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1.
Erscheinungsdatum:
28.05.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was macht die Lachmöwe in Osnabrück?
Zwischenüberschrift:
Tiere ohne Partner und Brutplatz suchen Nahrung in der Stadt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
hat
einen
Hafen,
macht
die
Welle,
aber
zur
Küstenregion
darf
sich
die
Stadt
nicht
zählen.
Möwen
können
sich
hier
trotzdem
wohlfühlen
–
und
sind
besser
als
ihr
Ruf.
Osnabrück.
Die
große
Silbermöwe
hat
vieles
versaut.
Wer
an
Möwe
denkt,
denkt
erst
an
Schiss
und
dann
an
Raub.
Völlig
enthemmt
stürzt
sich
die
Silbermöwe
an
der
Nordseeküste
auf
Nichtsahnende,
die
eine
Fischbude
in
dem
Glauben
verlassen,
das
gekaufte
Brötchen
sei
ihres.
Hat
die
Möwe
den
Fisch
erst
mal
ergattert,
lacht
sie
frech
von
oben
herab.
Dämliches
Tier,
mag
man
denken.
Die
gute
Nachricht:
Diese
Möwe
lässt
sich
in
Osnabrück
nicht
nieder,
sie
zieht
wie
Mantel-
oder
Heringsmöwe
allenfalls
durch.
„
Die
Möwen,
die
wir
in
Osnabrück
beobachten
können,
sind
Lachmöwen″,
erklärt
Herbert
Zucchi,
Professor
für
Zoologie
und
Tierökologie
an
der
Fachhochschule
Osnabrück.
Eine
der
wenigen
Möwenarten,
die
man
auch
im
Landesinnern
findet.
Gebrütet
wird
zum
Beispiel
am
Dümmer
oder
im
Venner
Moor.
Die
Nicht-
Brüter,
freie
Vögel,
die
entweder
keinen
Partner
oder
keinen
Brutplatz
gefunden
haben,
treiben
sich
in
Osnabrück
rum.
Anders
als
die
freche
Verwandte
ist
die
Lachmöwe
klein,
tut
nichts,
will
nicht
einmal
spielen.
„
Sie
vagabundiert″,
erklärt
Zucchi.
Sie
gondelt
durch
die
Luft
und
schlägt
überall
dort
auf,
wo
sie
viel
zu
fressen
findet.
Würmer,
Insekten,
Müll
–
die
Lachmöwe
nimmt
alles,
was
ihr
vor
den
Schnabel
kommt.
Ihre
Ausflugsziele
können
deshalb
ruhig
zum
Himmel
stinken:
Klärwerke,
Müllverwertungsanlagen,
frisch
gepflügte
Felder
spielen
ganz
vorne
mit.
Als
die
Deponie
am
Piesberg
noch
offen
war,
war
sie
Osnabrücks
Möwen-
Magnet
Nummer
eins.
Jetzt
kann
man
die
Lachmöwen
mit
viel
Glück
auch
an
Pappelsee,
Rubbenbruchsee,
Kanal,
Hafen
oder
Hauptbahnhof
beobachten.
„
Zum
Schlafen
ziehen
sie
sich
auf
große
Seen
zurück″,
sagt
Jürgen
Christiansen,
Leiter
der
Biologischen
Station
Haseniederung.
Die
Brüter
haben
große
Kolonien
in
Gewässernähe.
Schwarmoffensive.
Am
Dümmersee
stürzte
die
Lachmöwe
zuletzt
jedoch
ab.
In
den
1980er-
Jahren
brüteten
dort
bis
zu
4850
Paare,
2011
waren
es
nur
vier.
Ulrike
Marxmeier,
wissenschaftliche
Mitarbeiterin
beim
Naturschutzring
Dümmer,
führt
das
auf
schlechte
Brutstrukturen
zurück.
Inzwischen
zählt
die
Kolonie
am
Dümmer
wieder
50
Lachmöwen-
Paare,
eine
benachbarte
am
Ochsenmoor
sogar
2000.
Volker
Blüml,
Ornithologe
vom
Naturwissenschaftlichen
Verein
Osnabrück,
spricht
auch
am
Venner
Moor
von
schwankenden
Beständen:
2011
brüteten
614
Paare,
2015
kein
einziges.
Für
2018
rechnet
Blüml
mit
mehr
als
Hundert.
Kurzfristig,
damit
sind
in
der
Welt
der
Vogel-
Population
die
vergangenen
20
Jahre
gemeint,
sei
ein
leichter
Abwärtstrend
bei
den
Lachmöwen
zu
beobachten,
sagt
Zucchi.
Nicht
besorgniserregend,
aber
abwärts.
Was
ist
da
los?
„
Das
verraten
sie
uns
leider
nicht″,
sagt
er
schmunzelnd.
Die
Experten
können
nur
mutmaßen:
trockengefallene
Feuchtgebiete,
wenig
Schilf,
kaum
Pufferzonen
zwischen
Mooren
und
Feldern
oder
eine
wenig
ergiebige
Bodenfauna?
Der
Einsatz
von
Unkrautgiften
wie
Glyphosat
in
der
Landwirtschaft
könne
die
Möwen
direkt
und
indirekt
schwächen:
Wenn
Insekten
und
Würmer
sterben,
stirbt
der
Möwe
die
Nahrung
weg.
Und
beim
Fressen
hört
der
Spaß
auch
für
die
Lachmöwe
auf.
Kein
Wunder,
dass
sie
meistens
nur
ein
Krächzen
hervorbringt...
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Bildtexte:
Möwen-
Magnet
Nummer
eins
war
früher
der
Piesberg.
Die
Lachmöwe.
Als
die
Mülldeponie
am
Piesberg
noch
offen
war
–
hier
2004
–
konnte
man
Möwen
in
Scharen
beobachten.
Foto:
Archiv/
Klaus
Lindemann,
Archiv/
dpa,
David
Ebener
Autor:
Anne Spielmeyer