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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wie der Schlamm auf die A 30 kam
Zwischenüberschrift:
Hausbesitzer in Nahne besorgt: Sturzbäche vom Harderberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das Wasser, das sich am Sonntagabend nach dem großen Regen auf der Autobahn 30 sammelte, hatte seinen Weg durch private Gärten genommen. Hausbesitzer am Fuße des Harderbergs sind in Sorge, denn es war nicht das erste Mal.

Wenn es in Nahne zu Überflutungen kommt, kann die Ursache auch im benachbarten Georgsmarienhütte liegen. Es war schon ein ziemlich heftiger Starkregen″, sagt Ansgar Apel, der beim Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) für die Gewässerunterhaltung zuständig ist. Deshalb sei das Regenrückhaltebecken am Franziskus-Hospital mit den Wassermassen vom Sonntag wohl überfordert gewesen und übergelaufen. Generell müsse berücksichtigt werden, dass jedes Rückhaltebecken nur für ein bestimmtes Niederschlagsereignis″ ausgelegt sei. Am Sonntag habe sich zudem ungünstig ausgewirkt, dass der Boden durch die lange Trockenheit nicht aufnahmefähig gewesen sei.

Am Harderberg haben die Entwässerungsspezialisten schon wegen der Hanglage mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Das Regenwasser werde normalerweise in den Graben an der Frankfurter Heerstraße abgeleitet, berichtet Apel. Bei starken Regenfällen suchten sich die Fluten aber auch andere Wege, etwa über den Siekweg. Weil das vor zwei Jahren schon einmal passiert ist, wurde oberhalb der Himmelreich-Siedlung eine Mulde auf der Wiese eines Landwirts ausgehoben. Auf einer Fläche von 760 Quadratmetern sei der Boden um 30 Zentimeter abgesenkt worden, sagt der OSB-Mann. Er ist überzeugt, dass dieses Rückhaltevolumen für den Starkregen von 2016 ausgereicht hätte. Doch am Sonntag lief das Becken über, die Flut ergoss sich über die Grundstücke und staute sich schließlich auf der Autobahn 30.

Apel räumt mit Blick auf die Überflutungen in der Himmelreich-Siedlung ein, dass die Wasserführung am Harderberg nicht optimal″ sei. Am Siekweg habe der OSB schon Querriegel eingebaut, um die Fluten bei starken Regenfällen zur Seite abzulenken. Das Problem sei aber nur grenzüberschreitend zu lösen. Deshalb gebe es Gespräche mit den Verantwortlichen des Krankenhauses und der Unteren Wasserbehörde. Die Mulde tiefer zu legen sei wegen der Höhe des Kanalablaufs nicht möglich. Und die Topografie lasse es nicht zu, die Fläche der Mulde zu erweitern.

Einem Hausbesitzer im noch jungen Wohngebiet Zum Himmelreich″ genügen diese Erklärungen nicht. Er fordert möglichst schnell eine Lösung, die ihn und seine Partnerin auch bei Gewitter wieder ruhig schlafen lässt. Denn sein Grundstück an der Einfahrt zum Wohngebiet und der tiefsten Stelle der Straße Zum Himmelreich″ ist bereits mehrfach überflutet worden. Zum ersten Mal passierte es am 16. Juni 2016, eine Woche später, am 23. Juni 2016, folgte die zweite Schlammwelle. Als im vergangenen Jahr die Mulde vertieft wurde, schien für den OSB das Problem gelöst. Doch dem Hausbesitzer schwante schon, dass das nicht reichen würde. Im März dieses Jahres richtete der Mann erneut schriftlich die Bitte an den OSB, das Überschwemmungsproblem grundsätzlicher anzugehen. Im April schickte er eine Erinnerung hinterher. Im Mai kam der große Regen und setzte seinen Garten, Teile der Siedlung und schließlich die Autobahn unter Wasser.

Der Hausbesitzer tritt mit Fotos den Nachweis an, dass der Schlamm von einem Acker oben am Franziskushospital zu Tal gespült wurde. Von dort drohe die Gefahr, weniger vom Regenrückhaltebecken am Krankenhaus, sagt er.

Bildtext:
Schlammwüste am Fuße des Harderbergs. Das Wasser strömte am Sonntag weiter zu Tal bis auf die A 30. Der OSB ließ den Abfluss an der Straße Zum Himmelreich″ in dieser Woche freilegen.
Fotos:
Hinrichs, JG
Autor:
rll, hin


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