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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Saubere Luft durch Zusammenarbeit
 
Mit der Bimmelbahn durch Bad Iburg
 
Die Tulpenblüte steht in ihrem Zenit
Zwischenüberschrift:
Grünes Klassenzimmer: Forscher erklären Schülern den Symbiofilter
 
In 15 Minuten vom Parkplatz zur Landesgartenschau
Artikel:
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Originaltext:
Gemeinsam kann man mehr erreichen. Das lehrt sogar die Natur. Während einer Unterrichtsstunde des Grünen Klassenzimmers″ auf der Landesgartenschau hat eine Grundschulklasse mit dem Symbiofilter und zwei Forschern gelernt, wie die Zusammenarbeit mehrerer Organismen die Luft säubern kann.

Bad Iburg. Wie erklärt man Erstklässlern am besten so komplexe Themen wie Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen? Die Lehrerin Anke Stentzel der Grundschule am Salzbach in Bad Laer und die Künstlerin Regina Mittelstedt fanden eine Antwort darauf. Gemeinsam entwarfen sie das Kinderbuch So einfach ist das!″, in dem es genau darum geht: Frieda kann wegen der schlechten Luft in der Stadt nicht mehr richtig atmen. Gemeinsam mit ihrem Freund geht sie in den Wald, um nach einer Lösung für das Problem in der Natur zu suchen, und wird schließlich von einer Eule an einen Teich geschickt. Mithilfe von Bakterien, Organismen und Algen können die jungen Helden eine Maschine konstruieren, die sie aufs Dach eines Autos bauen und die dann die Luft reinigt.

Nachdem sie gemeinsam das Buch im Unterricht gelesen und besprochen hatten, fragte der Erstklässler Joost: Frau Stentzel, wollen wir nicht so eine Maschine erfinden? Und die Lehrerin antwortete: Die gibt es schon! Die nennt sich Symbiofilter und steht derzeit auf der Landesgartenschau in Bad Iburg bereit.

Auf der Laga erklären Physiker Hilmar Franke und Diplombiologe Helgo Feige, die den Symbiofilter gemeinsam erfunden haben und daran in Bramsche arbeiten, der Schulklasse, was es mit dem Gerät auf sich hat. In den Apparat wird verschmutzte Luft geleitet. Er besteht aus mehreren Wasserbehältern, auf deren Oberfläche treibt eine grüne Substanz. Das ist Entengrütze!″, rufen die Kinder und zeigen auf die Wasserlinsen, die auf der Wasseroberfläche im Filter schwimmen. Entengrütze, auch Lemna genannt, ernährt sich von Nitrat oder Phosphat. Diese Stoffe tragen zur Verunreinigung des Wassers bei. Die Entengrütze säubert zunächst das Wasser.

Stellt euch vor, ihr müsstet einen Haufen Steine von einem Ort zum anderen bringen″, erzählt Feige den Schülern. Wen würdet ihr um Hilfe bitten?″ – „ Unsere Freunde!″, antworten einige. Richtig! Und würdet ihr dann einfach jeder einen Stein nehmen und ihn wegtragen?″ – „ Wir könnten eine Kette bilden!″ – „ Ganz genau! So erklärt der Diplombiologe den Kindern den Prozess der Symbiose und damit auch die Idee hinter dem Symbiofilter: Mehrere Organismen gehen hier Hand in Hand, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen, das alleine nicht möglich wäre. Genauso arbeiten auch der Hilmar und ich zusammen. Da, wo ich nicht weiterkomme, hilft mir mein Freund, und ich helfe ihm.″

Neben der Entengrütze befinden sich im Symbiofilter Mikroorganismen: Algen und Bakterien. Die sind dazu in der Lage, Schadstoffe aus der Luft aufzunehmen und diese somit zu säubern. Die Entengrütze reinigt also das Wasser, das gesäuberte Wasser kann mithilfe der Mikroorganismen verschmutzte Luft säubern. Das dadurch wieder verschmutzte Wasser wird wiederum erneut von der Entengrütze gereinigt. Es entsteht ein Kreislauf. Bis zu 80 Prozent der luftverschmutzenden Stoffe, etwa Stickstoffoxide, die an viel befahrenen Straßen von Autos ausgestoßen werden, können sie filtern. Mit einer Lupe schauen sich die Kinder die Entengrütze an. Neben dem Symbiofilter ist ein Tisch mit Mikroskopen aufgebaut, durch die sich die jungen Forscher Wasserproben aus dem Filter ansehen können.

Bevor sie das Buch geschrieben und illustriert haben, haben Stentzel und Mittelstedt sich den Symbiofilter in Bramsche angesehen. Der hat sie zu ihrer Geschichte inspiriert und die Geschichte wiederum hat nun die Forschung inspiriert: Das Projekt, den Filter wie im Buch auf ein Auto zu bauen, haben wir schon beantragt″, sagt Hilmar Franke. Auf der Laga wurde bereits ein zehnminütiges Theaterstück aufgeführt, das die Geschichte des Buches erzählt. Derzeit ist das Duo noch auf der Suche nach einem Verlag.

Bildtexte:
Das ist Entengrütze! Die erste Klasse der Bad Laerer Grundschule am Salzbach kennt sich aus mit Biologie und begutachtet gemeinsam die Maschine, die sie aus ihrem Schulbuch kennt.
Diplombiologe Helgo Feige und Physiker Hilmar Franke erklären den Schülern die Geheimnisse des Symbiofilters.
Die Illustrationen des Kinderbuches So einfach ist das! waren auch im Grünen Klassenzimmer zu sehen.
Fotos:
Jörn Martens

Gemeinsam lernen im Grünen Klassenzimmer

Das Grüne Klassenzimmer auf der Landesgartenschau bietet Schülern und Lehrern die Möglichkeit, auf dem Veranstaltungsgelände in Bad Iburg den Unterricht praxisnah zu gestalten. Themen rund um Natur, Kultur, Gesundheit, Medien- und Sozialkompetenz stehen im Vordergrund. Schulklassen aller Jahrgangsstufen, Kindergärten und auch Jugendgruppen sind eingeladen, am Grünen Klassenzimmer teilzunehmen und den Unterricht auf die Laga zu verlegen. Buchbar sind unter anderem Themen wie Papierrecycling, Bienen und Imkerei, den Wald akustisch erleben″, vogelkundliche Exkursionen und vieles mehr.

Bad Iburg Sie ist schwarz-rot-golden, hat drei Waggons und wird der kleine Prinz″ genannt: Die kleine Bimmelbahn transportiert täglich Besucher der Landesgartenschau vom Parkplatz an der Holperdorfer Straße bis an den Haupteingang. Schaffner David Wilkenloh ist immer mit dabei.

Vor 15 Jahren bauten Wilkenloh und seine Kollegen die kleine Lok zusammen. Ein halbes Jahr haben sie dafür gebraucht. Ich kenne unseren Prinzen in- und auswendig″, sagt er. Die Lok wird mit einem Automotor betrieben und fährt auf speziell dafür angefertigten Autoreifen. In die drei Waggons passen insgesamt bis zu 60 Personen. Voll beladen wiegt die Bahn zehn Tonnen. Die Reifen müssen einiges aushalten können. Sie sind dicker und belastbarer als normale Autoreifen″, sagt Wilkenloh. Vor zwei Jahren hatte der kleine Prinz″ einen kleinen Unfall, als Wilkenloh die Bahn versehentlich überladen hatte: An einer Kreuzung ist die Achse gebrochen, und wir mussten abgeschleppt werden″, erzählt er. Seitdem weiß ich ganz genau, wie viele Leute die Achse aushält.″

Eine Pendelfahrt zwischen Parkplatz und Haupteingang kostet zwei Euro, Kinder bis 13 Jahre fahren kostenlos mit. Während Lokomotivführer Fred Klassen am Steuer sitzt, kassiert Wilkenloh das Geld und behält seine Gäste im Auge. Fred bekommt da vorne nichts mit, deswegen ist es wichtig, dass ich hinten aufpasse″.

Von 9.30 bis 19 Uhr fährt die Lok die 15-minütige Strecke zwischen Parkplatz und Haupteingang ab. Zweimal am Tag, um 14 und 16 Uhr, fährt sie die große Runde durch die Stadt und macht einen Zwischenstopp an dem zweiten Eingang der Landesgartenschau an der Beckerteichpforte.

Bildtext:
Kennt die Bahn in- und auswendig: Schaffner David Wilkenloh.
Foto:
Claudia Sarrazin/ Laga

Tulpen (botanisch: Tulipa) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). „ Es gibt früh, mittel- und spät blühende Tulpen″, berichtet Laura Heuschneider. Die Landschaftsarchitektin hat Teile des Blütenflors der Laga geplant. Zu den orangefarbenen Tulpen am See an der Holperdorper Straße sagt sie: Die Sorte mit den spitzen Blütenblättern heißt Ballerina′. Das ist eine lilienblütige Tulpe. Außerdem blüht dort die orange-rosa überlaufene Dordogne′.″ Im Halbschatten haben sie eine gute Fernwirkung und halten sich länger. Nach Trends gefragt, berichtet Heuschneider, dass geflammte Tulpen und Kontraste in Weiß-Rot angesagt sind. Allerdings sind Tulpen nicht langlebig, weil sie bei Tieren wie Rehen, Wühlmäusen und Enten beliebt sind im Gegensatz zu Narzissen, die nicht gefressen werden. Im Moment steht die Tulpenblüte auf der Laga im Zenit ein echtes Feuerwerk.

Bildtext:
Tulipa ist der botanische Name der Tulpe.
Foto:
Laga
Autor:
Frederik Tebbe, pm, des, sarr


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