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1.
Erscheinungsdatum:
09.06.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
wilde
Tiere
in
Zoo
und
Zirkus
Elefanten,
Tiger
und
andere
Exoten
sollten
nicht
hinter
Gittern
leben,
finden
die
Osnabrücker
Jusos.
In
der
Manege
sei
für
solche
Tiere
erst
recht
kein
Platz,
sagen
auch
Ratsleute
Überschrift:
Jusos fordern Wildtierverbot im Zoo
Jusos fordern Wildtierverbot im Zoo
„Lippenbekenntnis der Herdbuchgenossenschaft″
Zwischenüberschrift:
Antrag zum SPD-Unterbezirksparteitag / Osnabrücker Zoo liefert Gegenargumente
UWG und Piraten kritisieren OHG wegen Wildtierzirkus-Gastspiel
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Osnabrücker
Jungsozialisten
fordern
ein
generelles
Wildtierverbot
im
Zoo.
Über
einen
entsprechenden
Antrag,
der
zunächst
eine
Umsetzung
des
Verbots
im
Zoo
Osnabrück
verlangt,
soll
der
SPD-
Unterbezirk
heute
auf
seinem
Parteitag
abstimmen.
Ein
Zoo
könne
keinem
Elefanten,
Tiger,
Löwen
oder
Eisbären
eine
artgerechte
Lebensbedingung
bieten,
begründen
die
Jusos
ihren
Vorstoß.
Gehege
seien
zu
klein,
zu
wenig
abwechslungsreich
und
würden
bei
den
Tieren
Verhaltensstörungen
verursachen.
Führende
Osnabrücker
Sozialdemokraten
tun
die
Forderung
der
Nachwuchsorganisation
als
„
Quatsch″
ab.
Auch
Zoo
Osnabrück
und
Dachverband
VdZ
äußern
sich
auf
Nachfrage
zu
der
Kritik.
Wilde
Tiere
haben
im
Zoo
nichts
zu
suchen,
meinen
die
Osnabrücker
Jusos
–
und
fordern
beim
SPD-
Unterbezirksparteitag
2018
am
Samstag
ein
Verbot.
„
Blödsinn″,
sagen
führende
Sozialdemokraten.
Zoo
Osnabrück
und
Dachverband
VdZ
betonen
ihren
gesetzlichen
Auftrag
zum
Artenschutz.
Osnabrück
Mit
Antrag
Nummer
K-
09
proben
die
Jungsozialisten
den
Aufstand.
Ihr
Ziel
ist
ein
„
generelles
Wildtierverbot
im
Zoo″.
Vom
Stadtrat
verlangen
sie,
dies
in
Osnabrück
umzusetzen.
Zur
Begründung
heißt
es:
„
Ein
Zoo
kann
keinem
Elefanten,
Tiger,
Löwen
oder
Eisbären
eine
artgerechte
Lebensbedingung
bieten.″
Die
Gehege
seien
zu
klein
und
würden
zu
wenig
Abwechslung
für
die
Tiere
bieten.
Dies
führe
zu
Verhaltensstörungen.
„
Man
sollte
Wildtiere
besser
in
ihrer
natürlichen
Umgebung
lassen,
als
sie
im
Zoo
in
Gefängnisse
einzusperren″,
legt
Juso-
Vorsitzender
Timo
Spreen
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
nach.
Anstelle
von
Exoten
sollten
Zoos
„
nur
heimische
Tiere″
zeigen.
Er
sei
überzeugt
davon,
dass
es
beim
SPD-
Unterbezirksparteitag
am
Samstag
in
der
Gesamtschule
Schinkel
eine
„
intensive
und
konstruktive
Debatte″
über
den
„
nicht
so
populären″
Juso-
Antrag
geben
wird,
so
der
23-
Jährige
weiter.
Wenn
Spreen
–
nach
eigenem
Bekunden
zuletzt
als
Kind
im
Zoo
–
da
mal
nicht
irrt:
Als
„
totalen
Blödsinn″
und
„
absoluten
Quatsch″
kanzeln
Osnabrücker
SPD-
Altvordere
wie
Frank
Henning
den
Antrag
bereits
im
Vorfeld
ab.
„
Da
kann
man
den
Zoo
ja
gleich
dichtmachen″,
erklärt
der
Ratsfraktionsvorsitzende
und
Landtagsabgeordnete
auf
Nachfrage.
Sachlich
reagiert
der
Zoo
Osnabrück
auf
die
Kritik
der
Jungsozialisten.
In
den
vergangenen
20
Jahren
hätten
sich
Zoos
stark
verändert,
sagt
Geschäftsführer
Andreas
Busemann.
Statt
Gehegen
in
Kachel-
und
Gitteroptik
gebe
es
zunehmend
große,
naturnahe
Anlagen.
Zudem
würden
weniger
Tierarten
gehalten
als
früher
.
Allein
der
Zoo
Osnabrück
habe
seit
2003
ungefähr
30
Millionen
Euro
investiert,
um
die
Tiergehege
zu
vergrößern
und
zu
modernisieren.
Weitere
Umbauten
seien
geplant.
„
Die
reine
Zurschaustellung
von
Wildtieren
haben
Zoos
schon
lange
hinter
sich
gelassen.
Vielmehr
haben
sie
eine
wichtige
Rolle
in
den
Bereichen
Bildung,
Forschung
sowie
Artenschutz
und
Arterhaltung
übernommen″,
stellt
Busemann
fest.
Die
Tierhaltung
am
Schölerberg
fuße
auf
wissenschaftlichen
Erkenntnissen.
Arten,
die
in
freier
Natur
zusammenleben,
würden
miteinander
vergesellschaftet,
außerdem
Gehege
ständig
so
verändert,
dass
sie
neue
Reize
bieten
und
die
Tiere
beschäftigen.
Bei
Zoobesuchern
könne
eine
solche
Präsentation,
kombiniert
mit
zoopädagogischen
Angeboten,
naturkundliches
Wissen
vertiefen
und
zu
umweltgerechtem
Handeln
motivieren.
Mit
gezielter
Nachzucht
erfülle
der
Zoo
seinen
gesetzlichen
Auftrag,
gefährdete
Arten
wie
Elefanten,
Tiger
oder
auch
Löwen
zu
erhalten.
„
Die
Lebensräume
in
der
Wildbahn
werden
durch
die
Menschen
zerstört,
und
vielerorts
werden
Tiere
gejagt,
weshalb
immer
mehr
von
ihnen
vom
Aussterben
bedroht
sind″,
erklärt
Busemann.
Der
Verband
der
Zoologischen
Gärten
(VdZ)
,
dem
außer
Osnabrück
70
weitere
Zoos
in
vier
Ländern
angehören,
leite
124
internationale
Zuchtprogramme
mit
dem
Ziel,
eigenständige
Populationen
aufzubauen.
2015
konnten
laut
Busemann
48
in
VdZ-
Zoos
gehaltene
Arten
ausgewildert
werden.
VdZ-
Geschäftsführer
Volker
Homes
unterstreicht
auf
Nachfrage
die
wachsende
Bedeutung
von
Zoos.
Wer
wie
die
Osnabrücker
Jusos
ein
Wildtierverbot
im
Zoo
fordere,
habe
„
die
Zeichen
der
Zeit
nicht
erkannt″.
Alles
über
den
Zoo
Osnabrück
lesen
Sie
bei
uns
auf
noz.de/
zoo
Bildtext:
Der
Sumatra-
Tiger
ist
vom
Aussterben
bedroht.
In
freier
Natur
leben
nur
noch
schätzungsweise
400
Exemplare.
Der
Zoo
Osnabrück
hofft,
durch
Nachzucht
einen
Beitrag
zur
Erhaltung
dieser
Tierart
leisten
zu
können.
Foto:
NOZ-
Archiv/
Jörn
Martens
Kommentar
Leere
Arche
Nach
uns
die
Sintflut!
Wer
wie
die
Osnabrücker
Jusos
Zoos
pauschal
die
Berechtigung
abspricht,
exotische
Tiere
zu
halten,
der
hätte
wohl
auch
die
Arche
Noah
leer
davonschwimmen
lassen.
Natürlich
muss
man
Zoos
nicht
gut
finden.
Im
Gegenteil:
Der
Anblick
fremder,
eingesperrter
Tiere,
besonders
der
größten
und
stolzesten
wie
Elefant,
Löwe,
Tiger
oder
Menschenaffe,
macht
viele
Menschen
traurig
–
mögen
die
Käfige
noch
so
golden
sein.
Den
wilden
Tieren
aus
aller
Welt
aber
deshalb
ausnahmslos
ein
Leben
ohne
Zäune
und
Gitter
zu
gewähren,
wäre
gedankenlos.
Denn
diese
Freiheit
ist
trügerisch.
Solange
der
Mensch
den
Artenschutz
in
der
Wildbahn
nicht
garantieren
kann,
solange
er
die
Tiere
hemmungslos
jagt
und
ihren
Lebensraum
vernichtet,
so
lange
bleiben
Zoos
oft
letzte
Zuflucht
für
gefährdete
oder
vom
Aussterben
bedrohte
Spezies.
Wahr
ist:
Vielen
wilden
Tieren
geht
es
in
menschlicher
Obhut
besser,
als
wenn
sie
an
ihren
angestammten
Plätzen
auf
sich
allein
gestellt
wären.
In
wissenschaftlich
geführten
Zoos
wie
Osnabrück
führen
die
Tiere
zwar
ein
Leben
mit
Einschränkungen
–
das
sie
im
Übrigen
meist
gar
nicht
anders
kennen.
Aber
hier
sind
sie
wenigstens
sicher,
können
außerdem
zur
Erhaltungszucht
eingesetzt
werden
und
uns
zu
Verantwortung
für
Mutter
Natur
mahnen.
Osnabrück
Auftritte
von
Wildtierzirkussen
sorgen
in
Osnabrück
weiterhin
für
Diskussionen:
Zwar
hob
der
Stadtrat
sein
vor
rund
zwei
Jahren
beschlossenes
Verbot
wegen
rechtlicher
Bedenken
auf,
dennoch
kritisieren
UWG
und
Piraten
nun
die
Osnabrücker
Herdbuchgenossenschaft
(OHG)
,
auf
deren
Gelände
im
Juli
der
Circus
Krone
gastiert.
Konkret
geht
es
um
die
13
Vorstellungen
des
Zirkusses
zwischen
dem
4.
und
10.
Juli
an
der
Halle
Gartlage,
deren
Eigentümer
die
OHG
ist.
In
der
Jubiläums-
Show
„
Evolution″
werden
nach
Krone-
Angaben
eine
Reihe
von
Wildtieren
zu
sehen
sein,
darunter
Raubkatzen
und
Nashörner.
Die
Stadtrats-
Fraktionsgruppe
der
UWG
und
Piraten
wirft
der
OHG
vor,
wirtschaftliche
Interessen
dem
Tierwohl
vorzuziehen.
„
Wir
waren
sehr
erfreut
darüber,
dass
sich
die
OHG
unserem
Ratsbeschluss
angeschlossen
hatte
und
diesen
konsequent
an
potenzielle
Interessenten
weitergeben
wollte.
Auch
wenn
es
rein
rechtlich
zulässig
ist,
sind
wir
der
Meinung,
dass
solche
Gastspiele
mit
Wildtieren
in
Osnabrück
nichts
zu
suchen
haben″,
wird
UWG-
Mann
Wulf-
Siegmar
Mierke
in
einer
Mitteilung
zitiert.
Auf
tönernen
Füßen
Die
Vorgeschichte:
Eigentlich
hatte
der
Stadtrat
Auftritte
wie
diesen
verhindern
wollen,
als
sich
die
Mehrheit
der
Kommunalpolitiker
im
Jahr
2015
für
ein
Verbot
von
Wildtierzirkussen
auf
städtischen
Flächen
aussprach.
Doch
der
Beschluss
hielt
der
Realität
nicht
lange
stand:
Das
Niedersächsische
Oberverwaltungsgericht
stellte
in
einem
vergleichbaren
Fall
aus
Hameln
fest,
dass
Beschlüsse
wie
dieser
unzulässig
in
die
Berufsfreiheit
der
Zirkusunternehmen
eingreifen.
Allein
aus
tierschutzrechtlichen
Gründen
könne
ein
Gastspiel
von
Wildtierzirkussen
nicht
untersagt
werden,
so
die
Bewertung
der
Richter.
Vielmehr
müsse
der
Bund
für
eine
entsprechende
rechtliche
Grundlage
sorgen
–
was
freilich
bislang
nicht
geschehen
ist.
„
Das
Wildtierverbot
stand
schon
von
vornherein
auf
tönernen
Füßen″,
sagt
Marius
Keite
(CDU)
,
Vorsitzender
des
zuständigen
Ausschusses
für
Feuerwehr
und
Ordnung,
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Auf
Initiative
von
CDU,
SPD,
Grünen
und
BOB
hob
der
Stadtrat
daher
im
November
vergangenen
Jahres
das
Verbot
auf.
„
Wir
waren
zum
Handeln
gezwungen,
da
eine
rechtlich
sehr
problematische
Situation
bestand″,
so
Keite.
Gleichzeitig
sprachen
sich
die
Ratsmitglieder
weiterhin
gegen
die
Haltung
und
das
Zurschaustellen
von
Wildtieren
in
Zirkussen
aus
–
ein
Beschluss
ohne
rechtliche
Bindung
für
Veranstalter
und
Vermieter
wie
die
OHG.
Inhalt
des
Beschlusses
war
zudem
lediglich
ein
Appell
an
die
OHG,
weiterhin
nur
Zirkussen
ihre
Flächen
zu
überlassen,
die
keine
Wildtiere
mitführen.
Vorwürfe
aus
der
Politik
Pikant:
Die
OHG
hatte
nach
dem
ersten
Ratsbeschluss
durchblicken
lassen,
sich
dem
Wildtierverbot
auf
ihren
Flächen
anzuschließen.
In
der
Realität
ist
Krones
Gastspiel
nicht
das
erste
eines
Wildtierzirkusses
seit
Beginn
der
Diskussion.
Vor
diesem
Hintergrund
wirft
Nils
Ellmers
(Piraten)
der
OHG
nun
ein
„
Lippenbekenntnis″
vor.
Kurz
nach
dem
Ratsbeschluss
stand
ein
Gastspiel
des
Zirkus
Probst
im
Raum.
Seinerzeit
hieß
es
vonseiten
der
OHG,
der
Auftritt
könne
aufgrund
bereits
unterschriebener
Verträge
nicht
abgesagt
werden.
„
Wir
waren
allerdings
der
festen
Überzeugung,
es
handle
sich
um
das
letzte
Gastspiel
eines
Wildtierzirkusses
in
unserer
Stadt.
Das
Ganze
ist
unverständlich,
gerade
weil
uns
heutzutage
Zirkusse
wie
Roncalli
beweisen,
dass
es
auch
ohne
Wildtiere
eine
atemberaubende
Show
geben
kann.
Traurig,
dass
das
gegebene
Wort
der
OHG
nur
ein
Lippenbekenntnis
war″,
wird
Ellmers
in
einer
Mitteilung
zitiert.
Die
Vereinbarung
mit
dem
Zirkus
Krone
sei
unabhängig
vom
Ratsbeschluss
schon
vor
längerer
Zeit
getroffen
worden,
sagt
OHG-
Cheforganisator
Ferdinand
Hartmann
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Gleiches
gelte
für
einen
geplanten
Auftritt
des
Wildtier-
Zirkusses
Charles
Knie
im
kommenden
Jahr.
Bildtext:
Die
Raubtiershow
im
Circus
Krone
sorgt
immer
wieder
für
Diskussionen.
Vor
dem
Gastspiel
des
Zirkusses
in
Osnabrück
kritisieren
UWG
und
Piraten
die
Osnabrücker
Herdbuchgenossenschaft.
Sie
stelle
als
Eigentümerin
der
Veranstaltungsfläche
an
der
Halle
Gartlage
wirtschaftliche
Interessen
vor
das
Tierwohl.
Symbolfoto:
dpa/
Tobias
Hase
Autor:
Sebastian Stricker, Sebastian Philipp