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1.
Erscheinungsdatum:
16.05.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Nachkriegsöde in südlicher Altstadt
Zwischenüberschrift:
Vor 50 Jahren war die Straße Kamp noch von großen Baulücken gekennzeichnet
Artikel:
Originaltext:
Der
Bombenkrieg
hatte
die
ehemals
geschlossen
bebaute
südliche
Altstadt
ausgelöscht.
Im
Schatten
der
rasch
wiederaufgebauten
Großen
Straße
blieben
die
Nebenstraßen
des
Quartiers
auch
noch
20
Jahre
nach
Kriegsende
von
Parkplätzen,
Behelfsbauten
und
anderen
städtebaulichen
Provisorien
gekennzeichnet.
Osnabrück.
Der
Straßenname
„
Kamp″
oder
„
Aufm
Camp″
gehört
zu
den
ältesten
der
Stadt.
Er
taucht
schon
im
„
Schwedenplan″
von
1633
auf.
Kamp
steht
für
ein
kleineres,
meist
eingezäuntes
Stück
Feld
oder
Weide.
Wie
auch
beim
„
Grünen
Brink″
verrät
der
Name,
dass
hier
am
südlichen
Rand
der
Altstadt
–
der
Neue
Graben
war
die
Grenze
zur
Neustadt
–
noch
im
späten
Mittelalter
Freiflächen
zur
landwirtschaftlichen
Selbstversorgung
der
Bürger
lagen.
In
der
Neuzeit
blieben
davon
allenfalls
Gärten
übrig.
Entlang
der
Straßen
stand
Haus
an
Haus.
Vielfach
waren
es
Handwerker,
die
neben
oder
über
ihren
Werkstätten
wohnten.
Ein
Beispiel
ist
das
Haus
Kamp
31,
das
sich
etwa
dort
befand,
wo
auf
dem
älteren
Foto
der
DKW
parkt
oder
wo
auf
dem
aktuellen
Foto
die
vielen
Fahrräder
vor
dem
Eingang
zur
Universitätsbibliothek
stehen.
1901
kauft
der
gelernte
Stellmacher
Wilhelm
Karmann
(1871–1952)
die
Wagenfabrik
Klages
am
Kamp
31
und
führt
zunächst
die
Produktion
von
Pferdekutschen
auf
drei
Stockwerken
fort.
Im
Erdgeschoss
sind
Schmiede,
Lackiererei
und
das
Fahrradgeschäft
untergebracht,
im
ersten
Stock
die
Stellmacherei,
im
Dachgeschoss
Lager
und
Wohnung.
Ein
handbetriebener
Aufzug
transportiert
die
fertigen
Wagenkästen
nach
unten.
Mit
zehn
Mitarbeitern
baut
Karmann
1902
die
ersten
Automobilkarossen
im
Auftrag
der
Dürrkopp-
Werke
Bielefeld.
1905
fertigen
30
Karmänner
die
Aufbauten
für
Opel,
Adler
und
Mercedes.
Das
„
Werk
I″
am
Kamp
31
platzt
aus
allen
Nähten,
die
Kunden
empfängt
durchgehend
ohrenbetäubender
Lärm.
Um
ihnen
das
zu
ersparen,
eröffnet
Karmann
an
der
Möserstraße
44
seinen
ersten
Präsentationsraum.
1911
folgen
„
Werk
II″
an
der
Martinistraße
und
1936
der
Schritt
in
den
Fledder.
Karmann
ist
derweil
nicht
der
einzige
Wagenbauer
am
Kamp.
Im
Haus
mit
der
Nummer
17/
18
fertigt
Johann
Gustav
Kühndelt
„
alle
Arten
von
Luxus-
,
Reise-
,
Geschäfts-
und
Reklame-
Wagen″,
vollzieht
aber
schließlich
nicht
mehr
den
Umschwung
zu
Motorwagen.
Ebenfalls
mit
Mobilität
zu
schaffen
haben
Fuhrwerksbesitzer
und
später
Autovermieter
Hermann
Siebert
in
Nummer
25
und
Lohnfuhrwerksbesitzer
Heinrich
Brehe
in
Nummer
72.
Andere
Gewerbe:
Schlachtermeister
Wilhelm
Essen
und
Bierverleger
Carl
Lange
in
Nummer
20,
Schneiderei
und
Tuchhandlung
Jakob
Prass
in
Nummer
27,
Böttchermeister
Johann
Conrad
Schomaker
in
Nummer
63,
Selterswasserfabrikant
Clamor
Dierker
in
Nummer
64.
Der
Krieg
lässt
nur
wenig
an
älterer
Bausubstanz
stehen,
wie
auf
dem
Foto
aus
der
Zeit
um
1968
zu
erkennen
ist.
In
dem
Häuserkomplex
auf
der
rechten
Straßenseite
wirken
zu
der
Zeit
an
vielleicht
noch
bekannten
Namen
Malermeister
Heinz
Wissmann,
Friseur
Heinz
Schönemann
(Nummer
57/
58)
und
Uhrmacher
Günter
Reinecke
(Nummer
62)
.
Auf
abgeräumten
Trümmergrundstücken
entstehen
Parkplätze
wie
der
zwischen
Kamp
und
Großer
Hamkenstraße,
der
am
rechten
Bildrand
hinter
der
Pfostenreihe
beginnt.
Ziel
der
in
den
1970er-
Jahren
einsetzenden
Altstadtsanierung
ist
es,
städtebauliche
Brachen
wie
diese
aufzulösen.
Die
neu
gegründete
Universität
übernimmt
1974
das
Gebäude
der
ehemaligen
Taubstummenanstalt
an
der
Alten
Münze
und
richtet
darin
die
Uni-
Bibliothek
ein,
wobei
von
Anfang
an
klar
ist,
dass
größere
Bestände
darin
nicht
unterzubringen
sind.
Zwischen
1982
und
1986
erstellt
das
Land
den
Bibliotheksneubau
östlich
des
Altbaus
auf
der
Freifläche
zum
Kamp
hin.
Die
Kamp-
seitige
Fassade
ist
auf
dem
aktuellen
Bild
auf
der
linken
Straßenseite
zu
sehen.
Bis
der
Parkplatz
auf
der
rechten
Straßenseite
überplant
wird,
dauert
es
noch
etwas
länger.
Um
1991
steht
das
Projekt
eines
„
Kulturellen
Zentrums
Alte
Münze″
zur
Diskussion,
das
neben
der
Universitätsbibliothek
die
Volkshochschule
und
die
Stadtbibliothek
aufnehmen
soll.
Doch
es
scheitert
an
den
zu
hohen
Kosten.
Oder
ein
neuer
zentraler
Busbahnhof…?
Die
Stadtwerke
schütteln
den
Kopf,
die
Verkehrsführung
sei
nicht
darstellbar.
Schließlich
macht
ein
Einkaufszentrum
das
Rennen,
die
Kamp-
Promenade.
Im
Juni
2002
ist
der
Vertrag
mit
dem
niederländischen
Entwickler
MDC
unter
Dach
und
Fach,
der
für
60
Millionen
Euro
11
000
Quadratmeter
an
Einzelhandels-
und
Gastroflächen
sowie
2000
Quadratmeter
Büroflächen
baut.
Bildtexte:
Keine
Paradestrecke
war
der
Südabschnitt
des
Kamps
um
1968.
Die
Spuren
der
Flächenbombardements
des
Zweiten
Weltkriegs
waren
zu
dieser
Zeit
noch
längst
nicht
vollständig
getilgt.
Der
Blick
geht
entlang
städtebaulicher
Brachen
nach
Norden
in
Richtung
Nikolaiort.
Einziger
optischer
Anker
ist
das
Wohnhaus
Kamp
34
am
linken
Bildrand,
das
auch
schon
1968
stand.
Der
alte
Kamp,
hier
in
den
1930er-
Jahren,
war
eng
bebaut.
Links
steht
heute
die
Bibliothek.
Das
Foto
von
Hans
Andres
ist
Wido
Sprattes
„
Bildarchiv
Alt-
Osnabrück,
Band
2″
entnommen,
Verlag
H.Th.
Wenner,
1997.
Fotos:
Archiv
Manfred
Külker/
Liesel
Städing,
J.
Dierks
Autor:
Joachim Dierks