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1.
Erscheinungsdatum:
01.06.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Eine Allee zum Geburtstag
Zwischenüberschrift:
Der Osnabrücker Club als Nachfolger des Großen Klubs feiert 225-jähriges Bestehen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Normalerweise
erhalten
Geburtstagskinder
Geschenke.
In
diesem
Fall
ist
es
umgekehrt:
Der
soeben
225
Jahre
alt
gewordene
Osnabrücker
Club
schenkt
aus
diesem
Anlass
der
Stadt
54
Bäume
für
eine
Alleebepflanzung
am
Rubbenbruchsee.
Die
letzten
Zusagen
aus
dem
Mitgliederkreis
für
eine
225-
Euro-
Baumspende
waren
noch
kurz
vor
der
Veranstaltung
eingegangen,
verriet
der
Clubvorsitzende
Fritz
Brickwedde.
Damit
sei
die
anvisierte
Zahl
von
40
Bäumen
weit
übertroffen.
„
Dann
wird
die
Allee
eben
länger″,
meinte
er.
Er
bat,
in
der
Spende
„
ein
Zeichen
der
Identifikation
unseres
Clubs
mit
unserer
Stadt″
zu
sehen.
Brickwedde
erwärmte
damit
das
Herz
nicht
nur
des
Oberbürgermeisters
Wolfgang
Griesert
und
der
anwesenden
Ratsmitglieder,
sondern
aller
Osnabrücker,
die
sich
zum
Festakt
in
der
Osnabrück-
Halle
eingefunden
hatten.
Zu
feiern
gab
es
den
ältesten
noch
existierenden
Verein
der
Stadt,
der
sich
seit
seiner
Gründung
am
29.
Mai
1793
für
die
Belange
des
Gemeinwesens
einsetzt.
Griesert
blickte
auf
das
Osnabrück
des
Jahres
1793
zurück.
Vier
Jahre
nach
der
Französischen
Revolution
habe
auch
in
der
damals
8000
Einwohner
zählenden
Hasestadt
ein
Klima
des
gesellschaftlichen
Umbruchs
geherrscht.
Im
„
Club
zu
Osnabrück″,
zu
dessen
Gründern
Justus
Möser
gehörte,
seien
die
neuen
Ideen
aufgenommen
und
diskutiert
worden
in
einer
Weise,
für
die
es
zuvor
in
der
Ständegesellschaft
keinen
Rahmen
gegeben
habe.
„
Sie
sind
bis
heute
Träger
dieser
bürgerschaftlichen
Tradition″,
lobte
Griesert
und
stellte
dabei
launige
Vergleiche
her
zu
der
benachbart
in
anderen
Räumen
der
Osnabrück-
Halle
gastierenden
Ausstellung
„
Körperwelten″
mit
plastinierten
Leichen:
„
Sie
sind
dagegen
ein
beweglicher,
kraftvoller
Bestandteil
der
lebendigen,
liebenswerten
Osnabrück-
Welt,
die
ohne
Sie
kein
so
kräftig
schlagendes
Herz
hätte.″
Den
Festvortrag
hielt
Historiker
Thorsten
Heese,
der
als
Verfasser
des
Standardwerks
zum
Großen
Klub
und
zum
frühen
Vereinswesen
in
der
Stadt
tief
im
Thema
verwurzelt
ist.
Er
sprang
kurzfristig
für
den
eigentlich
vorgesehenen,
aber
erkrankten
Geschichtsprofessor
Thomas
Vogtherr
ein,
wofür
Brickwedde
ihm
besonders
dankte.
Und
das
noch
einmal
doppelt,
als
Heese
erklärte,
das
Rednerhonorar
für
ein
Projekt
des
Osnabrücker
Clubs
spenden
zu
wollen,
nämlich
für
das
therapeutische
Reiten
der
Montessori-
Schule.
Heese
zeichnete
den
Werdegang
des
„
Clubs
zu
Osnabrück″
nach,
aus
dem
1821
nach
der
Integration
des
„
Militärvereins″
der
„
Große
Klub″
und
1952
der
„
Osnabrücker
Club″
wurde.
„
Die
Geschichte
des
Clubs
ist
ein
Spiegel
der
Geistesgeschichte
von
der
Aufklärung
bis
heute″,
sagte
Heese
und
bezeichnete
es
als
in
Deutschland
höchst
seltenes
Ereignis,
dass
ein
Verein
über
zweieinviertel
Jahrhunderte
in
wichtigen
Fragen
Kontinuität
zeige.
Bildung
und
Aufklärung
Großen
Zulauf
„
aus
den
gebildeten
Kreisen″
habe
der
Club
schon
bald
nach
der
Gründung
erfahren,
weil
hier
nicht
der
Stand,
dem
man
angehört
habe,
sondern
Bildung
und
Aufgeklärtsein
das
gewesen
seien,
worauf
es
angekommen
sei.
Denkkorsetts,
wie
sie
in
den
Kirchen
vorherrschten,
wurden
gesprengt.
Demokratische
Regelungen
des
Vereinslebens
und
Gleichrangigkeit
aller
Mitglieder
in
Rechten
und
Pflichten
waren
den
politischen
Verhältnissen
weit
voraus,
die
Auflösung
der
ständischen
Gesellschaft
und
der
Übergang
zur
bürgerlichen
Gesellschaft
wurden
im
Club
sozusagen
vorweggenommen.
„
Trotzdem
war
das
natürlich
kein
Club
von
Revoluzzern″,
rückte
Heese
ein
vielleicht
allzu
schönfärbendes
Bild
zurecht,
sondern
ein
Zusammenschluss
von
Kindern
ihrer
Zeit.
So
stand
er
nur
Herren
offen,
Damenzirkel
traten
erst
im
späteren
19.
Jahrhundert
auf
den
Plan.
Und
in
der
Kaiserzeit
beging
der
Klub
jedes
Jahr
feierlich
den
Geburtstag
des
verehrten
Monarchen.
Eine
Besonderheit
des
Großen
Klubs
war,
dass
er
schon
kurz
nach
seiner
Gründung
über
ein
eigenes
Vereinslokal
verfügte.
Es
stand
bis
zur
Zerstörung
1944
im
Straßeneck
von
Neuem
Graben
und
Schlosswall.
Also
dort,
wo
sich
heute
das
ehemalige
Gewerkschaftshaus,
das
Arcona-
Hotel
und
die
Osnabrück-
Halle
befinden.
„
Das
Klubhaus
wurde
zu
einem
kulturellen
und
gesellschaftlichen
Zentrum
der
Stadt,
wenn
man
so
will,
zu
Osnabrücks
erster
Stadthalle″,
sagte
Heese.
Berühmte
Konzertvirtuosen
traten
hier
auf,
wenn
sie
in
Osnabrück
gastierten.
„
Ungefähr
an
der
Stelle,
wo
jetzt
hier
im
Raum
das
Piano
steht,
wird
es
auch
gestanden
haben,
als
Clara
Schumann
1861
das
Osnabrücker
Publikum
in
einen
Rausch
der
Begeisterung
versetzte″,
meinte
Heese.
Brickwedde
ging
in
einer
Bilderschau
auf
die
40
Projekte
ein,
die
die
2011
gegründete
„
Stiftung
Osnabrücker
Club″
mit
rund
200
000
Euro
gefördert
hat,
darunter
Kultur-
,
Bildungs-
,
Umwelt-
und
Jugendprojekte
ebenso
wie
Vorhaben
der
Kunstpflege,
des
Denkmalschutzes
oder
der
Völkerverständigung.
Nicht
nur
Rahmen,
sondern
Inhalt
des
Festaktes
waren
Chor,
Kapelle
und
Big
Band
des
Gymnasiums
Carolinum.
Auf
die
Melodie
von
Edward
Elgars
„
Land
of
Hope
and
Glory″
trugen
sie
unter
anderem
eine
auf
den
Osnabrücker
Club
umgetextete
Hymne
vor.
Brickwedde
dankte
der
ältesten
Osnabrücker
Schule,
dass
sie
das
Jubiläum
des
ältesten
Osnabrücker
Vereins
in
dieser
Weise
geschmückt
habe.
Er
schloss
die
Veranstaltung
mit
dem
Jahrhunderte
alten
Gruß:
„
Klubs
Wohlfahrt!
″
Bildtext:
Im
Großen
Klub
an
der
Ecke
Neuer
Graben/
Schlosswall
wurde
auch
gerne
und
oft
gefeiert.
Das
um
1935
entstandene
Foto
zeigt
eine
Ballgesellschaft
des
Cartellverbands
(CV)
der
katholischen
Studentenverbindungen.
Foto:
Privatarchiv
Riemann
Autor:
jod