischenüberschrift:
Stadt will Mehrkosten in Höhe von 180 000 Euro nicht tragen / Emotionale Debatte im Rat
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Stadt
Osnabrück
wird
keine
180
000
Euro
pro
Jahr
bereitstellen,
um
die
Beitragsfreiheit
von
Kindergärten
auch
über
eine
tägliche
Betreuungszeit
von
acht
Stunden
hinaus
sicherzustellen.
Stattdessen
müssen
Osnabrücker
Eltern,
die
ihr
Kind
länger
als
acht
Stunden
in
der
Kita
lassen
möchten,
künftig
für
jede
zusätzliche
Stunde
1,
20
Euro
aus
eigener
Tasche
bezahlen.
Das
beschloss
der
Rat
nach
einer
emotional
geführten
Debatte
mit
den
Stimmen
von
CDU/
BOB,
Grünen
und
UWG.
Das
Land
Niedersachsen
stellt
für
die
generelle
Beitragsfreiheit
von
Kitas
bis
2022
knapp
1,
5
Milliarden
Euro
zur
Verfügung.
Kinder
haben
aber
nur
einen
Anspruch
auf
eine
tägliche
Betreuungszeit
von
maximal
acht
Stunden.
Osnabrück
Der
beitragsfreie
Kindergarten
wird
in
Niedersachsen
ab
dem
Sommer
Realität.
Eltern,
die
ihre
Kinder
aber
länger
als
acht
Stunden
betreuen
lassen
möchten,
müssen
in
Osnabrück
dafür
zahlen.
Das
hat
der
Rat
mit
einer
Mehrheit
aus
CDU,
Grünen,
BOB
und
UWG
beschlossen.
180
000
Euro
hätte
die
Stadt
aus
eigenen
Mitteln
hinzugeben
müssen,
um
den
Kindergarten
auch
nach
acht
Stunden
kostenfrei
anzubieten.
Der
Rat
entschied
anders.
Ab
dem
Sommer
müssen
Eltern
1,
20
Euro
für
jede
weitere
Stunde
zahlen.
Dem
Beschluss
vorausgegangen
war
eine
emotionale
Debatte,
bei
der
alte
Gräben
sichtbar
wurden.
Es
stand
das
klassische
Rollenbild
der
Hausfrau,
die
sich
um
Kind
und
Küche
kümmert,
gegen
das
Bild
der
Frau,
die
ihren
Lebensunterhalt
selbst
finanziert
und
die
Kinderbetreuung
parallel
stemmt.
„
180
000
ist
eine
Summe,
die
sich
eine
Kommune
wie
Osnabrück
leisten
sollte″,
sagte
Kerstin
Lampert-
Hodgson
von
der
SPD-
Fraktion.
„
Die
Öffnungszeiten
der
Kindergärten
müssen
sich
an
den
Bedürfnissen
der
Bürger
orientieren.″
Die
Arbeitswelt
wandele
sich,
die
Frauenberufstätigkeit
nehme
zu,
und
mehr
Menschen
würden
in
Schichtdienst
arbeiten,
dies
müsse
sich
auch
bei
den
Betreuungsangeboten
niederschlagen.
Acht
Stunden
seien
deshalb
zu
wenig.
Lampert-
Hodgson
forderte
ihre
Ratskollegen
auf,
dem
Antrag
der
Verwaltung
nicht
zuzustimmen.
Gegenwind
bekam
sie
von
CDU-
Ratsherr
Günter
Sandfort.
„
Wenn
für
die
SPD
die
gebührenfreie
Bildung
so
selbstverständlich
ist,
warum
übernimmt
das
Land
nicht
die
kompletten
Kosten?
″
Frank
Henning
als
SPD-
Landtagsabgeordneter
hätte
doch
die
Möglichkeit
gehabt,
Einfluss
auf
das
Gesetz
zu
nehmen.
Sandfort
äußerte
sich
zudem
skeptisch,
was
die
lange
Betreuung
für
das
Wohl
der
Kinder
bedeute.
„
Schon
acht
Stunden
sind
für
Kinder
eine
lange
Zeit.″
Grundsätzlich
liege
die
Kinderbetreuung
in
der
Verantwortung
der
Eltern,
denn
die
Familie
sei
die
wichtigste
Sozialisierungsinstanz.
Kritisch
äußerte
sich
auch
Thomas
Klein
von
der
Grünen-
Ratsfraktion.
„
Die
Beitragsfreiheit
ist
Geldverschwendung″,
sagte
er.
Die
SPD
wolle
mit
diesem
Wahlgeschenk
nur
ihr
Profil
schärfen.
„
Wenn
die
Landesregierung
wirklich
den
kostenlosen
Kindergarten
haben
will,
dann
soll
sie
ihn
auch
zahlen.″
Gerechter
wäre
eine
soziale
Staffelung,
ansonsten
würden
auch
Reiche
profitieren.
Klein
zitierte
aus
einer
Studie
der
Bertelsmann-
Stiftung,
wonach
die
Hälfte
der
befragten
Eltern
bereit
wären,
mehr
Gebühren
zu
zahlen,
wenn
sich
dafür
mehr
Fachkräfte
um
die
Kinder
kümmern
würden.
Frank
Henning
wies
dies
scharf
zurück.
Die
Übernahme
der
Kosten
über
eine
achtstündige
Betreuung
hinaus
werde
nicht
zulasten
der
Qualität
gehen,
versicherte
er.
Er
verstehe
auch
nicht,
warum
sich
die
CDU
hier
in
die
Büsche
schlage.
Sie
sei
schließlich
Teil
der
Landesregierung
und
trage
die
Entscheidungen
in
Hannover
mit.
Henning
rechnete
vor,
dass
Osnabrück
von
der
Beitragsfreiheit
profitiere.
Insgesamt
bekomme
die
Stadt
etwa
zwei
Millionen
Euro
mehr
vom
Land.
Davon
könne
man
sich
die
180
000
Euro
locker
leisten.
„
Es
ist
beschämend,
dass
die
CDU
das
nicht
geschnallt
hat″,
meinte
Henning.
Günter
Sandfort
bestreitet,
dass
die
Stadt
zwei
Millionen
Euro
zu
erwarten
hat.
Belastbare
Zahlen
lägen
noch
gar
nicht
vor.
Die
FDP,
die
Linken
und
die
Piratenpartei
schlossen
sich
bei
der
anschließenden
Abstimmung
der
SPD
an.
CDU,
Grüne,
BOB
und
UWG
votierten
für
den
Elternbeitrag.
Schon
ab
dem
kommenden
August
sollen
Eltern
in
Niedersachsen
für
den
Kindergartenbesuch
ihrer
Kinder
nichts
mehr
bezahlen
müssen.
Dafür
zahlt
das
Land
knapp
1,
5
Milliarden
Euro
bis
zum
Jahr
2022.
Das
entsprechende
Gesetz
soll
im
Juni
vom
Landtag
verabschiedet
werden.
Laut
Gesetzentwurf
gibt
es
einen
Anspruch
auf
Beitragsfreiheit
aber
nur
für
eine
Betreuungszeit
von
höchstens
acht
Stunden
täglich.
Bildtext:
Der
beitragsfreie
Kindergarten
wird
in
Niedersachsen
eingeführt,
hat
in
Osnabrück
aber
eine
Grenze.
Foto:
dpa/
Ralf
Hirschberger
Autor:
Benjamin Havermann