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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Darum lohnt es sich, in Osnabrück Geld zu investieren
 
Die neue Theaterpassage?
Zwischenüberschrift:
Büroimmobilien mit hoher Rendite
 
Suche nach Mietern weiter schwierig
Artikel:
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Originaltext:
Wohin mit dem Geld?, fragen sich Investoren. Nach Osnabrück, antwortet die Wirtschaftsförderung. Die wachsende Stadt biete etwa auf dem Büromarkt deutlich höhere Renditen als die Metropolen. Hier ist Musik drin″, sagte Olaf Petersen, Experte für Handelsimmobilien, während der Osnabrücker Investorenkonferenz nicht nur mit Blick auf die Maiwoche.

Osnabrück. Einmal im Jahr lädt die Wirtschaftsförderung Osnabrück Entscheider aus der Immobilienbranche in die Friedensstadt ein, um deren Potenziale zu präsentieren. Darum Osnabrück!″, hatte die Chefin der Wirtschaftsförderung, Marina Heuermann, den Abend im NOZ-Medienzentrum überschrieben und legte harte Daten vor, die das Darum″ untermauerten: Die Einwohnerzahl ist seit 2012 um über sechs Prozent auf 168 000 gestiegen, 5700 neue Arbeitsplätze sind seither entstanden (plus 6, 7 Prozent), die Zahl der Studenten ist seit 2012 um 33 Prozent auf 28 000 angewachsen, darunter sind 4300 Studierende der Informatik- oder Ingenieurwissenschaften. Gute Rahmendaten, eine gute Mischung aus Industrie, Handel und Dienstleistungen und eine ausgezeichnete Lebensqualität zeichneten den Wirtschaftsstandort Osnabrück aus, so Heuermann.

Und dass Investoren hier Geld verdienen können, machte sie an einem Vergleich deutlich: Auf dem Büromarkt erzielen Investoren in Osnabrück eine Nettoanfangsrendite von fünf Prozent. Das ist deutlich mehr als in Metropolen wie Düsseldorf (3, 7), Köln (3, 6), Frankfurt (3, 3), Hamburg (3, 1) München (3, 0) oder Berlin (2, 9). Heuermann erwartet weiter steigenden Bedarf an Büroimmobilien in der Friedensstadt. Zurzeit liegen der Wirtschaftsförderung nach ihren Angaben Anfragen für 10 500 Quadratmetern Büroflächen vor. Aber auch Industrie und Gewerbe suchen: knapp 20 000 Quadratmeter Produktionsflächen, 82 Hektar Grundstücke. Heuermann: Osnabrück ist kein Hidden Champion, sondern ein Champion.″

Diese Einschätzung bestätigten die Experten Thomas Voßkamp (bullwiengesa AG), Boris Groth (Dr. Lübke & Kelber GmbH), Olaf Petersen (Comfort Management Services GmbH), Marco Graf, IHK-Hauptgeschäftsführer, und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert in der Podiumsdiskussion, die der freie Journalist Tom Hegermann moderierte. Handelsexperte Olaf Petersen sieht den Standort Osnabrück gut gerüstet für den Wettbewerb mit dem Onlinehandel, weil die Innenstadt mit etwas mehr als 100 000 Quadratmeter Verkaufsfläche die kritische Masse″ überschreite und eine starke Wirkung auf das direkte Einzugsgebiet mit 700 000 Menschen entfalte. Ein Leuchtturm sei das neue Sporthaus von L & T. Das ist deutschlandweit Branchengespräch″, so Petersen. Auch weil es in einem inhabergeführten Geschäft im relativ kleinen Osnabrück realisiert worden sei und nicht in Hamburg oder München. Dass insgesamt aber ein gemischter Eindruck″ bleibe, hänge am Neumarkt. Da hätte längst etwas passieren müssen.

Wir kommen lieber nach Osnabrück als nach Münden″, sagte Boris Groth, der sich auf dem deutschen Wohnungsmarkt bestens auskennt. Die Risiken seien überschaubar, Chancen und Renditen für Investoren attraktiv. Skepsis ließ Groth beim Thema sozialer Wohnungsbau durchklingen. Von den rund 300 000 Wohnungen, die bundesweit im vergangenen Jahr gebaut wurden, seien nur 15 000 Wohnungen gefördert worden. Investoren biete der soziale Wohnungsbau zurzeit zu wenig Anreize.

Büromarkt-Experte Thomas Voßkamp stufte Osnabrück im Vergleich mit Städten vergleichbarer Größe und Struktur weit vorne″ ein. Der Osnabrücker Büromarkt sei relativ klein, aber von hoher regionaler Bedeutung und mit starker Ausstrahlung auf das Umland. 4300 Studierende in IT- und Technikstudiengängen seien ein Potenzial für die Zukunft.

Darauf legte auch IHK-Geschäftsführer Marco Graf sein Augenmerk. Um das Wachstum zu erhalten, sei es wichtig, die Hochschulabsolventen an die Region zu binden und ihnen hier Entwicklungschancen zu bieten. Osnabrück profitiere zurzeit von einem Wachstumsimpuls, den der Abzug der britischen Streitkräfte vor zehn Jahren ausgelöst habe, indem 160 Hektar plötzlich als Entwicklungsflächen frei wurden. Graf mahnte die städtische Kommunalpolitik, das Umland nicht aus dem Blick zu verlieren. Ich würde mir vor allem in der Verkehrspolitik wünschen, dass die Stadtpolitik mehr Verantwortung für die Region übernimmt″, sagte Graf.

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert brachte die aktuelle Marktlage so auf den Punkt: Kapital sucht Stein.″ Die Stadt Osnabrück lade Investoren ein, schaue aber auch genau hin, welche Projekte wohin passten.

Zuvor hatte Stadtbaurat Frank Otte den etwa 50 Zuhörern die wichtigsten Potenzialflächen in der Stadt vorgestellt. Dazu zählen der Berliner Platz, die ehemaligen Kasernen an der Landwehrstraße und auf dem Limberg, die geplanten Baugebiet am Finkenhügel und am Friedhof in Eversburg sowie der Neumarkt.

Bildtexte:
Marina Heuermann, Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO).
Podiumsdiskussion auf der Investorenkonferenz: (von links) Marco Graf, Boris Groth, Wolfgang Griesert, Olaf Petersen, Thomas Voßkamp und Moderator Tom Hegermann.
Fotos:
Gert Westdörp, hin

Osnabrück. Tut sich was in der Theaterpassage? Am Rande der Investorenkonferenz tauchte in der vergangenen Woche ein Entwurf für eine runderneuerte Passage am Domhof auf.

Seit Jahren hängt die Immobilie in den Seilen. Nur noch vier Ladenlokale sind belegt. Ansonsten: Leere und verklebte Scheiben. Das Gebäude zwischen Domhof und Krahnstraße gehört zum Portfolio der DIC Asset AG mit Sitz in Frankfurt, die das Objekt umbauen und an den Markt bringen will. Ob die neue Theaterpassage so aussehen wird wie auf der jetzt bekannt gewordenen Computeranimation, ist allerdings fraglich, wie aus einer Antwort der DIC Asset AG hervorgeht.

Wir hätten uns auch gewünscht, dass das Projekt schneller konkrete Form annimmt. Aber die Suche nach geeigneten Mietern ist komplex″, teilte Marketing-Koordinatorin Stefanie Hilken auf Anfrage mit. Wir möchten für das Objekt einen sich ergänzenden und attraktiven Mietermix realisieren, der das Objekt langfristig zu einem beliebten Anziehungspunkt in Osnabrück macht.″ Von den ausgewählten Mietern hingen dann wesentlich die innere Erschließung und das Design ab, so die Sprecherin. Spürbar zurückgehende Mieternachfrage beobachtet auch Olaf Petersen (Comfort Management Services GmbH). In der Podiumsdiskussion während der Osnabrücker Investorenkonferenz sagte der Handelsexperte, der wachsende Onlinehandel führe zu Verunsicherung in der Branche und dämpfe die Investitionsbereitschaft. Außerdem gebe es deutlich weniger Großmieter wie die klassischen Warenhausketten.

Bildtexte:
Ein Entwurf: So könnte die neue Theaterpassage aussehen.
Nur vier Ladenlokale sind noch belegt
Die Fassade zum Domhof.
Fotos:
Gert Westdörp
Autor:
Wilfried Hinrichs


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