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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Kinder aus Auto gerettet – Baum zerstört Dach
Zwischenüberschrift:
Bilanz des Muttertag-Unwetters: 127 Feuerwehreinsätze und zahlreiche vollgelaufene Keller
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Kinder, die durch ein Autofenster gerettet werden mussten, und ein Mann, der Glück hatte, nicht von einem Baum erschlagen zu werden, als dieser auf das Dach seines Wohnhauses stürzte als gestern die Bilanz des Unwetters am Muttertag gezogen wurde, wurde deutlich, wie viel die Feuerwehr am Sonntag zu tun hatten.

Zwischen 16.30 und 22 Uhr musste sie 127-mal ausrücken, 150 Einsatzkräfte die von Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks und des Roten Kreuzes unterstützt wurden kümmerten sich um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen.

Leicht verletzt worden war gegen 17 Uhr ein 50-Jähriger, als auf der Großen Schulstraße in Hellern unvermittelt ein größerer Ast auf seinen Ford Ka stürzte. An dem Auto entstand Sachschaden in Höhe von etwa 5000 Euro.

Trotz der Unwetterwarnung wurden wir von der Heftigkeit des Gewitters überrascht″, sagte Feuerwehrsprecher Jan Südmersen am Montag. Es war eine richtige Belastungsprobe.″

Eine Einschätzung, die Feuerwehrmann Jens Rademacher teilt. Er hatte am Sonntag zwischen 17 und 22 Uhr alle Einsatzstellen abgefahren, die als gefährdend″ eingestuft wurden. Spektakulär war natürlich der Einsatz auf der A 30″, berichtete er. In Richtung Hannover hatte die Autobahn zwischen Lotter Kreuz und Natbergen für mehrere Stunden gesperrt werden müssen, weil es zu massiven Überschwemmungen gekommen war.

Mehrere Autos blieben liegen, und dramatisch war der Einsatz, als Kollegen der Feuerwehr Voxtrup zwei Kinder durch das Fenster eines der Fahrzeuge ziehen mussten, weil sich die Tür gegen den Wasserdruck erst nicht öffnen ließ″, so Rademacher. Die Kinder hätten huckepack von den Feuerwehrmännern aus der überschwemmten Zone getragen werden müssen. Sie haben den Vorfall laut Rademacher gut weggesteckt.

Später musste dann die Fahrbahn gereinigt werden. Sieht man die Bilder , fällt auf, dass nur eine Fahrbahnseite überschwemmt wurde. Warum, erklärt ein Mitarbeiter der Autobahnmeisterei: Die Betonleitwand hat große Teile des Wassers abgehalten.″

Kita kommt knapp davon

Ein weiter Einsatzpunkt war für Jens Rademacher der Riedenbach: Er ist über die Ufer getreten und drohte eine Kindertagesstätte zu überfluten. Glücklicherweise stoppte das Wasser genau am Eingang des Gebäudes.″

Später am Abend wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz am Finkenhügel gerufen: Ein Baum war auf das Dach eines Hauses gestürzt″, so Rademacher. Glück im Unglück hatte der Bewohner, wie er unserer Redaktion gestern bei einer Besichtigung seiner sichtlich in Mitleidenschaft gezogenen Wohnung erzählte: Hätte ich auf meinem Sofa gesessen und ferngesehen, hätte der Baum mich direkt am Kopf treffen können. Glücklicherweise hatte ich mich in dem Moment aber kurz hingelegt.″

Als der Baum die Wohnung traf, zerstörte er die Wand im Badezimmer, in der Küche und im Wohnzimmer und schlug teilweise durch weitere Wände der Wohnung durch. Es gab einen lauten Knall, sodass auch gleich meine Nachbarin vorbeischaute und die Feuerwehr anrief. Ich saß einfach nur schockiert auf meinem Bett″, erzählt der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Durch die Löcher flossen Unmengen von Regen, sodass der Teppich der Wohnung gestern noch voller Wasser war und die darunter liegende Wohnung ebenfalls massive Wasserschäden aufwies. Am Abend des Unwetters hatte die Feuerwehr Baum und Einschlagstelle erst einmal nur provisorisch gesichert, sodass kein weiteres Regenwasser eindrang. Im Laufe der kommenden Tage soll der Baum nun entfernt werden wann, entscheidet unter anderem ein Statiker, wie der Mieter berichtet. Er selbst müsse wohl erst einmal woanders unterkommen.

Gegen 22 Uhr hatte sich das Wetter am Sonntag weitgehend beruhigt. Und auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle vollgelaufenen Keller leer gepumpt waren, wurde der Einsatzstab der Feuerwehr aufgelöst und die oftmals freiwillig eingesprungenen Einsatzkräfte hatten endlich Feierabend.

Mit weiterem Starkregen ist in dieser Woche in der Region nicht zu rechnen. Wie ein Sprecher des Wetterdienstes sagte, soll es bis zur Mitte der Woche überwiegend sonnig bei bis zu 29 Grad werden. Erst ab Mittwochnachmittag könne es vereinzelte Schauer geben. Ein Unwetter wie am Muttertag sei aber nicht zu erwarten.

Bildtext:
Huckepack brachten Feuerwehrleute am Sonntag auf der A30 zwei kleine Kinder in Sicherheit. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde eine Mietwohnung am Finkenhügel: Ein Baum stürzte um und zerschlug das Dach.
Fotos:
Feuerwehr Osnabrück (1), David Ebener
Autor:
dpa, Corinna Berghahn
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