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1.
Erscheinungsdatum:
26.05.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Genossenschaft steht in den Startlöchern
Zwischenüberschrift:
Zähe Verhandlungen um Grundstückspreis für Baufeld B im Landwehrviertel
Artikel:
Originaltext:
Während
im
Rat
gefühlt
in
jeder
Sitzung
über
die
Schaffung
günstigen
Wohnraums
diskutiert
wird,
steht
eine
Wohnungsgenossenschaft,
die
ebenjenen
städtischen
Anspruch
im
Landwehrviertel
umsetzen
will,
Gewehr
bei
Fuß,
scheitert
aber
an
den
dort
verlangten
Grundstückspreisen.
Osnabrück.
„
Wir
sind
bereit,
unsere
Pläne
auf
dem
Baufeld
B
im
Landwehrviertel
umzusetzen″,
sagen
Lutz
Igelmann
und
Mark
Walter
von
der
Wohnungsbau-
und
Energiegenossenschaft
i.
G.
(Wenge)
.
Das
„
i.
G.″
steht
für
„
in
Gründung″,
und
genau
hier
liegt
der
Hase
im
Pfeffer.
Alle
für
die
Gründung
erforderlichen
Papiere
liegen
beim
Genossenschaftsverband.
Ein
Wink
aus
Osnabrück,
und
der
formelle
Akt
könnte
vollzogen
werden.
Und
nicht
nur
die
Genossenschaft
könnte
ohne
Verzögerung
ins
Leben
gerufen
werden.
Sowohl
ein
Geschäftsplan
als
auch
Baupläne
und
Energiekonzept
liegen
vor.
„
Wir
haben
auch
schon
mehr
als
ausreichend
Interessenten
für
eine
Mitgliedschaft″,
so
die
Gründungsmitglieder
der
Genossenschaft,
zu
denen
unter
anderen
auch
der
Osnabrücker
Unternehmer
Lothar
Röwer
gehört.
Sie
gehen
davon
aus,
dass
sie,
so
denn
endlich
alle
Ampeln
auf
Grün
stehen,
spätestens
Anfang
2020
mit
den
Bauarbeiten
beginnen
können.
So
lange
aber
der
Konjunktiv
die
grammatikalische
Oberhand
bei
jedem
Gespräch
über
die
Genossenschaft
hat,
müssen
die
Papiere
in
der
Schublade
bleiben,
denn
ohne
ein
Grundstück
macht
eine
Genossenschaft
keinen
Sinn.
Gespräche
seit
2014
Etwa
seit
2014
habe
es
immer
wieder
Gespräche
mit
der
Energieservice
Osnabrück
GmbH
(Esos)
gegeben,
so
die
Wenge-
Vertreter.
Die
Stadtwerketochter,
die
die
Flächen
im
Landwehrviertel
vermarktet,
habe
allerdings
Preisvorstellungen,
die
einen
Kauf
bislang
unmöglich
gemacht
hätten.
„
Damit
ist
sozialverträglicher
Wohnungsbau
absolut
nicht
machbar″,
sagt
Walter.
Mittlerweile
sei
die
Esos
bei
etwa
275
Euro
pro
Quadratmeter.
Immer
noch
viel
zu
viel,
um
ein
genossenschaftliches
Bauvorhaben
an
dieser
Stelle
zu
realisieren.
Andere
Osnabrücker
Wohnungsbaugesellschaft
wie
die
WGO,
Heimstättenverein
und
Stephanswerk
haben
bislang
ein
Engagement
im
Landwehrviertel
mit
Blick
auf
die
Grundstückspreise
dankend
abgelehnt.
„
Wir
orientieren
uns
an
den
Vorgaben
des
Gutachterausschusses
für
Grundstückswerte″,
sagt
Esos-
Prokurist
Marcel
Haseloff.
„
Bodenrichtwerte
sind
durchschnittliche
Lagewerte
des
Bodens
für
Grundstücke,
für
die
im
Wesentlichen
gleiche
Nutzungs-
und
Wertverhältnisse
vorliegen
(Bodenrichtwertzone)
.
Weicht
das
zu
bewertende
Grundstück
von
den
Eigenschaften
in
der
Richtwertzone
ab,
zum
Beispiel
bessere
Lage
oder
geringere
Ausnutzung
des
Grundstücks,
so
muss
dies
berücksichtigt
werden.
Der
Bodenrichtwert
ist
kein
Verkehrswert
und
hat
keine
bindende
Wirkung.″
So
weit
die
Definition,
wie
sie
auf
der
Seite
des
Landesamtes
für
Geoinformation
und
Landvermessung
Niedersachsen
(LGNL)
zu
finden
ist.
Der
Gutachterausschuss
hat
den
Quadratmeterpreis
für
das
Baufeld
B
nach
Angaben
der
Esos
nach
dem
Verkauf
der
Flächen
an
zwei
Investorengesellschaften
aus
Hannover
und
Düsseldorf
ermittelt.
Welchen
Preis
diese
Investoren
bezahlt
haben,
ist
nicht
bekannt.
Zu
vermuten
ist
aber,
dass
er
noch
deutlich
über
dem
laut
Wenge
aufgerufenen
Preis
für
das
Baufeld
B
lag.
Allerdings,
so
die
Aussage
der
Esos,
habe
der
Verkauf
der
Nachbargrundstücke
keinen
maßgeblichen
Einfluss
auf
den
Preis
für
das
Baufeld
B
gehabt,
da
dies
grundsätzlich
anders
zu
bewerten
gewesen
sei.
Wirtschaftlichkeit
Haseloff
begrüßt
das
von
Igelmann
und
Walter
vorgelegte
Konzept
und
räumt
der
Wohnungsgenossenschaft
gute
Chancen
ein,
im
Baufeld
B,
das
ausdrücklich
genossenschaftlichem
Bauen
vorbehalten
sein
soll,
zum
Zuge
zu
kommen.
Allerdings,
so
Haseloff
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion,
unterliege
die
Esos
auch
unterschiedlichsten
Vorgaben,
wie
Wettbewerbs-
und
Vergaberichtlinien,
vor
allem
aber
auch
dem
Primat
der
Wirtschaftlichkeit,
unter
das
Rat
und
Verwaltung
die
Stadtwerke
–
mithin
auch
die
Esos
–
stellen.
Seit
nunmehr
vier
Jahren
streben
Igelmann,
Walter
und
ihre
Mitstreiter
die
Verwirklichung
ihres
Projekts
an.
Viel
Zeit
und
auch
Geld
haben
sie
bereits
in
ihre
Idee
investiert.
Wann
immer
in
der
Politik
der
Ruf
nach
bezahlbarem
Wohnraum
laut
wurde,
witterten
sie
Morgenluft,
wurden
aber
dann
immer
wieder
enttäuscht.
So
langsam
aber
ist
ihr
ehemals
gut
gefüllter
Geduldsbrunnen
leer
gepumpt.
Gleichwohl
äußern
sie
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
den
festen
Willen,
mit
der
Esos
zu
einer
Einigung
zu
kommen.
Mehr
aktuelle
Nachrichten,
Hintergründe
und
Analysen
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtext:
Das
Baufeld
B
(rot
umrandet)
im
Landwehrviertel
ist
sogenannten
Baugruppen
wie
Genossenschaften
vorbehalten.
Bewerber
drohen
derzeit
aber
am
Kaufpreis
zu
scheitern.
Grafik:
Stadt
Osnabrück
Kommentar
Alles
nur
Sonntagsreden?
Das
Beispiel
der
Wohnungs-
und
Energiegenossenschaft
macht
deutlich,
wie
schwer
es
ist,
in
Osnabrück
bezahlbaren
Wohnraum
mit
hohen
ökologischen
Standards
umzusetzen
–
aller
Beteuerungen
der
Politik
zum
Trotz.
Warum
eigentlich?
Die
Antwort
ist
einfach:
Weil
im
Rahmen
der
gegebenen
Konditionen
kein
erschwinglicher
Wohnraum
hergestellt
werden
kann.
Der
Verkäufer
der
Flächen,
die
Esos,
ist
keine
gemeinnützige
Einrichtung,
sondern
ein
Akteur
am
Immobilienmarkt
wie
jeder
andere
auch.
Sie
muss
sich
an
die
herrschenden
Spielregeln
halten
und
an
die
Vorgabe
der
Politik,
möglichst
ein
Plus
aus
der
Vermarktung
des
Landwehrviertels
zu
erwirtschaften.
Wer
neue
Konzepte
realisieren,
vor
allem
für
das
untere
Einkommensdrittel
unserer
Gesellschaft
bezahlbaren
Wohnraum
schaffen
will,
muss
sich
aber
vom
Markt
lösen.
Das
kann
die
Kommune
nur,
wenn
sie
das
Heft
des
Handelns
in
der
Hand
behält
und
Grundstücke
zum
Selbstkostenpreis
oder
günstiger
abgibt.
Eben
darauf
hat
sie
mit
der
Übertragung
der
Vermarktungsaufgabe
an
die
Esos
verzichtet.
Das
ist
nicht
das
Problem
der
Esos.
Das
ist
ein
Problem
der
Politik,
die
diesen
Beschluss
gefasst
hat.
Aber
ohne
Intervention
der
Kommune
–
wie
auch
immer
die
dann
aussieht
–
wird
in
der
derzeitigen
Marktsituation
kein
bezahlbarer
Wohnraum
zu
schaffen
sein.
Gleichzeitig
wird
der
Druck
von
unten
immer
größer.
Die
jüngst
ins
Leben
gerufene
Bürgerinitiative
für
eine
kommunale
Wohnungsbaugesellschaft
findet
eine
breite
gesellschaftliche
Unterstützung,
die
weiter
wachsen
wird,
wenn
sich
nicht
bald
etwas
bewegt.
Das
Schicksal
der
Wohnungs-
und
Energiegenossenschaft
kann
ein
Indikator
dafür
sein,
ob
es
Rat
und
Verwaltung
ernst
ist
mit
den
Themen
„
Ökologie″
und
„
bezahlbarer
Wohnraum″
oder
ob
nur
wohlklingende
Sonntagsreden
gehalten
werden.
Genossenschaft
Die
Wohnungs-
und
Energiegenossenschaft
(Wenge)
will
auf
dem
sogenannten
Baufeld
B
an
der
Landwehrstraße
auf
einer
Gesamtfläche
von
etwa
14
000
Quadratmetern
etwa
6000
Quadratmeter
Wohnfläche
plus
Gewerbe-
und
Gemeinschaftsflächen,
verteilt
auf
mehrere
Baukörper,
errichten.
Dabei
sollen
etwa
30
Prozent
des
Wohnraums
preisgebunden
sein.
Der
normal
zugängliche
Wohnraum
wird
40
Prozent
der
Fläche
in
Anspruch
nehmen.
Hochpreisigen
Wohnraum
wiederum
wollen
die
Initiatoren
auf
30
Prozent
der
Fläche
vor
allem
im
Staffelgeschoss
der
Gebäudekörper
umsetzen.
Die
Bauten
werden
in
Holzständerweise
errichtet
und
entsprechen
dem
KfW-
40-
Plus-
Standard.
Die
Energieversorgung
(Strom
und
Heizung)
wird
durch
Fotovoltaikanlagen
und
Erdwärme
gewährleistet.
Die
Wohnungen
sind
damit
unabhängig
vom
Energiemarkt.
Gleichzeitig
soll
ein
Car-
Sharing
mit
Elektrofahrzeugen
und
Pedelecs
installiert
werden.
Das
Konzept
der
Genossenschaft
geht
von
der
Idee
des
gemeinschaftlichen
Wohnens
aus
und
schließt
daher
Gemeinschaftsräume,
ein
Café
mit
der
Möglichkeit
eines
gemeinsamen
Mittagstisches,
Freiflächen
für
nachbarschaftliche
Begegnungen,
gemeinsame
Gartennutzung
und
vieles
mehr
mit
ein.
Während
Mieter
der
mittel-
und
hochpreisigen
Wohnungen
neben
dem
Genossenschaftsanteil
einen
Baukostenanteil
einbringen
müssen,
ist
dies
bei
den
Wohnungen
des
unteren
Preisegments
nicht
erforderlich.
Hier
springt
die
N-
Bank
ein,
die
für
diesen
Teil
der
Wohnungen
den
Baukostenanteil
übernimmt.
Die
Quadratmetermiete
für
die
Wohnungen
beträgt
in
den
drei
Preiskategorien
neun,
elf
und
dreizehn
Euro.
Da
die
Wohnungen
ein
eigenes
Energieversorgungsnetz
für
Wärme
und
Strom
haben,
handelt
es
sich
hier
um
eine
langfristig
festgeschriebene
Warmmiete.
Das
Wenge-
Gründungskonzept
„
Wohnprojekt
Landwehrviertel″
erreichte
bei
einem
gemeinsamen
Wettbewerb
des
niedersächsischen
Ministeriums
für
Wirtschaft,
Arbeit
und
Verkehr
mit
dem
Genossenschaftsverband
Weser-
Ems
bereits
im
Jahr
2016
den
dritten
Platz.
Autor:
Dietmar Kröger