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1.
Erscheinungsdatum:
06.06.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Radschnellweg: Anlieger haben Bedenken
Radschnellweg bis zum Herrenteichswall?
Zwischenüberschrift:
Stadt informiert über Planung: Anwohner aus Widukindland befürchten Konflikte mit Fußgängern
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Stadt
Osnabrück
hat
150
Anliegern
aus
dem
Stadtteil
Widukindland
ihre
Planung
für
den
Radschnellweg
vorgestellt.
Noch
in
diesem
Jahr
soll
ein
Teilabschnitt
der
6,
4
km
langen
Strecke
am
Kalkrieser
Weg
ausgebaut
werden.
Von
den
Anliegern
kamen
vor
allem
Bedenken
bezüglich
ihrer
Grundstückszufahrten.
Außerdem
wurde
wiederholt
die
Sorge
geäußert,
dass
Fußgänger
unter
die
Räder
geraten
könnten.
Die
Planer
machten
deutlich,
dass
der
Radweg
entlang
der
gesamten
Strecke
vom
Fußweg
getrennt
wird.
Alle
Grundstücke
bleiben
überdies
für
Pkw
und
Lkw
erreichbar.
Bedenken
gab
es
auch,
dass
Autofahrer
am
Haster
Weg
künftig
lange
warten
müssten,
weil
Radler
Vorrang
bekommen
sollen.
Das
lasse
sich
aber
mit
intelligenter
Signaltechnik
lösen,
erklärte
ein
Planer.
Warum
wird
der
Weg
nicht
jenseits
des
Bahndamms
gebaut?
Weshalb
endet
er
an
der
Liebigstraße?
Und
wie
groß
ist
die
Gefahr,
dass
Fußgänger
unter
die
Räder
kommen?
Auf
alle
Fragen
gab
es
Antworten,
als
die
Planer
der
Stadt
über
den
Radschnellweg
Osnabrück-
Belm
informierten.
Osnabrück
150
Interessierte
hielten
es
mehr
als
zweieinhalb
Stunden
auf
den
harten
Stühlen
im
Schulzentrum
Sonnenhügel
aus,
um
kein
Detail
zu
verpassen.
Das
Durchschnittsalter
dürfte
oberhalb
von
60
Jahren
gelegen
haben,
und
die
Fragen
drehten
sich
überwiegend
um
Probleme,
die
Anlieger
aus
dem
Widukindland
mit
dem
Radschnellweg
auf
sich
zurollen
sehen.
Zum
Beispiel,
wenn
es
um
ihre
Grundstückszufahrten
geht.
Alle
Grundstücke
blieben
weiterhin
für
Autos,
Lieferfahrzeuge
oder
etwa
Müllabfuhr
erreichbar,
versicherten
Heike
Stumberg
und
Matthias
Drees
vom
Fachbereich
Städtebau
mehrfach.
Aber
sie
brauchten
mehrere
Anläufe,
um
die
Bedenken
der
skeptischen
Anwohner
auszuräumen.
Die
Planer
wollen
die
Abschnitte
mit
den
Zufahrten
nicht
als
Radschnellweg,
sondern
als
Fahrradstraße
deklarieren.
Dort
haben
Radfahrer
Vorrang,
es
gilt
Tempo
30,
Autos
sind
zugelassen.
Fußwege
bleiben
Angesichts
der
erwarteten
Frequenz
von
1700
Radlern
am
Tag
werde
es
keine
Konflikte
geben,
meinte
Verkehrsplanerin
Heike
Stumberg.
Sie
kündigte
an,
dass
Radschnellweg
und
Fußgängerweg
durchgehend
baulich
getrennt
würden.
Und
der
Angst,
dass
von
schnellen
Radlern
eine
Gefahr
ausgehe,
hielt
sie
entgegen,
dass
auch
sie
die
Verkehrsregeln
einhalten
müssten.
Im
Übrigen
stehe
für
die
Velofahrer
nicht
das
Tempo
im
Vordergrund,
sondern
die
Möglichkeit,
ohne
Barrieren
sicher
von
A
nach
B
zu
kommen.
Das
zeige
sich
auch
in
Nimwegen,
Göttingen
und
im
Ruhrgebiet,
wo
es
schon
mehr
Erfahrungen
gebe.
Nicht
alle
im
Publikum
ließen
sich
davon
überzeugen.
Im
Widukindland
gebe
es
viele
ältere
Menschen,
die
gerne
spazieren
gingen,
wurde
den
Planern
vorgehalten.
Und
ausgerechnet
dort,
wo
sich
viele
Fußgänger
bewegten,
wolle
die
Stadt
nun
den
Radschnellweg
bauen.
„
Warum
nicht
auf
der
anderen
Seite
der
Bahn,
bei
Bauer
Langsenkamp?
″,
fragte
ein
Anwohner
des
Bahlweges
und
fügte
hinzu:
„
Dann
müsste
man
nicht
die
Bahn
kreuzen.″
Autos
müssen
warten
Stadtbaurat
Frank
Otte
gab
die
Antwort:
Ziel
sei
es,
möglichst
viele
Menschen
aufs
Fahrrad
zu
holen,
und
das
gelte
nicht
nur
für
Belm,
sondern
auch
für
die
Siedlungen
entlang
der
Strecke.
Auf
der
anderen
Seite
der
Bahn
wäre
der
Radschnellweg
aber
über
längere
Abschnitte
nicht
zu
erreichen,
und
das
mache
ihn
weniger
attraktiv.
Mehrere
Fragesteller
wollten
wissen,
warum
die
neue
Verbindung
zwischen
Belm
und
Osnabrück
ausgerechnet
in
der
Gartlage
aufhöre.
An
der
Schlachthofstraße
solle
nicht
das
Ende
sein,
erklärte
Planer
Matthias
Drees.
Es
gebe
Pläne,
den
Radschnellweg
über
die
Liebigstraße
bis
zum
Nonnenpfad
und
zum
Herrenteichswall
zu
verlängern.
Dort
werde
es
dann
einen
Anschluss
an
den
Haseuferweg
geben.
Als
„
anspruchsvolle
Aufgabe″
bezeichnete
er
die
Querung
des
Bahndamms
am
Haster
Weg.
Die
Radler
sollen
Vorfahrt
bekommen,
wenn
sie
die
Eisenbahnunterführung
passieren,
trotz
der
hohen
Verkehrsbelastung.
Mit
einer
intelligenten
Signalsteuerung
sei
das
aber
ohne
lange
Wartezeiten
leistbar,
versicherte
Drees.
Ein
Teilnehmer
der
Diskussion
sah
das
kritisch.
Bei
1700
Radlern
pro
Tag
werde
der
Haster
Weg
de
facto
fünf
Stunden
für
den
Autoverkehr
gesperrt,
rechnete
er
vor.
Die
Planer
zeigten
sich
aber
zuversichtlich,
dass
die
Technik
ein
verträgliches
Miteinander
möglich
machen
werde.
Navi-
Probleme
Das
Vertrauen
in
die
Technik
führt
andererseits
dazu,
dass
Autofahrer
offensichtlich
blind
ihrem
Navi
folgen
und
sich
schon
jetzt
auf
den
Kalkrieser
Weg
verirren,
obwohl
der
für
Autos
gesperrt
ist.
Ein
gewitzter
Stadtteilbewohner
schlug
deshalb
vor,
dass
die
Stadt
absenkbare
Poller
einbaut
und
den
Anwohnern
eine
Funkfernsteuerung
zur
Verfügung
stellt.
So
etwas
könne
man
machen,
meinte
Stadtbaurat
Frank
Otte,
aber
er
vermute,
dass
die
Anlieger
wenig
Neigung
hätten,
an
den
Kosten
beteiligt
zu
werden.
Bildtexte:
Immer
am
Bahndamm
entlang:
Der
Radschnellweg
von
Osnabrück
nach
Belm
soll
Pendlern
das
Fahrrad
als
Alternative
zum
Auto
schmackhaft
machen.
Getrennte
Fußwege
soll
es
auch
neben
dem
künftigen
Radschnellweg
geben.
Grafik:
Google/
Neue
OZ
Foto:
Michael
Gründel
Alles
für
den
Klimaschutz
Flott
nach
Belm
zu
kommen,
ohne
den
Schinkelberg
erklimmen
zu
müssen
–
das
klingt
verlockend.
Schon
jetzt
sind
die
Wege
entlang
der
Bahn
größtenteils
mit
dem
Rad
befahrbar.
Aber
mit
dem
Radschnellweg
soll
die
Verbindung
weitaus
komfortabler
werden.
Bei
einer
Breite
von
vier
Metern
werden
auch
das
Nebeneinanderfahren
und
das
Überholen
problemlos
möglich.
Und
wer
mit
dem
Rennrad
oder
Pedelec
unterwegs
ist,
kann
auch
locker
mit
etwas
höherem
Tempo
über
den
ebenen
Asphalt
rollen.
Obwohl
das
eher
eine
theoretische
Frage
ist:
Auch
auf
dem
Radschnellweg
gilt
–
für
die
geschlossene
Ortschaft
–
eine
Geschwindigkeitsbegrenzung
von
50
km/
h.
Der
Radschnellweg
ist
derzeit
Osnabrücks
wichtigstes
Klimaschutzprojekt.
Mit
dem
Modellversuch
soll
der
Nachweis
erbracht
werden,
dass
viele
Autofahrer
aufs
Rad
umsteigen,
wenn
ihnen
optimale
Bedingungen
angeboten
werden.
Für
die
6,
4
km
lange
Strecke
zwischen
der
Schlachthofstraße
und
dem
Ortszentrum
von
Belm
werden
7,
5
Millionen
Euro
veranschlagt.
Bund
und
Land
beteiligen
sich
zu
90
Prozent
an
den
Kosten
des
Klimaschutzprojekts.
An
der
Schlachthofstraße
sind
die
ersten
500
Meter
des
Radschnellweges
schon
fertiggestellt.
Der
vordere
Teil
der
Schlachthofstraße
soll
ebenfalls
in
diesem
Jahr
ausgebaut
werden,
ebenso
das
Teilstück
am
Kalkrieser
Weg.
Kommentar
Umdenken
fällt
schwer
Morgens
und
nachmittags
lange
Schlangen,
verstopfte
Straßen,
schlechte
Luft:
50
000
Pendler
kommen
jeden
Tag
nach
Osnabrück,
die
meisten
von
ihnen
mit
dem
Auto.
Und
die
Stadt
hat
wenig
in
der
Hand,
um
den
Verkehr
in
erträgliche
Bahnen
zu
lenken.
Da
ist
es
schon
ein
Glücksfall,
dass
Bund
und
Land
mehrere
Millionen
Euro
zur
Verfügung
stellen,
um
neue
Wege
der
Mobilität
auszuprobieren.
Und
was
ist
die
Reaktion?
Bedenken,
Vorbehalte,
Misstrauen.
Das
kann
ja
wohl
nicht
alles
gewesen
sein!
Es
ist
an
der
Zeit,
den
Blick
über
den
Tellerrand
zu
werfen,
um
die
Dimensionen
zu
erkennen.
Und
den
Planern
Danke
zu
sagen
für
ihre
Weitsicht
und
ihr
Engagement.
Es
ist
verständlich,
dass
die
Anlieger
zuerst
einmal
ihre
Grundstückszufahrten
im
Auge
haben,
wenn
Veränderungen
bevorstehen.
Aber
die
aufgezeigten
Sorgen
sind
keine
große
Geschichte
im
Vergleich
zu
den
Problemen,
die
der
entfesselte
Autoverkehr
an
anderer
Stelle
anrichtet.
Zumal
die
Verantwortlichen
der
Stadt
alles
tun,
um
den
Anliegern
entgegenzukommen.
Das
Neue
am
Radschnellweg
ist,
dass
hier
nicht
mehr
der
motorisierte
Individualverkehr
im
Vordergrund
steht.
Ja,
die
Autos
müssen
sogar
warten,
wenn
Radler
den
Haster
Weg
kreuzen
wollen.
Ein
starkes
Signal:
Wer
auf
vier
Rädern
in
die
Stadt
kommt,
ist
zwar
willkommen,
aber
nicht
automatisch
bevorrechtigt.
Umdenken
fällt
vielen
schwer.
Aber
Osnabrück
hat
die
Chance,
sich
zum
Besseren
zu
verändern.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert